Gibt es denn überhaupt ein anderes Bundesland mit Schulpsychologie als Fach (also, dass man daneben nur noch ein Schulfach hat?)
Lehramtsstudium abbrechen - absolutes Motivationstief
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Gibt es denn überhaupt ein anderes Bundesland mit Schulpsychologie als Fach (also, dass man daneben nur noch ein Schulfach hat?)
Guter Einwand - da muss ich mich definitiv erkundigen. Wenn nicht, dann "darf" ich definitiv ja auch in Bayern das Ref. machen - was für ein Bummer!
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Das ist klar, aber dennoch finde ich die Beschreibung von hellosunshines Studium gruselig, vor allem mit den ganzen ständigen Multiple Choice Tests. Sagt sich jetzt leichter als es getan ist, aber schon mal über einen Bundeslandwechsel nachgedacht? In BaWü ist mir an meiner PH im ganzen Studium kein einziger Multiple Choice Test untergekommen, insgesamt gab's wenig Bulimie-Lernen und das Studium war ziemlich praxisorientiert.
Das kann ich so bestätigen. Ich war auch in BW an einer PH und nicht eine einzige Multiple-Choice- Abfrage.
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Wie seid ihr denn durch das Studium gekommen? Ihr habt ja wahrscheinlich auch ein sehr fachwissenschaftliches/theoriebezogenes Studium durchgezogen.
In BaWü ist mir an meiner PH im ganzen Studium kein einziger Multiple Choice Test untergekommen, insgesamt gab's wenig Bulimie-Lernen und das Studium war ziemlich praxisorientiert.
Stimme dir voll zu, Satsuma . Ich habe vor langer Zeit auch in Baden-Württemberg an einer PH studiert (Lehramt für Grund- und Hauptschulen) und fand das Studium eine tolle Mischung von Theorie und Praxis. Ich kann mich an einen einzigen Multiple Choice Test in Soziologie erinnern.
hellosunshine : Die Theorie fand ich interessant, wenn sie auch in Pädagogik und in einem meiner Unterrichtsfächer stellenweise sehr abgehoben war. Einigen Mitstudenten war das alles zu viel und sie wollten so schnell wie möglich in den Schuldienst. Ich selbst habe mich gerne mit der Theorie auseinandergesetzt, denn in den Schuldienst kam ich noch früh genug. Wahrscheinlich ist das eine Typfrage.
Kann es sein, dass du dir einen zu großen Lernstress machst bei den Multiple Choice Tests und deswegen die Motivation sinkt? Irgendwie klingt es ein bisschen danach, dass dir im Augenblick alles zu viel ist.
Wie sieht es denn mit der Studentenvertretung aus? Wird immer dieselbe Testart als Problem empfunden und dagegen etwas unternommen?
Bist du sicher, dass sich ein Bundeslandwechsel erst zum Referendariat lohnt? Ich denke, dass die Refs in den Bundesländern ähnlich ablaufen, denn da ist man in der Schule und lernt im Seminar viel Praxisbezogenes.
Eigentlich hast du eine schöne Kombination gewählt: Du unterrichtest später ein tolles Unterrichtsfach und arbeitest noch in der Beratung als Schulpsychologin. Du kannst Eltern, Schüler und Kollegen beraten. Dazu brauchst du ein fundiertes Wissen.
Du hast dir bei dieser Auswahl etwas dabei gedacht. Da würde ich mir schon gut überlegen, ob ich das Bundesland wechsle, vor allem, wenn deine spätere Berufstätigkeit genau deine Interessen abdecken. Gerade in Bayern haben die Schulpsychologen eine interessanten Arbeitsbereich - ich glaube nicht, dass das in einem anderen Bundesland von der Schulberatung her so organisiert ist.
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Guter Einwand - da muss ich mich definitiv erkundigen. Wenn nicht, dann "darf" ich definitiv ja auch in Bayern das Ref. machen - was für ein Bummer!
mmm... Du darfst dein ganzes Leben in Bayern bleiben..
