Fehlendes Verständnis beim Vorstellungsgespräch oder der SL- immer so?

  • AngelinaS Mit eigenen Kindern im Vorschulalter ist es dein gutes Recht in Teilzeit zu arbeiten. In Elternzeit geht das sogar unterhälftig. Ich würde da weder mit der Schulleitung rum diskutieren noch mich von den KuK blöd anmachen lassen. Es gibt immer und überall Menschen für die Empathie ein Fremdwort ist. Außerdem haben unterschiedliche Menschen unterschiedliche Lebenswirklichkeiten. Und wer selbst keine Kinder oder pflegebedürftige Angehörige hat, wird deren alltägliche Herausforderungen nur sehr schwer erkennen / nachvollziehen können. Das ist aber nichts, was du auf dich beziehen solltest. Das ist deren Problem und nicht deins.

    Du, ich kann total nachvollziehen, dass es für die SL Mist ist, wenn jemand neu anfängt und dann gleich auf 75 Prozent runtergeht, aber die SL hat ja die Kinder nicht. Insofern können die das vielleicht nicht nachvollziehen.

    Ich muss mich auch revidieren was die Singles angeht, die keinen Kind und kein Kegel haben. Vielleicht sind die ja chronisch krank. Nicht alles sieht man ja von außen.

  • Du, ich kann total nachvollziehen, dass es für die SL Mist ist, wenn jemand neu anfängt und dann gleich auf 75 Prozent runtergeht, aber die SL hat ja die Kinder nicht. Insofern können die das vielleicht nicht nachvollziehen.

    Ich muss mich auch revidieren was die Singles angeht, die keinen Kind und kein Kegel haben. Vielleicht sind die ja chronisch krank. Nicht alles sieht man ja von außen.

    Und selbst wenn jemand nicht chronisch erkrankt ist, niemanden pflegt oder erzieht kann es dennoch zahlreiche, wirklich gute Gründe geben, warum jemand in Teilzeit arbeiten möchte und das eigentlich auch können sollte.


    Es gibt hier eine Kollegin, die in der Rettungshundestaffel aktiv ist- solche Leute brauchen wir gesellschaftlich gesehen und natürlich muss es möglich sein, dafür in TZ zu gehen. Wir brauchen aber auch die KuK, die einfach im Sinne der Selbstfürsorge nicht in Vollzeit arbeiten wollen, um den Beruf bis zur Pensionierung möglichst gesund ausüben zu können oder diejenigen, die neben dem Beruf genügend Zeit haben wollen für ein zeitintensives Hobby, weil ihnen das mindestens so viel wert ist, wie das Geld für eine Vollzeittätigkeit.

    Das ist mit Teil der Attraktivität von Berufen, wenn sie diesbezüglich zumindest etwas persönlichen Spielraum zulassen können und damit durchaus auch ein relevanter Weg gegen den Lehrkräftemangel, statt den Beruf weiter unattraktiver zu machen durch immer weniger Teilzeitoptionen für immer weniger KuK.


    Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zumindest ganz basal zu erhalten oder auch schwerbehinderte Lehrkräfte wie mich zu entlasten ist doch wirklich nur das absolute Minimum.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • schwerbehinderte Lehrkräfte wie mich zu entlasten ist doch wirklich nur das absolute Minimum.

    an der Stelle weise ich nochmals darauf hin, dass trotz aller möglichen Einschränkungen von Teilzeit wegen der Unterrichtsversorgung auch für Beamte das SGB IX gilt. Hiernach gibt es für Schwerbehinderte einen Rechtsanspruch auf Teilzeit.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • an der Stelle weise ich nochmals darauf hin, dass trotz aller möglichen Einschränkungen von Teilzeit wegen der Unterrichtsversorgung auch für Beamte das SGB IX gilt. Hiernach gibt es für Schwerbehinderte einen Rechtsanspruch auf Teilzeit.

    Ich weiß und dennoch ist es hier in BW seit zwei Jahren auch für schwerbehinderte Lehrpersonen keine Selbstverständlichkeit mehr, dass die Teilzeit direkt bewilligt wird ohne Widerspruch einlegen zu müssen, wie ich durch unsere örtliche Schwerbehindertenvertretung weiß, die mich diesbezüglich sicherheitshalber vorgewarnt hatte im letzten Jahr. Bei mir war das zwar bislang niemals ein Problem (einen GdB von 70 entkräftet man dann doch nichts mal eben), für zahlreiche Lehrpersonen mit Gleichstellung oder vereinzelt auch welche mit GdB 50 aber durchaus.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Im Zweifel Klagen

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Und selbst wenn jemand nicht chronisch erkrankt ist, niemanden pflegt oder erzieht kann es dennoch zahlreiche, wirklich gute Gründe geben, warum jemand in Teilzeit arbeiten möchte und das eigentlich auch können sollte.

