Klassenfahrt in der Grundschule?

  • Zahlen eure "fahrfreudigen" Lehrkräfte das meiste aus eigener Tasche?

    Das dürfte keinen Unterschied machen. Die Schulleiterin darf nur so viele Fahrten genehmigen, wie sie im Budget hat.


    Was sagt denn euer Fahrtenkonzept?

    Ich ginge eine Wette ein, dass es an jener Schule kein Fahrtenkonzept gibt.


    Insgesamt, meine Schätzung, könnte die hohe Fahrtenfrequenz auf nicht genauer (räusper) Auslegung der Vorschriften bestehen. Keine guten Voraussetzungen, um jemanden formal zum Fahren zu verpflichten.


    Ich versuchte es tatsächlich mal mit „einfach nicht fahren“, lehnte mich zurück und wartete ab.

  • Das könnte man als nicht erlaubte Vorteilsnahme auslegen, oder?

    Also das Land Niedersachsen zahlt mir auf Basis seiner Gesetze und Verordnungen Reisekosten. Du möchtest jetzt ernsthaft daraus eine Vorteilsnahme machen? Wie soll das gehen? Also nein. Die normale Abrechnung von Reisekosten gemäß den gültigen Verordnungen kann nicht als Vorteilsnahme ausgelegt werden.

  • Bei normalen Klassenfahrten bekomme ich eigentlich immer mehr Geld zurück als es kostet. Liegt daran, dass es bestimmte Pauschalen gibt. Das kann natürlich anders sein, wenn man eine teures Rahmenprogramm wählt. Aber im Bereich der Grundschulen sollte man in der Regel Gewinn machen.

    Tatsächlich? Abrechnung bei uns Anfang diesen Jahres für die Klassenfahrten des vergangenen Kalenderjahres: es gab 20 Euro pro Lehrkraft und Tag. Das deckt nicht mal die Übernachtungskosten in der DJH. Bundesland Niedersachsen

    • Offizieller Beitrag

    mmm... die tatsächlichen Übernachtungskosten sowie Aktivitäten müssen übernommen werden, die einzigen Pauschalen, die es gibt, sind die nach Bundesreisekostengesetz. Auf einer Dienstreise habe ich schon da vielleicht gefühlt einen Plus gemacht, weil ich zwei Tage lang Tomaten und Mozzarella gegessen habe, aber auch nur ein Essen auswärts mit Kolleg*innen, und sei es eine schnöde Pizza, sprengt den Rahmen.
    Als Nicht-Frühstückerin verliere ich immer, wenn das Frühstück nicht abgewählt werden kann, aber sonst sind es 5 Euro mehr, die ich fürs Mittagessen haben kann.

  • Tatsächlich? Abrechnung bei uns Anfang diesen Jahres für die Klassenfahrten des vergangenen Kalenderjahres: es gab 20 Euro pro Lehrkraft und Tag. Das deckt nicht mal die Übernachtungskosten in der DJH. Bundesland Niedersachsen

    Das ist wahrscheinlich nicht rechtens, was hast Du denn in deiner Reisekostenabrechnung angegeben? Natürlich kann man freiwillig auf etwas verzichten. Aber das darf weder gefordert noch vorausgesetzt werden. Solange Du dich an die Vorgaben hältst, bekommst Du deine Übernachtungskosten und ggf. die Vollverpflegung in der JH voll wieder. Bis 20 € sollten Übernachtungskosten ohne Nachweis erstattet werden. Bis 40 € brauchst Du dann einen Beleg. Dazu gibt es noch Verpflegungskosten. Es werden aber auch höhere Sätze bei bestimmten Fahrten erstattet. Ich war letztes Jahr mit einer Schülergruppe im Hotel und habe auch alles wiederbekommen. Da war die Grenze 80 € und darüber brauchte man eine besondere Begründung.

    Dann bekommst Du noch die Fahrtkosten (i.R. anteilige Buskosten).

    Letztlich gibt es dann noch pauschal 10 € pro Tag max. 30 € pro Woche sonstige Kosten. Das ist dann der Punkt, wo sich entscheidet, ob Du am Geld drauf zahlst oder über hast. Wir haben halt in der Regel kaum kostenpflichtiges Rahmenprogramm. Wenn ich jetzt mit 20 € dafür rechne, würden am Ende noch 10 € übrig bleiben.

