Lehrkräfte Realschule Sachsen gesucht

  • Hallo zusammen,

    Ich bin kein Lehrer, aber eine besorgte und engagierte Mutter, die auf diesem Weg versucht Lehrkräfte für unsere Oberschule zu finden.


    Unsere Schule befindet sich in Cunewalde im Kreis Bautzen.

    Leider sind viele Lehrkräfte altersbedingt aus dem Schuldienst ausgeschieden, und es findet sich, für unseren ländlichen Raum, nur schwer Nachfolge.

    Unser Dorf ist wirklich sehr schön, mit Kindergärten, Ärzten, einer Grundschule, unserer Realschule (inkl. Hauptschule), Einkaufsmöglichkeiten, einem Freibad, Rad- und Wanderwegen und auch tolle Sportmöglichkeiten, wie Fussball, Handball und vieles mehr. Wir haben eigentlich fast alles, was eine Stadt auch bieten kann.


    Gesucht werden Lehrkräfte für fast alle Fächer. Vorrangig jedoch: Musik, Kunst, Physik, Biologie, Mathe...


    Gern können Sie Kontakt aufnehmen unter: Gemeindeverwaltung@cunewalde.de , direkt an unseren Bürgermeister.


    Ich hoffe, dass wir über diesen Weg Lehrkräfte für unsere Kinder und Schüler gewinnen können.

    Und für den Anschluss an unsere Dorfgemeinschaft können wir auch sorgen. :top:

  • OT

    Aber bewirbt man sich in Sachsen bei der Gemeinde?


    Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr jemanden findet.

  • Hallo,

    Man kann sich auch direkt mit der Oberschule oder dem Lasub in Verbindung setzen.

    Allerdings heißt es nicht, daß man, bewirbt man sich allgemein beim Lasub, durch dieses dann auch an unsere Schule vermittelt wird.

    Deswegen, und auf Grund der Brisanz an unserer Oberschule, haben wir Elternvertreter über die Initiative "Schulmarketing" unseren Bürgermeister mit ins Boot geholt, der sich freundlicherweise mit um die Koordination zwischen den einzelnen Schnittstellen kümmert.

    Gerade bei uns im ländlichen Raum, Kreis Bautzen und Görlitz, ist es leider sehr eng mit Lehrkräften, und das Renteneintrittsalter oft erreicht oder steht kurz bevor.


    Prognostizierte Stundenausfall für das kommende Schuljahr..bis 50%!!!!!

    Das war Stand Mai.

  • 42% für die AfD bei der letzten Europawahl laut den veröffentlichten Ergebnissen der Stadt. Standortnachteil, würde ich sagen.

    • Offizieller Beitrag

    Expliziter Nicht-Mod-Modus

    42% AFD-Wähler ist leider für viele ein Ausschlusskriterium. Damit macht die Bürger einer Region ihre Region aktuell Selbst kaputt. Aber die afd wird es schon richten.


    Sorry, vksucht

  • Guten Morgen,

    Danke erst einmal, dass mein Ausgangspost hier bleiben kann.



    Zu dem anderen Thema.

    Ich kann leider nicht bestimmen, was andere wählen.

    Ja 42% mag sein, das sind aber nicht alle Menschen, und ich finde, dass das Thema AFD jetzt hier nicht hätte angefangen werden müssen, denn wir Eltern sind auf der Suche nach Lehrkräften für unsere Kinder und nicht an einer politischen Wahldiskussion oder pauschalen Verurteilung aller Bürger interessiert.

    Uns geht es um die Kinder, und dass ein ordentlicher Schulalltag ablaufen kann.


    Der Lehrermangel in Sachsen und gerade in der ländlichen Region hat auch m.M. nach nix mit dem AFD Wähler zu tun.

    Hier spielen mehrere Faktoren rein.

    Zum einen, ist der ländliche Raum für junge Menschen/Lehrer nicht so attraktiv. Das zeichnet sich hier schon seit vielen Jahren ab. Und auf der anderen Seite wurde von der Landesregierung m.E. In den letzten Jahrzehnten nicht realisiert, dass die damals jungen Lehrer auch älter werden. Und man hat der Ausbildung der Lehrer wenig Bedeutung beigemessen.


    Wir als Eltern würden uns sehr freuen, wenn wir über diesen Weg die eine oder andere Lehrkraft finden können.

  • Zitat

    Wir als Eltern würden uns sehr freuen, wenn wir über diesen Weg die eine oder andere Lehrkraft finden können.


