Mangelnde Leistungen im Fach Mathematik in der Oberstufe

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    aber du zitierst mich doch (Beitrag 78) wortwörtlich mit dem Satz "gesellschaftliche Akzeptanz". Dass ich kryptisch bin, okay, wäre nicht das erste Mal, dass ich es höre, aber trotzdem stand es schon wortwörtlich da.

    Schöne Gartensonne! Sollte ich auch eher machen, statt zu viel Zeit am Rechner zu verbringen, die ich eh nicht mal sinnvoll fülle (sorry, Forum, du bist gerade nur Ablenkung :( )

    • Offizieller Beitrag

    Ich akzeptiere die "gesellschaftliche Akzeptanz" davon à la "Juhu, in Mathe die 5 kassieren ist cool, dein Vater war auch schlecht, ist okay, wenn du keine 4 bekommst".

    Tja, in Schreibkompetenz durchgefallen. Ich tippe leider zu langsam für mein Hirn.
    Ergänzt:
    NICHT.
    Aber ich glaube, es war trotzdem klar.

  • Wenn jemand schreibt, er/sie sei "in nichts eine Niete" gewesen, sondern habe nur auf Manches keine Lust gehabt, klingt es für mich so, als wenn diese Person sich für ein "Universalgenie" halten würde, dass überall ganz tolle Leistungen erbringen könne und locker das Abi und andere Prüfungen mit 1,0 bestehen könne. Schön für dich, wenn du in in den allermeisten Bereichen so gut bist (oder zumindest mit etwas Fleiß sein könntest) und dass du fast alles, was du jemals in der Schule gelernt hast, noch kannst. (Das meine ich ehrlich!) Bei mir ist das aber nun mal nicht der Fall und ich kenne persönlich auch niemanden, auf den das zutrifft

    Wenn man mal ehrlich ist, dann sind die Inhalte in der Schule ziemlich banal. Man muss keinen besonders hohen IQ für gute Noten haben. Am Ende zeigt ein Zeugnis hauptsächlich die Fähigkeit das System Schule beherrschen zu können.

  • aber du zitierst mich doch (Beitrag 78) wortwörtlich mit dem Satz "gesellschaftliche Akzeptanz". Dass ich kryptisch bin, okay, wäre nicht das erste Mal, dass ich es höre, aber trotzdem stand es schon wortwörtlich da.

    Ja, natürlich habe ich das zitiert, anscheinend aber völlig anders verstanden, als du es gemeint hattest. Dass du etwas, das "gesellschaftlich akzeptiert" wird, selber aber nicht akzeptierst und was deine Gründe für diese Nicht-Akzeptanz sind, ging für mich aus deinem Beitrag bzw. deinen Beiträgen überhaupt nicht hervor. Ich habe halt in eine ganz andere Richtung gedacht.

    Wenn man mal ehrlich ist, dann sind die Inhalte in der Schule ziemlich banal. Man muss keinen besonders hohen IQ für gute Noten haben. Am Ende zeigt ein Zeugnis hauptsächlich die Fähigkeit das System Schule beherrschen zu können.

    Oh, wow! Ja, Mensch, wenn das alles so banal ist, warum machen dann eigentlich nicht die meisten SuS ein 1,0-Abitur?! Nur, weil sie es nicht schnallen, wie sie das Schulsystem "beherrschen können"? Tja, dann muss ich wohl wirklich einsehen, dass ich selbst und mein komplettes Umfeld tatsächlich alle einen zu niedrigen IQ für gute Noten gehabt haben, alle zu faul zum Lernen oder unmotiviert waren (das kann ich für mich schon mal ganz klar verneinen) oder aber wir zu doof waren, "das System Schule beherrschen zu können"...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, du versteifst dich auf die 1,0, es ging aber hier im Gespräch um das Bestehen.
    Und ich glaube, viele Studien zeigen, dass mehr Schüler*innen einen höheren Abschluss erhielten, wenn das Lernumfeld anders wäre. Wenn sie bessere Lernbedingungen hätten, wenn man sie besser begleiten würde, usw..
    Und dass nicht Alle das Abitur haben können, ist trotzdem logisch. Verteilung von Fähigkeiten in der Gesellschaft.

  • Ich glaube, du versteifst dich auf die 1,0, es ging aber hier im Gespräch um das Bestehen

    Bei 1,0 ist das das gleiche Spiel nur mit mehr Zeitaufwand. Dieses SuS sind in der Regel auch nicht begabter als die anderen.

  • Ich glaube, du versteifst dich auf die 1,0, es ging aber hier im Gespräch um das Bestehen.

