Klassenfahrt in der Grundschule?

  • Palim Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was an dem Beitrag verwirrend gewesen sein soll.Ich habe mir die Beiträge von Tom123 hier im Thread nochmal durchgelesen. Und die "Traumbedingungen" (vollständige Reisekostenübernahme des Landes, Vorschuss auf Antrag, mehr als eine Begleitperson pro Lerngruppe, Anrechnung eines Vollzeitdeputats zzgl. einer Deputatsstunde pro Tag), von denen er schreibt, sind tatsächlich geltendes Recht bei uns in NDS.


    An welchem dieser Punkte genau stößt du dich denn? Dann könnten wir zusammen drauf schauen, wie man den erfolgreich für die Zukunft einfordern kann.

  • Tom arbeitet, so wie ich es einordne, in einer Stadt, die viel Geld in die Grundschulen gibt.

    Es gibt Pool-Lösungen für I-Hilfen, Sozialpädagog:innen, Bufdis, die im Alltag wie auch bei Klassenfahrten zur Verfügung stehen. Für ihn scheint es ein Leichtes zu sein, ein Team für eine Klassenfahrt zusammenzustellen.

    Dass es anderen Schulen anders geht, dass es Schulen mit Lehrkräftemangel gibt, die immer wieder irgendwie überbrücken müssen, die nur mit erheblichem Aufwand den Alltag stemmen, die die PM in Ermangelung an Vertretungen zum Überbrücken quasi regulär im Stundenplan setzen, um im Alltag die Betreuung zu gewährleisten, kommt bei ihm seit Jahren nicht vor, bei uns ist es eher die Regel.


    Das alles führt dazu, dass man mehr als genug Arbeit ganz ohne Klassenfahrt hat.


    Dir, Seph , gelingt es gut, dich abzugrenzen und deine Arbeitszeit zu begrenzen, du findest Ausgleich für volle Wochen und hast offenbar Wochen mit weniger Unterricht oder Aufgaben.

    Mir gelingt es nicht, weil ich bei Inklusion und DaZ-Kindern und unter genanntem Mangel an Personal viele Aufgaben habe und übernehme, um mit allen Kindern im Alltag möglichst weit zu kommen (was in unserem Einzugsgebiet im Vergleich nur ein kleines Stück ist, aber für diese Kinder wichtig) und in der Schule im Team die Schwierigkeiten des Alltags zu überbrücken.


    Klassenfahrten sind für mich somit ein Bonus, etwas, dass nicht zwingend notwendig ist, sie nicht zu machen ist eine große Erleichterung und fällt im Alltag nicht auf einen zurück, anders ist es mit schlecht geplantem Unterricht, schlecht umgesetzter Inklusion etc,


    Klassenfahrten werfen zudem für die gesamte Schule zusätzliche Schwierigkeiten auf. Wenn die Versorgung im Alltag schon nicht ausreicht, bedeutet dann eine Klassenfahrt, dass die anderen Schüler zu Hause bleiben müssten oder zusammengelegt werden müssten oder einen Großteil der Woche in einer größeren Gruppe irgendwie von irgendwem betreut werden.

    Betreuung bedeutet auch, dass entweder nur gespielt wird (eine Woche) oder dass die Lehrkraft vorab Materialien für Unterricht hinlegt, der von den PM beaufsichtigt wird.

    Mag ich nicht mehr und mache ich nicht mehr, fährt man als Begleitung mit, legte man 28 Unterrichtsstunden vorab bereit. Nein, danke. Es wäre womöglich inzwischen anders zu organisieren, auch bei uns, steht aber hinter vielen anderen Aufgaben hinten an, anderes ist notwendiger.


    Ich sehe die Entlastung nicht, die Arbeitszeitstudie und -Kommission hätten bringen müssen und in Aussicht gestellt hatten, die Umsetzung der Inklusion, die erst nach der Erhebung in Fahrt kam, hält weitere Aufgaben bereit.


    Wenn sich das alles zum Besseren wendet, die Schule gut ausgestattet ist und die zusätzlichen Aufgaben auf vielen Schultern verteilt sind, kann ich es mir dann überlegen, ob ich wieder fahren möchte.


