Meine Neffen und das amerikanische Schulsystem

  • Wir haben jedes Jahr Austauschschüler aus aller Welt. Es klappt, wenn sie es ernst nehmen

    Die einzige Gastschülerin, die bei mir jemals was konnte, kam aus Finnland. Der Rest war halt da und... war halt da. Ach... Eine Schülerin hatte ich mal aus Lausanne, das zählt auch als Sprachaustausch. Die hatte in Lausanne auch Profil B, bei mir in der ersten Prüfung eine 2. Die durfte sie wiederholen. Am Ende stand eine 5 im Zeugnis ^^

    • Offizieller Beitrag

    Ein bisschen schade finde ich die reine Fixierung auf zertifizierte Bildung in einer bestimmten Zeit. Wir sind zwar in einem Lehrerforum, aber ich hätte nicht erwartet, dass jetzt einige einen Aufenthalt in den USA ausreden wollen, "weil das Bildungssystem"...
    Auch in den USA wird die Rolle der Eltern beim Begleiten (und aufpassen, dass die Pubertät nicht alles kaputt macht) wichtig sein.
    Es geht jetzt nicht um einen mehrjährigen Aufenthalt in einem Land, wo die Mehrheit der Kinder nie zur Schule gehen, 10jährige zum ersten Mal in eine erste Klasse gehen und mit Lederstreifen bestraft wird, wenn die 50Kinder in dem Raum mit 15 Doppelbänken aus der Reihe tanzen...

  • Ich halte ehrlich gesagt auch nicht viel davon. Ginge es um 1 Jahr, geschenkt. Ja, dann zählt die Erfahrung mehr. Bei einem mehrjährigen Aufenthalt würde ich als Eltern aber schleunigst zusehen, dass sich zumindest in den Kernfächern keine Gräben auftun.

    • Offizieller Beitrag

    und als Elternteil nicht arbeiten?
    Ich meine, es geht nicht um einen Auslandsaufenthalt, sondern darum, dass die Familie dahin geht, wo es Arbeit gibt. Egal, ob es "nur" ein Angebot ist, das man annimmt, oder die "fast einzige" Wahl ist.

    In solchen Momenten / Diskussionen bin ich echt froh, keine Kinder zu haben, wo dann Andere eine Meinung dazu haben (und äußern), was ich ihnen wohl antue.

  • Das ist eine der vielen bayrischen Unverschämtheiten, so wie sie ja auch mitgeteilt hatten, dass sie Berliner Abitur-Zeugnisse nicht als Zugangszeugnis für die Uni München anerkennen.


    Das darf nicht sein!

    Woher hast du diese Info, dass die Uni München Berliner Abizeugnisse nicht anerkennt?

  • Entschuldigt, ich bin komplett im Faden verrutscht.

    Ich halte ehrlich gesagt auch nicht viel davon. Ginge es um 1 Jahr, geschenkt. Ja, dann zählt die Erfahrung mehr. Bei einem mehrjährigen Aufenthalt würde ich als Eltern aber schleunigst zusehen, dass sich zumindest in den Kernfächern keine Gräben auftun.

    Ich finde ein oder 2 Jahre kann man noch irgendwie kompensieren.

    So wie ich den Timbu hier verstanden habe war der Älteste aber in der zweiten Klasse, wo das schon stärkere Auswirkungen hat als wenn ein Kind in Klasse 5 oder 6 ist. Im Grundschulalter hätte ich das auch nicht für gut befunden.

  • Woher hast du diese Info, dass die Uni München Berliner Abizeugnisse nicht anerkennt?

    Die hat die Patentante meiner Tochter erhalten als sie von Postdam nach München wechseln wollte, um ihren Mann zu begleiten und hat als Antwort auf die Anfrage ob und was anerkannt werden würde die Unverschämtheit gesagt bekommen, dass sie erstmal ein bayrisches Abitur machen müsste, über sonstige Anerkennung müsste man gar nicht reden.

    DAs war und ist einfach unverschämt, hat bei ihr aber zu zwei Jahren Fernbeziehung geführt bis ihr Mann fertig mit der Ausbildung war, weil sie ja so nicht mitgehen könnte.

    Im Grundschulalter hätte ich das auch nicht für gut befunden.

    Nun fängt aber die Grundschule in Amerika viel früher an, die sind viel jünger, wenn sie mit solchen Dingen anfangen, also da sehe ich gar keine Probleme.

