(Deutlich) Früher in Pension gehen - quasi unmöglich?

  • Ich fände es am besten, wenn jede/r ohne großes Gedöns, sagen wir mal ab 60, selbst entscheiden könnte, ob er noch weiterarbeitet oder nicht. Die entsprechenden Abzüge bei Pension/Rente würde es natürlich geben.

    In Niedersachsen liegt die Antragsaltergrenze bei 60 Jahren. Noch.

  • Es wäre ja schon geholfen, wenn ab 60 die Arbeitszeit erheblich reduziert werden kann. Dann wird der Job wirklich zum Spaß und es kann vielleicht noch bis 70 gearbeitet werden.


    Wenn dann noch die Ferien etwas verlängert werden könnten.....

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich fungiert der Beruf eher in der Form eines bezahlten Hobbys und mit ähnlicher Motivation sollten wir ihn behandeln

    Und deswegen ... siehe meine Signatur. ;)

  • Businessclass fliegen

    Naja das ist je nach Flug mal günstiger mal teurer :cash:. Aber du hast schon recht; daran sollte man nicht sparen.

    Und das tolle ist, dass man dann seinen Urlaub auch tatsächlich außerhalb der Ferienzeiten legen kann. Das ist wirklich viel wert.

    Und dann noch Adults Only Hotel 😂

  • Businessclass fliegen

    Mit fast 69 nimmt man lieber schnellere Maschinen.
    https://www.spiegel.de/politik…71-42c5-92ac-a28b5b668021

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Es gibt vielfältige Gründe, "keinen Bock mehr" zu haben oder schlichtweg nicht mehr ohne Raubbau an den eigenen Ressourcen weiterarbeiten zu können. Dabei entstünde wenig Schaden, wenn es ebenso wie in jedem sozialversicherungspflichtigen Job möglich wäre, einfach auszusetzen, wenn man finanziell bis zum Pensionsalter ohne Bezüge klarkommt. Letztlich sind es die Rahmenbedingungen, die Leute schlimmstenfalls in krumme Dienstunfähigkeitsnummern nötigen.

    Absolute Zustimmung. Das Altersgeld, das es in den meisten Bundesländern schon gibt, wäre auch in Bayern ein erster Schritt. Die Abschläge wären dann nicht so übertrieben hoch wie bei einer Nachversicherung. Dazu käme der Verlust der Beihilfe. Bei meinen (hoffentlich eher großzügigen) Überschlagsrechnungen würde die PKV EUR 10.000 pro Jahr kosten, bei 30 Jahren EUR 300.000. Das ist (mit Verlaub) nicht so viel, wenn man zur Generation Erbe gehört und/oder einen gut verdienenden Partner hat, aber doch so viel, dass man versucht ist, auch andere Wege zumindest zu erwägen: Am Ende ist es das Geld der eigenen Kinder, das will man nicht verschwenden.


    Ich finde es schade, dass es praktisch keine Möglichkeit gibt, als verbeamteter Lehrer in eine Behörde zu wechseln. Mit den fiktiven Voraussetzungen des TE, einem ruhigen, klimatisierten Büro und unterhälftigen Teilzeitmöglichkeiten würde ich mich schon für A11 verkaufen. Wahrscheinlich würden die Behörden dann aber von Ü50-Lehrern regelrecht überrannt, weswegen man es gar nicht erst möglich macht. Aber die Gesamtrechnung wäre auch für Vater Staat so schlecht nicht, und "krumme Dienstunfähigkeitsnummern" wären oft nicht mehr nötig.

    • Offizieller Beitrag

    ich will meine Beobachtungen nicht übergeneralisieren und auch die Verwaltungsaufgaben nicht überhöhen, aber ich finde es jetzt ein bisschen traurig, wie angenommen wird, dass jede*r Lehrer*in einfach ins Büro wechseln kann, wenn es mit der Schule nicht mehr altersgerecht wird.

    1) Im Büro muss man auch sein Hirn anstrengen.

    2) Es sind verschiedene Kompetenzbereiche. Oder würdet ihr auch sagen, jede*r Maurer*in kann einfach in die Verwaltung wechseln?