Es ist nirgendwo anders vorgesehen.Ich kann mir aber vorstellen, dass ein Teil deiner Frustration fachbedingt ist: Psycho ist nunmal ein Lernfach, ich gehe davon aus, dass ihr in "Schulpsychologie" zwar nicht das gesamte Programm macht, aber trotzdem nichts geschenkt bekommt und das ist schon eine Menge Stoff, die man hat, Statistik und Diagnostik sind keine "Bauchgefühl"-Sachen, da muss man durch. Aber bald kommt die Anwendung!
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Nun zu meinem Problem: ich lerne seit zwei Jahren psychologische, sprachwissenschaftliche, literaturwissenschaftliche und auch erziehungswissenschaftliche Theorien auswendig und wende sie dann in Klausuren an. Ich bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich die Augen verdrehe, wenn ich meine Notizen aufschlage und mir eine weitere Theorie zu Gemüte führe. Ich habe von mir selbst den Eindruck, dass ich gegenüber diesen Theorien eine sehr starke Abneigung entwickelt habe. Die letzten zwei Jahre konnte ich mich immer wieder dadurch motivieren, indem ich mir selbst gesagt habe, dass ich natürlich erst Fachwissen aufbauen muss und theoretisches Grundlagenwissen aufbauen muss, um dann auch unterrichten zu können.
Diese Motivationsstrategie hilft mir mittlerweile nicht mehr, weil ich ja schon seit zwei Jahren auswendig lerne und mein Wissen (in Klausuren) anwende und ich das Gefühl entwickelt habe, dass es einfach nicht aufhört. Obwohl mich die Inhalte grundsätzlich interessieren, tue ich mir zunehmend schwer, weitere Theorien zu lernen. Ich bekomme auch richtig Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass ich zu den Staatsexamen ja wieder die Inhalte lerne (in Schulpsychologie wollen sie Theorien mit Jahreszahlen und wer die Theorien aufgestellt hat).Im Studium habe ich es so hingenommen, damals hieß der Bereich EWS (Erziehungswissenschaftliches Studium), die "Theorien" auswendig gelernt und im SE hingeschrieben. Als Student war ich der Meinung, man könne nicht vertieftes Lehramt (in Bayern GS, HS, RS) je nach Engagement anspruchsvoll oder anspruchslos studieren.
Das Problem mit all den sozial- und geisteswissenschaftlichen Theorien ist, dass sie nicht falsifizierbar sind. Gerade in den Erziehungswissenschaften und den Fachdidaktiken werden Lehrer für fünf Jahre an die Uni abgeordnet, denken sich Modelle und Theorien aus, unterfüttern sie mit empirischen Studien, und schreiben Aufsätze oder eine Dissertation darüber, die dann Teil des Studiums der aktuellen LA-Studenten werden. Alles nicht falsifizierbar und daher invalide - also ohne wissenschaftlichen Anspruch. Bei sozialwissenschaftlichen oder didaktischen Modellen geht es bestenfalls darum, ob sie sich in der Praxis bewähren. Oft ist nicht einmal das wichtig, sondern nur, ob sie es in die LA-Ausbildung oder gar den Lehrplan schaffen. Manche Lehrer werden dann Akademische Räte oder bekommen einen Lehrstuhl, die anderen gehen an die Schulen zurück.
Heute denke ich, dass ein Studium vieler anspruchsloser Theorien auch durch die schiere Masse oder durch gestelzte Begrifflichkeiten nicht anspruchsvoller, geschweige denn sinnvoller wird. "Der" Hilbert Meyer war das Standardwerk meines Schulpädagogikstudiums. Es sagt alles, dass mir von ihm nur die Lolationsstrategien in Erinnerung geblieben sind. Sie stehen für das Niveau meines gesamten schulpädagogischen Studiums.
