Bausteine Lehrwerk Klasse 2

  • Hallo zusammen,


    Ich sitze gerade an der Jahresplanung fürs kommende Schuljahr und habe nun zum ersten Mal ins Sprachbuch und Übungsheft „Bausteine Klasse 2“ geschaut. Nun bin ich etwas ratlos ob des Aufbaus der einzelnen Kapitel und wollte mal in die Runde fragen, wie ihr die einzelnen Themen angegangen seid? Habt ihr die Seiten nach und nach abgearbeitet? Euch nur das rausgepickt, was ihr als wichtig empfunden habt? Vielleicht bin ich auch einfach überfordert, weil ich jetzt aufgrund von Elternzeiten sehr lange raus war, aber ich habe das Gefühl, ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht. Es wäre daher super, wenn Kolleg/innen die mit dem Lehrwerk arbeiten mal kurz von ihrer Vorgehensweise berichten würden. Vielen Dank und Liebe Grüße


    PS: Ich unterrichte in RLP und arbeite an einer dörflichen Schule mit „gutem“ Einzugsgebiet.

  • Wir arbeiten mit einem anderen Lehrwerk.


    Ich habe Kolleg:innen, die am Buch bleiben und sehr vieles davon nutzen, samt Arbeitsheft, Zusatzmaterial des Buches etc.,

    und andere, die sich das rauspicken, was passt, aber auch noch anderes ergänzen, den Unterricht weniger am Buch orientieren und eigene Sachen einbringen.


    Ich gehöre eher zu letzteren, habe einen Plan, was im Jahr wirklich wichtig ist, welche Inhalte sitzen müssen,

    dazu dann Ideen für weitere Bereiche, wie ich das Lesen stärken will, was ich im Teilbereich "Texte verfassen" angehen will, Wörterbucharbeit und verbundene Schrift gehören auch dazu in Klasse 2.

    Da gefällt mir unser Lehrwerk nicht so gut (Texte verfassen, Wörterbuch) oder es greift die Themen nicht auf (Schrift) und ich nutze anderes Material, schon in Klasse 2, mehr noch in 3+4.

  • Danke für deine Antwort. Ich habe anfangs auch immer viel dazu kopiert oder andere Materialien eingebracht. Da aber immer wieder Eltern (zu Recht) bemängeln, dass sie teure Lehrwerke anschaffen und diese dann kaum genutzt werden, wollte ich eigentlich versuchen, dieses Mal wieder näher am Buch zu bleiben. Mmmhh, schwierig… 🙈 Leider sind die Bücher auch von der Schule vorgegeben und müssen (ich glaube wegen der Schulbuchausleihe?!) auch angeschafft werden. Ich würde ansonsten nämlich lieber mit verschiedenen AH arbeiten statt Sprach- und Lesebuch 🙄

  • Hast du eine Parallelklasse? Dann würde ich mich mit der dortigen Deutschlehrerin austauschen. Wenn man mehr am Buch arbeitet, müssen die Kinder mehr in Hefte schreiben. Das finde ich gut. Habe es die letzten 2 Jahre gemacht und finde, dass die Rechtschreibung profitiert hat. Allerdings haben wir ein anderes Deutschbuch. Der Bereich Texte verfassen kommt in den Deutschbüchern aber oft zu kurz, finde ich. Da habe ich noch weiteres Material dazu genommen.

    Schau dir vllt. mal an, was es zum Thema Rechtschreibung gibt. Oft gibt es ja Übungsdiktate mit Lernwörtern, da könntest du dir überlegen, wie du das gestaltest. Ich führe z.B. immer ein Wörterheft und wir haben einen Karteikasten für Lernwörter. Das kann man dann auch für Rechtschreibfälle (ck, tz, mm...usw.) verwenden.

  • Ich habe in 20 Jahren Schuldienst mit vorwiegend Unterricht in Deutsch 1/2 noch nie ein Lehrwerk in der Hand gehabt, dass 1:1 das abbildet, was a) das schulinterne Fachcurriculum der jeweiligen Schule fordert und b) was die Themen so gestaltet, dass es in Ausführlichkeit/Tiefe/Differenzierung/ Wortwahl/ persönlichem Geschmack/ optischer Gestaltung etc die Bedarfe der Schülerinnen und Schüler so erfordern. Egal also was Eltern meinen: ich kopiere immer dazu, stelle Material zusammen etc, das zu den Kindern und zu mir passt. Dabei nutze ich natürlich so viel wie möglich aus dem verbrauchsmaterial oder aus dem Fundus, den wir an Schule haben, aber Ziel muss ja sein, dass möglichst jedes Kind die Inhalte lernt, und nicht, dass ein Lehrwerk genügend gewürdigt wird und von Seite 1 bis drölfundneunzig durchgearbeitet wird?

