Heute in der NW - Urteil "Zwangsversetzung" OLG Münster

  • Irgendwie erscheint mir die Diskussion um kranke Kinder absurd - denn das Hauptproblem bei der Abordnung in entferntere Gebiete liegt am Zeitfaktor:

    Mit Kind kommt man nicht mehr rechtzeitig vor Schließung der Kita an, um das Kind abzuholen - oder kann es nicht zur Öffnungszeit dort "abgeben".


    BTW: Dieses latente Bashing der KuK mit Kindern ist doch seltsam. Eigentlich wollen doch alle Lehrkräfte Kinder.
    Von Erwachsenenbildung kann man nicht leben - zumal diese auch nicht als solche vom Mars herabgebeamt werden. ;)
    Auch der "Import" von "beschulungsfähigem Material" wird von den KuK, die sich hier lautstark melden rigoros abgelehnt.


    Große Industriefirmen machen es vor, wie man mit Eltern und deren Kinder umgehen sollte. Sie installieren im Betrieb eigene Horte und private Grundschulen mit Ganztagsbetreuung. Und schicken Mitarbeiter mit Kindern nicht zur Konkurrenz.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Große Industriefirmen machen es vor, wie man mit Eltern und deren Kinder umgehen sollte. Sie installieren im Betrieb eigene Horte und private Grundschulen mit Ganztagsbetreuung. Und schicken Mitarbeiter mit Kindern nicht zur Konkurrenz.

    Das, dafür keine unverhältnismäßigen Kinderzuschläge. Das würde sich besser anfühlen.

  • Im Prinzip müsste es in jeder Gebietskörperschaft des Landes Betriebskitas des Landes NRW geben.

    Für alle Landesbediensteten mit erweiterten Öffnungszeiten, die die Arbeitsbedingungen der Landesmitarbeiter berücksichtigen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Bei unserem Kinderarzt werden Kinder nur mit ausführlicher Untersuchung behandelt. Da bekommt man das Attest nicht einfach so. Aber state of Trance scheint ja anders als ich Erfahrung mit Docholidays zu haben...

    Mit denen kenne ich mich bestens aus, ja. Ich kann dir alle "guten" nennen in meiner Stadt, immerhin haben die Schüler immer für alles Atteste ;) Persönlich musste ich da bisher nicht drauf zurückgreifen.

  • Das, dafür keine unverhältnismäßigen Kinderzuschläge. Das würde sich besser anfühlen.

    Solange es das nicht gibt, müssen die KuK mit Kindern die Betreuung selbst finanzieren.
    BTW: Hast du einen blassen Schimmer, wie viel ein Kita-Platz kostet? Die Zuschläge sind ein "Nasenwasser" - und eine Investition auch in deine Altersvorsorge. Nur kein Neid. Für den Unterhalt und für die Erziehung meiner Kinder habe ich den Gegenwert eines Einfamilienhauses investiert. Mindestens. Und nicht in Vorpommern.
    Für Beamte gilt: "Schutz und Fürsorge". Im Gegenzug verzichten wir auf Arbeitnehmerrechte wie Streikrecht und freie Arbeitsplatzwahl.
    Dürften wir streiken, könnten wir die deutsche Wirtschaft in kürzester Frist lahmlegen. Das Beamtentum für Lehrkräfte hat schon Gründe.

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  • Da würde ich dir bei jedem normalen Arbeitsverhältnis sogar zustimmen.


    Der Punkt ist für mich eher, dass nur noch die Annehmlichkeiten des Beamtenstatus mitgenommen werden, aber die ursprünglichen Gegenleistungen nicht mehr erbracht werden. Die Versetzungsdebatte ist da ein gutes Beispiel. Ursprünglich gehörte nämlich die landesweite Versetzbarkeit mal zu den Gegenleistungen für Verbeamtung und Fürsorge. ;) Das wurde nur zu unseren individuellen Gunsten erodiert. In letzter Konsequenz delegitimiert diese Entwicklung unseren besonderen Status. Darüber sollte man sich im Klaren sein.

