(Deutlich) Früher in Pension gehen - quasi unmöglich?

  • Noch eine Ergänzung zu meinem Text oben: Ich hatte eine kulturell sehr reiche Kindheit und Jugend mit Theater, Kino, Konzerten, Bibliotheken und Musikunterricht, für die ich meinen Eltern und weiteren Verwandten sehr dankbar bin.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Tatsächlich muss ich aber einräumen, dass früher, lange vor meiner Zeit, die heutigen entsprechenden Abteilungen der Regierungspräsidien Oberschulämter hießen.

    Ich kenne aus meinen ersten Jahren noch Oberschulämter, Gymnasien waren ihnen direkt untergeordnet, Primar- und Sekundarschulen (Sek. I) hatten noch Schulämter dazwischen. Das hatte z. B. Konsequenzen bzgl. Jahresplanung. Wir mussten keine einreichen, die Kolleginnen und Kollegen schon. Wir wurden direkt an unserer Schule verbeamtet, die anderen im Schulamt (mit großer Feier, bei uns gab es nur ein Glas Sekt mit der SL).

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  • Wir mussten keine einreichen, die Kolleginnen und Kollegen schon. Wir wurden direkt an unserer Schule verbeamtet, die anderen im Schulamt (mit großer Feier, bei uns gab es nur ein Glas Sekt mit der SL).

    Müsst ihr heute eine Jahresplanung einreichen? Wer hat denn Zeit die Planungen von jeder Lehrkraft zu lesen?

    Aber dieses früher hat das Geld zu mehr gereicht, stimmt einfach nicht. Die Prioritäten waren einfach andere.

    Heute liegen die Prioritäten leider auf zu viel Konsum.

  • Aufgrund meiner Lebensgeschichte würde ich sagen, dass es heute auch einfach viel mehr Konsumgüter gibt, die außerdem auch eine viel kürzere Gebrauchsdauer haben, bevor es ein neues Modell mit mehr Features gibt. Das kostet.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Aufgrund meiner Lebensgeschichte würde ich sagen, dass es heute auch einfach viel mehr Konsumgüter gibt, die außerdem auch eine viel kürzere Gebrauchsdauer haben, bevor es ein neues Modell mit mehr Features gibt. Das kostet.

    Nur weil es mehr gibt, bedeutet das nicht dass man auch mehr braucht ;) Mich würde es furchtbar langweilen, wenn ich jedes mal ein neues Smartphone z.B. kaufen würden. Die inkrementalen Verbesserungen sind genau 10 minuten spannend. Ich überspringe soviele generationen, wie mein alte Gerät eben überlebt und freue mich an deutlichen Verbesserungen. Gleiches kann man für viele andere Produkte auch sagen.


    Dann gibt es natürlich auch noch Produkt die man einfach nicht braucht, wenn man ehrlich ist.

  • Also, wenn hier von hungernden Kindern in der BRD geschrieben wird, fangen bei mir die Zweifel an. Vorallem in den den späten 60er herrschte Vollbeschäftigung.


    Kindergeld wurde 54 eingeführt - Das Argument ist dann schlicht kontrafaktisch!


    Da ist schon Folklore im Spiel.


    Ich stamme selbst aus einfachsten Verhältnissen und habe vom Aufstieg durch Bildung profitiert. Meine Kinder wachsen wie die Maden im Speck auf, verglichen mit meiner Kindheit in den Achtzigern. Aber darum geht es hier nicht.

    Es sei Ihnen gegönnt, dass sie alle ein Instrument lernen, jedes all die Hobbies machen kann, die es will usw.


    Es geht um dieses: „Früher war alles schlechter, stellt euch mal nicht so an Gerede“


    Natürlich waren die Lebensumstände in den 60 und 70 andere und verglichen mit heute waren sie schlechter. Das steht doch außer Frage. Das ist der Lauf der Dinge!


    Die Menschen in den 1920ern schlechter gelebt als die Menschen in den 60/70er also ging es euch doch super im Vergleich zu den Generationen davor. Worüber beschwert ihr euch?

    Dieser Vergleich ist natürlich Quatsch!

    Genauso wie der Vergleich 60er/70er mit heute Quatsch ist.

    .

    Das man sich heute Wachmaschine und Kühlschrank gleichzeitig leisten kann, liegt doch nicht daran, dass wir alle Geld wie Heu haben. Konsumgüter sind durch die Globalisierung einfach derartig billig geworden, das man sich beides leisten kann.


    Sinngemäß Volker Pispers: „Wenn sie sich nur Klamotten kaufen von Leuten, die soviel verdienen wie sie, ist ihr Kleiderschrank ziemlich leer“


    Und zur Wiederholung: Elterngeld und Kinderbetreuung sind Maßnahmen um die Erwerbsquote von Müttern zu steigern, damit uns der Laden nicht um die Ohren fliegt, wenn die Babyboomer in Rente gehen und damit man selber später von 2 mickrigen Renten (dies Schicksal bleibt den meisten hier erspart) Leben kann.


