Allgemeine Unruhe in der Klasse, dir Kinder können nicht zuhören

  • vielleicht sind meine grundschulklassen zivilisierter als eure, aber mir hat noch niemand übers papier gekotzt oder gepinkelt, also kein grund für umwelt- und ästhetiksünden sowie zeitverlust durch laminieren.

    für-immer-aufheben ist auch kein gutes argument für laminieren, da, sobald der pappbogen irgendwann mal zerfetzt ist, sich eh lehrwerk, -plan oder bevorzugte methode geändert haben.

  • Von angeblich zu doofen Lehrkräften schrieb ich gar nichts, warum fühlt ihr euch angesprochen? Ich denke eher an nicht schulfähige Kinder und Helikopter- bzw. Rabeneltern. Nehmt euch mal ein Snickers.

  • In den paar Jahren als Grundschullehrer habe ich genug "Parallelwelt"-Situationen selbst erlebt und berichtet bekommen, dass Gymnasialkollegen blass werden, wenn ich von der Zeit erzähle. Die wundern sich häufiger, warum 5er immer so ein kreatives Verhalten haben.

    Meine bereits seit einigen Jahren pensionierte ehemalige Schulleiterin sagte immer: "Grundschule ist eine eigene Schulform und nicht Zubringer fürs Gymnasium. Wir haben uns um alle Kinder zu kümmern. Das Gymnasium soll dann seine Arbeit selbst erledigen."

    Davon kann man halten, was man will.

  • Maylin85 : Hier wird ein Grundschüler (zugegebenermaßen das Verhalten, ich hoffe wenigstens, dass die Lehrkraft das so signalisiert hat) vor allen an den Pranger gestellt. Alle hacken auf einem Kind rum. Das Fehlverhalten wird sogar noch durch ein optisches Zeichen als Verstärker sichtbar gemacht. Versuche dich einmal in die Lage des Kindes hineinzuversetzen und was diese Methode bei dem Kind auslöst.


    Der Schüler, der eigentlich in die Klassengemeinschaft gehören möchte, wird hier ganz massiv mit dem Zutun der Lehrkraft ausgegrenzt. Das würde ich so nie in der Grundschule machen. Dadurch verbaue ich mir garantiert den Zugang zum Schüler, denn man kann in der Grundschule noch einiges positiv bewirken, wenn das Verhältnis zum Kind stimmt und dieses Vertrauen gefasst hat.


    Von der Ferne her weiß man nicht, warum der Schüler sich so verhalten hat. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, meistens steckt etwas dahinter (z.B. ADHS), das man anders angehen muss. Außerdem kann z.B. bei Streitigkeiten eine Provokation der anderen vorausgegangen sein, weil die ganz genau wissen, dass ihr Mitschüler eine geringe Frustrationstoleranz hat. Das habe ich schon oft erlebt in der Grundschule. Dann sieht das Bild nämlich ganz anders aus.

    Na, okay. Aber wenn der Schüler vorher "die Klasse" belästigt hat, muss er auch aushalten, wenn "die Klasse" ihm das als störend zurückmeldet. Ich finde das Vorgehen spontan und aus der Ferne gar nicht so schlecht. Dem Schüler wird vorher bekannt gewesen sein, dass die Lehrerin diese Methode anwendet. Und auch den Umgang mit Provokationen oder eine gewisse Selbstregulierung bei ADHS muss man irgendwie anerziehen, statt darin eine Generalentschuldigung zu sehen (mir hat mehr als ein Schüler "ich kann nicht still sein, ich hab ADHS" an den Kopf geschmissen - äh, nee, Freund).

  • Meine bereits seit einigen Jahren pensionierte ehemalige Schulleiterin sagte immer: "Grundschule ist eine eigene Schulform und nicht Zubringer fürs Gymnasium. Wir haben uns um alle Kinder zu kümmern. Das Gymnasium soll dann seine Arbeit selbst erledigen."

    Davon kann man halten, was man will.

    Der Grundschule mache ich keinen Vorwurf. Eltern müssen wissen, ob sie ihr Kind trotz "schlechter" Empfehlung zum Gymnasium schicken. Und die Gymnasialkollegen müss(t)en dann eben auch konsequent aussieben.

  • vielleicht sind meine grundschulklassen zivilisierter als eure, aber mir hat noch niemand übers papier gekotzt oder gepinkelt, also kein grund für umwelt- und ästhetiksünden sowie zeitverlust durch laminieren.

    für-immer-aufheben ist auch kein gutes argument für laminieren, da, sobald der pappbogen irgendwann mal zerfetzt ist, sich eh lehrwerk, -plan oder bevorzugte methode geändert haben.

    Du glaubst nicht im Ernst, dass alle Grundschullehrkräfte alles laminieren, oder? Sonst hätte ich doch besser "Ironie" dazu geschrieben...

  • Na, okay. Aber wenn der Schüler vorher "die Klasse" belästigt hat, muss er auch aushalten, wenn "die Klasse" ihm das als störend zurückmeldet. Ich finde das Vorgehen spontan und aus der Ferne gar nicht so schlecht. Dem Schüler wird vorher bekannt gewesen sein, dass die Lehrerin diese Methode anwendet. Und auch den Umgang mit Provokationen oder eine gewisse Selbstregulierung bei ADHS muss man irgendwie anerziehen, statt darin eine Generalentschuldigung zu sehen (mir hat mehr als ein Schüler "ich kann nicht still sein, ich hab ADHS" an den Kopf geschmissen - äh, nee, Freund).

    Ne, sorry, die beschriebende Methode ist eine Steinigung mit Worten und das muss niemand aushalten können, und ein Kind schon dreimal nicht. Die Methode öffnet Tür und Tor dafür, dass jeder, der "anders" ist als die Mehrheit, dafür regelmäßig niedergemacht werden kann, anscheinend, ohne sich direkt verteidigen zu können (es klingt so, als müsse man die Anschuldigungen widerspruchslos über sich ergehen lassen). Warum nicht einfach Konfliktgespräche als Klasse führen? Da können die Kinder auch alles loswerden, was sie stört, aber es wird miteinander gesprochen und nach konstruktiven Lösungen (für alle!) gesucht, nicht einfach Kritik auf einer Person "abgeladen".

  • Hm, ich könnte mir einfach vorstellen, dass die Methode effektiver als ein diffuses Klassengrspräch ist und in kürzerer Zeit zu besseren Ergebnissen führt. Mal rein zielorientiert gedacht.


    Aber gut, kann man so und so sehen.

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