Lehrkräfte Realschule Sachsen gesucht

  • Damit magst du einerseits Recht haben, es geht aber auch weniger um ein "so tun, als gäbe es das nicht", sondern um die Frage, in welchem Umfeld man mit seiner eigenen Familie leben möchte. Und ich persönlich bin ganz froh, dass meine Kinder in einer recht offenen Umgebung aufwachsen.


    Landschaftlich gibt es im Osten tatsächlich viele schöne Ecken und auch viele nette Menschen. Ich habe aber auch schon die "Sonntagsspaziergänge" in Ostsachsen erleben dürfen und möchte in einem solchen gesellschaftlichen Umfeld nicht dauerhaft leben.

  • Diese Bekundungen, dass man aufgrund der vielen Nazis nicht nach Ostdeutschland ziehen könne, halte ich für problematisch.


    [...]

    Macht was gegen Extremismus und tut nicht so, als ob es den bei euch zu Hause nicht gäbe.

    Ich wünschte, ich könnte Dir recht geben, aber sorry, was Du da einforderst, ist aus meiner Sicht realitätsfremd. Fakt ist, dass mein braunhäutiger Mann in einer beliebigen Stadt in Thürigen, Sachsen etc. in der Öffentlichkeit ein signifikant höheres Risiko eingehen würde, verbal oder physisch angegriffen zu werden als das in München der Fall ist. Soll ich sagen "Komm Schatz, der Kampf gegen den Extremismus sollte Dir ein paar Zähne wert sein?". Ich bin mir nicht sicher, wie lange Du Deinen queeren Stammtisch in Cottbus aufrechterhalten würdest, wenn die lokalen Nazischläger Euch jedes Mal im Anschluss auflauern. Leben als Martyrium, um die Fackel der Demokratie im Osten aufrechtzuerhalten, erscheint vermutlich nur den Wenigsten attraktiv. Ich bewundere jeden, der diesen Weg geht. Hier in München habe ich zumindest das Gefühl, dass die Mehrheit die freiheitlich demokratische Grundordnung zu schätzen weiß. Ich versuche jeden Tag, ein wenig für sie zu werben, denn es fühlt sich an, als könnte das Aussicht auf Erfolg haben. Aus meiner Sicht sind die Bundesländer des Ostens für die nächsten Jahre (Jahrzehnte?) verloren, trotz all der von Dir genannten Pluspunkte, die ich anerkenne. Zu viele wollen eine Autokratie oder wählen Menschen, die eine wollen.

  • ...Soll ich sagen "Komm Schatz, der Kampf gegen den Extremismus sollte Dir ein paar Zähne wert sein?". ...

    Natürlich nicht, ich kritisiere auch nicht die Entscheidung, irgendwo wohnen oder nicht wohnen zu wollen, das wäre verrückt.


    Mich ärgert der regelmäßig hier auftretende Threadverlauf, dass man angeblich in fünf Bundesländern nicht mehr leben könne, weil die AfD so viele Stimmen hat. Mit welchem Ziel? Als Bestrafung? "Wenn ihr so rechts wählt kann ich leider nicht bei euch wohnen".


    Dieselben Leute würden ohne mit der Wimper zu zucken nach Bayern ziehen, wo Freie Wähler und AfD zusammen über 30% kriegen und ein Antisemit den Ministerpräsidenten vertritt. Aber die hamja Haferlschuh und koane Springerstiefel an, ge? Und nächstes Jahr haben wir alle, wenn's blöd kommt, einen Kanzler, der vor einigen Jahren noch dagegen gestimmt hat, dass Vergewaltigung in der Ehe eine Straftat ist. Und wo ist Faschist Höcke nochmal geboren und aufgewachsen? Oder Kubitschek?


    Mich stört dieses Distanzieren. Da wo ich lebe ist natürlich Bullerbü, da im tiefen Osten, hui, halt dich bloß fern.


    Edit: mal so als Beispiel, du sprichst von Cottbus, jemand anders von Thüringen. Im Ausgangsbeitrag sucht jemand Lehrkräfte bei Görlitz.

  • Mich ärgert der regelmäßig hier auftretende Threadverlauf, dass man angeblich in fünf Bundesländern nicht mehr leben könne, weil die AfD so viele Stimmen hat. Mit welchem Ziel? Als Bestrafung? "Wenn ihr so rechts wählt kann ich leider nicht bei euch wohnen".


    Und wo ist Faschist Höcke nochmal geboren und aufgewachsen?


    Mich stört dieses Distanzieren. Da wo ich lebe ist natürlich Bullerbü, da im tiefen Osten, hui, halt dich bloß fern.

    Selbstverständlich ist Bayern nicht Bullerbü, die Gründe dafür hast Du genannt. Die Entwicklung ist auch hier bedenklich. Aber im Vergleich zum tiefen Osten ist es noch ziemlich Bullerbü-ig und es bleibt zumindest ein wenig Hoffnung, dass es noch möglich sein könnte, den Kahn vom kompletten Abdriften abhalten zu können. Hat schon seinen Grund, warum Höcke seine politische Karriere in Thüringen pflegt, und nicht in Rheinland-Pfalz oder Hessen.


    Zu Deiner Frage oben: "Mit welchem Ziel?" - Vielleicht einfach, dass einem die Bude nicht so schnell abgefackelt wird, weil nicht genehme Nationalitäten drin wohnen? Die wählen ja nicht "nur" rechts, die denken, zumindest zu einem unangenehm großen Teil, auch so, und zu viele handeln auch so. Mit ihrem Wahlverhalten signalisieren sie demokratisch denkenden Menschen "Wir wollen Euch hier nicht haben". Dann muss man sich nicht wundern, wenn die Botschaft ankommt.

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