    Das hat nichts mit Pampern der aktuellen Elterngeneration zu tun, sondern ist schlicht eine sozioökonomische Notwendigkeit.


    Wird z.B. hier super erklärt.


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  • Klassenkameradinnen hatten Hunger

    Warum das denn? Weil die Eltern aufs Auto gespart haben oder was? Meine Mutter hatte ja nicht mal einen Führerschein, so ein Glück aber auch. Du willst dich mit deinem Ingenieurs-Vater mit der alleinerziehenden Putzfrau mit bis zu 13 verschiedenen Einsatzplätzen parallel vergleichen? Echt jetzt? Das ist nur noch geschmacklos. Ehrlich jetzt, ich hatte NIE Hunger und ich bin sowas von ein Ghetto-Kind. Gab's halt Blutwurst mit Kartoffeln zu essen, das macht schon satt. Und 1 x pro Woche Duschen reicht auch, wir hatten kein fliessend Warmwasser. Briketts waren teuer. In meinem Zimmer gab es keine Heizung, mir ist das verdammte Bett im Winter an der Wand festgefroren.


    Edit: Also gell ... Ich bin 1980 geboren.

  • Kindergeld wurde 54 eingeführt - Das Argument ist dann schlicht kontrafaktisch!

    Kindergeld wurde bereits im 3. Reich eingeführt, aber nur für kinderreiche Familien, nicht wenn es nur eines oder zwei waren. Meine Mutter bekam anfangs kein Kindergeld, meine Mutter hatte mehrere Fehlgeburten. Meine Großeltern bekamen überhaupt nie Kindergeld, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nur eines bzw. zwei bekommen konnten. Kindergeld für alle Kinder wurde erst Mitte der 70er Jahre eingeführt.


    1969 kam es zum Regierungswechsel, weil die Arbeitslosigkeit stieg. Vollbeschäftigung war davor. Und Arbeitslosigkeit wurde früher anders erfasst. Die Zahlen lassen sich nicht direkt vergleichen. Auch mein Vater war einige Monate arbeitslos, meine Eltern mussten für einen neuen Job quer durch das Land ziehen und fanden dann keine Wohnung.


    Bevor du anderen Lügen vorwirfst, informiere dich.


    Heute glauben viele, 2 Autos und billiges Benzin müsste jeder sich leisten können. Kleidung auftragen gibt es kaum noch.


    Ich denke, Ursache ist der gleiche Irrglaube, auf den auch viele DDRler hereingefallen sind. Man sah den Luxus im Fernsehen, heute bei Influencer und glaubt, das sei normal.


    Mich regt die Behauptung auf, man bräuchte heute 2 Einkommen, früher hätte eines gereicht und man konnte sich alles leisten.

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    Einmal editiert, zuletzt von Kris24 () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Der Lebensstandard ist schon sehr stark gestiegen. Ich staune immer wieder, wie viel einige meiner Abiturienten teilweise bereits in ihren jungen Jahren gereist sind. Bei allem Vorwurf der Folklore war das vor einigen Jahrzehnten noch nicht Standard. Oder sich mal eben das Ticket für das Konzert des Lieblingskünstlers leisten.

    Außerdem haben viele Menschen deutlich mehr Wohnfläche als früher. Schaut man sich einige Neubauwohnprojekte genauer an, finde ich verblüffend, wie groß einige der hierin sich befindenden Wohnungen inzwischen sind. Wohnungen mit deutlich dreistelliger Quadratmeterzahl sind keine Seltenheit und dort wohnen dann 2-3 Personen. Im Vergleich dazu das zuvor verwendete Beispiel mit der 70m^2-Wohnung, in der damals 5 Menschen wohnten - heute wohnt manch ein Single in einer derart großen Wohnung.

  • Warum das denn? Weil die Eltern aufs Auto gespart haben oder was? Meine Mutter hatte ja nicht mal einen Führerschein, so ein Glück aber auch. Du willst dich mit deinem Ingenieurs-Vater mit der alleinerziehenden Putzfrau mit bis zu 13 verschiedenen Einsatzplätzen parallel vergleichen? Echt jetzt? Das ist nur noch geschmacklos. Ehrlich jetzt, ich hatte NIE Hunger und ich bin sowas von ein Ghetto-Kind. Gab's halt Blutwurst mit Kartoffeln zu essen, das macht schon satt. Und 1 x pro Woche Duschen reicht auch, wir hatten kein fliessend Warmwasser. Briketts waren teuer. In meinem Zimmer gab es keine Heizung, mir ist das verdammte Bett im Winter an der Wand festgefroren.


    Edit: Also gell ... Ich bin 1980 geboren.