    Die Möglichkeit der Abordnung unterscheidet den Beamten im Lehrberuf aber nicht vom Angestellten im Lehrberuf.

  • Ich verstehe den Schluss mit Kindern und Docholidays nicht. Das geht doch als erwachsener Beamter viel einfacher. Morgens in der Schule anrufen und drei Tage zu Hause bleiben. Kein Stress mit der Beihilfe, keine mit der PKV. Ich brauche kein Attest. Wenn ich meine Kinder vorschützen wollte, wäre das nicht so einfach. Ich brauche auf jeden Fall am ersten Tag ein Attest, Kontakt mit Kinderarzt ist also immer nötig. Ich bekomme eine Rechnung, habe Stress mit der PKV. Ehrlich, state, deine Neiddebatte ist in dem Fall echt daneben.

  • Ich verstehe den Schluss mit Kindern und Docholidays nicht. Das geht doch als erwachsener Beamter viel einfacher. Morgens in der Schule anrufen und drei Tage zu Hause bleiben. Kein Stress mit der Beihilfe, keine mit der PKV. Ich brauche kein Attest. Wenn ich meine Kinder vorschützen wollte, wäre das nicht so einfach. Ich brauche auf jeden Fall am ersten Tag ein Attest, Kontakt mit Kinderarzt ist also immer nötig. Ich bekomme eine Rechnung, habe Stress mit der PKV. Ehrlich, state, deine Neiddebatte ist in dem Fall echt daneben.

    Zumal er die Ursache für den Neid durch einen einfachen, durchaus lustvollen Akt abwenden könnte.
    Die Folgen sind ebenfalls freudvoll - können aber auch durchaus belastend sein.
    state_of_Trance : Niemand hindert dich daran, die Vorzüge des Kinderzuschlages zu genießen ;)

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  • Weswegen sollte man denn zum Bläuen Kinderkranktage nehmen? Echt steile These. Die sind erstens begrenzt, zweitens spart man sich als Beamter den Anruf bei Kinderdoc Holiday, drittens braucht man kein Attest abholen.


    Mit einem kranken Kind zuhause zu sitzen ist übrigens kein freier Tag, mach das eine Woche und du freust dich wieder auf die Schule.

  • ?

    Weil auch im Angestelltenverhältnis der Arbeitgeber das Direktionsrecht hat, wo er Dich einsetzt. Darüber hinaus sind auch im Tarifvertrag Abordnung und Versetzung geregelt

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, die meisten Kolleg*innen melden sich eben selbst krank, auch wenn sie dann in der Fachschaft oder kurz über WhatsApp schreiben "sorry, Linus geht's heute dreckig, ich muss zuhause bleiben".
    Und: es gibt durchaus Sekretariatsstellen, die nicht so eng nachfragen. Zumindest wurde es bei uns jahrelang nicht, und ich weiß es, weil meine besagte Kollegin mit "Klausurkrankkindern" irgendwann total entsetzt war, dass die Sekretärin ihr gesagt habe, sie hätte nur so und so viel Tagen und sie müsse schließlich auch ein Attest einholen. Ich habe mir verkniffen zu sagen, dass es nun mal das Gesetz sei, sie hat sich echauffiert, es wurde nie wieder Thema, die Kinder haben trotzdem immer wieder einen Anfall von Krankheit gehabt, ich gehe davon aus, dass es anders gelöst wurde.



    (und ich betone: es sind zwei Kolleginnen, die mir so negativ aufgefallen sind. Nur hatte ich Pech und arbeitete jeweils sehr eng mit der Person, durfte also für die Vertretung einspringen, den Austausch alleine planen, alleine die Kolleg*innen empfangen und betreuen, usw.)
    Dass Kinder krank werden, ist logisch und kein Problem. Dass sie an Konferenztagen krank werden, ist möglich. Dass sie IMMER an Konferenztagen krank werden, ist genauso doof wie immer freitags krank zu sein.)