  • Danke für deine Antwort, Zauberwald! Der Bereich Texte verfassen ist im Bausteinebuch mE ziemlich voll geknallt. Aber jedes Thema nur kurz angerissen. Dafür ist quasi schon alles drin, was ich eigentlich immer erst in Klasse 3/4 gemacht habe (Anleitung schreiben, Postkarte, Fantasiegeschichte uvm). Generell stört mich an dem Sprachbuch, dass viele Themen nur kurz angeschnitten werden und dann kommt direkt wieder was neues. Kaum Übungsmöglichkeiten. Z.B. gehts in einem Teil des Kapitels im Bereich Sprache untersuchen um Adjektive und direkt im Anschluss kommt der Bereich Richtig schreiben und hier wird die Verlängerung von Nomen geübt. Sowas nervt mich. Ich arbeite gerne ineinandergreifend. Das geht mit dem Bausteine Lehrwerk aber irgendwie gar nicht. Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der auch damit arbeitet und klärt mich auf, wie man damit sinnvoll arbeiten kann 😬

  • Danke auch für deine Antwort McGonagall. Es war nicht so gemeint, dass ich komplett das Buch von A-Z durchackern möchte, aber irgendwie habe ich bei dem Bausteine Lehrwerk das Gefühl, dass ich so gar keinen „Angriffspunkt“ finde. Es passt irgendwie alles nicht so wirklich zusammen 🤷‍♀️ Und klar, das perfekte Lehrwerk gibt es nicht, aber zumindest meine ich vor meiner EZ mit Lehrwerken gearbeitet zu haben, wo zumindest die Teile der einzelnen Kapitel miteinander in Verbindung standen.

  • Das schnelle Wechseln war bei Bausteine schon immer so.

    Auch das Anreißen aller möglicher Textsorten zum Schreiben gibt es in mehreren Lehrwerken, das gefällt mir auch nicht, lieber übe ich an einer Sache ein wenig intensiver.


    Für den Grammatikteil war schon immer schwierig, ob man es losgelöst oder an Themen gebunden machen will. Meiner Meinung nach geht zum einen das fächerübergreifende zurück, zum anderen ist der Unterricht aber eher integrativ, ich finde es schwierig zu erklären, es wird schneller in der Anwendung unterschiedlicher Kontexte gefordert, was in der einfachen Übung noch nicht klappt oder Koch nicht erfasst ist, wobei die Kinder den Sprachgebrauch nicht selbstständig mitbringen, sondern wirklich erlernen müssen.


    Wenn du niemanden parallel hast, den du fragen kannst, kannst du für dich entscheiden, welche Schwerpunkte du setzen willst.

    Insgesamt bieten die Schulbücher immer weit mehr Material an, als je zu schaffen wäre, wir haben ein Mathewerk, da müsste man 3 Seiten pro Tag bearbeiten, um es im Schuljahr zu schaffen.

  • Bausteine kenne ich leider gar nicht, aber dass Themen nur kurz angerissen werden, kenne ich auch. Bei unserem Lehrwerk gibt es noch differenziertes Zusatzmaterial und im Arbeitsheft gibt es auch jeweils eine Doppelseite zu den Themen.

  • ICH MUSS AUCH NACH EINEM BUCH ARBEITEN.


    ICH KENNE DIE ALTEN BAUSTEINE AUSGABEN- ABER NICHT DIE NEUE.


    ES HÖRT SICH ABER ÄHNLICH AN, WIE DAS BUCH MIT DEM ICH ARBEITEN MUSS. ES SCHREIBT SICH AUF DIE FAHNEN, NACH DEM SPIRALPRINZIP ZU ARBEITEN - ALLE INHALTE WERDEN KURZ "ANGETITSCHT", ABER NICHT VERTIEFEND GEÜBT. IM NÄCHSTEN SCHULJAHR TAUCHEN DIE THEMEN AUF HÖHEREM NIVEAU WIEDER AUF. MEINE BESTEN SCHÜLER KOMMEN DAMIT HIN (ICH BIN AUCH IN EINEM GEHOBENEN UMFELD), FÜR ALLE ANDEREN REICHT ES NICHT UND ICH NEHME DIE ANGEBOTETENEN KOPIERVORLAGEN UND EIGENES HINZU, UM FÜR DIE ARBEITEN VORZUBEREITEN (DIE SELBSTVERSTÄNDLICH NACH ALTEM PRINZIP AUF EINER HÖHEREN NIVEAUSTUFE LIEGEN).