    Ich hatte auch nie Hunger, ich schrieb von Klassenkameradinnen. Bei uns gab es zur Not Nudeln mit Soße. Ich mag heute noch keine. Meine Mutter und meine Oma luden sie sogar ein Ich habe es erst später verstanden.


    Liest hier niemand mehr genau?

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  • Liest hier niemand mehr genau?

    Doch, ich lese sehr genau. Und so ein blöder Stuss macht mich aber mal richtig wütend. Keine deiner Klassenkameradinnen hatte jemals Hunger, ganz sicher nicht. Und wenn, weil sie nicht essen wollten, was halt auf dem Tisch stand. Ich fand die Blutwurst auch widerlich, aber die war da halt.

  • Doch, ich lese sehr genau. Und so ein blöder Stuss macht mich aber mal richtig wütend. Keine deiner Klassenkameradinnen hatte jemals Hunger, ganz sicher nicht. Und wenn, weil sie nicht essen wollten, was halt auf dem Tisch stand. Ich fand die Blutwurst auch widerlich, aber die war da halt.

    Es waren Gastarbeiterkinder aus Italien. Zuhause war niemand. Genaueres weiß ich nicht, ich weiß nur, dass meine Mutter und meine Oma Mitleid hatten, ich war damals noch klein. Ich erinnere mich auch noch an einen Artikel (Geo?), der über die Not von Schlüsselkindern in Hamburg schrieb.


    Ab Ende der 70er Jahre ging es gefühlt aufwärts, vielleicht auch nur, weil ich die Schule wechselte.


    Am Gymnasium war dann eine andere Welt. Deshalb schrieb ich immer Grundschule.

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  • Es waren Gastarbeiterkinder aus Italien.


    Meine Eltern waren beide Kriegsvertriebene aus dem Sudetenland, beide sind nach der 8. Klasse Volksschule in die Berufslehre gegangen. Lass es einfach. Willst du wissen, wann in Kossebade in Mecklenburg-Vorpommern das letzte Plumpsklo abgebaut wurde? 1999, 10 Jahre nach der Wende.


    Der Jammer-Versuch auf beiden Seite ist, würde ich mal frech behaupten, kläglich gescheitert. Ich schliesse mich vollumfänglich Dr. Rakete an: Waschmaschinen waren früher einfach teuer und die Erwartungshaltung ist heute eine ganz andere. Vergleichbar ist da gar nichts. Ah doch ... Gejammert wird offenbar immer gleich.

  • Keine deiner Klassenkameradinnen hatte jemals Hunger, ganz sicher nicht. Und wenn, weil sie nicht essen wollten, was halt auf dem Tisch stand.

    Ganz schön eklig deine Arroganz. Stell dir vor, auch heute noch gibt es Kinder, die Hunger haben. Aber was du nicht selbst erlebt hast, gibt es natürlich nicht. Das kennen wir ja.

  • Ich werfe dir keine Lüge vor Kris24, sonst hätte ich geschrieben, dass das du lügst. Das bezog auf die pauschale Aussage: "Früher gab es kein Kindergeld". Das ist schlicht falsch.

    Deine Antwort ist klassisches Whatsaboutism.


    Nochmal der Lebensstandard der Menschen in Deutschland war 1870 geringer als 1920 als 1970 als 2024.


    Und das ist gut so! Keiner der an der Diskussion beteiligten würde in früheren Zeiten leben wollen.


    Und zu wiederholten Male. Der Ausbau von Leistungen für Familien ist notwendig, damit der Laden am Laufen bleibt!

  • Ganz schön eklig deine Arroganz. Stell dir vor, auch heute noch gibt es Kinder, die Hunger haben. Aber was du nicht selbst erlebt hast, gibt es natürlich nicht. Das kennen wir ja.

    Von dir kennen wir vor allem, dass du dir Geschichten ausdenkst zu welchen für egal welche Diskussion gerade passenden Minderheiten du gerade gehörst und dass du mindestens 20 nonbinäre Personen kennst.

  • Ich fühle mich auch angesprochen. Irgendjemand schrieb hier, dass früher noch 1 Gehalt reichte, um ein auskömmliches Leben zu führen. Ich finde, das Leben, das man sich damals mit einem Gehalt leisten konnte, könnte man sich heute vermutlich auch mit einem Gehalt leisten. Nur hat man heute andere Ansprüche und will mehr vom Leben. Ich schließe mich da nicht aus. Ich will auch mehr und nicht nur die Ehefrau von jemandem sein, die das Essen kocht und die Kinder erzieht. Das zieht aber den ganzen Schwanz hinterher: Kinderbetreuung, 2 Autos, mehr Urlaub, da mehr Erholung nötig, mehr Haushaltsgeräte wegen Arbeitserleichterung.... Will sagen: Tempora mutantur et nos mutamur cum illis.

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