These: Taschenrechner schadet eigentlich nur

  • Ich beobachte, dass die Schüler

    - das Kopfrechnen verlernen

    - die Bruchrechnung nicht beherrschen

    - das Gefühl für Zahlen verlieren (Vielfache, gemeinsame Teiler, Teilbarkeitsregeln, Überschlagsrechnungen)


    Ich führe dies darauf zurück, dass sie diese Fähigkeiten einfach nicht mehr brauchen, da sie alles in den TR tippen können.


    Ich würde als Kultusminister den Taschenrechner deshalb im Mathematikunterricht grundsätzlich verbieten.

  • Ich habe gehört, dass die USA die olympischen Spiele in Moskau boykottieren wollen. Hoffentlich belastet das die innerdeutschen Beziehungen nicht noch mehr.

  • Richtig! Rechenschieber einführen! Jetzt!

  • Wie willst du das begründen? Die Nutzung vom Taschenrechner schließt die Aufzählung nicht aus. Ein Verbot Funktioniert genauso gut wie Smartphone verbote.

  • Richtig! Rechenschieber einführen! Jetzt!

    Ich finde ja diese kleinen Rechen- Holzklötzchen aus dem Primarbereich haptisch ganz toll. Müsste ich nicht befürchten, dass manche meiner SuS sich diese selbst oder anderen SuS in sämtliche verfügbaren Körperöffnungen schieben, dann wäre ich sehr für deren Einführung. Vielleicht kann man die im Rahmen des Technikunterrichts einfach selbst erstellen, dann stellt es auch kein Problem dar, dass ich keine Ahnung habe, wie die Dinger eigentlich heißen.


    Muss ich jetzt eine eigene These ergänzen oder wie funktioniert dieses neue Forenspiel?


    Meine These wäre ja, dass Einerwürfel gute Ohrenstöpfel abgeben, Zehnerstangen perfekt in die Nasenlöcher passen, Hunderterplatten hoch an den Gaumen gepresst jede Fremdsprache zur Erstsprache machen der Aussprache nach, während die Tausenderblöcke echt für den Allerwertesten sind.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die anderer Meinung sind können gerne die Vorteile des TR nennen. Ich bin gespannt.

    Ich habe Abiturienten erlebt die 23*23 nicht im Kopf berechnen können - egal wie viel Zeit man ihnen gibt. Das dürfte es eigentlich nicht geben.

  • Ich beobachte, dass die Schüler

    - das Kopfrechnen verlernen

    - die Bruchrechnung nicht beherrschen

    - das Gefühl für Zahlen verlieren (Vielfache, gemeinsame Teiler, Teilbarkeitsregeln, Überschlagsrechnungen)


    Ich führe dies darauf zurück, dass sie diese Fähigkeiten einfach nicht mehr brauchen, da sie alles in den TR tippen können.

    Das ist schon deswegen unwahrscheinlich, da die genannten Inhalte i.d.R. bereits vor Einführung des TR im Unterricht thematisiert werden und auch in den höheren Jahrgängen bis hin zum Abitur in hilfsmittelfreien Teilen auch erwartet und entsprechend geübt werden.

  • Das ist doch genau der Punkt. In der Grundschule wird es gemacht, aber später wird es eingestellt und die Fähigkeiten verkümmern.

    Mir kommt es so vor als wäre Bruchrechnung eine 3-wöchige Einheit, die danach als abgeschlossen betrachtet wird. Dabei müsste man das kontinuierlich weiterverwenden.


    Die Schüler, die bei mir ankommen sind mit der Gleichung 3x=7 ohne TR überfordert weil sie keine passende Dezimalzahl finden. Mit TR bieten sie mir irgendwelche gerundeten Ergebnisse an.


    Das muss doch Ursachen haben.

  • Das muss doch Ursachen haben.

    Klar gibt es immer Ursachen, diese aber pauschal in Taschenrechnern zu vermuten greift zu kurz. Schließlich werden Taschenrechner verschiedener Art bereits seit vielen Jahrzehnten im Unterricht eingesetzt, ohne dass deshalb direkt alle SuS das Kopfrechnen verlernt hätten, Bruchrechnung nicht auch noch lange der Schulzeit beherrschen würden oder banale Dinge wie Teilbarkeitsregeln oder Überschlagsrechnungen ganz problemlos im Kopf beherrschen würden.


    Schau dir an, wie lange ein durchschnittliches TikTok- Video dauert. Das ist die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne vieler unserer SuS, aber auch die Halbwertszeit, mit der Themen abgehakt werden innerlich als vermeintlich abgeschlossen oder sonst am Smartphone nachschaubar, sollte man doch mal noch etwas benötigen.