    Das ist verständlich und natürlich wählt nicht die Mehrheit die AfD. Ich würde aber denen zustimmen, die die politische Situation als größtes Ausschlusskriterium sehen:


    Die GEW Thüringen bereitet die Lehrer und Lehrerinnen dort bereits in Fortbildungen auf den Fall vor, dass im dortigen Bildungsministerium - je nach Ausgang der Landtagswahlen - künftig die AfD mitbestimmt. Man rechnet dort mit einer Kündigungswelle.

    In Mecklenburg-Vorpommern gab es jüngst eine kleine Anfrage der AfD im Landtag, welche Schulen, Lehrer, Klassen am Demokratietag (#ichstehauf) teilgenommen haben. Insgesamt keine guten Aussichten für die Kolleginnen und Kollegen, die sich der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und den Menschenrechten verpflichtet sehen und im Zweifelsfall beim Ausüben ihrer Dienstpflichten (!) mit mangelnder Unterstützung oder Schlimmerem rechnen müssen.

  • Der Fairness halber noch die Ergebnisse der Gemeinderatswahl aus Cunewalde vom 17.6.2024:


    CDU: 44,4%

    AfD: 31,5 %

    FWVC: 24,1 %


    Dennoch ist der Trend leider auch in Sachsen recht eindeutig, und die "Brandmauer" wackelt in vielen Bundesländern mit großer AfD-Wählerschaft bereits.

    Lieber Lösungen statt Probleme diskutieren. :handschlag:

  • Der Lehrermangel in Sachsen und gerade in der ländlichen Region hat auch m.M. nach nix mit dem AFD Wähler zu tun.

    Hier spielen mehrere Faktoren rein

    Sicher ist es multifaktoriell. Aber: Ich hätte mir vor ein paar Jahren Ostdeutschland durchaus vorstellen können, weil es landschaftlich wirklich sehr schöne Ecken hat. Mein Mann hat allerdings eine der AfD nicht genehme Hautfarbe und Bekannte, die in Ostdeutschland leben, haben ihn sehr eindrücklich davor gewarnt, abends eine Tram zu nutzen. AfD und Konsorten sind eindeutig eine riesiger Standortnachteil, nicht nur für die freie Wirtschaft sondern durchaus auch im Sektor Bildung und Soziales.

  • Hallo,

    Das tut mir wirklich sehr leid, wenn dem so ist. Leider weiß ich nicht, vor welcher Region im Osten Ihr Mann gewarnt wurde. Aber bei Tram hört sich das nach Großstadt an.

    Wir haben hier auch junge Leute, wo zum Bsp. Ein Elternteil aus Kuba oder Marokko stammt. Vietnamesen, Inder Russen, Tschechen, Türken und Ukrainer.

    Auf Grund unserer recht guten wirtschaftlichen Infrastruktur bekommen wir auch viel internationalen Besuch. Es gab da hier nie Probleme mit Anfeindungen. Auch nicht von Seiten der hiesigen AFD Fraktionen.

    Sicherlich gibt es solche Dinge auch, das will ich nicht abstreiten, aber das kann überall passieren und habe dies selbst schon in München erlebt. Und das ist über 20 Jahre her.

  • Hallo vk,


    das Problem liegt nicht in einzelnen Anfeindungen und rassistischen Äußerungen oder rechtsextremen Übergriffen, die gibt es tatsächlich überall. Hanau und Istha liegen bekanntlich in Hessen.

    Der Unterschied besteht aber darin, wie damit umgegangen wird - und was im Falle einer Regierungsbeteiligung der AfD speziell auf Lehrerinnen und Lehrer in einigen Bundesländern zukommen kann.


    Sie sind als Lehrkraft den Werten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verpflichtet; das heißt, Sie müssen antidemokratische, rassistische, ... etc. Äußerungen und Aktionen ahnden, sonst machen Sie Ihren Job nicht; was aber noch schlimmer ist: das Unterrichtsklima wird unerträglich, wenn nicht alle Schülerinnen und Schüler das Gefühl haben dürfen, an einer Schule willkommen zu sein; wenn gleichzeitig der gesellschaftliche Trend (inklusive Landesregierung) dahin geht, bestimmte Bevölkerungsgruppen ausgrenzen zu wollen und Sie das mit Ihrer eigenen Haltung nicht vereinbaren können, bleibt Ihnen im Zweifelsfall speziell als verbeamteter Lehrkraft (und das dürfte das Ziel vieler Lehrkräfte sein) nur der Antrag auf Versetzung - wie schwierig länderübergreifende Versetzungsverfahren sind, kann man hier in verschiedenen Threads nachlesen. Selbst einer Versetzung an eine andere Schule muss die Schulleitung zustimmen - und wenn es ohnehin einen empfindlichen Lehrermangel gibt, geht die Unterrichtsversorgung vor und man muss bleiben.