    Die meisten Leute, die ich in den Verwaltungen gesehen haben, sind keine 08-15-Lehrkräfte, die keine Lust mehr auf Schule hatten, sondern welche, die über zusätzliche Qualifikationen und Kompetenzen verfügen.
    Wem der Lärm in der Turnhalle zu hoch ist, aber voll der analytisch strukturiert organisierende Typ ist, der kann wechseln.
    Den meisten meiner Sportkolleg*innen wird nach einem Durchgang die Klassenleitung nicht mehr angeboten, weil sie sich erfolgreich dumm gestellt haben (inklusive Klassenbücher verlieren, Abwesenheiten nicht konsequent genug nachhalten, hin und wieder Unterricht vergessen)... da weiß ich nicht, wie sie eine projektkoordinierende Aufgabe in einer Behörde übernehmen sollten.

  • Oder würdet ihr auch sagen, jede*r Maurer*in kann einfach in die Verwaltung wechseln?


    Die meisten Leute, die ich in den Verwaltungen gesehen haben, sind keine 08-15-Lehrkräfte, die keine Lust mehr auf Schule hatten, sondern welche, die über zusätzliche Qualifikationen und Kompetenzen verfügen.

    Hier wurde aber davon gesprochen auch auf Kosten von Gehaltskürzungen (Zitat: „Mir reicht dann auch a11.“) in die Verwaltung zu wechseln. Unter der Prämisse kann ich mir schon vorstellen, dass Lehrkräfte durch die Bank in die Verwaltung wechseln können, und wenn es dann nur zum Pförtner, Postverteiler oder Aktendulli reicht.


    Ich würde auch jedem Maurer zutrauen am Bauhof anzufangen und die Streusalzbevorratung zu regeln.


    Das Problem dürfte nur sein, dass dieses „Ich akzeptiere dann auch a11“, langfristig Auswirkungen auf die Pension hat. Schließlich gilt die Besoldung der letzten drei Jahre maßgeblich für die Pension. Wenn man jetzt von a13 auf a11 runter geht, mindert man damit auch langfristig seine Pension. Schließlich bekommt man so am Ende 71% von a11 und nicht 71% von a13.

  • Für Seiteneinsteiger in der öffentlichen Verwaltung besteht die Möglichkeit der Nachqualifizierung, indem man die Leute berufsbegleitend zum Verwaltungslehrgang I oder II schickt (zumindest hier in der Kommune). Wieso es nicht möglich sein sollte, Lehrkräfte entsprechend nachzuqualifizieren und den Wechsel in die Verwaltungslaufbahn zu ermöglich, erschließt sich mir nicht. Man will es halt einfach nicht. Ich denke schon, dass man einen Bürojob länger aushalten kann, als sich mit +60 noch mit Kindern zu beschäftigen.

  • Den meisten meiner Sportkolleg*innen wird nach einem Durchgang die Klassenleitung nicht mehr angeboten, weil sie sich erfolgreich dumm gestellt haben (inklusive Klassenbücher verlieren, Abwesenheiten nicht konsequent genug nachhalten, hin und wieder Unterricht vergessen)...

    „Angeboten“, was für ein Euphemismus. Ich würde eher sagen: „Dienstverpflichtet“.


    Ich würde in solchen Fällen den Sportskollegen 5 Klassenleitungen aufbrummen und die Arbeit regelmäßig kontrollieren, damit sie es lernen. Ich verheize doch nicht meine guten Leute, indem ich ihnen zieg Klassenleitungen aufbrumme, damit die Sportskollegen ein ruhiges Leben haben.


    Wenn die Schlauen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt.

    • Offizieller Beitrag

    „Angeboten“, was für ein Euphemismus. Ich würde eher sagen: „Dienstverpflichtet“.


    Ich würde in solchen Fällen den Sportskollegen 5 Klassenleitungen aufbrummen und die Arbeit regelmäßig kontrollieren, damit sie es lernen. Ich verheize doch nicht meine guten Leute, indem ich ihnen zieg Klassenleitungen aufbrumme, damit die Sportskollegen ein ruhiges Leben haben.


    Wenn die Schlauen immer nachgeben, regieren die Dummen die Welt.

    Ja, Euphemismus aber Fakt.
    Und am Ende läuft es - in den mir bekannten Schulen - doch nicht, wie du es gerne machen möchtest.

  • Hier wurde aber davon gesprochen auch auf Kosten von Gehaltskürzungen (Zitat: „Mir reicht dann auch a11.“) in die Verwaltung zu wechseln. Unter der Prämisse kann ich mir schon vorstellen, dass Lehrkräfte durch die Bank in die Verwaltung wechseln können, und wenn es dann nur zum Pförtner, Postverteiler oder Aktendulli reicht.


