Heute in der NW - Urteil "Zwangsversetzung" OLG Münster

  • Kindergarten, Versorgung der Kinder, ... könnte dafür ein kurzer Weg zur Schule evtl. hilfreich sein? Natürlich ist das fair.


    Oder anders ausgedrückt: nicht immer ist eine Sache unfair, nur weil sie dir so erscheint.

    • Offizieller Beitrag

    Interesse an einer Schwerbehinderung? Könnte eine abgeben..

    Vielleicht kann man auch versuchen, selbst nicht die verschiedenen Menschengruppen nicht gegeneinander auszuspielen, erst recht nicht, wenn es nicht mal angesprochen wird.

    Es ist nun mal ein Fakt, dass der "Schutz der Familie" durchaus auch (nicht zwangläufig aber oft) zu einem Nachteil bei denjenigen, dessen Familienform keine anerkannte ist.
    und diese Gefühle sollte auch jede*r gute*r Arbeitgeber*in berücksichtigen, wenn er/sie nicht will, dass sein/ihr Laden explodiert. Tja, dem Land ist es egal, genauso wenig wie alle Fakten, die zur Attraktivität eines Jobs führen (und dazu gehören nun mal nicht Vollzeitpflicht, drohende Versetzungs- und Abordnungspflichten, usw..).
    Solidarität unter den Gruppen könnte auch in allen Richtungen gehen. Wenn mir (mittlerweile schon drei !!!) Kolleginnen sagen, dass ihnen diese Abordnungsmöglichkeiten egal sind, weil sie Kinder haben (und alle drei Kolleginnen nebenbei mindestens ein "überbelegtes" Fach haben), dann werde ich sicher noch weniger Lust haben, die Frühaufsicht zu machen, weil die Mütter und Väter ach so Kita-Probleme haben, obwohl sie nun mal freiwillig 40km von der Schule wohnen (ich weiß bei vielen KuK, wo der Partner arbeitet, sie pendeln beide in die selbe Richtung und der Wohnort hat meistens nicht mit (nicht vorhandenen) Großeltern zu tun, sondern damit, dass die Stadt cooler ist.
    Ja, ich übergeneralisiere, aber ich bin an den Schulort gezogen, unter anderem, weil ich dann morgens / in den Pausen weniger Stress habe, weil ich Verantwortung für Lebewesen habe und nicht nur, um meinen Kolleg*innen die gesicherte Kita- und Schulwahl 40km weiter zu ermöglichen.
    Das nehme ich in Kauf, ist der Deal mit dem Grundgesetz, dass mich mein Nicht-Gebähren zu einer weniger geschützten Personengruppe macht, aber DANN sollten ein paar Regeln trotzdem für alle gelten.

  • Das die Presse von Versetzung spricht wundert mich nicht. Diese feinen Unterschiede im Beamtenrecht sind den Menscben "draussen" einfach fremd. Wenn ich woanders arbeiten muss, spricht der Normalbürger von Versetzung. Das verzeih ich denen :)


    Deutlich wird aber, wer sich nicht wehrt der lebt verkehr. Diejenigen, die Widerspruch eingelegt haben de dann abgelehnt wurde sind meist nicht weiter den rechtlichen Weg gegangen. Damit wird die Abordnung gültig. Jedoch: Für die Zukunft wird es schwieriger, den mit dem Urteil haben wir Personalräte ein Pfund in der Hand das Ganze in die Stufe zu geben. Also ich denke, da kommt jetzt Bewegung rein.


    Das größte Problem ist für die Kollegen nicht die jeweilige Stadt sondern die elende Fahrerei. Wer einmal über den Ruhrschnellweg der ein Schleichweg ist, gekrochen ist, wess was ich meine. Und jeden Tag 40 km für eine Strecke abzureißen, das kann durchaus drei Stunden Fahrzeit täglich bedeuten. Wer da um frühestens 07.00 Ihr sein Kind in der Kita abgeben kann, der wird nicht um 08.00 Uhr an seiner Abordnungsschule sein können.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das größte Problem ist für die Kollegen nicht die jeweilige Stadt sondern die elende Fahrerei. Wer einmal über den Ruhrschnellweg der ein Schleichweg ist, gekrochen ist, wess was ich meine. Und jeden Tag 40 km für eine Strecke abzureißen, das kann durchaus drei Stunden Fahrzeit täglich bedeuten. Wer da um frühestens 07.00 Ihr sein Kind in der Kita abgeben kann, der wird nicht um 08.00 Uhr an seiner Abordnungsschule sein können.

    Da liegt doch das Problem!

    Der Kinderlose darf dann trotzdem die drei Stunden fahren, weil er leider keine so praktische Ausrede parat hat.

  • Hm, ja. Auch das ist so. Kinder sind oft krank und man kann sie dann nicht einfach zu Hause lassen.

    Aber das führt jetzt hier ein wenig weg. Wie wäre es: mach doch einen "Lehrer mit Kindern sind doof und alles ist so gemein"-Thread auf.