    Es bliebe dann nur der Antrag auf Entlassung auf eigenen Wunsch - was je nach Bundesland mit erheblichen finanziellen Einbußen und einer schlechteren Altersversorgung einhergeht.


    Und dann gibt es eben doch jenseits aller Polemik Unterschiede zwischen "Ost" und "West", die historisch und gesellschaftlich bedingt sind.

    Steffen Mau, gebürtiger Rostocker und Soziologe an der Humboldt-Uni zu Berlin, beschreibt die Unterschiede zwischen Ost und West in seinem jüngsten Buch sehr unaufgeregt, sachlich und lösungsorientiert. Fazit ist allerdings auch, dass sich an den gegenwärtigen Trends so schnell erst einmal nichts ändern wird.


    Ich kann Ihre Sorge um die Unterrichtsversorgung an Ihrer Schule sehr gut verstehen; aufgrund der geschilderten Umstände erscheint es aber vielen Lehrkräften momentan nicht ratsam, dieses Risiko einzugehen, zumal wenn man über eine Familiengründung, Hauskauf etc. nachdenkt, also die Faktoren, die einen schnellen Ortswechsel zusätzlich erschweren.

    Lieber Lösungen statt Probleme diskutieren. :handschlag:

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  • Jeder Standort hat seine Vor- und seine Nachteile. Sich an der politischen Ausgangslage des ländlichen Sachsens abzuarbeiten, bringt der Threaderstellerin für das nächste Schuljahr wahrscheinlich wenig. Und auch andernorts kommen herausfordernde Faktoren wie der Umgang mit Talahons hinzu.

  • Jeder Standort hat seine Vor- und seine Nachteile. Sich an der politischen Ausgangslage des ländlichen Sachsens abzuarbeiten, bringt der Threaderstellerin für das nächste Schuljahr wahrscheinlich wenig. Und auch andernorts kommen herausfordernde Faktoren wie der Umgang mit Talahons hinzu.

    Es ist deutlich schwerer gegen ein formiertes, geschlossenes Weltbild vorzugehen, wo jede zweite Äußerung dir dann auch noch den kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Gegen diese Leute in der Gegend kommst du nicht an. Du wirst entweder in die Hilflosigkeit/Apathie versinken (das originale "Jugend ohne Gott"-Fühl) oder wirst selbst dort hineingesogen. Talahon scheint mir lediglich die soziokulturelle Fortsetzung vom „Kanacken“ zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Jeder Standort hat seine Vor- und seine Nachteile. Sich an der politischen Ausgangslage des ländlichen Sachsens abzuarbeiten, bringt der Threaderstellerin für das nächste Schuljahr wahrscheinlich wenig. Und auch andernorts kommen herausfordernde Faktoren wie der Umgang mit Talahons hinzu.

    Karim Fereidooni (@fereidooni.karim) • Instagram-Fotos und -Videos


    Meine einzige Hoffnung ist, dass du tatsächlich kein Lehrer bist.
    Deine Haltung ist einfach nur erschreckend und zu kotzen.

  • Ich schaue momentan auch bundesweit nach Schulen, die für mich - sollte die Notwendigkeit kommen zu wechseln - vorstellbar wären. Dabei bin ich u.a. über eine grundsätzlich für mich attraktive Stellenausschreibung in Thüringen gestolpert. Und ich finde auch die Stadt attraktiv. Aber auch für mich ist es angesichts der politischen Entwicklungen absolut nicht denkbar, das ernsthaft ins Auge zu fassen. Und das sage ich als jemand, der hier vor Ort durchaus die Motive von AfD-Wählern nachvollziehen kann und nicht durchweg alle programmatischen Punkte ablehnt, aber die Ost-AfD ist schon nochmal ein ganz anderes Kaliber und leider unterliegt man als Lehrkraft zu unmittelbar der jeweiligen Parteipolitik der Regierenden, um diesen Faktor nicht als maßgeblich zu berücksichtigen.



    Ich finde das Eingangsposting übrigens sehr nett geschrieben. Viel Erfolg euch 😊

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