Also, ich erinnere mich sowohl an die Zeugnisüberreichung nach dem Abi als auch die nach Abschluss der zweijährigen BFS und die in der Uni zum Ersten Staatsexamen (ja, die gab's und gibt es an der Uni, an der ich studiert habe, für alle Lehrämter) und weiß tatsächlich auch noch, welche Lehrkräfte dort anwesend waren. Zumal es von allen drei "Feierlichkeiten" eine ganze Reihe von Fotos gibt, wo auch wir Absolvent*innen z. T. mit den Lehrkräften und Lehrpersonen der Uni abgebildet sind .
Muss mich mal aufregen…
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mein Diplom und meine Promotionsurkunde habe ich ganz unzeremoniell im Prüfungssekretariat der Uni abgeholt
Jetzt wo du's schreibst ... Wie meine Promotionsurkunde und das Prüfungszeugnis den Weg zu mir gefunden haben, weiss ich auch nicht mehr. Der entscheidende Moment war ja die bestandene Prüfung und die Feier danach. Ich meine mich zu erinnern, dass man mir vor der Tür ein provisorisches Prüfungszeugnis in die Hand gedrückt hat. Dann hatte ich auf leeren Magen um 14 Uhr das erste Glas Bowle mit Lychees, die mehrere Stunden in Wodka eingelegt waren und dann weiss ich auch nicht mehr so genau. Gerüchten zu Folge habe ich in meiner Euphorie den halben Campus zum Grillen eingeladen und zwei Stunden später war nur noch der Vater meiner Partnerin nüchtern genug um zum REWE zu fahren um weitere Steaks zu kaufen.
Was mir an diesem Tag sehr viel bedeutet hat: Meine Mutter hatte sich aufgerafft nach Heidelberg zu fahren. Sie hat sich bei der Gelegenheit bei einem meiner damals besten Freunde dafür entschuldigt, dass sie die beiden Kerzen, die sie anlässlich unserer gemeinsamen Diplomprüfung in der Physikalischen Chemie in der Kirche aufgestellt hat, vergessen hatte zu bezahlen. Mein Freund musste die wiederholen, ich habe sie sehr schlecht bestanden. Meine Mutter war ernsthaft davon überzeugt, es sei ihre Schuld gewesen, weil sie die 20 Cent nicht in die Kasse geworfen hatte
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Tatsächlich stört mich die Wortwahl grade, ja. So wie es dich offenbar stört, dass ich kein Fan von Abschlussfeiern bin.
Das stört mich gar nicht, es ist mir egal, ob du persönlich hingehst oder nicht, zumal ich denke, dass es bei euch sowieso ein bisschen anders läuft als hier. Ich hab einfach nur ganz allgemein meine Meinung geschrieben.
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Verwirrend. Welche feierliche Überreichung des Hochschulzeugnisses? Das habe ich unzeremoniell alleine im Prüfungsamt abgeholt.
Ja siehste mal. Bei mir kam das ganz feierlich per Post.
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zumal ich denke, dass es bei euch sowieso ein bisschen anders läuft als hier
Ist das so? Weiss ich nicht. Ich weiss, wie es an meiner Schule geht und habe noch eine grobe Vorstellung, dass es an den anderen 4 Gymnasien im Kanton etwa ähnlich geht. Was die Zürcher, die Walliser, die Berner, ... machen, keine Ahnung. Ich glaube kaum, dass es an allen deutschen Gymnasien immer gleich geht. Der wesentliche Unterschied im System ist, dass ich an einem Kurzzeitgymnasium arbeite und selbst an einem Zürcher Langzeitgymnasium keine Unterstufe unterrichtet wird. Die Zeit, die man als Lehrperson maximal mit den Jugendlichen verbringen kann, ist zwangsläufig kürzer als in Deutschland. Von einer Lehrperson, die irgendwann in der Unter- oder Mittelstufe mal ein paar Lektionen mit einem Jahrgang hatte, zu erwarten, dass sie an einer Abschlussfeier erscheint, halte ich nach wie vor für überzogen.