  • Na ja, es ist ja keine Ausrede sondern die Macht des Faktischen. Im Zweifel wird die Lehrkraft mit Kind nämlich in den sauren Apfel beißen und sich erneut aus familienpolitischen Gründen beurlauben lasse. Dann bist Du als kinderloser wieder dran und Deine Schulbhatvzwei Leute weniger.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich bitte dich einfach !zu berücksichtigen, dass der Schutz der Familie unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes steht.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem ist systemisch, weil es keine Reserven gibt, weil es unteilbare Aufgaben gibt (die also zur Überbelastung bei Teilzeit führen), weil die meisten Aufgaben nicht kurz liegen bleiben, bis man von der Aufsicht des kranken Kindes zurückkommt.
    Und die Schuld liegt beim Land, das die Schulen aber mit der Misere alleine lässt.
    Und da kann man als Schulleitung, egal wie gut man ist, leider nur Kleinigkeiten retten, gute Führung ist kaum möglich.

  • Das sind doch keine

    feinen Unterschiede im Beamtenrecht[,]

    sondern sehr grundlegende.

    Kinder sind oft krank

    Kann man so pauschal auch nicht sagen.

    Das größte Problem ist für die Kollegen nicht die jeweilige Stadt sondern die elende Fahrerei.

    Ich kenne Fälle, bei denen die Schule an die abgeordnet wurde, näher am Wohnort der abgeordneten Kolleginnen lag als die Stammschule. Generell wird hier - meines Wissens, CDL, Wolfgang Autenrieth oder andere mögen mich gerne korrigieren - nur innerhalb der Schulamtsbezirks abgeordnet. Zumindest in den Schulformen ohne Sek. II.

  • Gerade bei den Abordnungen über die hier diskutiert wird, geht es um bezirksübergreifende Versetzungen in den Regierungsbezirk Düsseldorf hinein, weil hier die Personalnot größer ist als im Bezirk Münster oder Arnsberg. Es kommt sogar zu Kaskadenversetzungen.

    An alle Deutschlehrer:
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    • Offizieller Beitrag

    Ich bitte dich einfach !zu berücksichtigen, dass der Schutz der Familie unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes steht.

    das stimmt, ABER - ich müsste suchen, das hat ein User hier auch geschrieben - unter den Bedingungen des Beamtentums gibt es auch welche, die jetzt nicht mehr greifen. Wenn das Beamtentum _eigentlich_ bedeutet, dass ich und meine ganze Familie alimentiert werden und wir dafür hin und her verschoben werden können (weil wegen Alimentation keine großartigen Probleme entstehen), kann man nicht ein System entstehen lassen, das sowohl die Alimentation weiterbetreibt, als auch nebenbei die Verschiebung der Arbeitsmassen nur auf eine Personengruppe lässt.

    Es ist zwar legitim und legal, ABER dass es zu Unruhen führen kann und irgendwann das System zusammenbricht, weil es je nach Führungsstil (der wie gesagt nicht nur von der Person an sich abhängt) zu zuviel Frust führt.

    PS: Mir ist es egal, dass der eine Kollege 800 Euro mehr für seine Kinder bekommt (obwohl ich diese Zuschläge für falsch halte, das habe ich genug dargestellt), ich will das Geld nicht (obwohl meine neueste Kostenabrechnung zu meinen Hunden mir sagt "ein kleines Kindergeld wäre nett :-D"), aber es wäre nett, wenn viele (nicht Alle!!) Eltern sich nicht so hinstellen würden, dass denen alles zusteht (keine 1. Stunde, kein Nachmittag, nicht zu viele Korrekturen, ups, Kind nach jeder Klausur oder bei jeder Konferenz krank) und gleichzeitig nicht solidarisch sind, wenn es die kinderlosen Kolleg*innen trifft.
    Geschlossenheit wäre auch nett. KEINE*R möchte gegen seinen Willen abgeordnet oder versetzt werden.
    Ich sage auch nicht "selber Schuld, dass du ein Kind hast", wenn eine gute Kollegin bei einer Beförderung übergangen wird, sondern würde solidarisch sein und denken, dass es unfair ist.

  • Kann man so pauschal auch nicht sagen

    Scheinbar so oft, dass Eltern wegen "kind-krank" "ständig" zu Hause bleiben müssen. (Btw: du hättest das "ständig" von State kommentieren müssen, nicht mein "oft". )

  • Scheinbar so oft, dass Eltern wegen "kind-krank" "ständig" zu Hause bleiben müssen. (Btw: du hättest das "ständig" von State kommentieren müssen, nicht mein "oft". )

    Bei manchen Kollegen würde ich gerne mal zuhause nachschauen, wie "krank" das Kind wirklich ist. Da kann mir keiner erzählen, dass das nicht auch mal blau machen ist.

  • Ich verstehe Dein Anliegen. Jedoch würde das dann bedeuten, dass man die Kollegen nicht abordnet sondern versetzt, weil nur dann wäre die Übernahme von Umzugskosten wirtschaftlich. Ob die Familie dann in der neuen Stadt überhaupt einen Kita Platz bekommt ist auch fraglich. In letzter Konsequenz kann die Kollegin/der Kollege den Dienst nicht antreten U d muss sich weiter beurlauben lassen. Damit ist dann niemandem geholfen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wer selber Kinder hat, weiß wie oft die krank sind. Die machen doch in der Kita eine Erkrankung nach der anderen durch.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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