Daher mein Rat: Wenn du nach einigen Schulpraktika und Blicken ins Lehrerzimmer wirklich Lehrerin werden willst, dann lerne das, was im Studium gefordert wird, mit möglichst geringem Arbeitsaufwand. Es geht allein ums bestehen. Ansonsten kann ich nur empfehlen, etwas richtiges zu studieren.
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Wie kommt man eigentlich darauf, dass eine Vertretungstätigkeit motivierender wäre als ein Studium? Ungelernt und ohne Erfahrung schreiende Kinder beschulen? Naja.
Multiple-Choice-Klausuren bedeutet übrigens auch nichts negatives, wenn diese gut gemacht sind.
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Daher mein Rat: Wenn du nach einigen Schulpraktika und Blicken ins Lehrerzimmer wirklich Lehrerin werden willst, dann lerne das, was im Studium gefordert wird, mit möglichst geringem Arbeitsaufwand. Es geht allein ums bestehen. Ansonsten kann ich nur empfehlen, etwas richtiges zu studieren.
Genau die Lehrer, die wir brauchen
Studieren nach dem Prinzip "Minimalismus", weil es ist ja eh nichts "Richtiges". Man muss es ja nur unterrichten. Weia.
Die SuS sind ja schon so brauchen-wir-das-für-die-Klausur-sonst-ist-es-überflüssig. Setzt sich das im Studium fort? Macht mich immer ganz krank, der Gedanke.
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Eine gute Freundin von mir hat auch Grundschulehramt studiert und ich habe sie im Ref. Kennengelernt. Gleiches Seminar. Sie hatte Psychologie als ein Fach dabei, in BY hat man im Studium der GS 4 Fächer, aber ich weiß nicht mehr, ob es ihr Hauptfach war. Sie hat schon lange keine Klasse mehr und arbeitet komplett als Schulpsycjologin. Betreut Fälle in mehreren Schulen und ist sehr abgesehen. Sie ist Rektorin in diesem Fach und wird mindestens A13 oder 14 bezahlt.
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Die SuS sind ja schon so brauchen-wir-das-für-die-Klausur-sonst-ist-es-überflüssig. Setzt sich das im Studium fort? Macht mich immer ganz krank, der Gedanke
Ist doch ein prima Kreislauf 😉
Eine gute Freundin von mir hat auch Grundschulehramt studiert und ich habe sie im Ref. Kennengelernt. Gleiches Seminar. Sie hatte Psychologie als ein Fach dabei, in BY hat man im Studium der GS 4 Fächer, aber ich weiß nicht mehr, ob es ihr Hauptfach war. Sie hat schon lange keine Klasse mehr und arbeitet komplett als Schulpsycjologin. Betreut Fälle in mehreren Schulen und ist sehr abgesehen. Sie ist Rektorin in diesem Fach und wird mindestens A13 oder 14 bezahlt.
Dann ist sie aber in die Bildungsverwaltung gewechselt oder? Das kann im Prinzip jeder im Schuldienst machen. Hier geht die Karriereleiter (zumindest in Hessen) bis B6. Danach kommen die Wahlbeamten.
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Genau die Lehrer, die wir brauchen
Studieren nach dem Prinzip "Minimalismus", weil es ist ja eh nichts "Richtiges". Man muss es ja nur unterrichten. Weia.
Die SuS sind ja schon so brauchen-wir-das-für-die-Klausur-sonst-ist-es-überflüssig. Setzt sich das im Studium fort? Macht mich immer ganz krank, der Gedanke.