    Letztlich entscheidet das Land nicht, wo Abstriche zu machen sind, wenn die Schule nicht entsprechend versorgt ist. Das entscheidet die Schule vor Ort. Und als Lehrkraft muss ich selbst sehen, wie ich Haushalte, welche Aufgabe noch umzusetzen ist und was nicht mehr geht.

    Ich bin gar nicht diejenige, die die 40h hochhält, dass können andere hier weit besser. Aber trotz Mehraufwand geht eben nicht alles, was wünschenswert wäre. Und zusätzliche Aufgaben ohne zusätzliches Personal bedeutet dann auch, dass etwas anderes vernachlässigt oder weggelassen wird.

    Vielleicht muss noch in den Köpfen ankommen, dass eine schlechte Versorgung zu Abstrichen führt. Man kann eben nicht alles haben.

    Alles andere geht auf den Rücken der Lehrkräfte. Ist dann z.B. die Fahrt nicht gut genug vorbereitet, handelt die Lehrkraft fahrlässig und kann sich nicht damit rausreden, es sei zu viel gewesen.


    Ach ja, der Nachsatz:

    Verwirrend ist, wenn man äußert, dass man Verständnis hätte, dies dann aber doch nicht hat, wenn andere sich abgrenzen. Grundschulen in Niedersachsen haben keinen Anspruch auf I-Hilfen, auf Bufdis, auf Schulbegleitungen, das wird alles von anderen Trägern gestellt und von anderen entschieden. Sie haben auch keinen Anspruch auf 100% Unterrichtsversorgung. Ich finde verwirrend, dass man das in relativer regionaler Nähe nicht wahrnimmt.

  • Wir sind finanziell Mittelmaß. Nicht mehr und nicht weniger. Ich kenne mehrere Gemeinde, die deutlich mehr für ihre Schulen ausgeben. Es gibt aber auch Gemeinden, denen es deutlich schlechter gibt. Am Ende sind wir sicherlich alles andere als gut versorgt.


    Eine Pool-Lösung für I-Hilfen ist schlecht. Da gibt es kein Pro. Statt 3 Helfer für drei Kinder, bekomme ich eine und jedes Kind nur 1/3-Anspruch. Dass aber alle drei Kinder in der ersten Stunde Bedarf haben, ist Pech. Dafür habe ich dann in der 5. Stunde eine I-Helferin, wo 2 Kinder bereits zu Hause sind und Kind 3 Sport hat. Davon abgesehen wird permanent versucht irgendwelche Ausfälle durch Hin- und Herschieben von Helfern zu kompensieren. Wenn Eltern Stress machen, bekommen Sie mehr Stunden dafür bekommen Kinder mit höheren Bedarf weniger Stunden, wenn die Eltern sich nicht so wehren (können). Ich habe einmal ein Kind mit einem Richter als Vater gehabt. Die Versorgung war ein Traum. Wenn ich könnte, würde ich sofort aus der Pool-Lösung aussteigen. Aber sie spart Geld.


    Sozialpädagogen werden über das Land finanziert. Ich kenne die genauen Vorgaben nicht. Soweit ich weiß gibt es da aber auch das Kriterium Schulen mit schwierigen Klientel bevorzugt zu versorgen. Zu mindestens wurde uns das so gesagt. Sie werden jedenfalls landesweit eingesetzt. Solltet ihr hier einen besonderen Bedarf haben, ist es sicherlich sinnvoll sich an euren Dezernenten zu wenden.


