In welchem Bundesland studieren? Bachelor oder Staatsexamen

  • Hallo zusammen,

    ich bin neu hier bei "Lehrerforen" und bisher nur ein stiller Leser. Aber nun habe ich doch selber eine Frage:

    Ich überlege momentan Grundschullehramt zu studieren. Ich wohne in Bayern und hätte hier eine schöne Uni, bei der ich mir das Studium vorstellen könnte. Nun hat Bayern aber das Staatsexamen, welches um vielfaches schwerer sein soll, als das Studium mit Bachelor/Master. Brandenburg währenddessen soll einen starken Praxisbezug haben und hat den Bachelor/Master. Nun zu meinen Fragen:


    1. Ist das richtig? Ist das Staatsexamen viel schwerer als das Bachelor/Master-Studium? Ich habe etwas Angst davor, da ich schon den Horror des bayrischen Abiturs miterleben durfte und nun auch nicht mehr der jüngste bin.


    2. Ich möchte künftig gerne wieder in Bayern wohnen, habe aber keine feste Bindung. Man muss, wenn man nach Bayern will, eine Nachprüfung machen, wenn man vom anderen Bundesland kommt. Gilt das auch für Beamte? Und wie schwer ist die Nachprüfung?


    3. BW hat auch Bachelor/Master, man soll aber ohne Prüfung nach Bayern kommen. Stimmt das?


    Ich freue mich über eine Rückmeldung, auch wenn ihr nur zu einer Frage eine Antwort habt.


    Viele Grüße aus Bayern :)

  • Ganz ehrlich? Schwierigkeit ist immer subjektiv. Danach würde ich nicht gehen. Wenn man es will, dann schafft man es auch. Beide Systeme haben Vorteile, aber auch Nachteile. Aber man wächst da rein, dann macht es keinen großen Unterschied mehr. Und auch im BA/MA System gibt es den Schock für manche im Referendariat.

  • Ich versuche mal zu antworten.


    1. Was schwieriger ist, kann man wahrscheinlich schwer sagen, da schwierig eher eine subjektive Wahrnehmung ist.


    2. Gerade im Bildungsföderalismus macht es häufig Sinn da zu studieren, so man bleiben will. Sa es eventuell Probleme bei einem späteren Wechsel geben kann. Wahrscheinlich aber bei GS weniger als bei anderen Schulgarten, bei denen z.B. aus zwei Fächern eins werden.


    3. Wann würdest du den wechseln wollen? Vor dem Ref? Nach dem Ref? Erst wenn du eine Stelle hast? Daon hängt es ab, wie aufwendig es wird.

  • 1. Was schwieriger ist, kann man wahrscheinlich schwer sagen, da schwierig eher eine subjektive Wahrnehmung ist.

    Mir geht es hierbei weniger um das Studium selber, sondern mehr um die Abschlussprüfung. Ich vermute einfach mal, dass das Studium nicht groß unterschiedlich sein sollte von der Schwierigkeit her. Mein Problem ist, dass ich halt nur die Bayern-Sicht habe: Beim Tag der offenen Tür der Uni wurde mir gesagt, dass das Staatsexamen nicht leicht sein wird (im Gegensatz zum Studium selbst) und auch die Referendare der GS, bei der ich arbeite, haderten mit dem Staatsexamen und sagen, dass dies ein harter Brocken ist. Aber ich höre in Bayern halt nichts vom Bachelor/Master. Und klar kann dies jetzt subjektiv sein und ein Bachelor/Master-Absolvent kann sagen, dass das Studium schwer ist, aber vielleicht könnt ihr einschätzen, ob meine Meinung richtig ist, dass eine Bachelor und Masterarbeit einfacher ist.


    2. Gerade im Bildungsföderalismus macht es häufig Sinn da zu studieren, so man bleiben will. Sa es eventuell Probleme bei einem späteren Wechsel geben kann. Wahrscheinlich aber bei GS weniger als bei anderen Schulgarten, bei denen z.B. aus zwei Fächern eins werden.

    Guter Punkt. Wie sieht es aber generell mit der Prüfung beim Bundeslandwechsel aus? Muss man die immer machen?

    3. Wann würdest du den wechseln wollen? Vor dem Ref? Nach dem Ref? Erst wenn du eine Stelle hast? Daon hängt es ab, wie aufwendig es wird.

