Von vielen Schülern nicht ernst genommen

  • Irgendwie bin ich jetzt ein wenig enttäuscht. Ich hätte wirklich erwartet, dass du darüber stehst, was man für Klamotten trägt als Lehrer.


    Ich mag Hoodies. Die Schule ist aber in der Regel so überhitzt, dass ich darauf verzichte.

    Glaub mir, die nehmen mich im Bikini noch ernst. Es geht einfach schneller in halbwegs seriösen Klamotten und ich fühle mich unterdessen darin auch wohler. Ich bin wohl älter geworden. Ab 40 geht's nur noch bergab :P

  • Lehrerperspektive: Meine Kollegen sollen doch anziehen, was sie wollen.


    Schulleiterperspektive: Meine Kollegen sollen doch anziehen, was sie wollen. Wenn ich z. B. das Gefühl habe, SchülerInnen fühlen sich unwohl, muss ich aber was sagen - Hör mal, Bert, deine Altmännerfüße mit den gelblichen, verhornten Stellen steckst du bitte in Socken. Genau, in die ohne Löcher. Und Trekkingsandalen mögen saubequem sein, passen aber nicht zu den Socken. Und Klaus, wenn du mich als mein Stellvertreter zur Besprechung mit dem Schulträger begleitest, sind abgeschnittene Jeans und ausgelatschte Sandalen in Kombination mit dem Wackenshirt von 2008 nicht so passend. So in die Richtung ungefähr.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich habe eine Schülerin, die immer gerne bunte Strähnen in den Haaren trägt. Eines Tages hat sie mit eine blaue geschenkt und wir haben sie in meinen Zopf eingebaut. Ich hoffe, das war amtsangemessen

    Ja.

    Ich kann mich leider von hinten gerade nicht fotografieren ;)

  • Es gibt doch am jeder Schule so eine Art inoffiziellen Dresscode. Diesen erkennt man früher oder später. Und meistens passt man sich einigermaßen an.

    Wenn sich nun jemand über Jahre immer wieder deutlich unpassend kleidet, ist das dann doch eher eine persönliche Sache, mehr so Richtung Charaktereigenschaft, oder? Dann ist es auch umso schwerer, das zu ändern und auch anzusprechen.

  • Ich merke gerade, dass ich wirklich noch nicht ganz wach bin, ich habe hier:

    Ich trage im Sommer immer Birkis, wie der Rest des Kollegiums auch

    gerade statt "Birkis" nämlich "Bikinis" gelesen und musste mich dann doch sehr wundern, bei allem Laissez-Faire, das ich bei solchen Kleidungsfragen persönlich an den Tag lege.

  • Es gibt doch am jeder Schule so eine Art inoffiziellen Dresscode. Diesen erkennt man früher oder später. Und meistens passt man sich einigermaßen an.

    Wenn sich nun jemand über Jahre immer wieder deutlich unpassend kleidet, ist das dann doch eher eine persönliche Sache, mehr so Richtung Charaktereigenschaft, oder? Dann ist es auch umso schwerer, das zu ändern und auch anzusprechen.

    Der Dresscode kann tatsächlich von Schule zu Schule variieren. Wir sind eher salopp, können zu besonderen Anlässen aber auch unabgesprochen schicker auftreten. Das ist immer spannend.

  • Es gibt doch am jeder Schule so eine Art inoffiziellen Dresscode. Diesen erkennt man früher oder später. Und meistens passt man sich einigermaßen an.

    Wenn sich nun jemand über Jahre immer wieder deutlich unpassend kleidet, ist das dann doch eher eine persönliche Sache, mehr so Richtung Charaktereigenschaft, oder? Dann ist es auch umso schwerer, das zu ändern und auch anzusprechen.

    Ja es gibt diese inoffiziellen Dresscodes. Deshalb habe ich beim Vorstellungsgespräch immer darauf geachtet wie Kollegen und Schüler gekleidet sind und einmal bei einer Schule abgesagt. Am wichtigsten ist Authentizität, wird hier auch immer gesagt. Wenn ich mich verkleidet vorkomme, bin ich nicht mehr authentisch und dann werde ich von Schülern nicht ernst genommen.


    Was du genau mit Charaktereigenschaft meinst, verstehe ich nicht. Wichtig ist mir Authentizität und Ehrlichkeit.