    Ein Bufdi kostet rund 4.500 € im Jahr. Das kann man aus dem Schuletat finanzieren. Ist halt die Frage, ob man ein paar PM-Stunden oder einen Bufdi nimmt. Statt zwei Betreuungsgruppen mit jeweils einer PM, mache ich dann eine riesige Gruppe mit einer PM und einem Bufdi. Wenn ihr einen Ganztag habt, könnt ihr Lehrerstunden kapitalisieren. Davon kann man auch einen Bufdi bezahlen. Wir bezahlen zwei Bufdis aus Landesmitteln. Die erhält jede Schule. Dazu gab es auch noch verschiedene Förderprogramme in den letzten Jahren. Es gibt auch kostenlose Praktikanten. Wir hatten schon Jahrespraktikanten, Sozialpädagogenpraktikanten, Da muss man natürlich sagen, dass man sie nur schwer bekommt. Auch bei den Bufdis gibt es bei uns einen Wettbewerb zwischen den Einsatzstellen. Entsprechend muss man sich natürlich bemühen. Werbung machen, Leute ansprechen, offen sein, ... Wir arbeiten z.B. auch intensiv mit den weiterführenden Schulen zusammen. Wir sprechen auch gezielt Leute an. Für Klassenfahrten finden wir aber immer Leute. Wir haben auch schon Schüler vom Gymnasium als Helfer zur einer Schulfahrt mitgenommen. Die dortige Schulleitung hat es sehr unterstützt, dass sich ihre Schüler an der Grundschule engagiert. Da ging es natürlich nicht um Aufsicht sondern sie sind als Schiedsrichter bei einer Sportfahrt mitgefahren.


    Was mich an deiner Aussage echt stört, ist der letzte Satz. Schulhelfer und I-Kräfte sind bei uns das gleiche. Und selbstverständlich haben Schüler mit entsprechenden Einschränkungen darauf einen Anspruch. So etwas muss eine Schule wissen. Das sind Bundesgesetzes. Das gilt deutschlandweit. Sicherlich gibt es regional kleinere Unterschiede. Grenzfällen werden vielleicht von einem Sozialamt anders entschieden als von einem anderen. Zu vielen Fragen gibt es aber inzwischen Urteile. Betroffene Kinder haben einen Rechtsanspruch. Ohne wenn und aber. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es Kommunen gibt, die das anders sehen. Und wenn es Probleme gibt, gibt es auch Sozialverbände und notfalls können Eltern klagen. Auch die Ansprechpartner der Schulbehörde helfen dort. Es gibt doch regionale Beratungszentren für die Inklusion. Die unterstützen einen auch bei solchen Fragen. Es ist auch eine Aufgabe von Schulsozialarbeit Eltern dort zu unterstützen.


    Wir haben übrigens auch wie wahrscheinlich alle Schulen in Niedersachsen keine 100% Unterrichtsversorgung. Uns fehlen auch fast 10%. Aber es hilft nichts. Und wenn man sich deswegen entscheidet keine Klassenfahrten zu machen, kann ich es verstehen. Aber Du/ihr solltet euch da wirklich einmal beraten lassen, was es für Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Vielleicht liegt es auch an euerer Schulleitung. Aber dir scheint gar nicht bewusst zu sein, wie Schule aktuell unterstützt wird. Vieles läuft falsch, vieles ist schlecht. Aber gerade deswegen ist es so wichtig, dass wir wissen, wo wir Hilfe bekommen und welche Möglichkeiten wir haben. Und dann kann man sich überlegen, wie man mit den Ressourcen umgeht.


    P.S.

    In Niedersachsen sind Schulfahrten keine zusätzlichen Aufgaben. Sie gehören zum normalen Schulalltag. Einzelne Lehrkräfte mögen das als Urlaub oder Bonus wahrnehmen. Für das Land gehören sie aber zu den normalen Dienstgeschäften.

    • Offizieller Beitrag

    P.S.

    In Niedersachsen sind Schulfahrten keine zusätzlichen Aufgaben. Sie gehören zum normalen Schulalltag. Einzelne Lehrkräfte mögen das als Urlaub oder Bonus wahrnehmen. Für das Land gehören sie aber zu den normalen Dienstgeschäften.

    in deinem Verständnis schon, aber nicht in dem Sinne, dass es angeordnet werden kann (wie in NRW).

  • Aber dir scheint gar nicht bewusst zu sein, wie Schule aktuell unterstützt wird.

    Doch, aber es gibt Grenzen, dich ich nicht ändern kann:


    I-Hilfe - Antrag der Eltern, Diagnostik vorab, Entscheidung des Jugendamtes oder Sozialamtes und ja, sie entscheiden unterschiedlich, das hängt nämlich am Geld,

    Soz-Päd- geht nach Größe der Schule, wir warten,

    Ganztag - Schulträger, wir warten,

    BuFDi - ohne Ganztag schwierig, Ganztag siehe oben

    PM-Verträge - reichen nicht als Ersatz für eine Vollzeitstelle, können auch nicht mit auf Klassenfahrt,


    Stell es ruhig so dar, als hätte ich keine Ahnung.