  • Abrechnung bei uns Anfang diesen Jahres für die Klassenfahrten des vergangenen Kalenderjahres: es gab 20 Euro pro Lehrkraft und Tag. Das deckt nicht mal die Übernachtungskosten in der DJH. Bundesland Niedersachsen

    Da widerspräche ich doch mal fein und forderte die tatsächlichen Kosten ein.


    Klingt für mich nach einer schulinternen Mauschelei, bei der mehr gefahren wurde, als Geld da war, und jetzt alle mit einer anteiligen Erstattung zufrieden sind. Machte ich nicht mit.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    ja, stimmt, die habe ich für mich unter Bundesreisekostengesetz abgespeichert, weil ich glaube (?), dass es dieselben Sätze sind.
    und ich musste bei meiner letzten Abrechnung genauso wie beim Bundesreisekostengesetz aus diesen Pauschalen auch die Mahlzeiten abziehen, die mir "geschenkt" wurden.

  • Da widerspräche ich doch mal fein und forderte die tatsächlichen Kosten ein.


    Klingt für mich nach einer schulinternen Mauschelei, bei der mehr gefahren wurde, als Geld da war, und jetzt alle mit einer anteiligen Erstattung zufrieden sind. Machte ich nicht mit.

    Das betraf nicht mich, sondern die Lehrkräfte, die im letzten Schuljahr gefahren sind - in eine Jugendherberge, etwa zwei Busstunden von der Schule entfernt. Mehr weiß ich darüber nicht, ich habe auch nicht weiter nachgefragt, wie es damit weitergegangen ist, weil es mich nicht tangiert hat. Aber das war die Aussage auf der Dienstversammlung.

  • Tatsächlich gibt es bei uns ein Fahrtenkonzept, so dass ich mindestens alle 2 Jahre auf Klassenfahrt fahren muss (und jährlich fahren dürfte).

    Aus eigener Tasche habe ich aber was Klassenfahren angeht zumindest noch nie was bezahlt.

  • Warum wird bei Lehrkräften nicht zuerst gezahlt und erst, wenn das Geld auf das Unterkonto eingegangen ist, kann die Fahrt starten?

    Bei uns ist es so, dass wir erst nach Eingang der Reisekosten den Eigenanteil überweisen. Ich sehe nicht, was dagegen spricht. Hast Du bei deiner SL das mal angesprochen?

    Dein Vorschlag ist sicherlich verwaltungstechnisch schwierig. Du weißt vorher nicht zwingend, was für Kosten Du hast. Es kann auch sein, dass Du zwei Tage vorher krank wirst. Soweit ich weiß kann aber auch in Niedersachsen einen Abschlag beantragen.

  • Ich fahre derzeit nicht.


    Die Traum-Bedingungen, von denen du immer wieder schreibst, haben wir nicht, nicht im Alltag, nicht für Klassenfahrten.


    Ich sehe auch nicht, wie ich mich an so einer Fahrt bereichere, wenn ich doch Reisekosten mühsam abrechnen muss und viele andere Aufgaben zusätzlich habe.

    Dazu ist m.E. vieles nicht klar geregelt, Medikamentengabe, Aufsicht bei I-Kindern etc., das alles kann ich mir bei den derzeitigen Klassen nicht vorstellen. Bei mehr als der Hälfte der Kinder hätte ich zusätzlichen Aufwand, den ich auch jeden Tag im Unterricht habe.


    Wie wäre es so:

    Es gibt Reiseanbieter, die alles organisieren, ich melde die Klasse an, alles andere übernimmt das Land und der Reiseanbieter.

    Ich fahre als Bezugsperson mit, ich kann mir sogar vorstellen, einzelne Programmpunkte zu übernehmen,

    die Aufsicht 24/7 stellt aber der Anbieter, der u.a. die Reisekosten mit dem Land abrechnet.


    Dafür verzichte ich ganz großzügig auf die 4 Überstunden als Entlastung, für die ich Unterricht vorbereiten müsste, wenn ich sie nehmen wollen würde.

  • Die Traum-Bedingungen, von denen du immer wieder schreibst, haben wir nicht, nicht im Alltag, nicht für Klassenfahrten.

    Es sind keine Traumbedingungen sondern der rechtliche Rahmen den dein Dienstherr dir bietet. Es geht auch nicht um Gewinn machen sondern darum, dass man nicht draufzahlen muss. Das Land macht vieles falsch, aber hier gibt es zu mindestens finanziell sicherlich nur wenig Grund zu meckern.