    Wo genau ging es hier im Thread lediglich um das Bestehen (verwechselst du das evtl. mit dem Thread von Morse)? Ich beziehe mich auf die Beiträge hinsichtlich "guter Noten", verbunden mit den Aussagen verschiedener User*innen hier, dass sie in ihren Schulzeugnissen nie oder so gut wie nie Noten schlechter als 3 gehabt hätten und dass schulische Inhalte ja prinzipiell alle "banal" und ganz easy zu bewältigen seien, wenn man es nur schlau genug anstellt. Und im Zusammenhang damit muss ich nun mal feststellen, dass ich hier anscheinend von intelligenteren Menschen und/oder Menschen, die sich in der Schule schlau genug verhalten haben um immer gute Noten zu erreichen, umgeben bin als im "real life". So ist es dann wohl und da brauchen wir jetzt auch nicht mehr weiter drüber zu diskutieren.

    Und ich glaube, viele Studien zeigen, dass mehr Schüler*innen einen höheren Abschluss erhielten, wenn das Lernumfeld anders wäre. Wenn sie bessere Lernbedingungen hätten, wenn man sie besser begleiten würde, usw..

    Mir sind solche Studien nicht bekannt. Ich lese aber auch sehr selten irgendwelche Studien ;) . Sollte ich mal ändern, wenn ich neben dem alltäglichen "Schulwahnsinn" etwas Zeit habe.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das habe ich tatsächlich in den letzten Jahrzehnten bei verschiedenen Jugendlichen im Bekannten- und Verwandtenkreis getan. Guess what? Ich verstehe davon noch weniger als früher :flieh: ... Eher wundere ich mich, was ich damals in der Schule selber mal so alles im Unterricht durchgenommen habe.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das habe ich tatsächlich in den letzten Jahrzehnten bei verschiedenen Jugendlichen im Bekannten- und Verwandtenkreis getan. Guess what? Ich verstehe davon noch weniger als früher :flieh: ... Eher wundere ich mich, was ich damals in der Schule selber mal so alles im Unterricht durchgenommen habe.

    Das finde ich spannend, dass das für dich so ist, weil es bei mir tatsächlich sehr anders ist.


    Bei meiner früheren Arbeitsstelle war ich im Zweifelsfall für alle Fächer zuständig, weil meine Chefin selbst ihre studierten Fächer lieber mir überlassen wollte. In Physik hatte ich insofern etwas Bauchschmerzen zunächst, weil ich in dem Fach nicht besonders motiviert war als Schülerin. Tatsächlich war es aber regelmäßig eine Sache von maximal 5min, mich in den Mittelstufenstoff einzudenken, dann konnte ich den Kindern problemlos sämtliche Aufgaben erklären, weil es jenseits der Pubertät und mit einem Abitur und Studium im Hintergrund erheblich einfacher ist, Mittelstufenstoff in Nullkommanix zu durchdringen und ich schlicht auch motiviert war.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bei 1,0 ist das das gleiche Spiel nur mit mehr Zeitaufwand.

    Das unterschreibe ich dir jetzt nicht. Zumindest in unserem System ist es nicht möglich eine 5.5er Matura oder noch besser zu machen ohne auch wirklich intelligent zu sein. Ich unterrichte im Moment die Jahrgangsbeste der kommenden Abschlussklassen und die hat definitiv eine überdurchschnittlich grosse Festplatte im Kopf. Sie ist zudem sehr fleissig und diszipliniert und ja, ich hatte definitiv auch schon intelligentere junge Leute vor mir sitzen. Aber ebenso sicher kommt hier jemand mit durschnittlicher Intelligenz nicht an diese Leistung ran. Nota bene sollte der Durschnitts IQ an einem Gymnasium ohnehin über dem Durchschnitt in der gesamten Gesellschaft liegen, sonst sind die Zuteilung an diese Schulform respektive die Erwartungshaltung an dieser Schulform falsch. Wir sind selbstverständlich eine Leistungsschule.

  • Übrigens, ich bin mir sicher, wenn du dir jetzt nochmal die Inhalte des Physik und Chemie Unterrichts anschauen würdest, würdest du dich fragen, wo damals das Problem war.

    Im Grundstudium habe ich mein früheres ich deswegen verflucht.

  • und dass schulische Inhalte ja prinzipiell alle "banal" und ganz easy zu bewältigen seien, wenn man es nur schlau genug anstellt

    Ich schrieb das an keiner Stelle. Es geht in der eingangs vorgestellten Aufgabe um Differentialrechnung auf einem Niveau, das für einen geeigneten Gymnasiasten, dem man das beigebracht hat, nicht wirklich schwer sein sollte. Unsere Fachmaturandinnen lernen gar keine Differentialrechnung, die können diese Aufgabe nicht lösen. Ich könnte, mir hat man es mal beigebracht. Ich differenziere aber seit dem Grundstudium Chemie überhaupt nichts mehr und ich wüsste trotzdem noch, wie's geht. Ich weiss so einiges in der Mathe nicht mehr, was aber auch 1. deutlich komplizierter wäre, als das und was ich 2. längts nicht so viel geübt habe, wie Differentialrechnung. Damit wird man doch in Deutschland in der 10./11. Klasse schon zugeschmissen, das ist gar kein Stoff der Oberstufe.

