Trump vs. Biden - eine Katastrophe mit Ansage

  • Ich habe nichts geben Ethik. Dennoch dürften für viele Wähler mitunter ganz andere Faktoren im Fokus stehen. Zudem ist auch Ethik zu einem gewissen Grad subjektiv - die hardcore Abtreibungsgegner haben sicher auch ein paar "ethische" Gründe dafür Trump zu wählen...

  • Komisch ist es auch, jemandem Lügen und Wahnvorstellungen vorzuwerfen.

    Ähm .... es geht hier um Donald Trump. Der, der vor 4 Jahren seine Anhänger aufgehetzt hat, weil ja die Wahl gefälscht war. Der, der ... naja ... an der Stimmung vorm Capitol 2021 nicht unbeteiligt war.


    Wenn die Demokraten an Biden festhalten, dann ist es nur richtig, dass Trump gewinnt. Dass Trump von seinen Inhalten und seinem Auftreten her ein widerlicher Schuft ist, würde ich sofort unterschreiben. Aber im Vergleich zu Biden wirkte er immerhin handlungsfähig und klar im Kopf.


    Kommt drauf an, nach welchen Kriterien man "besser" bemisst. Doch, ich würde auch sagen, Trump ist der bessere Kandidat auch wenn ich politisch von seinen Ansichten noch so weit weg bin.


    Ach DESWEGEN ist in Deutschland die AfD grade so beliebt. Weil die so irrsinnig gute Konzepte am Start haben. :aufgepasst:

    Und wenn ich solche Aussagen zu Trump lese, muss ich auch ein wenig an das Wählen der afd denken. Im Sinne von "Ja, die afd ist scheiße, aber ich (also: nicht ich im Sinne von kl. gr. frosch) wähle sie trotzdem, weil ....


    Finde ich (sorry) bedenklich. Also solch eine Einstellung. Just my 2 Cents.

  • Der eine Kandidat strahlt aus, dass er weiß, wovon er redet. Ob das zutrifft, kann ihm ja egal sein, die Wähler gewinnt er damit jedenfalls.

    Meinst du damit Trump?`.... Dann reden wir von unterschiedlichen Personen. Der Donald Trump, den ich kenne, hat keine Ahnung von dem, was er sagt, und worum es geht, ist darauf noch stolz, überspielt dies mit seinem plumpen Verhalten.

  • Das darfst du dir gerne wünschen. Ich denke aber, dass meine Aussage, so wie ich sie getroffen habe, schon ganz passend ist. Ich finde jedenfalls die Vorstellung eines ethischen Grundkonsens ziemlich widerlich. Klar, wenn dieser sich mit meinen Werten verträgt, dann wäre das ganz nett. Aber wenn nicht? Nein, da verzichte ich lieber. Kommt mir sehr autoritär vor. Aber Ahnung habe ich keine.

    Weißt du, was ein Grundkonsens ist? Das ist der kleinste gemeinsame Nenner, damit sehr unterschiedliche Menschen trotzdem noch friedlich koexistieren können. Was ist daran bitte widerlich? Der Grundkonsens ist absolut notwendig. Mit Gleichmacherei oder autoritärem Gehabe hat er nichts zu tun. Im Gegenteil. Genau davor soll er schützen.

  • Finde ich (sorry) bedenklich.

    Ja, bedenklich finde ich das auch aber dennoch nachvollziehbar. Vom sich drüber Echauffieren und doof Finden geht's halt nicht weg.


    Der Donald Trump, den ich kenne

    Das finde ich eine ziemlich anmassende Aussage. Du "kennst" Donald Trump? Du "kennst" die USA? Ich nicht und ich meine, das trifft auf > 95 % aller Europäerinnen und Europäer zu. Wir haben in echt gar keine Ahnung, was da drüben abgeht und warum die Leute so wählen, wie sie wählen. Schon 5 km weiter nördlich von da wo ich wohne scheint gelegentlich ein völlig anderer Planet zu sein.

  • Ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Man kann Trump Lügen vorwerfen, man kann ihm Wahnvorstellungen vorwerfen. Ihm aber beides gleichzeitig vorzuwerfen, das scheint mir nicht richtig. Entweder leider er unter Wahnvorstellungen und kann die Realität von seinem Wahn nicht unterscheiden und redet deshalb Unsinn, oder aber er ist in der Lage zu unterscheiden und entscheidet sich zur Lüge.


