Meine Neffen und das amerikanische Schulsystem

  • Weltweit importiert kein Land einen höheren Anteil ihrer akademischen Führungspositionen aus dem Ausland als die USA.

    Das bedeutet, dass in den USA keine fähigen Akademiker ausgebildet werden?

  • Weltweit importiert kein Land einen höheren Anteil ihrer akademischen Führungspositionen aus dem Ausland als die USA.

    Deutschland ist z. B. alles andere als ein guter Forschungsstandort. Wer eine akademische Karriere anstrebt *muss* an eine der renommierten US-Universitäten gehen.

  • Das bedeutet, dass in den USA keine fähigen Akademiker ausgebildet werden?

    Zunächst mal hat ist die USA einfach eine hohe Anziehung auf ausländische Spitzenakademiker.

    Hier kommt ihnen sicher auch die extremen Unterschiede im Bildungswesen zugute, es gibt einige sehr reiche Institutionen, die eben auch sehr herausragende Gehälter zahlen können, in Deutschland sind den Verdienstmöglichkeiten in Universitäten deutlich engere Grenzen gesetzt.


    Deutschland ist z. B. alles andere als ein guter Forschungsstandort. Wer eine akademische Karriere anstrebt *muss* an eine der renommierten US-Universitäten gehen.

    Ja, in Bezug auf die universitäre Bildung, in anderen Maßstäben ist Deutschland im Forschungsbereich schon noch sehr stark und nicht so klein, wie wir uns gerade gerne selber machen. Bei Patenten pro Einwohner ist Deutschland ähnlich stark, wie die USA und deutlich besser als UK und Frankreich. Japan und S.Korea spielen allerdings in einer anderen Liga.

    Im Mittel erhält Deutschland immer noch jedes 2. Jahr einen der echten Nobelpreise. Die Max-Planck-Gesellschaften stehen den US-Universitäten in ihren Forschungsfeldern nicht nach.

  • Das weiss ich, darum ging es aber nicht. Du suggerierst, die USA hätten selbst nicht genügend qualifizierte Akademiker*innen um die relevanten Positionen zu besetzen. Das kannst du aus der Tatsache, dass viele Asländer*innen an US-amerikanischen Universitäten arbeiten, nicht ableiten.

  • Würdest du nicht sagen, wenn es dein Verwandter wäre.

    Kommt auf den Verwandten an, ich habe einen Onkel, bei dem ich definitiv nicht in den Bus steigen würde.


    Ansonsten habe ich aber kein grundlegendstes Problem mit der Frage, ob meine Verwandten Busfahrer, Fliesenleger, Lehrer oder Arzt werden wollen.

    Alles besser als Gender Studies.

  • Würdest du nicht sagen, wenn es dein Verwandter wäre.

    Warum nicht? Das passt zu deiner sinnlosen Dramatik. ;)


    Zudem ist Busfahrer durchaus ein Beruf, in dem man gut verdienen kann. Wenn es deinem Neffen Spaß macht, warum soll er kein Busfahrer werden? Bäcker ist wie andere Handwerksberufe körperlich belastend, aber gerade in jungen Jahren kann man das verkraften. Aufstieg ist damit auch möglich, wenn man will.

  • Würdest du nicht sagen, wenn es dein Verwandter wäre.

    Warum?

    Wenn jemand zum Beispiel als Busfahrer glücklich ist, warum soll man dann nicht diesen Beruf ausüben?

    Es müssen mal wieder alle weg von diesem Gedanken, dass man nur mit Abitur und Studium etwas erreichen kann im Leben.

  • Warum?

    Wenn jemand zum Beispiel als Busfahrer glücklich ist, warum soll man dann nicht diesen Beruf ausüben?

    Es müssen mal wieder alle weg von diesem Gedanken, dass man nur mit Abitur und Studium etwas erreichen kann im Leben.

    Volle Zustimmung.

  • Warum?

    Wenn jemand zum Beispiel als Busfahrer glücklich ist, warum soll man dann nicht diesen Beruf ausüben?

    Es müssen mal wieder alle weg von diesem Gedanken, dass man nur mit Abitur und Studium etwas erreichen kann im Leben.

    Vielleicht ist das aber nicht das was der Neffe des TEs wollen würde oder der TE will.


    Vor vielen Jahren war ich als Au pair in Minnesota und sehr erstaunt, wie unterschiedlich die beiden Bildungssysteme sind.

    Ich würde die amerikanischen Schüler nicht per se als blöd bezeichnen, aber wenn ich aus heutiger Lehrersicht darüber nachdenke, haben sie schon erhebliche Lücken.

    Sport wurde an der Schule, an der ich damals war ganz groß geschrieben und erschien mir fast wichtiger als alle anderen Bereiche. Man konnte übertrieben gesagt rotzblöd in Mathematik sein, aber wenn man sportlich war, schien das weniger schlimm und kaum ins Gewicht zu fallen.

  • Vielleicht ist das aber nicht das was der Neffe des TEs wollen würde oder der TE will.

    Die Kinder sind 5 und 10 Jahre alt. Was die beruflich machen wollen, wird sich in 5 bis 10 Jahren herauskristallisieren. Wenn die Familie in 4 oder 5 Jahren aus den USA nach D zurückkommen, sind die Kinder 10 und 15 Jahre alt und es stehen noch alle Wege offen.

    Was der TE will ist allerdings vollkommen unerheblich.

    Zitat

    Ich würde die amerikanischen Schüler nicht per se als blöd bezeichnen, aber wenn ich aus heutiger Lehrersicht darüber nachdenke, haben sie schon erhebliche Lücken.