    Das Verständnis dafür, dass Wissen oder gar Bildung mehr ausmacht als am Smartphone eine Antwort zu googlen fehlt zahlreichen Erwachsenen- woher sollten deren Kinder dieses Verständnis also mitbekommen haben?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • "Ungenutzte Fähigkeiten verkümmern." - Das ist eine Tatsache. Warum also durch den Taschenrechner dazu beitragen, dass dies bei grundlegenden Rechenfähigkeiten passieren kann?


    Wo ist der Vorteil, der durch den Taschenrechner erreicht werden soll?

  • "Ungenutzte Fähigkeiten verkümmern." - Das ist eine Tatsache. Warum also durch den Taschenrechner dazu beitragen, dass dies bei grundlegenden Rechenfähigkeiten passieren kann?


    Wo ist der Vorteil, der durch den Taschenrechner erreicht werden soll?

    Und wozu genau? Dann verkümmert es halt ein paar Jahre später. Der taschenrechner nimmt einem Arbeit ab um sich auf neue Inhalte konzentrieren zu können.


    In meiner Ausbildung habe ich auch nur zu Beginn mit der Feile Werkstück erstellt.

  • Ich finde die schriftlichen Rechenverfahren toll ... ähm, Mist. Bin im falschen Thread.


    btw: auch wenn ich gerne die Basisfähigkeiten der Grundschule zum Rechnen anwende: 78% der Deutschen haben aktuell üblicherweise einen Taschenrechner dabei. Wer ihn nutzen will, kann ihn nutzen. Wer nicht ... macht es wie ich. ;)

  • "Ungenutzte Fähigkeiten verkümmern." - Das ist eine Tatsache. Warum also durch den Taschenrechner dazu beitragen, dass dies bei grundlegenden Rechenfähigkeiten passieren kann?


    Wo ist der Vorteil, der durch den Taschenrechner erreicht werden soll?

    Noch einmal: Basics werden noch immer (genauer gesagt: wieder) in den Abschlussprüfungen 10 und im Abitur auch hilfsmittelfrei erwartet....zumindest hier in NDS. Warum man andersherum jedoch noch mit Logarithmentabellen u.ä. seine Zeit verschwenden soll bleibt rätselhaft.

  • Und wozu genau? Dann verkümmert es halt ein paar Jahre später. Der taschenrechner nimmt einem Arbeit ab um sich auf neue Inhalte konzentrieren zu können.


    In meiner Ausbildung habe ich auch nur zu Beginn mit der Feile Werkstück erstellt.

    Kannst du mir eine Aufgabe geben, in der dies sinnvoll ist?

  • Noch einmal: Basics werden noch immer (genauer gesagt: wieder) in den Abschlussprüfungen 10 und im Abitur auch hilfsmittelfrei erwartet....zumindest hier in NDS. Warum man andersherum jedoch noch mit Logarithmentabellen u.ä. seine Zeit verschwenden soll bleibt rätselhaft.

    In der Zwischenzeit sind sie verkümmert und müssen neu gelernt werden, wozu? Worin liegt der Sinn?

    Logarithmentafeln braucht man natürlich ebenso nicht:

    Beispiel: ln(5) lässt man einfach als ln(5) stehen. Wenn an dieser Stelle in ein Schaubild irgendwas eingezeichnet werden muss, dann muss der Schüler eben nachdenken wie groß diese Zahl ungefähr ist. Das ist sinnvoller als etwas in den Kasten zu tippen.


    Wichtig: Mir geht es um den Matheunterricht nicht um Physik.

  • Mit dem 3D-CAD verkümmert das räumliche Denken. Trotzdem käme keiner auf die Idee, deswegen in 2D zu wechseln.


    Immer dieses Festhalten an Zöpfen, die später im Berufsleben kaum gebraucht werden. Und wenn doch, dann werden es auch die angeblich unfähigen Abiturienten von mann1337 das hinbekommen.

  • Der Taschenrechner ist ein Hilfsmittel, das für komplizierte oder umfangreiche Rechnungen unterstützen soll. Er soll nicht die zuvor gelernten Rechenfertigkeiten ersetzen, um eben so zu vermeiden, dass insbesondere Punkt 3 (nämlich der Verlust des Gefühls für Zahlen) eintritt.

    Keiner kann vermeiden, dass Schüler außerhalb oder nach der Schule entscheiden, den Kopf auszuschalten und jede noch so einfache Aufgabe in den Taschenrechner zu hämmern. Wir (und die Primarkollegen) können aber einerseits Spaß an Mathematik und Zahlen wecken, sodass manch ein Heranwachsender sich doch entscheidet, (selbst wenn es ein paar Sekunden länger dauern sollte) zu rechnen - nicht vordergründig, weil er das Ergebnis benötigt, sondern weil er Spaß (!) am Rechenprozess selbst hat - und andererseits Rechenverfahren so oft zu üben, dass deren Anwendung auf eine Aufgabe so schnell vonstattengeht, dass es sich vom (zeitlichen) Aufwand her gar nicht erst lohnt, überhaupt den Taschenrechner auszupacken.

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