    Tatsächlich bin ich da komplett offen. Ich bin nicht gebunden an Bayern, es wohnt "nur" meine Familie hier, die kann ich aber auch außerhalb von Bayern öfters besuchen. Perspektivisch würde ich aber gerne in Bayern wohnen. Wann wäre es denn am einfachsten?


    Vielen Dank schonmal für Eure Rückmeldungen :)

  • Viele haben bei mir gejammert, weil vorher 4 gewinnt galt und im Stex halt nicht. Dafür wurde im BA/MA über die wenige Freiheit und die wenige Zeit gejammert und dass mehr Noten für die Gesamtnote zählen. Ich war zufrieden, ich habe letzteres studiert und jeder hatte was zu jammern, egal was man studiert hat.

  • 1. Ist das richtig? Ist das Staatsexamen viel schwerer als das Bachelor/Master-Studium? Ich habe etwas Angst davor, da ich schon den Horror des bayrischen Abiturs miterleben durfte und nun auch nicht mehr der jüngste bin.

    2. Ich möchte künftig gerne wieder in Bayern wohnen, habe aber keine feste Bindung. Man muss, wenn man nach Bayern will, eine Nachprüfung machen, wenn man vom anderen Bundesland kommt. Gilt das auch für Beamte? Und wie schwer ist die Nachprüfung?

    Über die Schwierigkeit der Nachprüfung kann ich nichts sagen. Ob man eine Nachprüfung machen muss, kommt wohl auf die Art der Ausbildung an. Ich musste z.B. keine Nachprüfung beim Bundeslandwechsel machen, da zufällig das Studium Ba- Wü-Bayern sich zu der Zeit des Bundeslandwechsels ähnelte. Andere mussten ein paar Jahre später eine Nachprüfung machen. Eine andere Kollegin musste sogar ein Fach nachstudieren. Die Anforderung haben auch für Beamte gegolten. Allerdings sind meine Infos schon einige Jahre alt. Ob es heute noch so ist, weiß ich nicht.


    Hier hast du die aktuellen Informationen, wie die Übernahme geregelt ist. Ob sie zu deinem Studienende haargenau noch so sind, weiß keiner. Die Grundlagen werden wohl bleiben, denke ich.

    Bayern hat zur Zeit akuten Lehrermangel an Grund- und Mittelschulen. Da sind die Kriterien der Übernahme gut. Gerade wird jeder mit bestandenem Examen genommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies, falls du in Bayern studierst, in vier Jahren auch noch so sein wird. Vor ca. 10 Jahren sah das ganz anders aus. Da wurden nur die Besten direkt übernommen und auch das Grundschullehramtstudium hatte einen NC.

  • Nun hat Bayern aber das Staatsexamen, welches um vielfaches schwerer sein soll, als das Studium mit Bachelor/Master

    Völliger Blödsinn. Das ist genau das gleiche.

  • Völliger Blödsinn. Das ist genau das gleiche.

    Nein, nein. Bei uns in Bayern ist alles immer!! mindestens doppelt so schwer, wie anderswo.

    :doc:


    (Achtung, das könnte Ironie sein)

  • Nein, nein. Bei uns in Bayern ist alles immer!! mindestens doppelt so schwer, wie anderswo.

    :doc:


    (Achtung, das könnte Ironie sein)


    Code
    for n=1 to infinity
        Bayern = Schwer^n
    next n
  • Also hier in Bawü ist der NC für das Grundschullehramtsstudium recht hoch, daher haben meine Tochter (32) und eine Kollegin von mir (27) in Bayern studiert. Letztere hat das Ref. aber hier in BaWü gemacht, weil es in BY erstens länger dauert (2 Jahre) und auch schwerer sein soll. Es gibt eine Meeeenge Schriftwesen, das es hier nicht gibt. Kenne es von meiner Tochter und auch mir, dass jede Stunde Schriftlich im Ordner sein musste. In BY bist du im 2. Jahr Klassenlehrer/in mit allen Aufgaben. Elternarbeit, Klassenraumgestaltung (gibt eine Note und viele kaufen Einrichtungsgegenstände aus eigener Tasche), Elterngespräche, Zeugnisberichte schreiben. Das ist hier auch nicht so. Man hat im Prüfungsjahr zwar 13 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht in BaWü, aber keine Klassenleitung. In BY hast du vom ersten Tag des Refs. 8 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht, 6 Stunden Hospitation und im 2. Jahr 14 Stunden eigenverantwortlich mit Klassenleitung.

