(Deutlich) Früher in Pension gehen - quasi unmöglich?

  • Die Stunden wären für mich gar nicht das Problem, eher das ganze Gedöns drumherum. Wenn ich mein Korrekturfach ab 60 an den Nagel hängen könnte, würde ich auch länger machen.

    Ich muss immerhin nicht mehr fachfremd Sport unterrichten und Religion habe ich mir auch weggewünscht, aber da haben wir beide Male genug Kapazitäten.

  • Ich muss immerhin nicht mehr fachfremd Sport unterrichten und Religion habe ich mir auch weggewünscht, aber da haben wir beide Male genug Kapazitäten.

    In der Grundschule haben mir alle Fächer bis auf Musik recht gut gefallen. Für Sport und Religion hätte ich irgendwelche Zettel gebraucht, die ich leider leider nicht hatte, und das war im Nachhinein auch gut so. Die letzten Jahre nochmal an die Grundschule gehen wäre eine Idee...

  • Vielleicht. Obwohl jüngere Schüler auch ziemlich anstrengend sein können, wenn man ältere gewöhnt ist.

    Nicht nur anstrengend. Auch eine Typfrage. Ich würde an der Grundschule klanglos untergehen

  • Vielleicht. Obwohl jüngere Schüler auch ziemlich anstrengend sein können, wenn man ältere gewöhnt ist.

    Kommt immer darauf an, so ab der 10. werden die Kinder wieder erträglich aber der Korrekturaufwand steigt deutlich an. Davon abgesehen fand ich es sehr schön an der Grundschule so viel Zeit nur in einer Klasse zu sein. Da weiß man dann zu jedem was, weil die Kinder noch alles erzählen.

  • Was Seph anführt ist indirekt die amtsangemessene Alimentation… hier wird immer wieder angepasst und justiert… alle warten auf die Urteile aus Karlsruhe…


    …früher (1980er und auch noch 90er) war es total üblich, dass ein Gehalt ein Familie mit zwei Kindern auskömmlich versorgen (Urlaub 1x im Jahr für alle, Eigenheim, Auto..) konnte …

  • …früher (1980er und auch noch 90er) war es total üblich, dass ein Gehalt ein Familie mit zwei Kindern auskömmlich versorgen (Urlaub 1x im Jahr für alle, Eigenheim, Auto..) konnte …

    Das geht im höheren Dienst heute auch noch. Wir machen das aktuell so. Klar haben wir keinen riesen Palast und auch keine schicken neuen Autos und der Urlaub geht nicht 6 Wochen in die Karibik, aber das ist schon ganz auskömmlich wenn man mit Geld umgehen kann.

  • Das mag sein. Lehrer sind an den meisten Schulformen aber nur im gehobenen Dienst.

    Ich denke, der frühere "Volksschullehrer" hatte auch relativ betrachtet, noch weniger Geld. Der Unterschied zum Gymnasiallehrer war noch größer.

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  • Ich kann mich noch gut an frühere Zeiten erinnern. Das Geld reichte oft nicht für ein Auto und mein Vater verdiente als Ingenieur nicht schlecht. Das Benzin war relativ betrachtet viel teurer. Geheizt wurde oft nur ein Raum. Familien mussten zwischen Anschaffung zwischen Fernseher und Waschmaschine entscheiden. Klassenkameradinnen hatten Hunger, obwohl beide Eltern arbeiteten, Kindergeld gab es nicht. Selbst Grundschulkinder blieben täglich allein zu Haus, Kinderbetreuung gab es nur halbtags für drei- bis sechsjährige. Bei mir sprang meine Oma ein, die dann mehrere Wochen hintereinander nicht ihren Mann (noch im Beruf) sah. Nach seiner Pension waren beide oft bei uns, wohnten in einem winzigen Zimmer, nur damit meine Schwester und ich nicht alleine bleiben mussten wie meine Mitschüler.


    Im Rückblick erscheint vieles verklärt.

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  • Ich kann mich nur erinnern, dass nichts ging, weil wir gebaut hatten und zu viele Schulden da waren. Einmal waren wir im Urlaub mit den Eltern in Österreich. Das war 1979....Meine Mutter war nicht berufstätig, nur kurze Zeit halbtags als Aushilfe mal. Als Studentin hatte ich Baföghöchstsatz und Studienabschlussdarlehen. Letzteres musste ich schon im Ref. abbezahlen. Das Bafög im Anschluss....

  • Kris24 und Zauberwald, was noch dazu kommt: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Eltern in den 60er und 70er Jahren jemals erwartet hätten, dass der Staat für ihr Einkommen verantwortlich ist und rumgejammert haben. Sie haben selbst dafür gesorgt, dass günstig das Notwendige eingekauft wurde, dass wir satt wurden und dass unsere Kleidung in Ordnung, aber nicht von teuren Markenherstellern war. Mein Vater war Alleinverdiener (Arbeiter), der Urlaub war einmal im Jahr gesichert, und das musste reichen. Und wir hatten sogar ein eigenes Haus unter Erbbaurecht. Wie meine Eltern das geschafft haben, kann ich auch nachträglich nur bewundern.

    Deshalb habe ich hier im Forum auch kein Verständnis für das Jammern auf hohem Niveau. Klar haben sich die Zeiten geändert. Trotzdem sollten einige unterbezahlte gut verdienende Lehrkräfte mal überlegen, was sie wirklich brauchen, bevor sie hier meckern, dass ein Lehrerghalt für eine Familie nicht ausreicht.

  • Und das nennen wir in Deutschland höherer Dienst.

    Nein. Abgeordnete Lehrkräfte am Schulamt in Ba-Wü sind im "gehobenen Dienst".
    Seltsame Wortklauberei - die sich jedoch auf die Laufbahnbesoldung auswirkt. Die Grundlage für diese Unterscheidung besteht seit dem 19.Jahrhundert im Beamtenrecht - und ist festgenietet, verzurrt und verschraubt, sowie mehrfach verankert und unverrückbar.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Und das nennen wir in Deutschland höherer Dienst.

    Warst du schonmal in die Bildungsverwaltung abgeordnet?

    Nein. Abgeordnete Lehrkräfte am Schulamt in Ba-Wü sind im "gehobenen Dienst".

    Mach die Gym und BS Lehrkräfte einen Laufbahnwechsel? Glaube ich kaum.

  • Mach die Gym und BS Lehrkräfte einen Laufbahnwechsel? Glaube ich kaum.

    Werden Gymnasial- und BS-Lehrkräfte an das Schulamt abgeordnet? Glaube ich kaum - außer evtl. in Ausnahmefällen -, denn die Schulämter sind in BW für diese Schulformen gar nicht zuständig.

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