Wie Unterstützung der "Einen Welt" gelingen kann

  • Migration hat Ursachen. Menschen, die sich an ihrem Heimartort wohl und sicher fühlen, ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, eine Zukunft für sich und ihre Kinder erwarten, bleiben.


    Wie Hilfe gelingen kann, konnte ich miterleben. Im Partnerschaftsvertrag der Städte Chambéry und Albstadt, einer Stadt mit 50.000 Einwohnern auf der Schwäbischen Alb, war ein Passus eingefügt worden, dass sie sich über die Versöhnungspartnerschaft zwischen Deutschen und Franzosen hinaus gemeinsam für Menschen in der Dritten Welt einsetzen wollen. Aus dem städtischen Haushalt Albstadts flossen damals jährlich 5 000 DM an ausgewählte Hilfsorganisationen rund um die Welt. Hinzu kamen jeweils Spenden Albstädter Bürger, deren Gesamtbetrag im Laufe der Zeit den städtischen Beitrag deutlich überwog. 1992 entstand im deutschen Komitee der Wunsch, ein Entwicklungsvorhaben nachhaltig zu fördern.

    Auf der Suche nach einem geeigneten Projekt verwies die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) auf den „Verein der Freunde der Gemeinde Bisoro/Burundi“ (AACOBI). Im Jahr 1992 wurde im Beisein von Vertretern des burundischen Vereins und der beiden Komitees offiziell die Patenschaft für die Stadt Bisoro in Burundi beschlossen.


    Im Partnerschaftsausschuss saß auch der Schulleiter des Gymnasiums Albstadt, der mit viel Organisationstalent, Ideen, Kontakten und Unterstützung der Bevölkerung im Zeitraum von 1992 bis 2020 eine beeindruckende Bilanz erreicht hatte:

    - 12 Schulgebäude für einige Tausend Kinder wurden finanziert und gebaut

    - 4500 Frauen konnten alphabetisiert werden

    - In den Teilorten von Bisoro wurden Gesundheitsstationen mit "ausgemusterten" Ausrüstungen deutscher Krankenhäuer errichtet

    - Für höher gelegene Dörfer wurde eine Trinkwasserversorgung mit „hydraulischem Widder“ installiert (Fließwasserpumpe ohne Strom oder Verbrennungsmotoren)

    - eine Berufsschule wurde gebaut (u.a. für Sanitärfachleute, welche die Trinkwasserleitungen errichteten

    - ein Ziegenprojekt wurde initiiert, um die Selbstversorgung zu verbessern und Existenzgründungen zu ermöglichen

    - Pedalnähmaschinen wurden gesammelt und per Container nach Burundi transportiert, um Frauen eine selbständige Arbeit zu ermöglichen

    - französische Schulbücher und Unterrichtsmaterialien wurden für die Ausstattung der Schulen gesammelt

    - Honorare der Lehrkräfte finanziert


    Motto: "Gib den Menschen einen Fisch und du ernährst sie einen Tag - Lehre Sie das Fischen und du ernährst sie ein Leben lang - Veränderung entsteht durch Bildung."

    Vierzehntausend Menschen (40%) in Bisoro sind jünger als 14 Jahre und somit im ’schulpflichtigen Alter‘. Während im Jahr 1992 nur 20% der Kinder in Bisoro die Schule besuchten, können heute – dank der Hilfe aus der deutschen und der französischen Patengemeinde – alle Kinder im Grundschulalter eine sechsjährige Grundschule besuchen!

    Für dieses "Leuchtturmprojekt" hatte ich die Aufgabe und Ehre, als Chronist und Webmaster tätig sein zu dürfen.Die Dokumentation der Projekte findet ihr hier:
    https://wp.bisoro.de/


    Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht. :aufgepasst:


    Einige Linktipps und Ideen für Aktionstage sind hier notiert:
    https://www.autenrieths.de/afrika.html -Wir für euch! - Wir für Afrika! - Ein Tag für Afrika - Aktionsideen für die Schule

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

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