Ich würde statt "Minimalismus" den Begriff "Effizienz" bevorzugen. In meinem GS-Studium in Bayern, insbesonder EWS (siehe oben) ging nichts, gar nichts, über populärwissenschaftliches Niveau hinaus, jeder mit Abitur oder einem guten Realschulabschluss hätte die Aufsätze verstanden. Psychologie war wenigstens in Ansätzen wissenschaftlich, aber selbst da haben wir sehr viel überholtes, irrelevantes oder unwissenschaftliches gelernt, etwa den Marshmallow-Test, Reiz-Reaktionslernen oder das Milgram-Experiment. Der Konstruktivismus war aus meiner Sicht für die Schule am sinnvollsten. Was wir da gelernt haben, könnte aber auch in der "Spektrum der Wissenschaft" stehen.
In Soziologie habe ich eine Arbeit über eine Girlgroup geschrieben (Note: 1+), in Religion über die Lindenstraße. In Sachkunde habe ich meinen Schein für eine Liste mit umgangssprachlichen Bezeichnungen für "Penis" und "Scheide" erhalten, die dann sogar im Buch der Dozentin erschien. Nichts hat aufeinander aufgebaut, alles horizontal und sehr flach. War es denn bei euch anders? Es hat schon seinen Grund, warum das alles "nichts Richtiges" genannt wird. Wer hier vorgegebene Lerninhalte kritisch sieht und im Hinblick auf Klausuren minimalistisch arbeitet, geht bewusst mit seiner Lebenszeit um.
Am ehesten aufeinander aufgebaut haben noch die fachwissenschaftlichen Inhalte im Studium des Haupfachs, aber die nahmen nur einen Bruchteil des Studiums ein, und die fachdidaktischen Inhalte waren wieder so flach, dass man es nicht wissenschaftlich nennen kann. Das Fächerstudium in Bayern für Grund-, Haupt- und Realschule wird/wurde als "nicht vertieft" bezeichet, genau: eine Umschreibung für "flach". Das trifft es gut, aber welcher fertige GS-, HS- oder RS-Lehrer will das schon wahrhaben?
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War es denn bei euch anders?
Ja.
Es gab auch in meiner Uni Kommiliton:innen, die inhaltlich flache Themen gewählt haben, um ihre Scheine zu bekommen.
Wenn das Studium Mittel zum Zweck ist, um Lehrkraft zu werden, mag das der kürzeste Weg sein, dann kann man sich aber hinterher nicht beschweren, dass man aus dem Studium nichts mitgenommen hätte oder das Niveau zu niedrig war oder man zu wenig vorbereitet sei.
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Ich konnte nur wählen, was angeboten wurde, und es gab in Religion oder Soziologie, Psychologie oder Schulpädagogik für Lehramt nur ähnliche Kurse. Statt Lindenstraße hätte ich eine andere Fernsehserie wählen können, statt "Geschlechterrollen in den Medien" "Das Bild des Volksschullehrers im Wandel der Zeit". Die Angebote von Proseminaren für Lehramtsstudenten waren vorgegeben, und Statistik etwa, für Soziologie wichtig, war nicht dabei, vielleicht, weil es als zu schwierig empfunden wurde. Die Referatsthemen haben die Dozenten ebenfalls zur Auswahl vorgegeben.
Weiter oben habe ich geschrieben, damals dachte auch ich, man könne GS-Lehramt je nach Einsatz anspruchslos und anspruchsvoll belegen. Aber das verhinderte die Studienordnung. Natürlich hätte ich Seminare belegen können, die nicht fürs Studium zählen, um etwas Richtiges zu studieren. Das wäre aber nichts anderes, als, eben nebenbei, etwas Richtiges zu studieren. Da hast du recht, das hätte ich tun sollen.
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Nichts hat aufeinander aufgebaut, alles horizontal und sehr flach. War es denn bei euch anders?
Ja. Ich hatte aber auch schlicht den Selbstanspruch etwas für mich Interessantes lernen zu wollen, nicht nur Scheine mit dem geringstmöglichen Arbeitsaufwand abzuschließen und habe mir meine Seminare dementsprechend ausgewählt.