    ERGO: ICH FÜHLE MICH NUR GEHETZT - WEIL ICH KEINEM ANSPRUCH GERECHT WERDE. ICH VERSUCHE , DIE INHALTE IN EINEN ZUSAMMENHANG ZU SETZEN - DENN DIE THEMEN WERDEN IM BUCH NUR SELTEN ZUSAMMENHÄNGEND, SONDERN NUR STOFFBEZOGEN BEARBEITET (STICHWORT: INTEGRATIVER DEUTSCHUNTERRICHT - FEHLT!!!!!). SOMIT HABEN WIR EINIGE INHALTE AUSGELASSEN, DIE ABER IM NÄCHSTEN SCHULJAHR DANN ALS BEKANNT VORAUSGESETZT WERDEN. ALSO HABEN WIR INHALTE VOM 2. SCHULJAHR INS 3. SCHULJAHR GEZOGEN UND ARBEITSHEFTE AUS DEM 2. SCHULJAHR BEENDET. DAS HEIßT HABER: ÜBERBLICK BEHALTEN.... UND NUN IM 4. SCHULJAHR MÜSSEN WIR DEN SPAGAT AUS DEM 3./4. SCHULJAHR HINBEKOMMEN.


    ICH FÜHLE MICH NUR NOCH GESTRESST - UND HABE DAS GEFÜHL, DASS ICH DEN ANFORDERUNGEN NICHT GENÜGEN KANN - ABER DASS ICH REDUZIEREN UND WIEDERHOLEN MUSS, SONST SINKT DER LERNZUWACHS.

    KURZUM: ICH STEHE HINTER DER BUCHMETHODE NICHT, MUSS ABER DIE INHALTE ERREICHEN, DAMIT DER NÄCHSTE KOLLEGE IM NÄCHSTEN SCHULJAHR MIT DEM BUCH WEITERARBEITEN KANN.

    GEHALTVOLLE, BLEIBENDE BÜCHER/TEXTE/SACHZUSAMMENHÄNGE KANN ICH AUS ZEITGRÜNDEN NICHT EINBINDEN, DENN ICH MUSS MIT DEN KOLLEGEN PARALLEL ARBEITEN UND DIE GLEICHE ARBEIT ZUR GLEICHEN ZEIT SCHREIBEN.


    ICH HOFFE, DASS DU DEINEN WEG FINDEST UND DEN SPAGAT ZWISCHEN BUCHVORGABEN, KOLLEGIUMSABSPRACHEN, EIGENER KLASSE UND EIGENEN ANSPRÜCHEN AN UNTERRICHT HINBEKOMMST.

  • Danke für eure Antworten. Elefantenflip, du sprichst mir aus der Seele, was du beschreibst ist genau das, was ich auch befürchte. Und Palim, mir geht es genauso, dass ich die Themen lieber intensiv bearbeite bis sie sitzen und dafür lieber einige Themen weglasse.

    Aber dann scheint es zumindest nicht an mir zu liegen (ich dachte wirklich mir entgeht da vielleicht was und ich habe einfach das Konzept des Buches nicht richtig verstanden). Meine Parallelkollegin macht sich im Vorfeld leider sehr wenig Gedanken, Jahresplanung hält sie für unnötig und sie arbeitet lieber „einfach drauf los“ 🙄 Das geht mE bei diesem Lehrwerk (und eigentlich auch bei allen anderen…) aber ganz gewaltig in die Hose 🙈

    Naja, ich habe mir jetzt mal die Kernthemen für Klasse 2 in den einzelnen Rahmenplan-Bereichen notiert und werde schauen, dass ich sie (wenn möglich mit Bezug zum SU und auch mit Bezug untereinander) alle unterkriege und versuchen, das Lehrwerk eben so gut wie möglich einzubinden. Aber wenn es nicht geht, dann geht es halt nicht. Nur meinen guten Vorsatz, kaum noch zu kopieren werde ich wohl aufgeben müssen 😅

  • Bei unserem Deutschlehrwerk ist es so, dass es, wenn man von vorne bis hinten durcharbeitet, zur Jahreszeit bzw. teilweise zu den Sachkundethemen passt. Du könntest mal grob durchsehen, ob das bei dir auch so ist.

  • Warum müssen manche mit bestimmten Büchern oder generell mit Büchern arbeiten? Pädagogische Freiheit?

    Unser Deutschbuch baut spiralcurricular auf, so dass die nachfolgenden Kolleginnen sich darauf verlassen, dass ich bestimmte Themen schon durchgenommen habe. Auch die Aufgabenstellungen der Bücher von 2-4 ähneln sich, so dass die Kinder relativ selbstständig arbeiten können. Ich muss auch parallel mit meiner Kollegin arbeiten und die gleichen Tests schreiben.

  • Unser Deutschbuch baut spiralcurricular auf, so dass die nachfolgenden Kolleginnen sich darauf verlassen, dass ich bestimmte Themen schon durchgenommen habe.