    Mag glauben, wer will.

    Stell es ruhig so dar, als würde ich mich nicht kümmern.

    Mag glauben, wer will.

    Es sind eben nicht alle Schulen gleich versorgt, gleich ausgestattet, gleich aufgestellt.


    Die persönlichen Angriffe kannst du dir sparen.


  • Das stimmt in dieser Form einfach nicht. Auf I-Hilfe hat man ein Rechtsanspruch. Das hängt nicht vom Geld ab. Bei einem Kind, dass einen Anspruch hat, kann dieser nicht aus finanziellen Gründen abgelehnt werden. Genauso wenig wie eine Kommune sagen kann, dass sie keine Sozialhilfe zahlen, weil das Geld alle ist. Für viele Diagnosen und Krankheitsbilder gibt es inzwischen auch gerichtliche Entscheidungen und entsprechende Handlungsanweisungen. Natürlich gibt es auch mal den einen oder anderen Fall, der grenzwertig ist und vielleicht vom Sachbearbeiter A anders als vom Sachbearbeiter B entschieden wird. Und natürlich müssen sich Eltern mit den Kommunen auseinandersetzen, was nicht immer einfach ist. Aber nach deiner Beschreibung habt ihr eine Vielzahl solcher Kinder, da wird es sicherlich auch Eltern geben, die ihre Rechte durchsetzen würden.


    Kommunen freuen sich oft, wenn Schulen Ganztagsschulen werden wollen. Die Kommunen müssen zwar oft eine Mensa anbauen oder ähnliches. Allerdings wird dann der Ganztag vom Land finanziert. Horte und andere Ganztagsangebote, Jugendzentren, Sozialarbeit, das kostet eine Kommune alles richtig Geld. Es gibt auch da sicherlich Fälle, wo Schulträger keinen Ganztag wollen. In der Regel ist aber eher die Frage, was hole ich für Schule als Boni raus.


    Bufdi: Warum ohne Ganztag schwierig? Ihr habt doch ein Budget? Spart ein paar PM-Stunden ein und zahlt dafür ein Bufdi. Haben wir auch gemacht Wenn das zu teuer ist, teilt ihn euch mit einer anderen Schulen oder einem Sportverein. Sportvereine haben oft Bufdis, die vor allem Nachmittags und in den Ferien eingesetzt werden. Schulen haben vormittags Bedarf. Oder ihr habt doch sicherlich einen Förderverein. Fragt den. Wenn nicht, gründet einen Verein. Macht einen Sponsorenlauf, eine Tombola, was auch immer.

    In den letzten Jahren gab es auch etliche Förderprogramme. Die ganzen Corona-Programme vom Land. Da konnten auch Mitarbeiter finanziert werden.

    Für Schulen mit besonders vielen ES-Kinder oder Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache gibt es auch extra Stunden. Wenn ihr die nicht bekommt, weil die Unterrichtsversorgung zu schlecht ist, kann man Gelder für mehr PMs bekommen. Oder Feuerwehrlehrkräfte.


    Warum können PMs grundsätzlich nicht mit auf Klassenfahrt? Soweit ich weiß sollen sie aus Budgetgründen lieber nicht mitfahren. Allerdings gibt es kein Verbot.


    Was ist mit den ganzen anderen Optionen? Habt ihr keine Praktikanten? Anwärter? Ehrenamtlich Tätige? Wir haben z.B. mehrere ehemalige Lehrkräfte, die noch ehrenamtlich bei uns tätig sind. Man kann auch mit Sportvereinen, Kirche oder anderen Schulen etc. Kooperationen bilden.


    Ich habe das Gefühl, dass egal um welches Thema es geht, bei euch alles schlechter ist. Mag sein, dass euer Schulträger kein Geld hat. Aber die Landesmittel gibt es für alle. Und es gibt für alle Möglichkeiten sich besser aufzustellen. Du schreibst extrem negativ, was die Situation an eurer Schule betrifft. Aber dann liegt das wahrscheinlich eher an SL oder Kollegium. Das geht auch anders. Was ich schreibe, ist kein besonderer Luxus. Wir sind eine normale Schule in einer normalen Kommune. Letztes Jahr waren auch schon 69% alle Grundschulen Ganztagsschulen. Tendenz steigend. Auch das ist inzwischen normal. Hat aber auch nichts mit dem Thema zu tun.