    Meine Kleidung muss praktisch sein (Charaktereigenschaft?), ich möchte mir nicht dauernd Gedanken drum machen. Im Winter trage ich durchaus auch Hoodies, bevor ich friere. Bei uns wird nicht so stark geheizt.

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  • Ja es gibt diese inoffiziellen Dresscodes. Deshalb habe ich beim Vorstellungsgespräch immer darauf geachtet wie Kollegen und Schüler gekleidet sind und einmal bei einer Schule abgesagt.

    Darauf habe ich ehrlich gesagt nie geachtet, ich glaube, ich würde wegen der Kleidung der Kollegen auch nicht eine Stelle absagen. Aber wenn es so extrem auffallend ist, dann ist das womöglich ein Indiz dafür, dass man selbst nicht in das Kollegium passt. Aber eine „Ansammlung“ von merkwürdig gekleideten Kollegen habe ich auch noch nie gesehen.

  • Ja, es ist ein Vorurteil. Ich persönlich fühle mich nicht wohl in einem Kollegium wo Cordhosen und Hemden dominieren.


    Als ich beim Bewerbungsgespräch gesehen habe, dass der damalige Schulleiter im Schlabberpulli da saß wusste ich: Hier kann ich mich wohl fühlen.

    Ich träume davon, dass alle Hemd und Sakko tragen. Das hätte Stil und meine Kinder würde ich eher an einer solchen Schule als an einer Schlabberpulli-Flipflop-Schule anmelden.

    Und das obwohl ich im Alltag gern Oberkörperfrei zu Hause rumlaufe.

    Ich beobachte einfach, dass es häufiger die Schlabberpullifraktion ist, die den Unterricht regelmäßig 10 min früher beendet und gern weitere Arbeitsvermeidungstaktiken einsetzt. Da bestätigen Ausnahmen aber die Regel.

  • Kris24 : Mit Charaktereigenschaft meinte ich Beratungsresistenz oder Blindheit sich selbst gegenüber. Wenn man halt nicht merkt, dass irgendwas nicht passt. Irgendwie anders ist UND einen die Leute schräg anschauen UND man nicht nachfragt.

    Lustigerweise habe ich vor ca. 1 Jahr mal einer Kollegin erzählt, dass ich mich frage, ob andere meinen Kleidungsstil seltsam fänden, das hat sie entschieden verneint. ;)

  • Kris24 : Mit Charaktereigenschaft meinte ich Beratungsresistenz oder Blindheit sich selbst gegenüber. Wenn man halt nicht merkt, dass irgendwas nicht passt. Irgendwie anders ist UND einen die Leute schräg anschauen UND man nicht nachfragt.

    Lustigerweise habe ich vor ca. 1 Jahr mal einer Kollegin erzählt, dass ich mich frage, ob andere meinen Kleidungsstil seltsam fänden, das hat sie entschieden verneint. ;)

    Bei mir zählen Authentizität, Humor, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Offenheit, den anderen nehmen wie er ist usw. Kleidungstile sicher nicht. Da finde ich übrigens Individualität auch besser als "Uniform".


    Du nennst es Blindheit sich selbst gegenüber, ich sage dazu oberflächlicher Mensch, der anscheinend sich über Äußerlichkeiten definieren muss, weil er nichts anderes hat? Auch Blindheit gegen sich selbst würde ich an anderen Dingen festmachen, nämlich ob er seine eigenen Bedürfnisse sieht und gerade nicht Äußerlichkeiten, die anderen behaupten.


    Beratungsresistenz bei Äußerlichkeiten? Wenn ich das mitbekommen würde, würde ich erst recht mein Ding machen, aber schnell auf Abstand gehen, selbst wenn es gar nicht mir galt. Wer so auf Äußerlichkeiten Wert legt, wer anderen vorschreibt, wie sie sich kleiden sollen, über den mache ich mich im besten Fall lustig. Vielleicht hat er ja nur ein Problem mit sich selbst (und das mache ich mir nicht zu eigen).


    Ich habe es aber tatsächlich noch nie erlebt. Bei uns gibt es von Hippie über Kostümträger über selbstgestricktes über Anzug alles. Ich liebe die Vielfalt. Und klar, ich würde vieles nicht tragen wollen, aber das muss ich nicht.