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Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber zu behaupten, das Studium für das Grundschullehramt wäre bspw. in Bayern ein vertieftes wissenschaftliches Studium ist naiv. In den Erziehungswissenchaften ist der Umfang ca. 1 Semester (36 ECTS), Grundschulpädagogik, ca. 1 Semester (36 ECTS), Didaktikfächer mit je ca. einem Drittel Semester (12 ECTS). Das sind bestenfalls solide Grundlagen aber ganz sicher kein vertieftes wissenschaftliches Studium. Da kann man noch soviel Selbstanspruch haben, das Studium gibt einfach keine wissenschaftliche Vertiefung her.
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Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber zu behaupten, das Studium für das Grundschullehramt wäre bspw. in Bayern ein vertieftes wissenschaftliches Studium ist naiv. In den Erziehungswissenchaften ist der Umfang ca. 1 Semester (36 ECTS), Grundschulpädagogik, ca. 1 Semester (36 ECTS), Didaktikfächer mit je ca. einem Drittel Semester (12 ECTS). Das sind bestenfalls solide Grundlagen aber ganz sicher kein vertieftes wissenschaftliches Studium. Da kann man noch soviel Selbstanspruch haben, das Studium gibt einfach keine wissenschaftliche Vertiefung her.
Falls du dich damit auf mich beziehst, ich habe mich über MEIN Studium geäußert in MEINEM Bundesland. Das ist einerseits nicht Grundschullehramt gewesen und andererseits nicht Bayern. Ich habe auch nicht nur das absolute Minimum an Seminaren abgeschlossen, sondern weitere Seminare, um mein wissenschaftliches Erststudium sinnvoll zu ergänzen. Auch andere haben deutlich mehr Seminare abgeschlossen als sie absolvieren hätten müssen. Das Studium für Realschullehramt, das ich absolviert habe, dauert nebenbei bemerkt genauso lange wie ein Studium für gymnasiales Lehramt.
An meiner Hochschule gab es eine Kooperation mit der Universität bei den Lehramtsstudiengängen, um von den wechselseitigen Stärken von PHs und Universitäten profitieren zu können in allen Lehramtsstudiengängen. Inzwischen wurde diese dahingehend ausgebaut, dass alle Lehrämtler die Fachwissenschaft an der Universität studieren, die Fachdidaktik und Pädagogik dafür aber an der PH studieren. Angesichts der gleichen Studiendauer von SEK.I- Lehramt und gymnasialem Lehramt, sowie dem Umstand, dass aktuell für die SEK.I ebenfalls nur noch zwei Fächer studiert werden müssen, ist zumindest das Studium für SEK.I und gymnasiales Lehramt bezüglich der wissenschaftlichen Tiefe absolut auf Augenhöhe.
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Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber zu behaupten, das Studium für das Grundschullehramt wäre bspw. in Bayern ein vertieftes wissenschaftliches Studium ist naiv. In den Erziehungswissenchaften ist der Umfang ca. 1 Semester (36 ECTS), Grundschulpädagogik, ca. 1 Semester (36 ECTS), Didaktikfächer mit je ca. einem Drittel Semester (12 ECTS). Das sind bestenfalls solide Grundlagen aber ganz sicher kein vertieftes wissenschaftliches Studium. Da kann man noch soviel Selbstanspruch haben, das Studium gibt einfach keine wissenschaftliche Vertiefung her.
Hier kann man ganz gut die verschiedenen Lehramtsstudien an der LMU vergleichen. Grund-, Mittel- und Realschule erreichen am Ende des Studiums dieselbe Punktzahl: 213 ETCS, beim Lehramt Gymnasium sind es 273. Das erziehungswissenschaftliche Studium ist von der Punktzahl her (36 ECTS) an der Grundschule, MS, RS und Gymnasium gleich.
Die Lehrämter Grund- und Mittelschulen sind von den verschiedenen Fachbereichen relativ breit gefächert. Das breit Gefächerte geht u.U. auf Kosten der Vertiefung in einem speziellen Fach.