    Die Kolleginnen können sich darauf verlassen, dass du die im Bildungsplan geforderten Kompetenzen vermittelt wurden. Auf bestimmte oder zusätzliche "Themen" kann kein Anspruch bestehen.

    Auch die Aufgabenstellungen der Bücher von 2-4 ähneln sich, so dass die Kinder relativ selbstständig arbeiten können.

    Das ist ein gutes Argument, wäre aber für mich kein zwingendes, wenn ich mit dem Buch so unzufrieden wäre wie manche hier.

    Ich muss auch parallel mit meiner Kollegin arbeiten und die gleichen Tests schreiben.

    Gibt es dafür eine rechtliche Grundlage? Das würde mich wundern.

  • Warum müssen manche mit bestimmten Büchern oder generell mit Büchern arbeiten? Pädagogische Freiheit?

    Das dürften Beschlüsse der Schulgremien sein. Und wenn bestimmte Lehrwerke nicht gefallen, werden sie nach entsprechenden Abstimmungen halt nicht mehr eingesetzt. Das kommt oft vor.

  • Zum integrativen Grammatikunterricht:

    Ich glaube, dass der Ansatz falsch verstanden oder umgesetzt ist.


    Wenn ich Geschichten schreiben will und wörtliche Rede benötige, dann übe ich dann auch die Zeichensetzung, Synonyme für „sagen“ und anderes, weil man es zum Schreiben benötigt und die Kinder es dann in der Geschichte anwenden können. Das wäre für mich integrativ.

    Es hilft da aber wenig, wenn hier und da im AH so eine Übung kommt oder wenn man zu einem Text oder Thema alle möglichen Inhalte mit einzelnen Übungen einbaut. Das mag integrativ sein, hilft aber wenig, je schwächer die Schüler:innen, desto weniger.

    Das hat auch nichts mehr mit dem Spiralcurriculum zu tun, da wiederholen sich doch eher mal Inhalte aus 1/2 dann auch in 3/4 oder später wieder, die Zeiträume sind dann größer und man kann dennoch einzelne Themen erklären und üben.


    Zu dem Thema fehlt wohl auch, dass immer mehr hi zugenommen wird, aber nichts wegfallen soll. Wenn man sämtliche Sorten von Aufsätzen unterbringen will, können die Kinder am Ende nichts richtig und haben wegen der kurzen Sequenzen nie wirklich an ihren Texten gearbeitet.


    Auch bei unserem Buch taucht vieles häufiger auf, zudem haben die Kapitel im Lesebuch jedes Jahr die gleichen Titel, da ist wenig vielfältig, den Sinn habe ich nicht verstanden, außer dass man die Bücher dann auch in gemischten Lerngruppen einsetzen könnte. Da gibt es aber auch andere Konzepte oder Möglichkeiten.


    Bei uns ist es nicht so eng, wir müssen nicht die gleichen Arbeiten schreiben, machen es derzeit aber und weichen gleichermaßen von den Lehrwerken ab. Mit dem Wissen, dass die Sachen in 3 und in 4 genauso wieder aufgegriffen werden, lasse ich in Klasse 2 Sachen aus, behalte aber in der Regel die Klassen.

    Und auch, wenn man Klassen übernimmt, muss man doch noch mal gucken, was wirklich sitzt, da war der Hinweis gut, dass ausgefüllte AH nicht bedeuten, dass die Kinder gut gelernt haben.


    Vor ein paar Jahren habe ich mich gefragt, was fehlt und was mir früher besser gefallen hat. Es waren unter anderem die Projekte, die bei aller Kriterienorientierung und vorgegebenen Plänen immer weniger wurden, aber an sich mehr begeistern und die Kinder auf eine andere Weise erreichen. Manche Kinder bekommt man auch gerade damit und das hat auch seine Berechtigung.

    Ich habe mir vorgenommen, mich nicht von einem Buch hetzen zu lassen, dass die, die es herstellen, nie unterrichten. Ernüchternd war auch, dass gute Änderungen, die durch die Umstellung auf Kompetenzen enthalten waren, Ausgabe für Ausgabe weniger werden.

    Wenn Unterricht nur noch das Abarbeiten des Arbeitsheftes ist, ist er ziemlich arm.

  • Bei unserem Deutschlehrwerk ist es so, dass es, wenn man von vorne bis hinten durcharbeitet, zur Jahreszeit bzw. teilweise zu den Sachkundethemen passt. Du könntest mal grob durchsehen, ob das bei dir auch so ist.

    Ist natürlich nicht so 🙄 Aber genauso kenne ich es von vor meiner EZ und damit kam ich immer ganz gut zurecht (ohne das Buch von vorne bis hinten komplett durchzuarbeiten)

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