Heute in der NW - Urteil "Zwangsversetzung" OLG Münster

  • Die Alimentation deckt die Ehefrau im Alleinverdienermodell keineswegs ab. Ich gehe jetzt einfach mal vom kleinsten Beamten aus, der 15% mehr bekommen muss als der Bürgergeldempfänger, um die Argumentation zu vereinfachen. Würde die Alimentation das abdecken, müsste der Beamte in Familienstufe 1 (verheiratet ohne Kinder) 230% des Bürgergelds nach Hause bringen. Wäre die Familie arbeitslos, würden ja beide Bürgergeld beziehen (=200% des einfachen Satzes). In Verbindung mit dem Abstandsgebot von 15% komme ich so auf 230% (100% * 2 * 1,15).


    Die höheren Besoldungsgruppen müssten entsprechend noch mehr Geld nach Hause bringen.


    Da die Beamtenbesoldung bei weitem nicht in so hohem Umfang gewährt wird, kann von einem staatlich gewünschten Alleinverdienermodell im Beamtentum keine Rede sein.

    Du wiederholst immer wieder das Selbe. Dadurch wird es nicht richtig!


    Die Besoldung des kleinsten Beamten deckt bereits Mann/Frau/2 Kinder ab.

    Sie orientiert sich dabei am Bürgergeld und muss 15% darüber liegen.


    Bürgergeld für eine alleinstehende Person dürfte je nach Wohnort und inklusive aller Sachleistungen maximal 1200€ betragen.


    1200*1,15*12 = 16560


    Wenn man deiner Logik folgt liegt die Mindestbesoldung bei circa 17000€.


    Bitte setz dich einmal mit dem Urteil auseinander, das oben verlinkt ist.

  • Verbeißt ihr euch da nicht im Thema?


    Nur weil es mal so wahr und noch Reste davon in der Besoldungsstruktur schlummern, heißt es nicht, dass die ursprüngliche Intention heute noch aktiv und konsequent verfolgt wird.


    Was passiert wenn man diese überkommende Modell revidiert, kann man sehen, wenn sich mit den nördlichen Bundesländern auseinander setzt. Dort wird mit dem Verweis auf ein Mehrverdienermodell, die Besoldung nicht auf das vom BVG konstruierte Maß angehoben.


    Nochmal das Alleinverdienermodell sichert unsere Pfründe und solange das so ist, bin ich totaler Opportunist und finde das super!

  • Organisatorisch (!) kannst du das ruhig gleichsetzen, unterscheidet sich nämlich nicht.


    Meine Alimentation zielt auch nicht auf eine vierköpfige Familie ab, denn ich bekomme weder Verheiratetenzuschlag noch Kinderzuschläge - seltsame Einlassung.

    Deine Hunde werden vernutlich nicht unsere Pension bezahlen- meine Kinder dagegen schon. (Habe selbst Haustiere und kann dein privates Problem verstehen)

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Die Besoldung eines Beamten muss einen Großteil des Bedarfs einer 4-köpfigen Familie decken. Einer kleiner Teil darf durch Zuschläge gedeckt werden. Deshalb sind bis 2022 in NRW die Zuschläge für das erste und zweite Kind relativ gering gewesen. Da das BVG in seinen Urteilen zu geringe Grundbesoldung bemängelt hat, hat z.B. NRW die Familienzuschläge schon für das erste und zweite Kind angehoben und mit dem Wohnort gekoppelt.

    Das ist eine (Spar-)Maßnahme, um die Besoldung nicht grundsätzlich zu erhöhen.

    Man könnte die Maßnahme auch anders begründen: Durch den Gesellschaftswandel gibt es immer weniger Beamte, die vierköpfige Familie ernähren müssen. Da ist doch die Konsequenz logisch, die Zuuschläge für diejenige zu erhöhen, die Kinder haben, anstatt die Grundbesoldung für alle, also auch die DINKs.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Das liegt jedoch an der Tätigkeit deine Mannes und nicht zwingend am Arbeitgeber. Ich vermute, dass dein Mann weder Polizist oder Feuwrwehrmann ist und auch nicht im OP steht oder bei ALDI an der Kasse sitzt, sondern irgendwas macht, dass zeitlich unabhängig erledigt werden kann.