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Verwirrend. Welche feierliche Überreichung des Hochschulzeugnisses? Das habe ich unzeremoniell alleine im Prüfungsamt abgeholt.
Ja, im Erststudium war das auch so bei mir. An der PH war es dafür dann richtig feierlich mit Musik durch die Musiker, diverser Reden durch Kanzler und Co., persönlichem Aufruf zur Zeugnisübergabe samt Hände schütteln und viel Applaus des Publikums (maximal zwei Gäste pro Absolvent: in waren zulässig, damit der Platz auch reicht für einen Jahrgang).
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Ach wisst ihr was ... Ich werde in Zukunft einfach meine Klassen fragen ob sie Wert drauf legen würden, wenn ich denn käme. Und wenn eine Mehrheit mit "ja" stimmt, werde ich ganz schweizerisch-demokratisch halt gehen. Wenn selbst state_of_Trance schon findet, man müsse auf Abschlussfeiern gehen hat mich das ja fast schon überzeugt, dass ich an der Stelle wohl etwas zu misanthrop bin.
Nächstes Jahr gehe ich sowieso, ich würde es schlichtweg nicht überleben, wenn nicht. Ich habe es in der Woche vor den Ferien auch nur knapp überlebt, dass ich die fragliche Klasse nicht auf der Bildungsreise habe begleiten können. Die waren ernsthaft der Meinung, ich könne ja "blau machen" (wäre sicher auch gar nicht aufgefallen) und einfach so nach Brüssel fahren. Sie hätten in einem der Zimmer der Frauen noch ein freies Bett.
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Ach wisst ihr was ... Ich werde in Zukunft einfach meine Klassen fragen ob sie Wert drauf legen würden, wenn ich denn käme. Und wenn eine Mehrheit mit "ja" stimmt, werde ich ganz schweizerisch-demokratisch halt gehen.
Das finde ich eine richtig schöne und gute Lösung, die finde ich auch sehr gut zu dem passt, was du über deinen ebenso ehrlichen, wie wertschätzenden Umgang mit deinen SuS schreibst.
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Ich bin ja nicht so. Mich hat auch ein Schüler schon dazu gebracht meine Steuererklärung fristgerecht abzugeben. Seit wir da mal eine leicht skurrile Diskussion drüber hatten, bin ich nie wieder gebüsst worden
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Ja siehste mal. Bei mir kam das ganz feierlich per Post.
Bei mir auch.
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...Meine Mutter war ernsthaft davon überzeugt, es sei ihre Schuld gewesen, weil sie die 20 Cent nicht in die Kasse geworfen hatte
Oh man, die Arme! Menschen sind schon skurrile Wesen...
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Ich habe es in der Woche vor den Ferien auch nur knapp überlebt, dass ich die fragliche Klasse nicht auf der Bildungsreise habe begleiten können. Die waren ernsthaft der Meinung, ich könne ja "blau machen" (wäre sicher auch gar nicht aufgefallen) und einfach so nach Brüssel fahren. Sie hätten in einem der Zimmer der Frauen noch ein freies Bett.
Wie süß
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Ich bin ja nicht so. Mich hat auch ein Schüler schon dazu gebracht meine Steuererklärung fristgerecht abzugeben. Seit wir da mal eine leicht skurrile Diskussion drüber hatten, bin ich nie wieder gebüsst worden
😂 Das haben meine noch nie geschafft, obwohl ein paar auch tatsächlich im Steueramt arbeiten. Gebüsst wurde ich noch nie, aber gemahnt 😂
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dass ich an der Stelle wohl etwas zu misanthrop bin.
