Trump vs. Biden - eine Katastrophe mit Ansage

  • Nein, hab ich nicht. Hast du eine für mich?

    Gerne. Bedien dich in den Schriften der Moralphilosophie. Die Nazis haben es nicht geschafft, alle zu verbrennen.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

    • Offizieller Beitrag

    ... und Trump faked (schreibt man das so?) einen Besuch bei McDonalds inkl. Pommes-fritieren und bedienen. "Hey, Harris hat gesagt, sie hat mal bei McDonalds gearbeitet, aber das stimmt gar nicht. Aber ich bin jetzt hier, fritiere Pommes, bediene ausgesuchte Gäste in einem geschlossenen Restaurant und mache mich zum Affen" ... und trotzdem geben ihm Wähler seine Stimme. Finde ich ... verwirrend. Irgendwie.

  • ... Trump faked (schreibt man das so?) ...

    Leider nein. Nach der amtlichen Rechtschreibung konjugiert faken mit dem Stamm fak-, also fakt, gefakt, fakte, ... Gefaked ist auch zulässig, aber nur prädikativ (er hat gefaked, nicht aber die gefakeden News).


    Edit: ich schreibe allerdings regelmäßig faket und gefaket. Dies begründe ich auch mit dem Regelwerk, nachdem der Stammerhalt schließlich ein wichtiges Schreibprinzip des Deutschen ist und ich nicht sehe, wieso dies für ein stummes Zeichen nicht gelten sollte, wenn doch auch das Substantiv Fake existiert.

  • Musk kauft Wählerstimmen für Trump. So geht Demokratie heute. Buy se wei: Putin kauft Wählerstimmen in Moldawien für den Anschluss an Russland.
    https://www.dw.com/de/wieso-el…C3%A4ren-macht/a-70557360

    Na ja, es ist bei der Aktion formal nicht Rede davon, dass eine bestimmte Partei gewählt werden soll. An der Auslosung teilnehmen kann jeder, der sich als Wähler registrieren lässt und eine Erklärung unterschreibt, dass er die ersten beiden Zusätze der Verfassung (Meinungsfreiheit und das Recht, Waffen zu tragen) unterstützt.


    Vergleichbare Aktionen gab es auch schon bei mindestens einer anderen Wahl (Zuckerberg als bekennender Symphatisant für Biden 2020). Zuckerberg ermöglichte damals durch seine finanzielle Unterstützung, dass die unterfinanzierten Wahlen in einigen Swing-States überhaupt erst regulär stattfinden konnten. Zuckerberg wollte damals - ebenso wie Musk heute - seine Aktion ausdrücklich nicht als Werbung für eine Partei, sondern als Werbung für die Teilnahme an der Wahl verstanden wissen. Aber natürlich wurde sie dennoch gemeinhin als Werbung für die Demokraten gesehen.


    Was die Wahlaussichten angeht, habe ich seit einiger Zait ein schlechtes Gefühl. Wir haben einige Freunde an der Westküste der USA. Wir nehmen wahr, dass diesesmal viele, die Trump bei der letzten Wahl noch für unwählbar hielten, mittlerweile offen für ihn symphatisieren. Es scheint plötzlich auch im liberalen kalifornischen Großstadt-Biotop "sagbar" geworden zu sein, für Trump stimmen zu wollen. Natürlich ersetzen solche anekdotischen Erfahrungen keine reguläre empirische Untersuchung. Ursache für den Meinungsumschwung ist die als unerträglich wahrgenommene Inflation, deren erfolgreiche Bekämpfung eher Trump als Harris zugetraut wird.

  • ... Wir haben einige Freunde an der Westküste der USA. Wir nehmen wahr, dass diesesmal viele, die Trump bei der letzten Wahl noch für unwählbar hielten, mittlerweile offen für ihn symphatisieren. Es scheint plötzlich auch im liberalen kalifornischen Großstadt-Biotop "sagbar" geworden zu sein, für Trump stimmen zu wollen. Natürlich ersetzen solche anekdotischen Erfahrungen keine reguläre empirische Untersuchung. Ursache für den Meinungsumschwung ist die als unerträglich wahrgenommene Inflation, deren erfolgreiche Bekämpfung eher Trump als Harris zugetraut wird.

    Die Entscheidung, eine höchst fragwürdige Persönlichkeit nur danach zu wählen, ob man ihr zutraut ein Problem beheben zu können, und alles andere außer Acht zu lassen, ist allerdings dumm.