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    • Offizieller Beitrag

    man kann sich nicht alles aussuchen im Leben. Mal darf man sich nicht mit den Ingenieuren vergleichen, mal nicht mit den Kassierern im Supermarkt, mal nicht Menschen im Büro.

    Eins kann ich nach 10 Tagen Schule: Das, was meine Schüler*innen in den letzten Jahren nicht gelernt haben (und es ist eine Menge), wird nicht dadurch schlechter, dass ich einen Tag fehlen würde.

  • Kindkrank ist viel zu aufwendig. Sich selbst krankmelden und dann im Garten rumliegen geht viel einfacher. Also bei Kindkrank würde ich viel weniger beschiss vermuten.

    Zumal das Kind dann in der Kita wäre und man selbst sturmfreie Bude hätte. 😅


    So langsam wird1 diese Diskussion aber echt langweilig...


    Haben wir eigentlich schon über die jungen kinderlosen Kolleg*innen abgelästert, die am Wochenende gerne feiern und montags noch nicht wiederhergestellt sind?

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    Einmal editiert, zuletzt von ISD ()

  • man kann sich nicht alles aussuchen im Leben. Mal darf man sich nicht mit den Ingenieuren vergleichen, mal nicht mit den Kassierern im Supermarkt, mal nicht Menschen im Büro.

    Eins kann ich nach 10 Tagen Schule: Das, was meine Schüler*innen in den letzten Jahren nicht gelernt haben (und es ist eine Menge), wird nicht dadurch schlechter, dass ich einen Tag fehlen würde.

    Da magst du sicher Recht haben. Nur würde das Konstrukt Stundenplan zusammenbrechen, wenn alle Kolleg*innen für sich beanspruchen würden ihre privaten Probleme flexibel lösen zu können und spontan mal zu fehlen, z.B. weil der Hund Durchfall hat oder die Putzfrau krank ist und man Gäste erwartet und daher spontan die Bude putzen möchte... Mir fällt da leider auch nichts ein, wie das Problem gelöst werden könnte.

    Sicher weiß man so vieles nicht, was einen erwartet, wenn man sich dafür entscheidet Lehrkraft zu werden. Dass man einen Stundenplan bekommt, der nicht spontan verschiebbar ist, sollte einem bei der Berufswahl aber durchaus bewusst sein.

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    • Offizieller Beitrag

    Da magst du sicher Recht haben. Nur würde das Konstrukt Stundenplan zusammenbrechen, wenn alle Kolleg*innen für sich beanspruchen würden ihre privaten Probleme flexibel lösen zu können und spontan mal zu fehlen, z.B. weil der Hund Durchfall hat oder die Putzfrau krank ist und man Gäste erwartet und daher spontan die Bude putzen möchte... Mir fällt da leider auch nichts ein, wie das Problem gelöst werden könnte.

    Sicher weiß man so vieles nicht, was einen erwartet, wenn man sich dafür entscheidet Lehrkraft zu werden. Dass man einen Stundenplan bekommt, der nicht spontan verschiebbar ist, sollte einem bei der Berufswahl aber durchaus bewusst sein.

    Ich spreche nicht von: ich nehme frei, sondern von Urlaub oder Verschiebung von Stunden. Und ich weiß, dass es als Lehrkraft nicht und akzeptiere (noch) den Deal. Aber nur, weil es so ist, heißt es nicht, dass man bestimmte Sachen kritisieren darf.
    Ein Krankenhaus bei mir um die Ecke (und es ist 100% nicht das einzige in Deutschland) wirbt dafür (sowohl um Krankenpflege-Personal als auch Ärzte), dass man sich jeden Monat so einträgt, wie es in den Schichten passt, meine Zahnarztpraxis hat gerade jemanden eingestellt, der die Ferien durcharbeitet und sonst nur 1-2 Tage die Woche arbeitet, viele Arbeitgeber*innen werben mit Home Office oder Umwandlung von Überstunden in Freizeit...,
    (Mein Mann betreut viele Techniker auf Montage. Von der Firmenpolitik, dass Überstunden ausbezahlt werden MÜSSEN, sind sie schon längst weg, weil ein Teil der Techniker/Bewerber die Umwandlung in Freizeit bevorzugt und sie sonst keine Leute bekommen (und sie bekommen schon so keine Leute)

    die (Arbeits)Welt ändert sich, die Schule aber nicht (weder im Hinblick auf die Lernbedingungen noch im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen..). Wir dürfen auch träumen, sonst wird sich nie was ändern.