  • in deinem Verständnis schon, aber nicht in dem Sinne, dass es angeordnet werden kann (wie in NRW).

    Nicht nur in meinem Verständnis sondern im Verständnis unseres Dienstherrn:

    "Neben dem Unterricht sind Schulfahrten eine weitere Art von Schulveranstaltungen, um dem Bildungsauftrag der Schule gerecht zu werden und Bildungs- und Erziehungsziele zu verwirklichen.

    Ziele und Inhalte werden deshalb auch vorrangig nach diesen Schwerpunkten und weniger nach touristischen Aspekten ausgewählt. "


    Richtig ist aber auch, dass bei mehrtägigen Fahrten mit Übernachtungen für Lehrkräften und Schülern die Teilnahme freiwillig ist. Finde ich persönlich auch gut. Heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass Schulfahrten nicht Dienstgeschäft der Lehrkräfte gehören. Palims Schule könnte durchaus statt einer mehrtägigen Klassenfahrt mehrere eintägige verpflichtend durchführen. Oder Palim könnte mit der Planung der Klassenfahrt beauftragt werden und jemand anderes fährt als Aufsicht mit.

    • Offizieller Beitrag

    mit "deinem Verständnis" meinte ich eben "dieses" Verständnis.
    "Normales Dienstgeschäft" bedeutet, dass ich verpflichtet werden kann und auch WERDE. und es ist für mich ein ganz wesentlicher Unterschied, auch wenn wir (NRW und NDS) eine große gemeinsame Basis des Verständnisses von solchen Schulveranstaltungen im Sinne des Bildungsauftrages haben.
    Glaub mir, ich weiß, wovon ich gerade rede, ganz aktuelles Ding.

  • Letztlich ist dann einfach eine Definitionssache. Ich definiere es aus Sicht des Landes. Du aus deiner Sicht. Ich mache momentan ganz viele Dinge nicht. Trotzdem gehören sie zu meinen Dienstaufgaben.


    In Nds. könnte das Land z.B. jederzeit den Erlass ändern und mich auf Klassenfahrt schicken. Meine SL kann mich auch jetzt beauftragen eine Klassenfahrt zu planen. Ich muss nur nicht übernachten. Das Land könnte aber außerhalb besondere Situation mich nicht einfach so für andere Aufgaben einsetzen wie z.B. zum Finanzamt schicken.


    Das eine gehört in Nds. zu den Dienstgeschäften einer Lehrkraft. Das andere nicht. Nur weil etwas freiwillig ist, kann es trotzdem zu den Aufgaben gehören.

    • Offizieller Beitrag

    nein, ich definiere es selbstverständlich nicht aus meiner Sicht.

    Unsere beiden BL zählen es zu den Aufgaben einer Lehrkraft.
    Nur: mein BL kann mich zu einer Klassenfahrt genauso verpflichten wie zum Erteilen eines bestimmten Faches (außer Reli und co) oder zur Dokumentation und Korrigieren.
    Dein BL kann dich zum Unterricht und Korrigieren und so verpflichten, aber nicht zu einer Klassenfahrt.

    Es sind also beiderseits der Landesgrenze Aufgaben, aber einerseits verpflichtende Aufgaben, bei dem anderen freiwillig. Sie definieren es also unterschiedlich. Nicht wir.

  • Neben dem Unterricht sind Schulfahrten eine weitere Art von Schulveranstaltungen

    Ja, aber du fasst darunter Klassenfahrten, es sind aber auch Tagesfahrten gemeint.

    Zitat

    In Schulkindergärten und in den Schuljahrgängen 1-2 können je Schuljahr bis zu sechs Unterrichtstage für Schulfahrten ohne Übernachtung in Anspruch genommen werden. Mit Zustimmung der Klassenelternschaft können davon Fahrten bis zu vier Tage mit Übernachtung durchgeführt werden.