Iwo, bist du nicht. Allenfalls vielleicht ein wiiinziges bisschen stur 😂
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BTW: Was sind eigentlich „Stammkurse“?
kann nur aus meiner Zeit als Schüler in Rheinland-Pfalz antworten: der Stammkurs war einer von drei zu belegenden Leistungskursen, der als eine Art "Klasse" fungierte und der Ordnung und dem Zugehörigkeitsgefühl diente, i.e. der Stammkurslehrer hat alle Zettel ausgeteilt, wir sind mit ihm auf Kursfahrt gefahren und wenn wir uns irgendwo zuordnen mussten, wussten wir, dass wir zB zum 12 SK D1 (Klasse 12, Stammkurs, der 1. von zwei Deutsch LKs) gehören. Die Abiturzeugnisse wurden btw. auch nach Stammkursen geordnet ausgeteilt. Wenn ichs mir recht überlege, gabs damals keine Jahrgangsstufenleitung - vlt. haben die StammkursleiterInnen auch diese Aufgaben übernommen?
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😂 Das haben meine noch nie geschafft, obwohl ein paar auch tatsächlich im Steueramt arbeiten. Gebüsst wurde ich noch nie, aber gemahnt 😂
Mir ist einmal sogar die Schätzung angedroht worden. Dann hätte ich sicher noch 5 Jahre länger auf die Einbürgerung gewartet. Als wir kürzlich den ersten Sonderprivatauszug abgeben mussten, war ich aber erstaunt, wie viele im Kollegium Sorge hatten, da würden auch steuerrechtliche Einträge drin stehen. Ich scheine mit meinem Widerwillen in guter Gesellschaft zu sein.
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Oh man, die Arme! Menschen sind schon skurrile Wesen...
Halb so wild. Sie hat ja nicht verhindern können, dass trotzdem noch was aus uns geworden ist. Der Freund ist heute Produktionsleiter bei der Clariant in Frankfurt
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Welche feierliche Überreichung des Hochschulzeugnisses? Das habe ich unzeremoniell alleine im Prüfungsamt abgeholt.
War bei mir genauso. Ich habe eine eMail vom Prüfungssekretariat bekommen: „Sie können sich ihre Unterlagen abholen.“
Ich bin also voll bedröppelt zum Prüfungssekretariat gefahren, um mir bestätigen zu lassen, dass ich durchgefallen bin. Im Sekretariat wurde mir dann eröffnet, daß ich bestanden hätte und ich habe mein Dipl.-Zeugnis bekommen.
Immerhin ließ sich die Sekretärin noch zu einem Handschlag hinreißen.
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Das Leben fängt danach erst richtig an, dieses Zeugnis ebnet nur den Weg für den nächsten Ausbildungsabschnitt. "Geschafft" ist damit noch lange nichts.
Richtig, im Rückblick war das der unbedeutenste Lebensabschnitt für mich.
Ich erinnere mich umgekehrt null daran, welche Dozierenden bei der feierlichen Überreichung meines Hochschulzeugnisses anwesend waren, wohl aber daran, dass meine langjährige Therapeutin, die das erst ermöglicht hatte dank ihrer Arbeit mit mir auf meine Einladung hin gekommen war, genau wie meine Schwester und mein Babyneffe.
Meine Hochschulzeugnisse habe ich feierlich, bzw. stellvertretend mein Briefkasten, vom Postboten überreicht bekommen. War mir ziemlich egal.
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Wenn selbst state_of_Trance schon findet, man müsse auf Abschlussfeiern gehen hat mich das ja fast schon überzeugt, dass ich an der Stelle wohl etwas zu misanthrop bin.
Jetzt muss ich wirklich lachen, dass du mich da als Maßstab heranziehst. Bei uns ist es wirklich ein Unding zur Abifeier nicht hinzugehen. Das ist so die eine große Sache. Wir haben so wenige Extratermine, keine tausend Schulfeste etc., zur Abifeier geht man einfach. Und wie gesagt, sie machen auch immer Spaß. An einem riesigen Gymnasium läuft das sowieso alles anders ab.
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