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  • Du nennst es Blindheit sich selbst gegenüber, ich sage dazu oberflächlicher Mensch, der anscheinend sich über Äußerlichkeiten definieren muss, weil er nichts anderes hat?

    Wieso reagiert eigentlich die Ringelpulli-Franktion die ganze Zeit so beleidigend? Es ging hier erst einmal nur um die Möglichkeit, sich über die Kleidung bewusst von den jungen Leuten zu distanzieren. Ich z. B. schrieb noch sehr viel mehr über mein persönliches "Erfolgsrezept". Beleidigt habe ich niemanden, musste mich aber mal wieder als "arrogant" beschimpfen lassen. Wer kompensiert hier eigentlich was? Ehrlich, *ich* habe kein Blüschen nötig für meine Autorität. Mir haben das älter werden und ein anderer Kleidungsstil aber wirklich geholfen gegenüber den Jugendlichen deutlichere Grenzen zu ziehen. Niemand hier schrieb, dass man das so machen *muss*, es wurde nur als Option genannt über die man für sich mal nachdenken kann.

  • ein sehr hübsches Tatoo zierte ein Bein von oben bis unten,

    An einer KZ-Gedenkstelle würde ich mir ein Hemd über den tätowierten Arm ziehen, egal wie heiss es ist. Ich gehe auch nicht in Shorts und schulterfrei in Kirchen, auch wenn ich selbst noch so wenig religiös ist. Es hat für mich schon was recht Egoistisches immer, jederzeit und an jedem Ort auf seine Individualität zu beharren. Aber auch das ist einfach nur meine Meinung, solange keine offiziellen Regeln verletzt werden, macht jede, was sie will.

  • Ich habe auch nicht in einem Beamtengesetz nachgeschlagen, sondern bei Thomas Böhm.

    Herr Böhm gibt dann offenkundig lediglich seine persönliche Interpretation und Auffassung wieder zu Bekleidungsfragen bei Beamtinnen und Beamten, was man interessant finden kann (oder auch nicht), was aber keine Relevanz hat in der Frage. Relevant ist, was tatsächlich an verbindlichen Vorgaben gilt, sowie aktuelle gerichtliche Auslegungen dieser Vorgaben, nicht was einzelne Lehrkräfte/ Schulrechtler für amtsangemessene Bekleidung erachten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Krisi84 : Ich glaube, wir reden massiv aneinander vorbei.

    Ich ertrage jedenfalls jegliche Kleidungsstile bei Kollegen und habe mir weder laut noch leise jemals Gedanken über die Klamotten eines Kollegen gemacht oder über sonstige Äußerlichkeiten. Du auch, wenn ich das wenigstens richtig verstehe.

  • Wieso reagiert eigentlich die Ringelpulli-Franktion die ganze Zeit so beleidigend?

    Wen genau meinst du, der oder die "beleidigend" reagiert?

    Und nur mal so nebenbei: "Ringelpulli-Fraktion" finde ich auch etwas beleidigend, da du ja scheinbar mit "Ringelpullis" etwas Negatives - eine dir "unangenehme" Person - verbindest.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wieso reagiert eigentlich die Ringelpulli-Franktion die ganze Zeit so beleidigend? Es ging hier erst einmal nur um die Möglichkeit, sich über die Kleidung bewusst von den jungen Leuten zu distanzieren. Ich z. B. schrieb noch sehr viel mehr über mein persönliches "Erfolgsrezept". Beleidigt habe ich niemanden, musste mich aber mal wieder als "arrogant" beschimpfen lassen. Wer kompensiert hier eigentlich was? Ehrlich, *ich* habe kein Blüschen nötig für meine Autorität. Mir haben das älter werden und ein anderer Kleidungsstil aber wirklich geholfen gegenüber den Jugendlichen deutlichere Grenzen zu ziehen. Niemand hier schrieb, dass man das so machen *muss*, es wurde nur als Option genannt über die man für sich mal nachdenken kann.

    Ist es nicht genau umgekehrt?


    Mir ist Kleidung egal. Ich reagiere auf die Einstellung die hier immer wieder genannt wird und Beratungsresistenz etc. umfasst. Ich habe nie über Ringelpullis geschrieben, sie stehen mir nicht.


    Über oberflächliche Menschen mache ich manchmal lustig, nehme sie selten ernst. Wenn jemand anhand von Kleidung andere einteilt, soll er, aber ich halte Abstand.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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