Klassenfahrt in der Grundschule?

  • An der Grundschule hier vor Ort wird gefahren, 3. und 4. Klasse, ob gemeinsam oder getrennt, weiß ich nicht.

    Allerdings nur von Montag morgen bis Mittwoch Morgen (Rückkehr und Schulende für alle gegen 10 Uhr).

  • Bei uns fahren die meisten ab der 3. Klasse, einige sogar jedes Jahr, also dann 3. bis 6. jährlich. Es gibt Kolleginnen, die gar nicht fahren wollen und auch nicht müssen, deren Klassen fahren dann oft mit einer anderen Lehrkraft, die keine eigene Klasse hat aber gern fahren möchte. Ich glaube, wir sind da aber auch extrem und haben ein sehr fahfreudiges Kollegium.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns fahren die meisten ab der 3. Klasse, einige sogar jedes Jahr, also dann 3. bis 6. jährlich. Es gibt Kolleginnen, die gar nicht fahren wollen und auch nicht müssen, deren Klassen fahren dann oft mit einer anderen Lehrkraft, die keine eigene Klasse hat aber gern fahren möchte. Ich glaube, wir sind da aber auch extrem und haben ein sehr fahfreudiges Kollegium.

    und die Eltern bezahlen drei Fahrten in drei Jahren?!

  • ja. Wir haben ein recht gutes Einzugsgebiet und einige haben ja BuT, und wir sind, soweit ich weiß, angehalten, nicht über 250 Euro zu kommen mit den Fahrten, auch wenn das Limit des Landes Berlin höher liegt. (Ich bin immer nur Begleitung gewesen und glaube auch, das schafft man mittlerweile gar nicht mehr). Die Fahrten gehen meist nach Brandenburg, wo man mit dem Zug hinkommt, oder aber bei den Großen auch mal als Abschluss an die Ostsee, und auch nicht immer 5 Tage.

    • Offizieller Beitrag

    krass...

    Irgendwie finde ich, dass Schulen sich mehr Gedanken machen sollten (und ich bin da an meiner Schule leider ebenfalls in der Minderheitenmeinung bzw. die andere Meinung ist in der Machtposition).
    "recht gutes Einzugsgebiet" und "BuT" bedeutet, dass ausgerechnet die mittlere Gruppe blutet, die vielleicht in das Einzugsgebiet gezogen ist, um gute Möglichkeiten zu haben, aber nicht dasselbe Einkommen hat (oder einen Job verloren hat, einen guten, alten Mietvertrag hat, oder oder oder..).
    250 Euro jedes Jahr, mit potentiell einem weiteren Kind in 2-3 Jahren Abstand, puh..
    (wir sind an der weiterführenden Schule höher und dann wird genau auch eine 250 Euro-3 Tage-Fahrt "angeboten", die aber im Prinzip eine Pflichtfahrt ist..)

    • Offizieller Beitrag

    Es bedeutet auch, dass jährliche Fahrten über BuT finanziert werden.

    ja, aber zwischen "gut situiert" und "BuT" gibt es auch eine Menge Menschen.
    Und diese Menschen müssen alles bezahlen. Können es in der Regel nicht (ohne viele Abstriche woanders).

    Und mich nervt es (ich beziehe mich jetzt nicht auf jemanden besonders sondern eher auf Vorerfahrungen, wenn bei der Planung nur auf "es ist doch eine tolle Erfahrung" geguckt wird, mit "das weiß man lange im Voraus, kann man sparen" oder "kriegen die eh mit BuT bezahlt" argumentiert wird.
    Und dann wundert man sich, dass einige SuS nie auf bestimmte Fahrten fahren können.

    "normale Laufbahn an vielen Schulen bei uns in der Umgebung":
    5./6. Klasse kleine Klassenfahrt

    8./9. /10. Klassen: Austauschfahrt(en), Sprachenfahrten

    10. Klasse Abschlussfahrt, ggf. mit Schwerpunkt politische Bildung
    11. Klasse / EF: Skifahrt / Sprachfahrt / Stufenfahrt
    12. Klasse: Fahrt zur politischen Bildung / Gedenkfahrt
    13. Klassen: Abschlussfahrt ins Ausland


    dazu noch Theater- oder Kinobesuche, Wandertage, kleine Aktion in der Schule, usw..



    und ja, einige BuT-Kinder machen wesentlich mehr Fahrten als Andere.

  • und ja, einige BuT-Kinder machen wesentlich mehr Fahrten als Andere.

    Das hatte ich gemeint

    und habe überlegt, ob es reglementiert ist (z.B. alle 2 Jahre wird finanziert) und ob ich das gut oder schlecht finde.

    Wenn BuT bundesweit gilt, müssten dann nich allen diesen Kindern gleich viele Fahrten finanziert werden?