    Sagte ich deshalb ja nochmal.

    Man kann ja auch niemandem in den Kopf schauen.

    Vielleicht ist die Person krank, noch bei der Feuerwehr oder irgendwas anderes.



    an der Stelle weise ich nochmals darauf hin, dass trotz aller möglichen Einschränkungen von Teilzeit wegen der Unterrichtsversorgung auch für Beamte das SGB IX gilt. Hiernach gibt es für Schwerbehinderte einen Rechtsanspruch auf Teilzeit.

    Trifft auf mich nicht zu, aber vielleicht nützt es irgendwem.

  • Es gibt hier eine Kollegin, die in der Rettungshundestaffel aktiv ist- solche Leute brauchen wir gesellschaftlich gesehen und natürlich muss es möglich sein, dafür in TZ zu gehen.

    Echt? Sie ist deswegen in Teilzeit gegangen? Vielleicht sollte ich mir das auch mal überlegen. :victory:

  • Damals wiederholte die Schulleitung mantraartig, dass ich doch bitte erst einmal Vollzeit arbeiten solle.

    Meine Bitte wurde komplett ignoriert. Ich hab dann im Laufe des Schuljahres trotzdem Teilzeit eingereicht und Recht bekommen.

    Dir ist aber schon klar, dass nicht die Schulleitung Teilzeit gewährt, sondern dein Arbeitgeber? Der Schulleiter kann sich diesbezüglich alles mögliche wünschen, hat aber keinen Einfluss auf die Teilzeitanträge und deren Gewährung oder Ablehnung.


    Was du immerzu mit "Meinung" in diesem Kontext hast, verstehe ich nicht. Es gibt recht klare Regelungen, wann Teilzeit gewährt wird.

  • Du, ich kann total nachvollziehen, dass es für die SL Mist ist, wenn jemand neu anfängt und dann gleich auf 75 Prozent runtergeht, aber die SL hat ja die Kinder nicht. Insofern können die das vielleicht nicht nachvollziehen.

    Ich muss mich auch revidieren was die Singles angeht, die keinen Kind und kein Kegel haben. Vielleicht sind die ja chronisch krank. Nicht alles sieht man ja von außen.

    Wenn wir Teilzeit arbeiten wollen, müssen wir einen Antrag auf stellenwirksame Änderungen bei STEWI ONLINE stellen, und zwar spätestens Anfang Januar und der Antrag gilt dann ab September, wenn ihm stattgegeben wird.. Daher wundere ich mich, wie du es mittendrin geschafft hast, auf Teilzeit zu gehen, aber vllt. geht das bei deinem Seiteneinstieg ja so einfach. Jedenfalls hat bei uns die Schulleitung damit überhaupt nichts zu tun. Sie darf diese weder gewähren, noch verbieten.

  • Warum ist das so? Ich dachte in unserem Bereich müsste man gerade Verständnis haben?


    Unter den Gründen gibt es manchmal auch einen Generationenkonflikt.


    Je nachdem wie alt die aktuellen Gesetze zur Chancengleichheit sind bzw. die Möglichkeit zur Antragsstellung aufgrund derselben hatten es aktuelle Schulleitungen zu ihrer Zeit als junge Lehrer mit Kind aus ihrer Sicht schwerer als heutige und deshalb teilweise kein Verständnis für diese oder empfinden es als unfair, dass sie gewähren sollen, was ihnen selbst verwehrt wurde.

  • Unter den Gründen gibt es manchmal auch einen Generationenkonflikt.


    Je nachdem wie alt die aktuellen Gesetze zur Chancengleichheit sind bzw. die Möglichkeit zur Antragsstellung aufgrund derselben hatten es aktuelle Schulleitungen zu ihrer Zeit als junge Lehrer mit Kind aus ihrer Sicht schwerer als heutige und deshalb teilweise kein Verständnis für diese oder empfinden es als unfair, dass sie gewähren sollen, was ihnen selbst verwehrt wurde.

    Das kommt aber daher, weil Vieles zu oft ausgenutzt wird. Wir haben schon mehrfach festgestellt, dass junge Kolleginnen ab Verkündung der Schwangerschaft ins BV gehen. Manche reden schon vor der Schwangerschaft darüber, dass sie sich dann ein BV ausstellen lassen, wenn sie schwanger sind. Frage mich, ob das so einfach geht. Beispielsweise, wenn die Fahrt zu lang ist, bekommt man anscheinend ein BV. Ich war neulich beim Frauenarzt, der regte sich bei mir auf, dass er gerade bei einer Lehrerin die Schwangerschaft festgestellt hat und sie wollte, dass er sie sofort "ins BV schickt." Er hat es nicht gemacht und sich bei mir aufgeregt (ich kenne ihn seeehr lange, sonst hätte er es vmtl. nicht gemacht).