  • (und ich betone: es sind zwei Kolleginnen, die mir so negativ aufgefallen sind. Nur hatte ich Pech und arbeitete jeweils sehr eng mit der Person, durfte also für die Vertretung einspringen, den Austausch alleine planen, alleine die Kolleg*innen empfangen und betreuen, usw.)
    Dass Kinder krank werden, ist logisch und kein Problem. Dass sie an Konferenztagen krank werden, ist möglich. Dass sie IMMER an Konferenztagen krank werden, ist genauso doof wie immer freitags krank zu sein.)

    also sind wir uns einig, dass Kollegen die sich vor Arbeit drücken uns beide nerven.

  • Ich lese hier mit und habe Sorge, dass es bei euch bald "explodiert ".

    Das fürchte ich leider auch. Ich überlege gerade, was ich tue, wenn wir (privater Träger) irgendwann ggf. schließen und in den Landesdienst überführt werden sollten. Kinderlos, wohnhaft in einer Stadt mit akutem Mangel in diversen Brennpunkten und für die Bezirksregierung dann völlig frei platzierbar, ist es eigentlich überhaupt keine ernsthaft erwägbare Option mehr, im Beruf zu bleiben. Unter den richtigen Voraussetzungen mache ich den Job wirklich sehr gerne und ich glaube auch recht gut, aber das Ausmaß an systemischer Schieflage ist hier meines Erachtens dermaßen groß, dass ich in den Ferien jedenfalls mal fleißig Bewerbungen auf außerschulische Stellen geschrieben habe, um Möglichkeiten auszuchecken. In Teilzeit okay, würde ich ggf. noch ausprobieren, aber mit erzwungener Vollzeit, no way.


    Das gibt es doch längst. Je nach Umfang der Abordnung sind genau dafür Dinge wie Trennungsgeld, Reisekostenerstattung und Umzugskostenvergütung gedacht.

    Kilometermäßig ist es ja manchmal gar nicht so weit. Aber fahr mal quer durchs Ruhrgebiet...


    Irgendwie erscheint mir die Diskussion um kranke Kinder absurd - denn das Hauptproblem bei der Abordnung in entferntere Gebiete liegt am Zeitfaktor:

    Mit Kind kommt man nicht mehr rechtzeitig vor Schließung der Kita an, um das Kind abzuholen - oder kann es nicht zur Öffnungszeit dort "abgeben".

    Ich hab exakt das gleiche Problem mit der Hundebetreuung, interessiert - zu Recht! - keine Sau. Wenns blöd läuft, muss ich wen bezahlen, der sie morgens eine halbe Stunde oder Stunde betreut, und dann wegbringt, wenn ich früh los muss. Entsprechendes nachmittags, wenn Konferenzen die Öffnungszeiten der HuTa überschreiten. Mir erschließt sich NULL, wieso es Eltern nicht zumutbar sein soll, sich ebenfalls entsprechend zu organisieren und notfalls halt wen dafür zu bezahlen. Dafür gibts ja immerhin fette Zulagen.

  • Ich hab exakt das gleiche Problem mit der Hundebetreuung, interessiert - zu Recht! - keine Sau. Wenns blöd läuft, muss ich wen bezahlen, der sie morgens eine halbe Stunde oder Stunde betreut, und dann wegbringt, wenn ich früh los muss. Entsprechendes nachmittags, wenn Konferenzen die Öffnungszeiten der HuTa überschreiten. Mir erschließt sich NULL, wieso es Eltern nicht zumutbar sein soll, sich ebenfalls entsprechend zu organisieren und notfalls halt wen dafür zu bezahlen. Dafür gibts ja immerhin fette Zulagen.

    Gegenfrage, du weißt schon das die Besoldung eines Beamten auf eine 4 köpfige Familie abzielt?


    Alleinstehende oder Hundeelternpaare sind demnach überalimentiert, wenn es so formulieren will.


    Die permanente Gleichsetzung von Kindern und Hunden :autsch:

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