    Total krass, dass die Machtposition der Lehrkräfte (LehrerMANGEL!) dafür genutzt wird, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern, statt sie zu verbessern.



    Und man kann natürlich die Argumente von anderen ad absurdum führen, aber ich vergleiche nicht die Kind-Kranktage der Kolleg*innen mit "möchte das Bad putzen".
    WENN ich jemals für meinen Hund "frei" nehmen würde (und "lustigerweise" ist zwischen diesen Beiträgen und jetzt ein Vorfall gewesen, wo ich panikartig die Konferenz verlassen habe und nach Hause fuhr, ich habe nicht mal um Erlaubnis gefragt, sondern bin aufgestanden, habe es erklärt und bin weggerannt - bzw. eine Kollegin hat mich gefahren), dann nicht, weil er Durchfall hat und ich Angst um mein Sofa habe, sondern, weil er dehydriert sterben könnte. Und da ist mir die Lohnkürzung auch egal.
    Ich unterstelle keinen Kolleg*innen (naja, den meisten nicht), dass sie bei leichtem Durchfall des 12jährigen zuhause bleiben, sondern dass es sich um einen Fall handelt, wo das Kind nicht alleine bleiben kann und echt krank ist. Und wenn sie wegen Putzen auf Lohn verzichten, soll es mir auch egal sein.

  • Ich denke, man kann jetzt einen Schlagabtausch an Argumenten starten. Bringt aber nichts. Ixh bin mir zu 99,99 % sicher, das wen du die Krankenpfelger und Ärzte in der besagten Klinik fragst, sie auch etwas zu meckern haben, weil es in der Praxis nicht so läuft, wie es auf dem Papier so schön steht... Und immerhin kannst du in der Konferenz aufstehen und gehen, ein Arzt kann nixht mitten in der OP gehen. Wenn ich angerufen werde in der Schule, weil mein Kond einen Unfall hatte, dann kann ich auch gehen. Die Klasse muss dann irgendwie mitbetreut werden. Natürlich darf man auch kritisieren und ja, auch ich fände etwas mehr Flexibilität toll. Nur fällt mir spontan keine praktikable Lösung ein, die für die meisten mehr Zufriedenheit schaffen würde. Kritik hab ich im Forum schon viel gelesen und auch Vergleiche mit den ach so tollen Bedingungen in der freien Wirtschaft (dir es sich auch sicher gibt, dafür muss man vielleicht andere Kröten schlucken). Was ich noch noch nicht gelesen habe (in Bezug auf Flexibilität) ist ein konkreter in sich schlüssiger Vorschlag, wie es im Alltag, auch in sehr großen Systemen, funktionieren könnte. Ehrlich gesagt fehlt auch mir da etwas die Fantasie wie es laufen könnte.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

    • Offizieller Beitrag

    Oh ich habe schon was dazu geschrieben:

    GELD!!!


    Es geht bei den Arbeitsbedingungen nicht nur um HO oder Urlaub.


    Wenn wir mehr Reservekräfte hätten, wäre ein Urlaubstag kein Problem (die Dänen haben zb. 5 Tage Urlaub pro Schuljahr. Können sie nehmen oder ausgezahlt bekommen. Selbst Berlin hat die Buk/Bug-Tage)


    Wenn viele Aufgaben delegiert/delegierbar wären, würde man am Ende des Tages /der Woche nicht wie ein Zombie laufen:

    - Hofaufsichten

    - Fehltage-Verwaltung, Rücklauf von Elternbriefen, etc

    Ich habe kaum Zeit, auf die Toilette zu gehen und bin an einer weiterführenden Schule. Ich will mir nicht vorstellen, wie ich drauf wäre, wenn mein Dienstherr mich - wie an der Grundschule - noch einen gratis offenen Anfang und Mittagspause aufbrummen würde.