  • Das kommt aber daher, weil Vieles zu oft ausgenutzt wird. Wir haben schon mehrfach festgestellt, dass junge Kolleginnen ab Verkündung der Schwangerschaft ins BV gehen. Manche reden schon vor der Schwangerschaft darüber, dass sie sich dann ein BV ausstellen lassen, wenn sie schwanger sind. Frage mich, ob das so einfach geht. Beispielsweise, wenn die Fahrt zu lang ist, bekommt man anscheinend ein BV. Ich war neulich beim Frauenarzt, der regte sich bei mir auf, dass er gerade bei einer Lehrerin die Schwangerschaft festgestellt hat und sie wollte, dass er sie sofort "ins BV schickt." Er hat es nicht gemacht und sich bei mir aufgeregt (ich kenne ihn seeehr lange, sonst hätte er es vmtl. nicht gemacht).

    naja, mag sein, aber deinem Frauenarzt mangelt es auch gehörig an Professionalität wenn er bei dir über eine andere Patientin ablästert, auch wenn kein Name genannt wurde.

  • naja, mag sein, aber deinem Frauenarzt mangelt es auch gehörig an Professionalität wenn er bei dir über eine andere Patientin ablästert, auch wenn kein Name genannt wurde.

    Wir reden doch hier auch über Schüler, Eltern, Kollegen... (ohne Namen zu nennen)

  • Wir reden doch hier auch über Schüler, Eltern, Kollegen... (ohne Namen zu nennen)

    Ja und wir sind hier alle Lehrer, das ist nochmal anders. Wenn der Frauenarzt bei seinem Kollegen über die Patientin meckert, ok, aber wenn er das bei 'nem Patienten macht, ist das für mich z.B. so als ob ich mit Eltern über andere Eltern lästere oder mit Schülern über einen anderen Schüler oder einen Kollegen. Für mich ein totales No-Go.

  • Die SL stellt eine Gefährdungsbeurteilung nach Vorgaben,

    bei uns gehen sie Lehrkräfte direkt und die SL kann das begründen.


    Anders ist es, wenn Lehrkräfte die Wunschschule mit Wunschbedingungen haben möchten, andere Stellen ablehnen und Bedingungen vorgeben, wie es zu sein hat.

    Bei berechtigte Kritik am unterversorgten System muss man dennoch die Lasten in der Schule möglichst gerecht verteilen … und das ist nicht immer leicht.


    Der Generationenkonflikt zeigt sich da, wo Lehrkräfte die sich viele Jahre ohne feste Stelle von Vertretung zu Vertretung gehangelt haben und vieles hinnehmen mussten, weil es einen Einstellungsstopp gab, nun manchen gegenüber stehen, denen die Rosinen aus dem Kuchen nicht gut genug sind.

  • Wenn der Frauenarzt bei seinem Kollegen über die Patientin meckert, ok, aber wenn er das bei 'nem Patienten macht, ist das für mich z.B. so als ob ich mit Eltern über andere Eltern lästere oder mit Schülern über einen anderen Schüler oder einen Kollegen.

    Nein, es ist so, als würdest du mit guten Bekannten anonymisiert über Vorkommnisse mit Schülern von dir sprechen....was du mit hoher Sicherheit auch wirklich tust und vollkommen ok wäre. Die beiden kennen sich schon länger und es liegt gerade nicht nur ein distanziertes Arzt-Patienten-Verhältnis vor.

  • Nein, es ist so, als würdest du mit guten Bekannten anonymisiert über Vorkommnisse mit Schülern von dir sprechen....was du mit hoher Sicherheit auch wirklich tust und vollkommen ok wäre. Die beiden kennen sich schon länger und es liegt gerade nicht nur ein distanziertes Arzt-Patienten-Verhältnis vor.

    Dann musst du auch damit leben, dass sich dein Gynäkologe bei anderen über dich beschwert. Ob anonym oder nicht ist egal, es geht um die Grundhaltung, dass ein Arzt Meinungen zu Patientenverhalten hat und diese bei anderen Patientinnen breittritt.


    Davon abgesehen finde ich das beschriebene Verhalten auch einen seltsamen Trend, das muss mit Corona zusammenhängen, vorher war es nicht üblich, sich zu Beginn einer gesunden Schwangerschaft ins Beschäftigungsverbot schicken zu lassen.

  • Noch einmal: offensichtlich bereits lange Bekannte sprechen anonymisiert über Anekdoten ihres beruflichen Alltags. Ich kann da beim besten Willen nichts ungewöhnliches dran entdecken.

Werbung