    In den Schuljahrgängen 3 und 4 können je Schuljahr bis zu acht Unterrichtstage für Schulfahrten in Anspruch genommen werden, von diesen acht Tagen bis zu fünf Tage auch mit Übernachtung.

    Zudem spricht der Erlass davon, dass Unterrichtstage in Anspruch genommen werden können, nicht müssen.


    Es verbietet dir niemand, im Rahmen der im Erlass angegebenen Zeitkontingente auf Klassenfahrt zu fahren, es schreibt aber in NDS bisher auch niemand vor, dass diese erfolgen muss, die Teilnahme von Lehrkräften an Fahrten mit Übernachtung ist freiwillig.

    Finden sich also nicht genug Freiwillige in einer Schule, wird eine Fahrt nicht stattfinden können.

  • Auf ein letztes, Tom123

    Zitat

    ...


    Nein, ich habe es mir anders überlegt.

    Es ist nicht schön, von dir fortwährend angegriffen zu werden, Tom123


    Meine Grenzen bleiben, egal wie oft ich mir den Kopf einrenne,

    ich kann Kommune (Ganztag), Sozial/Jugend/Gesundheitsamt (I-Hilfen), Elternschaft nicht ändern, egal, wie viel Zeit, Kraft, Mühe ich investiere. Es ist sehr viel Zeit und Kraft, aber am Ende bleibt man abhängig, man kann unterstützen, aber zaubern kann man nicht.


    Dazu kommen Entscheidungen, die ich schlicht nicht treffen will:

    Ich entscheide mich dagegen, einem Förderverein einen Bufdi zu übertragen, für den die Vereinsvorsitzenden persönlich haften muss (die GEW rät davon eindringlich ab).


    Ich entscheide mich dagegen, eine PM mit auf Klassenfahrt zu nehmen und damit das Jahresbudget an Vertretungsstunden drastisch zu dezimieren, sodass die ohnehin schon heikle Situation über das Jahr noch schwieriger wird, zumal

    Zitat

    Aus dem Kultusministerium wurde erneut darauf hingewiesen, dass „auf die Teilnahme von pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an Klassenfahrten aus budgetwirtschaftlichen Gründen verzichtet wer-den sollte, da die pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter pro Tag der Klassenfahrt ein Vergütungsan-spruch in Höhe der täglichen Arbeitszeit einer Angestellten/eines Angestellten haben. Die Teilnahme von pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an Klassenfahrten ist bei den Faktoren zur Berechnung der Budgets nicht berücksichtigt worden. Dies wird auch künftig nicht erfolgen.“

    Ein weiterer Hinweis auf: https://www.ndr.de/nachrichten…ngel,lehrermangel348.html


    Ich hatte es schon geschrieben: andere in diesem Forum, an dieser und an anderen Schulformen, schaffen es weit besser als ich, als Grundschullehrkräfte allgemein, sich abzugrenzen.

    Mein persönlicher Punkt bleibt die Klassenfahrt.


    Du, Tom123 , kommst zu dem Schluss, dass du dich an Klassenfahrten bereichern kannst, ich komme zu dem Schluss, dass sie eine zusätzliche Belastung darstellen, die im ohnehin viel zu überfrachteten Alltag nicht ausgeglichen werden kann.

  • Du, Tom123 , kommst zu dem Schluss, dass du dich an Klassenfahrten bereichern kannst, ich komme zu dem Schluss, dass sie eine zusätzliche Belastung darstellen, die im ohnehin viel zu überfrachteten Alltag nicht ausgeglichen werden kann.

    Ich möchte dich ganz dringend bitten hier im Netz falsche Unterstellungen zu unterlassen. Das habe ich weder so behauptet noch lassen sich meine Aussagen so interpretieren. Du erhältst in der Regel/oft/an Grundschulen etwas mehr Reisekostenerstattung als Du an Ausgaben hast. Hier reden wir über 0 - 20 €. Das hat auch angesichts des Aufwandes auch nichts mit Bereicherung zu tun. Wenn Du solche Unterstellungen hier tätigst, könnte das durchaus strafrechtlich relevant. Ich möchte dich auffordern, dass zeitnah zu löschen oder wahrheitsgemäß abzuändern. Immerhin unterstellst Du mir hier eine Straftat.