  • Übrigens, ich bin mir sicher, wenn du dir jetzt nochmal die Inhalte des Physik und Chemie Unterrichts anschauen würdest, würdest du dich fragen, wo damals das Problem war.

    You made my day 😂 Soweit es mich und Chemie betrifft, wäre ich mir da nämlich nicht so sicher…

  • :schreien: :schreien: :schreien:


    Ich lade euch alle mal zu mir ein. Bei mir hat noch jeder irgendwas verstanden. Wollen müsst ihr halt schon, gell. :P :*

  • Gute Noten zu schreiben, hat nunmal verschiedene Ursachen. Sowohl Intelligenz als auch andere psychische Merkmale wie Konzentrationsfähigkeit, Angst, Abneigung gegen den Lehrer oder Interesse am Fach, als auch Fleiß als auch "Kapieren, wie das System läuft", spielen eine Rolle. Das wissen wir für unsere Schüler*innen, dasselbe gilt selbstredend auch für uns.


    Das merkt man schon daran, dass es immer wieder auch Leute mit überdurchschnittlichem IQ gibt, die trotzdem schlechte Noten haben.


    Ich bleibe daher dabei, wer ohne Lernaufwand überall spitzen Noten hat, der ist mit hoher Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich intelligent. Zumindest trifft das für Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen zu :flieh:



    30 Jahre später in einen Lehrplan zu gucken, und zu überlegen, ob man das heute besser machen würde, finde ich etwas billig. Der IQ hat sich kaum geändert, alle anderen Bedingungen aber schon, zum Beispiel, dass man eben durchaus als Lehrkraft besser weiß, wie der Hase aka "System Schule" läuft, man nicht auf 10 Fächer gleichzeitig lernen muss, schlicht und ergreifend mehr Bock hätte etc. Wenn dem nicht so wäre, hätten ja sonst alle hier ein 0,9er Abitur.


    Edit: davon abgesehen haben wir natürlich auch nicht alle einen überdurchschnittlichen IQ. Meiner ist sehr normalverteilt, fürchte ich, aber ich lebe meist ganz gut damit. Viel anstrengender, als irgendwas nicht zu verstehen, sind doch im Alltag sowieso ganz andere Persönlichkeitsfaktoren, die Schule weder fördert noch abprüft.

  • Das merkt man schon daran, dass es immer wieder auch Leute mit überdurchschnittlichem IQ gibt, die trotzdem schlechte Noten haben

    Ist mir tatsächlich noch nie untergekommen. Ich habe immer wieder offensichtlich sehr intelligente Jugendliche mit einem absolut durschnittlichen Zeugnis. Schlechte Noten haben die aber nicht. Mit Dasein und Zuhören kommt da immer sowas wie ne 5.0 raus. Für wirklich schlechte Noten gehört bei einem überdurchschnittlichen IQ schon auch einiges an Verweigerung dazu. Ob ich solche Leute dann noch "intelligent" nennen würde... Formal sind sie das sicher, aber wohl nicht recht überlebensfähig.

    • Offizieller Beitrag

    nee nee.. die kennst du nicht, weil sie einfach gar nicht zu dir rüberkommen.

    Wie wird ein hochbegabtes Kind zum Underachiever? • MenschensBILDUNG


    Underachievement hat sehr unterschiedliche Formen und es gibt diejenigen, die einfach ohne Anstrengung und mit vielen Aktivitäten ihre 2-3er schreiben (deutsche Noten), aber es auch diejenigen (die man in der Regel eher meint), die tatsächlich sogar eher in den mangelhaften Bereich rutschen. Es ist eine negative Spirale, hat viel mit der Lernumgebung zu tun, mit dem Verhalten, mit der Langeweile, usw..
    Je nach Studie bis ca. ein Drittel der Hochbegabten sind betroffen, oft kommt dann die Diagnose bei denen als Erleichterung, weil tatsächlich als Erkenntnis, warum es sich im Gehirn so anfühlt. Da sind solche Kids aber schon auf der Haupt- oder Realschule, wenn nicht Förderschule mit sozial-emotionalem Schwerpunkt abgeschult (wo man eigentlich weiß, dass SES nichts mit kognitiven Fähigkeiten hat, aber.. unser Schulsystem halt)

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