    Ich würde auch jedem Maurer zutrauen am Bauhof anzufangen und die Streusalzbevorratung zu regeln.


    Das Problem dürfte nur sein, dass dieses „Ich akzeptiere dann auch a11“, langfristig Auswirkungen auf die Pension hat. Schließlich gilt die Besoldung der letzten drei Jahre maßgeblich für die Pension. Wenn man jetzt von a13 auf a11 runter geht, mindert man damit auch langfristig seine Pension. Schließlich bekommt man so am Ende 71% von a11 und nicht 71% von a13.

    Das stimmt so nicht. Du hast ein Lebensarbeitskonto. Manche denken ja auch, wenn sie in den letzten 3 Jahren von einer 50% Stelle auf 100% aufstocken, erhielten sie die volle Pension. Aber bei Beförderungen hast du glaube ich Recht.

  • Eigentlich fungiert der Beruf eher in der Form eines bezahlten Hobbys

    Ähm, lass' mich kurz überlegen... Nein!

    Ich habe jahrelang auf meinen Job hingearbeitet - das war ein Ziel, was ich unbedingt erreichen wollte. Daher für mich eher vergleichbar mit einem "bezahlten Hobby".

    Dieser Vergleich hinkt in meinen Augen gewaltig. Nur weil man auf ein berufliches Ziel lange hingearbeitet hat, wird der Job doch nicht zum Hobby.


    Ich möchte jedenfalls nicht mit 65 oder gar 67 noch arbeiten - i. S. v. einer Berufstätigkeit nachgehen - müssen. Weder in der Schule noch sonstwo.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das stimmt so nicht. Du hast ein Lebensarbeitskonto. Manche denken ha auch, wenn sie in den letzten 3 Jahren von einei 50% Stelle auf 100% aufstocken, erhielten sie die volle Pension.

    Das Lebensarbeitskonto bezieht sich auf die Prozente, die Du erwirtschaftest. Bei Vollzeit sind das 1,75% pro Dirnstjahr, bei 50% Teilzeit eben nur 0,875%. So kommst Du am Ende im besten Fall auf 71%, im Falle von 50% Teilzeit durchweg aber eben nur auf 35,5%. Aber ob Du jetzt 71% von a13 oder 71% von a11 bekommst, hängt ausschließlich an der Besoldungsgruppe der letzten 3 Jahre.

  • Noch ein Aspekt, mal so zum drüber nachdenken: Das Modell „Ich geh in Rente oder Pension und habe dann noch für mehrere Jahrzehnte ein schönes Leben“ ist noch gar nicht so alt, sondern ein Kind der 70er, frühestens der 60er Jahre. Die Idee hinter der Rente, wie wir sie heute kennen (und die Pension rechne ich da mal großzügig ein), lautet eigentlich „Ich arbeite fast mein ganzes Leben lang und habe am Lebensende noch ein paar (sprich 8 oder 10, aber keinesfalls 20 oder 30) Jahre, in denen ich nicht mehr arbeiten muss und trotzdem halbwegs versorgt bin“.


    Wohlgemerkt: Ich wünsche mir diese Zeiten nicht zurück. Es aber als quasi Menschenrecht darzustellen, nach eigenem Gusto in den Ruhestand zu gehen und dabei möglichst keine Abschläge in Kauf zu nehmen, ist schon ein wenig vermessen.


    Ich bin übrigens seit 15 Jahren hier aktiv und habe die Hoffnung, dass das Lehrerforum noch 17 Jahre besteht. Ihr könnt also live mitverfolgen, ob ich tatsächlich im Jahr 2041 (regulär) in Rente gehen kann. Wetten werden angenommen!

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Das Modell „Ich geh in Rente oder Pension und habe dann noch für mehrere Jahrzehnte ein schönes Leben“ ist noch gar nicht so alt, sondern ein Kind der 70er, frühestens der 60er Jahre.

    Dafür ist mein Vater mein Vorbild... ;) Er ist mit 63 in Rente gegangen, da sein Arbeitsplatz "überflüssig" wurde und eine Umschulung nicht in Frage kam. Im Herbst wird er 100, Er hat zumindest 30 Jahre lang sein Rentnerdasein genießen können.

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