    Ich entscheide mich dagegen, einem Förderverein einen Bufdi zu übertragen, für den die Vereinsvorsitzenden persönlich haften muss (die GEW rät davon eindringlich ab).


    Ich entscheide mich dagegen, eine PM mit auf Klassenfahrt zu nehmen und damit das Jahresbudget an Vertretungsstunden drastisch zu dezimieren, sodass die ohnehin schon heikle Situation über das Jahr noch schwieriger wird, zumal

    ...

    Es geht nicht nur um Klassenfahrten. Du hast eine Reihe von Argumenten gebracht, die nicht der Rechtslage in Niedersachsen entsprechen. Das bezieht sich nicht nur auf Klassenfahrten. Für den normalen Schulalltag sind solche Personen wichtiger als für Klassenfahrten.

    Ich war bisher davon ausgegangen, dass Du Lehrkraft bist und einfach nicht Bescheid wusste. Wenn Du schreibst, dass das deine Entscheidungen sind, bist Du anscheinend die Schulleitung. Dann kann ich natürlich verstehen, dass meine Kritik dich doppelt triffst. Ich dachte, dass Du einfach eine Schulleitung hast, die nicht auf dem aktuellen Stand ist. Aber gerade wenn Du selbst Schulleitung bist, dann solltest das vielleicht auch einfach als Aspekte sehen, über die man sich noch mal informieren sollte. Das geht gar nicht um Schulfahrten. Solche Sachen wie Schulhelfer spielen im Alltag heutzutage eine so große Rolle. Du schriebst mal, dass ihr sehr viele problematische Kinder habt auch mit ES usw.. Da habt ihr unter Umständen einfach einen Anspruch auf Schulhelfer. Da ist es egal, ob die Kommune Geld oder das gut findet. Ich habe bei deinen Beiträgen oft den Eindruck, dass bei den ganzen Problemen an deiner Schule die Sicht darauf verloren hast, was es noch an Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Sicherlich haben Schulen unterschiedliche Rahmenbedingungen. Und wenn ich z.B. nach Oldenburg schaue, dann wünsche ich mir auch diese Möglichkeiten. Aber es gibt eine Grundversorgung, die alle Schulen nutzen können. Ich habe selbst mein Referendariat an einer Brennpunktschule an einer der ärmsten Kommunen Niedersachsens gemacht. Ich weiß durchaus, dass es schwierige Rahmenbedingungen gibt. Aber trotzdem gibt es auch immer Möglichkeiten etwas zu erreichen und Hilfe zu mobilisieren.

  • Bei normalen Klassenfahrten bekomme ich eigentlich immer mehr Geld zurück als es kostet. Liegt daran, dass es bestimmte Pauschalen gibt. Das kann natürlich anders sein, wenn man eine teures Rahmenprogramm wählt. Aber im Bereich der Grundschulen sollte man in der Regel Gewinn machen.

    Ich sehe auch nicht, wie ich mich an so einer Fahrt bereichere, wenn ich doch Reisekosten mühsam abrechnen muss und viele andere Aufgaben zusätzlich habe.

    Du, Tom123 , kommst zu dem Schluss, dass du dich an Klassenfahrten bereichern kannst, ich komme zu dem Schluss, dass sie eine zusätzliche Belastung darstellen, die im ohnehin viel zu überfrachteten Alltag nicht ausgeglichen werden kann.

    Um es noch einmal deutlich zu sagen:


    DU fährst gerne auf Klassenfahrt und bist gerne bereit, DICH und DEIN TEAM dafür einzusetzen,

    ICH fahre vorerst nicht auf Klassenfahrt und bin nicht bereit, MICH und UNSER TEAM dafür einzuspannen.


    Ich bemühe das nur sehr selten, aber nun doch

    Und. Achja. * PLONK *

  • Zwischen ich bekomme mehr Geld wieder als es kostet und ich bereichere mich an einer dienstlichen Tätigkeit ist ein großer Unterschied. Es ist auch nicht wirklich weiterführend, wenn Du dich selbst als Quelle zitierst. Ich habe diese Aussage in dieser Form nicht getätigt. Daher fordere ich dich noch mal auf, deine Aussage entsprechend zu ändern.