    Aber wahrscheinlich kriegen Ihre Freunde gar nicht mit, dass Trump immer mehr abbaut, weil auch sie in ihren Blasen gefangen sind. Sich Nachrichten/Informationen aus sozialen Medien zu besorgen, ist in den USA ja noch viel mehr üblich als bei uns.

  • Beide Kandidaten sind schlecht und das machts für Wähler halt schwierig. Der Vorwurf, dass Harris keine konkreten Aussagen tätigt und ständig vor Journalisten und spontanen Fragen wegrennt, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Kompetent wirkt das halt auch nicht.

  • Beide Kandidaten sind schlecht und das machts für Wähler halt schwierig. Der Vorwurf, dass Harris keine konkreten Aussagen tätigt und ständig vor Journalisten und spontanen Fragen wegrennt, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Kompetent wirkt das halt auch nicht.

    Fehler in den letzten 3,5 Jahren. Da fällt mir nichts ein.

  • Fehler nicht, aber sonderlich punkten konnte sie eben auch nicht. Als Nr. 2 okay, als Präsidentin drängt sie sich mir jetzt aber nicht zwingend auf und ich bin ziemlich sicher, dass sie sich auch in regulären Vorwahlen nicht durchgesetzt hätte. Das Überzeugendste an Harris ist, dass sie halt nicht Trump ist.

  • ... bisher war ich eigentlich (wenn auch als Einzige in meinem Umfeld) recht zuversichtlich, was die Wahl betrifft. Allerdings schätzen wir (optimistischen) Europäerinnen die Lage wohl grundlegend falsch ein, wenn wir ignorieren, wie unfassbar groß die Anhängerschaft Trumps ist.

    Meine Hoffnung schwindet auf jeden Fall und nach der Lektüre des Artikels über Musk im Spiegel bin ich echt frustriert...


    Wie ist eure persönliche aktuelle Prognose für die Wahl?

  • Aktuell liegt Trump in allen Swing-States über die jeweiligen Durchschnitte der Umfragen vorne, wenn nichts großes passiert, wird Harris das nicht mehr drehen können.


    Und es geht gar nicht um "die Anhängerschaft Trumps". Medial wird der Wahlkampf zu einem Kampf zwischen zwei gegensätzlichen Lagern stilisiert, in der Realität wählen die meisten Amerikaner - genau wie die meisten Europäer - auf Basis der Frage, bei welchem Kandidaten sie sich positivere Auswirkungen auf ihr eigenes Leben erwarten. Und hier schafft es Harris nicht, für die Breite der gemäßigten Wähler eine überzeugende Antwort zu geben. Trump gewinnt die Wahl nicht, die Demokraten verlieren sie.

  • Ich sehe es ähnlich wie Moebius, richtige Gewinner gibt es nach der Wahl nicht. Nur solche, die sich wie Gewinner fühlen, leider. Gestern gab es im ZDF einen "Roadtrip durch die USA" mit Befragungen von Otto-Normal-Amerikanern zum Thema. Interessant, aber 45 Minuten, die einen etwas ratlos zurück lassen. Aber Trump-Wähler kann man vielleicht auch nicht wirklich verstehen.

    Zwischen Trump und Harris - Auslandsjournal Doku.

  • Den ganzen Umfang des Dramas sieht man übrigens im Detail:

    In fast allen Swing-States werden auch die Senatoren neu gewählt, da liegen fast überall die Demokraten deutlich vorn, während in den Umfragen für das Präsidentenamt gleichzeitig Trump vorne liegt. Am deutlichsten in Arizona da hat der Demokratische Senats-Kandidat 6,5% Vorsprung, während Harris gegenüber Tump 1,5% zurück liegt. Das bedeutet, dass etwa einer von fünf Personen, die den Demokraten als Senator sehen wollen, gleichzeitig Trump als Präsident wählen wird. Harris ist einfach eine ausgesprochen schwache Kandidatin und das ist auch keine Überraschung, wenn man sich länger inhaltlich mit ihrer Arbeit beschäftigt hat.

  • Gemäßigter als Harris? Harris ist doch für Linke schon ein Kompromiss. Gemäßigter sind nur noch Konservative und es würde mich nicht wundern, wenn diese mal wieder zu King-Maker*innen eines Faschisten würden, weil sie sich nicht durchringen können, Harris zu wählen. Für die "Brandmauer nach rechts" der Konservativen in Deutschland ist ja auch schon kurz vor 9. November 1989.


    P.S.

    Harris eine schwache Kandidatin? Das muss man auf jeden Fall spätestens sagen, wenn sie gehen Trump nicht gewinnt und auch davor gab es dafür schon berechtigte Argumente. Da stimme ich zu.

Werbung