    - Assistenzen, reale Unterstützung. Ich habe in mehreren Klassen SuS mit Bedarfen, wo meine Arbeitsblätter, Tests und Klassenarbeiten angepasst werden müssen. Nicht die Welt aber ständig ein Zeitfresser.

  • ...also auch die DINKs.

    Es gibt keine "DINKS", oder wer bekommt hier doppeltes Einkommen aufgrund fehlender Kinder? Ich jedenfalls nicht.
    Ansonsten schreibe doch bitte auf welche Besoldungstabelle du dich beziehst.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Es gibt keine "DINKS", oder wer bekommt hier doppeltes Einkommen aufgrund fehlender Kinder? Ich jedenfalls nicht.
    Ansonsten schreibe doch bitte auf welche Besoldungstabelle du dich beziehst.

    Ich beziehe mich auf Paare ohne Kinder, die vollzeit arbeiten können ohne bereits schweißgebadet im Job anzukommen und im Anschluss wieder Rennen zu müssen, die nach der Arbeit wirklich Feierabend haben. Am liebsten sind mir sie, die dann noch auf Leute schimpfen, die Kinder großziehen, die später unsere Pensionen zahlen werden und damit durch Teilzeit Gehaltseinbußen und geringere Renten/Pensionen in Kauf nehmen und deutlich mehr Ausgaben haben, als es Kindergeld und Familienzuschläge jemals kompensieren könnten. Und nein, Kinder zu bekommen ist nicht ausschließlich Privatsache. Das wäre es, wenn es keinerlei staatliche Alterversogung gäbe, sondern alle für sich selbst vorsorgen müssten.

  • Und nein, Kinder zu bekommen ist nicht ausschließlich Privatsache.

    Selbstverständlich ist das Privatsache.

    Es gibt keinerlei Pflicht dazu, Kinder in die Welt zu setzen. Wer keine will oder nicht bekommen kann, hat eben keine.

  • ... Am liebsten sind mir sie, die dann noch auf Leute schimpfen, die Kinder großziehen, die später unsere Pensionen zahlen werden und damit durch Teilzeit Gehaltseinbußen und geringere Renten/Pensionen in Kauf nehmen und deutlich mehr Ausgaben haben, als es Kindergeld und Familienzuschläge jemals kompensieren könnten. Und nein, Kinder zu bekommen ist nicht ausschließlich Privatsache. Das wäre es, wenn es keinerlei staatliche Altersversogung gäbe, sondern alle für sich selbst vorsorgen müssten....

    Also ehrlichweise würde ich mich mit einer kapitalgedeckten Altersversorgung deutlich besser fühlen. Würde unser Dienstherr rund 10% von unserem Brutto-Lohn zusätzlich zur Altersversorgung zurücklegen, bräuchten wir uns deutlich weniger Sorgen machen. Wenn man selbst dann noch mal 10% zurücklegt, kommt man wahrscheinlich am Ende auf über 4.000 € netto für die Pension. Je nachdem welche Wertentwicklung, Laufzeit, steuerliche Rahmenbedingungen man zugrunde liegt.


    Es geht auch nicht darum, dass der Staat Kosten für Kinder zu 100% kompensiert. Die Leute die Vollzeit arbeiten, zahlen auch in der Zeit deutlich mehr Steuern. Vor allem passt das Argument vorne und hinten nicht. Du hast hoffentlich keine Kinder bekommen, um unsere Pensionen zu sichern. Kinder sind für viele Menschen ein erheblicher Mehrwert. Viele Menschen genießen es in Teilzeit zu gehen, um Zeit für ihre Kinder zu haben. Wir können auch das System der DDR einführen. Alle gehen Vollzeit arbeiten und der Staat stellt eine kostenlose und zuverlässige Kinderbetreuung.

  • Wir können auch das System der DDR einführen. Alle gehen Vollzeit arbeiten und der Staat stellt eine kostenlose und zuverlässige Kinderbetreuung.

    Ich bin recht sicher, dass viele der heutigen Mütter ohne Eltern und Dauerteilzeit keine Kinder bekommen hätten.

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