    O.Meier bezieht sich auf einen anderen User. Es ist nicht wirklich nett gerade bei solchen Sachen Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen. O. Meier hat übrigens darauf hingewiesen, dass die gemachten Aussagen zu dein Reisekosten nicht richtig sind. Seph hat dich ebenfalls darauf hingewiesen, dass es bereits die von dir von geforderten Reisekostenvorauszahlungen gibt.

    Du kannst mich übrigens einfach auf deine Ignore-Liste setzen oder auch einfach nicht mehr antworten. Du hast Dinge aufgeführt, die inhaltlich falsch sind. Du musst damit leben, dass das andere kritisieren. Das hat auch überhaupt nichts mit Klassenfahrten zu tun. Darüber kann man diskutieren. Aber es gibt eine Rechtslage und die ist in vielen Bereichen eindeutig und gilt in vielen Bereichen für alle Schulen in Niedersachsen gleichermaßen.

  • In den letzten Jahren hat es sich eingeschlichen, dass immer weniger Kinder mitfahren (weil sie nicht woanders übernachten möchten oder die Eltern dies nicht möchten, vielleicht auch aus finanziellen Gründen). Außerdem erhält man als Lehrkraft keinerlei "Ausgleich" und bleibt ggf. sogar auf Kosten sitzen. Vom ewigen Geld-hinterher-laufen mal ganz zu schweigen. Außerdem sind wir Lehrkräfte jedes Jahr mehr belastet und haben auch schon ohne die Organisation und Durchführung von Klassenfahrten genug um die Ohren.

    1) Weniger Kinder fahren mit: konnte ich jetzt so in meinen Klassen nicht beobachten, aber meine Kollegin. Bei meiner Kollegin lag es daran, dass manche Kinder Probleme mit den anderen Mitschülern hatten und die Eltern sich teilweise untereinander nicht verstanden.


    2) "Ausgleich" und Kosten: Wir haben einen Topf für Schullandheime, der uns offiziell zugeteilt wird. Davon werden die Kosten der Lehrkräfte finanziert. Damit muss man ein bisschen haushalten. Manche Kolleginnen fahren gar nicht, andere würden am liebsten im 3. und 4. Schuljahr fahren. Aber das geht finanziell nicht. Auf sein Deputat hat eigentlich niemand, der gerne fährt, bisher geschaut.


    3) Dem Geld müssen wir eigentlich nicht hinterherlaufen, weil es bis zu einem gewissen Zeitpunkt auf dem Schulkonto sein muss. Ansonsten nehmen wir das Kind nicht mit. Soziale Fälle werden vom Amt bezahlt, manchmal springt auch der Förderverein ein.


    4) Wer das Schullandheim als Belastung ansieht, sollte nicht fahren. Mir hat es Spaß gemacht und ich habe einen persönlichen Gewinn (ideell natürlich) daraus gezogen. Früher war ich mit Jugendgruppen unterwegs, jetzt eben mit Klassen. Da hat sich einiges überschnitten. Bei uns wird übrigens von den Seminarleitungen erwartet, dass die Referendare mit ihren Klassen 3 Tage ins Schullandheim im 3. Schuljahr fahren.


    5) Das Problem war und ist bei uns aber, eine zweite Begleitperson zu finden. Die Finanzierung ist nicht gesichert, doch man findet Wege. Wir nehmen gerne Studenten mit, die als Praktikanten bei uns aufschlagen, doch so begeistert waren diese in den letzten Jahren nicht immer. Entweder haben sie Prüfungen, wichtige Studientermine oder wollen irgendeine Anerkennung fürs Studium. Ich musste mit der Uni diesbezüglich einige Telefonate führen. Man muss lange herumsuchen, bis man jemanden findet. Kolleginnen dürfen von der Schulleitung her nicht mitgehen (oder nur in absoluten Ausnahmefällen), weil dann zu viel Unterricht ausfällt, der wieder vertreten werden muss. Eltern wären für mich die letzte Option. An einem Schuljahr ist dann auf den letzten Drücker bei mir der Bufdi unserer Schule mitgegangen, weil sich einfach niemand finden ließ.

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