    Andernfalls könnten ja die Brennpunktschulen jedes Jahr fahren (wollen sie nicht, ist mir auch klar).

    • Offizieller Beitrag

    Ach sorry, ich hatte es missverstanden.

    EIGENTLICH gilt (soweit ich weiß, aber nicht steinigen): Es kann nur finanziert werden, wenn es sich um eine Pflichtfahrt handelt (was wohl lustig ist, für die Bundesländer, in denen Klassenfahrten nicht Pflicht sind?).
    Bei uns wird einfach darauf Bezug genommen, dass alle Fahrten "Teil des Schulprogramms" sind.
    (und leider manchmal eben mit entsprechenden Kommentaren, wer sich das alles bezahlen lässt, ohne zu reflektieren, dass WIR die Angebote regulieren sollen)

  • Bei mir an der Schule wird dank sehr fahrfreudiger KollegInnen ab dem 1.Schuljahr gefahren, teilweise jedes Jahr und teilweise alle 2 Jahre.

    In NRW sind Klassenfahrten für Lehrkräfte aber auch (noch) Pflicht.

    Wenn es nach mir ginge würde ich nicht fahren. Mich stressen Klassenfahrten unfassbar und der Schlafmangel in Kombination mit der Anspannung, dass nichts passiert, keiner verloren geht etc. und dazu der ständige Lärm und die Dauerbereitschaft...

  • und bleibt ggf. sogar auf Kosten sitzen.

    Nur, wenn man das möchte. Die Rechtslage dürfte klar sein, die Dienstherrin/Arbeitgeberin zahlt.


    Bei allem anderen, was du schreibst, führe ich nicht.

  • In NRW sind Klassenfahrten für Lehrkräfte aber auch (noch) Pflicht.

    Das bedeutet noch lange nicht, dass du (so häufig) fahren musst. Höchstwahrscheinlich stellst du immer brav Anträge, um fahren zu dürfen. Dann darf man sich nicht wundern, dass man fährt.


    Wenn dich jemand anweist, zu fahren, steht dir immer noch der Rechtsweg offen. Aber soweit muss es gar nicht kommen. Bisher scheint bei euch das System auf sozialem Druck zu beruhen. Die einen wollen fahren, die anderen ziehen mit. Das heißt aber noch lange nicht, dass man auch bereit ist, formalen Druck auszuüben. Was passiert, wenn du mal keine Fahrt für deine Klasse beantragst, weißt du erst, wenn du es machst.


    In NRW sind Klassenfahrten für Lehrkräfte aber auch (noch) Pflicht.


    stressen


    Schlafmangel


    Anspannung


    ständige Lärm


    Dauerbereitschaft

    Das klingt alles nicht so kompatibel mit der Fürsorgepflicht der Dienstherrin. Insbesondere die Dauerbereitschaft kann es nicht geben. Du brauchst Schlaf und Erholung um deiner Aufsichtspflicht über die Schutzbefohlenen nachkommen zu können. Das muss in einem entsprechenden Dienstplan für die Fahrt beachtet werden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • In NRW sind Klassenfahrten für Lehrkräfte aber auch (noch) Pflicht.

    Das stimmt, denn so steht es in der BASS:

    Zitat

    1 Allgemeines

    Schulwanderungen und Schulfahrten, Schullandheimaufenthalte, Studienfahrten und internationale Begegnungen - im Folgenden Schulfahrten - sind Bestandteile der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schulen.


    4.1 Die Teilnahme an nach dem Fahrtenprogramm festgelegten Schulfahrten gehört zu den dienstlichen Aufgaben der Lehrerinnen und Lehrer

    Aber das sind die Voraussetzungen:

    Zitat

    2.1

    Die Schulen entscheiden über die Durchführung von Schulfahrten im Rahmen der der Schule für die Erstattung der Reisekosten der Lehrkräfte zur Verfügung stehenden Mittel (Landesmittel zuzüglich Drittmittel) in eigener Verantwortung.

    2.2 Die Schulkonferenz legt gemäß § 65 Absatz 2 Nummer 7 Schulgesetz NRW (SchulG - BASS 1-1) ein Fahrtenprogramm für das jeweilige Schuljahr fest, durch das die Anzahl, die Dauer sowie die Kostenobergrenze bestimmt werden. Schulfahrten dürfen nur unter Beachtung des der Schule zur Verfügung stehenden Reisekostenbudgets vorgesehen werden.

    Das heißt im Grunde, dass die Schule bzw. ihre Gremien bestimmen, wie das Fahrtenprogramm aussieht. Und da kann man sich für oder gegen etwas entscheiden. Wenn es sein muss, auch komplett gegen mehrtägige Klassenfahrten.

  • Bei mir an der Schule wird dank sehr fahrfreudiger KollegInnen ab dem 1.Schuljahr gefahren, teilweise jedes Jahr und teilweise alle 2 Jahre.