Sonderpädagogik sieht auch anspruchsvoll aus. Da muss man 270 Punkte erreichen.
Ich finde es nicht unbedingt zielführend, sich über die Wissenschaftlichkeit zu streiten. Die Studiengänge wurden so gemacht, dass sie auf den späteren Beruf passen und man den erforderlichen wissenschaftlichen Hintergrund hat. Allerdings haben sich auch schon öfter Studenten beklagt, dass sie Sachen lernen mussten, die absolut nicht berufsrelevant sind. In Grund- und Mittelschulen unterrichtet man als Klassenlehrkraft mehrere Fächer, auch fachfremd.
In Bayern kenne ich mich studienmäßig nicht aus. Ich fand mein Studium an einer PH in Ba-Wü wissenschaftlich genug und stückweise herausfordernd. Auch in den Erziehungswissenschaften. Gerade damals, als die philosophischen erziehungswissenschaftlichen Theorien in Mode waren. Bezüglich Ba-Wü gebe ich CDL recht.
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Ich fand mein Studium an einer PH in Ba-Wü wissenschaftlich genug und stückweise herausfordernd. Auch in den Erziehungswissenschaften. Gerade damals, als die philosophischen erziehungswissenschaftlichen Theorien in Mode waren.
Dass Erst- und Zweitsemesterveranstaltungen sich anstrengend anfühlen können ist klar. Neue Materie in einem Umfang, den man aus der Schule nicht gewohnt ist, erscheint natürlich anspruchsvoll. Das ist aber keine wissenschaftliche Tiefe. Die ist für Lehrkräfte in der Regel auch nicht notwendig, aber ein bisschen Selbstreflexion und Objektivität darf man schon erwarten. Und dazu gehört auch die Erkenntnis, dass man im Lehramt in die Breite und nicht in die Tiefe studiert. Dadurch lernt man von Vielem ein bisschen kennen, aber nichts richtig. Dass ein paar Studenten ein Buch mehr lesen, als sie müssten, ändert daran nichts.
Aber die Fehlende Fähigkeit, das einschätzen zu können, hängt sicher auch damit zusammen, das Lehramtsstudenten nie etwas anderes als Lehramt studiert haben und daher denken, sie wären in die wissenschaftliche Tiefe gegangen. Abiturienten denken ja auch, sie hätten total anspruchsvolle Sachen gelernt und weil sie Analysis schon im Grundkurs hatten, könnten sie auch easy Analysis im Studium wuppen.
Das Studium in die Breite ist ja durchaus Absicht und in der Regel auch hinsichtlich des Berufsziels sinnvoll.
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Aber die Fehlende Fähigkeit, das einschätzen zu können, hängt sicher auch damit zusammen, das Lehramtsstudenten nie etwas anderes als Lehramt studiert haben und daher denken, sie wären in die wissenschaftliche Tiefe gegangen.
Noch pauschaler geht es wohl nicht oder woher nimmst du diese Gewissheit in ihrer Absolutheit, obgleich du von einigen aus diesem Forum wissen könntest, dass sie auch noch einen anderen Studiengang abgeschlossen haben als ein Lehramtsstudium?
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Ohne jemals Lehramt studiert zu haben, würde ich Schmidt zustimmen wollen. Das ergibt sich schon alleine aufgrund der Creditpoints. Angenommen, ich habe Gymnasiallehramt mit den Fächern Mathematik und Geographie studiert
Dann habe ich an der Goethe- Universität in Frakfurt pro Fach 87CP, 36 CP in Bildungswissenschaften und für sie Praxisphasen weiter 30CP erreicht.
Studiere ich Mathe, Geographie oder Erziehungswissenschaften, habe ich schon allein im Bachelor 180CP in seinem Fach studiert.
Das liegt in der Natur der Sache und ist grundsätzlich auch nicht schlimm, nur finde ich es befremdlich, wenn Lehrkräfte diese einfache Rechnung negieren.
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