    Dir sollten vielleicht bewusst sein, dass dein Dienstherr dich auch für diese Aufgabe doch recht gut besoldet. Deine Aufgaben sind es nicht nur den Unterricht in der Schule durchzuführen. Fahrten sollen pädagogisch in das Konzept der Schule und der Klasse passen. Ich fahre da und da hin, weil ich das und das erreichen möchte. Natürlich ist mir bewusst, dass das bei Abschlussfahren nicht unbedingt der Fall ist.

    Urlaubsfahrten könnte das Land deutlich günstiger anbieten. Dafür braucht es uns nicht mit A13 bezahlen.


    Für die Probleme, die Du ansprichst gibt es durchaus Vorgaben. Außerdem können sie auch im Schulalltag auftreten. Was machst Du bei Exkursionen, Wandertagen, Sportfest, etc.? Natürlich gibt es da Probleme. Aber damit muss sich beschäftigen und Lösungen suchen.


    Ich habe Verständnis für jeden, der nicht fahren möchte. Es gibt auch durchaus Klassen oder Situationen, wo ich auch nicht fahren würde. Das Land ist auch so nett und stellst es jeder Lehrkraft frei. Also alles gut. Aber man sollte trotzdem bei den Fakten bleiben. Deine Kosten werden pi mal Daumen bezahlt, Du musst nicht privat Geld zahlen oder vorstrecken, Du wirst im Rahmen deines Amtes auch für die Organisation für Schulfahren bezahlt, ...

    Trotzdem kannst Du mit deinen anderen Aufgaben bereits überlastet sein oder schlicht und einfach keinen Bock haben. Ist doch alles erlaubt. Mich stört es nur, wenn da irgendwelche Gründe vorgeschoben werden.

    By the way stört es mich vielmehr Hunderte von Euros bei der Beilhilfe vorzustrecken als mal 300 € für eine Klassenfahrt.

  • Warum wird bei Lehrkräften nicht zuerst gezahlt und erst, wenn das Geld auf das Unterkonto eingegangen ist, kann die Fahrt starten?

    Weil es niemand einfordert. Dass es einen Anspruch auf Reisekostenvorschuss gibt, hatte ich hier vor einigen Monaten schon einmal dargestellt. Nur wurde das im Forum lieber wie üblich ins Lächerliche gezogen und ich angefeindet, anstatt sich mal ernsthaft mit dieser Möglichkeit auseinanderzusetzen.

  • Wie wäre es so:

    Es gibt Reiseanbieter, die alles organisieren, ich melde die Klasse an, alles andere übernimmt das Land und der Reiseanbieter.

    Ich fahre als Bezugsperson mit, ich kann mir sogar vorstellen, einzelne Programmpunkte zu übernehmen,

    die Aufsicht 24/7 stellt aber der Anbieter, der u.a. die Reisekosten mit dem Land abrechnet.

    PS: Das gibt es zumindest näherungsweise längst, man muss es nur in Anspruch nehmen. Aus der Aufsichtspflicht an sich kommt man als Lehrkraft aber nicht heraus, auch wenn man dafür durchaus Unterstützung durch Veranstalter vor Ort erhalten kann.

  • [... Unnötige Provokation oben entfernt, daher hier auch ...], kl. gr. frosch, Moderator

    Ich vermute ja, dass dein Beitrag reine Provokation ist. Trotzdem, warst du schon einmal an einer Grundschule tätig? Warst du schon einmal mit einer Grundschulklasse auf einer Klassenfahrt?

  • Ich habe Verständnis für jeden, der nicht fahren möchte. Es gibt auch durchaus Klassen oder Situationen, wo ich auch nicht fahren würde.

    Aha.

    Dann mach doch mal von deinem Verständnis Gebrauch und unterlasse es, anderen Lehrkräften zu unterstellen, sie würden sich nicht mit Problemen befassen und keine Lösungen suchen.

  • Aha.

    Dann mach doch mal von deinem Verständnis Gebrauch und unterlasse es, anderen Lehrkräften zu unterstellen, sie würden sich nicht mit Problemen befassen und keine Lösungen suchen.

    Das habe ich auch nie behauptet. Du hast mir vorgeworfen in einer Traumwelt zu arbeiten, obwohl ich nur die in deinem Bundesland Rahmenbedingungen dargestellt habe. Deine Kosten zahlt das Land. Wenn Du keine Gelder vorstrecken möchtest, kannst Du einen Vorschuss beantragen. Und niemand muss alleine mit 30 Kinder auf Klassenfahrt fahren. Es ist durchaus möglich mit 5 Erwachsenen und zwei Klassen zu fahren.

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