    Komisch, bei uns hätte das der Schule zur Verfügung stehenden Reisekostenbudget für so viele (mehrtägige?) Fahrten nie ausgereicht und die hätten somit auch nicht genehmigt werden können... Zahlen eure "fahrfreudigen" Lehrkräfte das meiste aus eigener Tasche?

  • Das hatte ich gemeint

    und habe überlegt, ob es reglementiert ist (z.B. alle 2 Jahre wird finanziert) und ob ich das gut oder schlecht finde.

    Wenn BuT bundesweit gilt, müssten dann nich allen diesen Kindern gleich viele Fahrten finanziert werden?

    Normal müssen alle Fahrten gemäß BuT übernommen werden. Aber wahrscheinlich sieht jedes Amt das wieder etwas anders. Von früher kenne ich auch noch die Regelung, dass nur alle 2 Jahre eine Fahrt übernommen wird. Das gibt es aber auch nicht mehr. Laut Bundesregierung ist doch auch eindeutig. Tagesausflüge und mehrtägige Schulfahrten werden bezahlt. In Niedersachsen ist die Teilnahme für die Schüler freiwillig. Trotzdem wird gezahlt.


    Allgemein:


    In Nds. erhalten wir pro Tag eine Überstunde. Ist natürlich deutlich zu wenig.


    Bei normalen Klassenfahrten bekomme ich eigentlich immer mehr Geld zurück als es kostet. Liegt daran, dass es bestimmte Pauschalen gibt. Das kann natürlich anders sein, wenn man eine teures Rahmenprogramm wählt. Aber im Bereich der Grundschulen sollte man in der Regel Gewinn machen.


    In Nds. können die Lehrer (i.R.) weder in Regress genommen werden, wenn Eltern nicht zahlen noch dürfen Gelder über Privatkonten verbucht werden. Ich muss als Lehrkraft auf das "richtige" Formular für die Anmeldung achten und die Eltern entsprechen informieren. Das Geld geht dann aber über das Schulkonto und die Schulleitung schließt im Namen des Landes die Verträge ab. Wenn ein Elternteil trotz Unterschrift nicht bezahlt, mahne wir an. Wenn am Ende wirklich ein Elternteil nicht bezahlt, ist es nicht unser Problem. Letztlich hat das Land auch durchaus gute Möglichkeiten das Geld zu bekommen. Bisher hatten wir das Problem nicht. Einmal habe ich angedroht, dass wir es abgeben und das Land es dann eintreiben würde. Da kam das Geld.


    Ich kann es durchaus verstehen, wenn man nicht auf Klassenfahrt fahren möchte. Sicherlich gibt es auch an vielen Schulen Situationen, wo Klassenfahrt nicht leistbar sind. Beispielsweise bei Personalmangel. Andererseits werden wir gut bezahlt und Klassenfahrten gehören auch zum Job.

    Auch muss man nicht mit einem schlechten Personalschlüssel fahren. Wir fahren mit 2 Klassen und 5-6 Erwachsenen. Die Lehrkräfte werden aus dem Reisebudget bezahlt. Obwohl wir viel fahren, haben wir da nie Budgetprobleme. Schulhelfer werden vom Träger bezahlt und kommen mit, wenn Kinder mit entsprechenden Unterstützungsbedarf mitkommen. Auch das ist rechtlich relativ eindeutig, dass der Träger das bezahlen muss. Dann gibt es in Niedersachsen noch die Möglichkeit die Freiplätze für Personen zu nutzen, die nicht im Landesdienst stehen. Dadurch können wir z.B. noch Bufdis, Praktikanten oder andere Leute mitnehmen. Am Ende sind es 2-3 Lehrkräfte und 2-3 andere Personen. Notfalls hätte man auch noch einen Förderverein, der auch jemanden bezahlen würde. In 20 Jahren habe ich auch schon 3 oder 4 mal ein Elternteil mitgenommen. Das ist natürlich sehr mit Vorsicht zu genießen. Aber es gab da jeweils sehr gute Gründe und die Personen waren bekannt. Letztlich habe wir dann immer genug Personal, dass man sich auch mal einen Vormittag rausziehen kann oder mal eine Nachmittag Kaffee trinken geht. Ich denke, dass das auch ganz wichtig ist. Ich will damit aber auch sagen, dass das (in Nds.) durchaus möglich ist.

  • Bei normalen Klassenfahrten bekomme ich eigentlich immer mehr Geld zurück als es kostet. Liegt daran, dass es bestimmte Pauschalen gibt. Das kann natürlich anders sein, wenn man eine teures Rahmenprogramm wählt. Aber im Bereich der Grundschulen sollte man in der Regel Gewinn machen.

    Das könnte man als nicht erlaubte Vorteilsnahme auslegen, oder?

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