    Im Studium hat man in BY ein Hauptfach und 3 Didaktikfächer, anderswo sind es weniger Fächer. Und ja, du machst ein Staatsexamen-

  • PlacerSun

    Gerade in der Zeitung gelesen:

    Spätestens ab 2025 soll sich der Lehrermangel in der Grundschule wieder entspannen. Als Grund wird angegeben, dass ab 2020 mehr Studienplätze geschaffen und der NC abgeschafft wurde.

    Dagegen fehlen an Mittel- und Realschulen längerfristig Lehrer.


    Sollte das so eintreten, heißt das für mich, dass es irgendwann wieder schwerer wird, von einem anderen Bundesland an die Grundschule in Bayern zu kommen, da die eigenen Leute erst einmal bevorzugt werden. Da wäre ein Studium und ein Referendariat in Bayern in meinen Augen sicherer, wenn man langfristig in Bayern bleiben will.


    An der Schwere des Studiums würde ich mich nicht aufhängen. Ich denke, die Grundschullehrerausbildung muss ja länderübergreifend auf ähnlichem Niveau stattfinden. Man sieht z.B., die die Profs locker von Bundesland zu Bundesland wechseln. Lernen muss man überall.

    Bezüglich des Referendariats stimmt es schon, was Zauberwald schildert. Das ist eine harte Zeit. Doch man hat am Ende sehr viel für die Praxis gelernt.

  • Ich bin zum Referendariat nach Bayern gekommen (allerdings nicht GS, sondern Gym), das ist allerdings einige Jahre her (19, um genau zu sein!). Ich musste keine Nachprüfung machen, aber bekam einen "Malus" auf meine 1. Staatsexamensnote. Die wurde um 0,4 herabgesetzt. Ich war natürlich nicht begeistert damals, aber habe meinen Ref-Platz und anschließend meine Stelle bekommen und alles war gut.

  • Ich bin zum Referendariat nach Bayern gekommen (allerdings nicht GS, sondern Gym), das ist allerdings einige Jahre her (19, um genau zu sein!). Ich musste keine Nachprüfung machen, aber bekam einen "Malus" auf meine 1. Staatsexamensnote. Die wurde um 0,4 herabgesetzt. Ich war natürlich nicht begeistert damals, aber habe meinen Ref-Platz und anschließend meine Stelle bekommen und alles war gut.

    NRW berechnet 1. und 2. Staatsexamen anders als Baden-Württemberg, ich war anfangs 0,3 Noten besser (später noch mehr, weil Unterrichtstätigkeit in NRW die Note verbessert, in Baden-Württemberg nicht).


    Ich würde auch in dem Bundesland studieren und Referendariat machen, wenn möglich, indem ich tätig sein will. Ich habe notgedrungen direkt nach dem Referendariat das Bundesland wechseln müssen, weil es in Baden-Württemberg zu viele Lehrer gab. Ich wusste vieles nicht und war anfangs nicht vernetzt.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • NRW berechnet 1. und 2. Staatsexamen anders als Baden-Württemberg

    Du meinst: berechnet die Leistungszahl / Gesamtqualifikation / ... anders.

    Dass 1. und 2. Staatsexamen überall unterschiedlich berechnet werden, da es verschiedene Prüfungsordnungen gibt, ist evident.

  • Völliger Blödsinn. Das ist genau das gleiche.

    Das stimmt so nicht. Das Staatsexamen ist nicht schwerer oder leichter als der Master, aber anders: Es ist eine staatliche Prüfung, die mit dem Studium erstmal nichts zu tun hat. Daraus ergibt sich eine gewisse Unberechenbarkeit, die zu einem guten Teil für den Ruf des StEx verantwortlich sein dürfte.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Das stimmt so nicht. Das Staatsexamen ist nicht schwerer oder leichter als der Master, aber anders: Es ist eine staatliche Prüfung, die mit dem Studium erstmal nichts zu tun hat. Daraus ergibt sich eine gewisse Unberechenbarkeit, die zu einem guten Teil für den Ruf des StEx verantwortlich sein dürfte.

    In Hessen machen die Examensprüfungen nur 30% der Gesamtnote aus. 60% kommen von den studierten Modulen, 10% von der Examensarbeit.

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