  • Ein bisschen schade finde ich die reine Fixierung auf zertifizierte Bildung in einer bestimmten Zeit. Wir sind zwar in einem Lehrerforum, aber ich hätte nicht erwartet, dass jetzt einige einen Aufenthalt in den USA ausreden wollen, "weil das Bildungssystem"...
    Auch in den USA wird die Rolle der Eltern beim Begleiten (und aufpassen, dass die Pubertät nicht alles kaputt macht) wichtig sein.
    Es geht jetzt nicht um einen mehrjährigen Aufenthalt in einem Land, wo die Mehrheit der Kinder nie zur Schule gehen, 10jährige zum ersten Mal in eine erste Klasse gehen und mit Lederstreifen bestraft wird, wenn die 50Kinder in dem Raum mit 15 Doppelbänken aus der Reihe tanzen...

    Ich denke, die Eltern haben sich bestimmt was dabei gedacht, die Restfamilie will die Enkel / Neffen halt ungern weit weg wohnen haben (auch verständlich) und macht sich Sorgen (auch verständlich), aber ich würde das den Eltern einfach zutrauen, für die Familie die richtige Entscheidung zu treffen.

    Vielleicht ist der Verdienst übermäßig gut und sie können sich richtig was ansparen in der Zeit,

    vielleicht genießen sie es, dass sie dort in einem Haus mit Garten wohnen können, was in Deutschland evtl nicht der Fall wäre,

    vielleicht haben die Kinder und Eltern mittlerweile sehr gute Sozialkontakte und wollen die noch ein paar Jahre aufrecht erhalten,

    vielleicht machen sie den Auslandsaufenthalt absichtlich jetzt und nicht erst in 5-7 Jahren, wenn es an die Schulabschlüsse des Großen geht.

  • Gibt es denn keine International Schools in der Region? Die gibt es auch in Deutschland, wenn die Familie überhaupt zurück will, und man macht ein internationales Baccaleaureat, wenn ich recht informiert bin.


    Ansonsten würde ich die Familie in Ruhe lassen, es sind ihre Kinder, ihre Erfahrungen, ihre Entscheidungen. Nur weil man selbst mal mit einem US-amerikanischen Kind Hausaufgaben gemacht hat, sagt das nichts darüber aus, wie andere ihr Leben gestalten wollen. Wenn die Kinder fit sind und es wollen, werden sie auch Abitur machen.


    ...

    Wenn sie zurück kommen, wird der Schock natürlich groß sein, so wie bei vielen Expats, die zurück kommen. Und zwar ganz abgesehen vom Schulsystem. Es ist nicht einfach, sich wieder einzufinden in den deutschen Alltag...

    Genau das.

  • Ich denke, die Eltern haben sich bestimmt was dabei gedacht, die Restfamilie will die Enkel / Neffen halt ungern weit weg wohnen haben (auch verständlich) und macht sich Sorgen (auch verständlich), aber ich würde das den Eltern einfach zutrauen, für die Familie die richtige Entscheidung zu treffen.

    Vielleicht ist der Verdienst übermäßig gut und sie können sich richtig was ansparen in der Zeit,

    vielleicht genießen sie es, dass sie dort in einem Haus mit Garten wohnen können, was in Deutschland evtl nicht der Fall wäre,

    vielleicht haben die Kinder und Eltern mittlerweile sehr gute Sozialkontakte und wollen die noch ein paar Jahre aufrecht erhalten,

    vielleicht machen sie den Auslandsaufenthalt absichtlich jetzt und nicht erst in 5-7 Jahren, wenn es an die Schulabschlüsse des Großen geht.

    Auf die Gefahr hier gesteinigt zu werden, aber mit 2 Kindern in diesem Alter in die USA zu gehen ist für mich vorwiegend eine egoistische Idee.

    Ihr könnt mich gern dafür verfluchen, aber mit so kleinen Kindern im fast Grundschulalter und im Grundschulalter hätte ich das definitiv auch nicht gemacht.

  • Aber welche gute Begründung gibt es dafür, dass genau da nicht zu machen? Klar, viele machen es eher vor der Grundschule, aber auch Grundschule sollte da eher kein Problem sein.


    Die haben soviele Vorteile gegenüber einem späteren Austausch usw. alleine die Zweisprachigkeit ist nicht zu vergessen.