    Welche? Und warum sind diese Lücken unüberwindbar und zentral für die Ausbildungs-/Studierfähigkeit?

    Zitat

    Man konnte übertrieben gesagt rotzblöd in Mathematik sein, aber wenn man sportlich war, schien das weniger schlimm und kaum ins Gewicht zu fallen.

    Das ist doch in D nicht anders. Man kann seine 5 in Mathe die komplette Schullaufbahn mit durchziehen, solange man gut in Sprachen ist. Da ist dann eben einfach kein "Talent" für Mathematik da und die Eltern waren in Mathe auch immer schlecht.

    • Offizieller Beitrag

    Sporttalente, die durch ihre Leistung ein Stipendium an einem College erlangen können, das sie sich bzw. ihre Eltern nie leisten könnten, sind in meinen Augen eine Form der Kompensation innerhalb der plutokratischen Grundausrichtung in den USA, was Bildung betrifft.

  • noch einmal auch ich habe eine normale amerikanische High School besucht. Je nach Kurswahl war es anspruchsvoll. Meine kleine Gastschwester in Klasse 6 musste mehr tun als hier Sechstklässler. Sie hatte als 1. Fremdsprache Spanisch gewählt. Das könnte sie hier als 2. Fremdsprache anerkennen lassen. Es kommt auf die Kurswahl an.


    Wir haben jedes Jahr Austauschschüler aus aller Welt. Es klappt, wenn sie es ernst nehmen (manche wollen eher reisen und fehlen viel), auch an einem Gymnasium in Baden-Württemberg. Am wichtigsten ist meiner Meinung nach eine weitere Fremdsprache ab Klasse 6 oder 7. Selbst Mathe kann man nachholen.


    Ich sehe überhaupt kein Problem, wenn sie auch sonst Gymnasium schaffen würden. Selbst wenn sie ein Jahr verlieren sollten, ich habe wie 10 andere in meinem Jahrgang 1 Jahr später Abitur gemacht, weil wir vor der Kursstufe ein Jahr Schüleraustausch gemacht haben (USA, Kanada, Chile, Neuseeland, Irland) und würde es immer wieder tun.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Die Kinder sind 5 und 10 Jahre alt. Was die beruflich machen wollen, wird sich in 5 bis 10 Jahren herauskristallisieren. Wenn die Familie in 4 oder 5 Jahren aus den USA nach D zurückkommen, sind die Kinder 10 und 15 Jahre alt und es stehen noch alle Wege offen.

    Natürlich, aber wären es meine Verwandten gewesen, ich hätte auch davon abgeraten.

    Sein wir mal ehrlich. Das deutsche Schulsystem ist nicht unbedingt auf lange Auslandsaufenthalte ausgelegt.

    Hier müssen Schüler schon ein Jahr wiederholen, wenn sie von Hamburg nach Bayern ziehen.



    noch einmal auch ich habe eine normale amerikanische High School besucht. Je nach Kurswahl war es anspruchsvoll. Meine kleine Gastschwester in Klasse 6 musste mehr tun als hier Sechstklässler. Sie hatte als 1. Fremdsprache Spanisch gewählt. Das könnte sie hier als 2. Fremdsprache anerkennen lassen. Es kommt auf die Kurswahl an.

    Das kommt sehr auf die Schule an.

    Ich fand die Unterschiede recht gravierend und ich habe mit den Kindern meiner Gastfamilie jeden Tag Hausaugaben machen müssen.


    Es sind ja nicht nur die schulischen Unterschiede, sondern auch die kulturellen.
    Ich kann mir schon vorstellen, dass man erstmal einen Kuturschock bekommt, wenn man nach 4 oder 5 Jahren in den USA in einer prägenden Zeit zurück nach Deutschland kommt.

  • Hier müssen Schüler schon ein Jahr wiederholen, wenn sie von Hamburg nach Bayern ziehen.

    Das ist eine der vielen bayrischen Unverschämtheiten, so wie sie ja auch mitgeteilt hatten, dass sie Berliner Abitur-Zeugnisse nicht als Zugangszeugnis für die Uni München anerkennen.


    Das darf nicht sein!

  • Das ist eine der vielen bayrischen Unverschämtheiten, so wie sie ja auch mitgeteilt hatten, dass sie Berliner Abitur-Zeugnisse nicht als Zugangszeugnis für die Uni München anerkennen.


    Das darf nicht sein!

    Mag sein, aber das ist nicht das was ich damit sagen wollte.

  • Hier müssen Schüler schon ein Jahr wiederholen, wenn sie von Hamburg nach Bayern ziehen.

    Und wie schrieb auch beim Umzug von Bayern nach Baden-Württemberg im Klasse 11 (dank G8 bzw. G9).


    Aber was soll es. An Gesamtschulen oder beruflichen Gymnasien dauert es z. T. zumindest auch ein Jahr länger. Der Aufenthalt in jungen Jahren im Ausland ist viel mehr wert und lässt sich nicht mehr nachholen.

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  • Das ist eine der vielen bayrischen Unverschämtheiten, so wie sie ja auch mitgeteilt hatten, dass sie Berliner Abitur-Zeugnisse nicht als Zugangszeugnis für die Uni München anerkennen.


    Das darf nicht sein!

    Falsche Kurswahl? Das kenne ich hier auch, wenn man woanders studieren möchte.


    Ich dachte aber, inzwischen werden die Anforderungen im Abitur angeglichen.

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