  • Aber welche gute Begründung gibt es dafür, dass genau da nicht zu machen? Klar, viele machen es eher vor der Grundschule, aber auch Grundschule sollte da eher kein Problem sein.

    In der Grundschule legst du die Grundlagen.

    Was man dort einmal verpasst, wird schwer wieder aufzuholen.

    Wenn dein Kind dagegen schon in der 5. Klasse ist, sitzen die Grundlagen.

  • Auf die Gefahr hier gesteinigt zu werden, aber mit 2 Kindern in diesem Alter in die USA zu gehen ist für mich vorwiegend eine egoistische Idee.

    Ihr könnt mich gern dafür verfluchen, aber mit so kleinen Kindern im fast Grundschulalter und im Grundschulalter hätte ich das definitiv auch nicht gemacht.

    Im Fall meines Bruders würde ich das wirklich nicht ausschließen.

    Meine Schwägerin hatte immer den Flitz unbedingt als Expat ins Ausland zu gehen.

    Er wollte eigentlich gar nicht und dann kam das Angebot.

    Beide arbeiten dort, aber ehrlich gesagt hatte ich auch das Gefühl Selbstverwirklichung ist eher Thema.

    Bei meinen Kindern hätte ich es nicht gemacht.

  • Lass mich raten, du arbeitest nicht in einer Grundschule und kannst das eigentlich überhaupt nicht wirklich einschätzen?!?


    Ich kenne wenig Kinder bei denen in der 5. Klasse die Grundlagen sitzen (und das nicht nur, weil das bei uns auch noch Grundschule ist) und da wir in der Regel im Spiralcurriculum arbeiten wird auch ganz viel immer und immer wieder wiederholt.

  • Lass mich raten, du arbeitest nicht in einer Grundschule und kannst das eigentlich überhaupt nicht wirklich einschätzen?!?


    Ich kenne wenig Kinder bei denen in der 5. Klasse die Grundlagen sitzen (und das nicht nur, weil das bei uns auch noch Grundschule ist) und da wir in der Regel im Spiralcurriculum arbeiten wird auch ganz viel immer und immer wieder wiederholt.

    Warum soll man an einer GS arbeiten müssen, um das einzuschätzen?

    Der TE scheint ja auch nicht an einer zu arbeiten und hat Bedenken.

  • Ich finde ein oder 2 Jahre kann man noch irgendwie kompensieren.

    Was genau soll denn "kompensiert" werden? Bisher hat hier noch niemand irgendetwas Inhaltliches benannt, nur abstrakte Ängste geäußert. Was genau ist denn so schlimm am konkreten Unterricht, was genau fehlt, was genau führt dazu, dass die Kinder dumm und ungebildet bleiben? Welche konkreten Probleme soll es geben, wenn die Kinder aus den USA in die 5./6. bzw. 9./10. Klasse in D wechseln?

  • In der Grundschule legst du die Grundlagen.

    Was man dort einmal verpasst, wird schwer wieder aufzuholen.

    Wenn dein Kind dagegen schon in der 5. Klasse ist, sitzen die Grundlagen.

    Was genau verpassen Kinder in den USA, das an deutschen Grundschulen unterrichtet wird (mit Ausnahme von Deutschunterricht natürlich; die Muttersprache der Eltern lernt man allerdings auch außerhalb der Schule vernünftig Lesen und Schreiben, wenn sich die Eltern da ein bisschen kümmern).

  • Woher hast du diese Info, dass die Uni München Berliner Abizeugnisse nicht anerkennt?

    Das stimmt selbstverständlich nicht.

    Vielleicht war das mal irgendwann der Fall, das hat sich aber seit mindestens 15 Jahren erledigt.

  • Was genau soll denn "kompensiert" werden? Bisher hat hier noch niemand irgendetwas Inhaltliches benannt, nur abstrakte Ängste geäußert. Was genau ist denn so schlimm am konkreten Unterricht, was genau fehlt, was genau führt dazu, dass die Kinder dumm und ungebildet bleiben? Welche konkreten Probleme soll es geben, wenn die Kinder aus den USA in die 5./6. bzw. 9./10. Klasse in D wechseln?

    Ist doch ganz klar. Die Kinder werden ab 2 Jahre dort automatisch zu Rednecks und können nur amerikanisches Englisch mit starkem Akzent. Die Schule wird mit 14 verlassen.

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