    Zum zweiten Punkt und warum das mit dem Wählen der AfD nicht vergleichbar ist: Biden ist ein so schlechter Kandidat, dass er womöglich nicht einmal die demokratische Stammwählerschaft zur Wahl motivieren kann. Das heißt nicht, dass diese plötzlich Trump wählen, aber es ist aufgrund des Wahlsystems auch egal. Die können Trump wählen oder die grüne Präsidentschaftskandidatin Jill Stein oder den Unabhängigen Robert Kennedy oder der Wahl fernbleiben: Bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem der Sieger alle Wahlleutestimmen erhält, kann es vollkommen egal sein, an wen Biden verliert. Wenn er ein paar Stimmen verliert, dann siegt Trump.

  • Weißt du, was ein Grundkonsens ist? Das ist der kleinste gemeinsame Nenner, damit sehr unterschiedliche Menschen trotzdem noch friedlich koexistieren können. Was ist daran bitte widerlich? Der Grundkonsens ist absolut notwendig. Mit Gleichmacherei oder autoritärem Gehabe hat er nichts zu tun. Im Gegenteil. Genau davor soll er schützen.

    Okay. Was ist denn dieser Grundkonsens, den du möchtest?

  • Ist nicht anmaßend.

    Okay, wenn man es wortwörtlich ausliest, könnte man es so verstehen. Natürlich kenne ich ihn nicht persönlich. (Würde ich auch nicht wollen.)

    Aber ich kenne seine Äußerungen, ich weiß, was er von sich gibt. Ich weiß, dass er stolz darauf war, dass er die täglichen Bulletins während seiner Dienstzeit nicht gelesen hat.

    Daher kann ich mit fug und recht schreiben

    Der Donald Trump, den ich kenne, hat keine Ahnung von dem, was er sagt,

  • Natürlich hat der Ahnung von dem, was er sagt. Er lügt sehr bewusst, davon bin ich überzeugt. Irgendeine Art von Störung hat drr mal ziemlich sicher, aber ihm Ahnungslosigkeit vorzuwerfen halte ich für naiv.

  • Ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Man kann Trump Lügen vorwerfen, man kann ihm Wahnvorstellungen vorwerfen. Ihm aber beides gleichzeitig vorzuwerfen, das scheint mir nicht richtig. Entweder leider er unter Wahnvorstellungen und kann die Realität von seinem Wahn nicht unterscheiden und redet deshalb Unsinn, oder aber er ist in der Lage zu unterscheiden und entscheidet sich zur Lüge

    Ehrlich gesagt ist es mir egal, ob "Lüge" oder "Wahnvorstellung". In beiden Fallen ist er definitiv NICHT der bessere Kandidat.

  • Weiterhin sind die amerikanischen Ausgaben für Europa nicht auf die Ukrainehilfe beschränkt, sondern beinhalten auch überproportionale Ausgaben für die NATO.

    Was hat das mit der Statistik zu tun, die du verlinkt hast? Ich glaube, du versuchst dir gerade irgendwas zurecht zu biegen, was eher meinen als deinen Standpunkt sützt. Die USA interessieren sich hauptsächlich für sich selbst. Wir haben in der Schweiz gemessen an der Grösse des Landes eine der grössten Milizarmeen der Welt. Dies nicht um die Nachbarn im Falle eines Falles zu verteidigen sondern aus reiner Selbstverliebtheit.

  • Ich würde ihn auch nicht wählen. Trump ist mir auch zuwider. Aber er ist eben der bessere Kandidat, das hat die letzte Nacht gezeigt.

    Was ist denn ein "besserer" Kandidat und besser als wer, der von der Gegenseite? Er ist noch nicht senil, das ist gerade eine Stärke muss man ja leider feststellen.

    Über seine Lügen und unverhohlenen Ambitionen, aus den USA eine Autokratie zu formen, wurde aber wahrlich ausreichend gesprochen, das ist für die Zukunft der USA schon entscheidend, ob man das nun ethisch oder moralisch werten will, sei mal dahingestellt.

    Ethisch wird es m.E. aber bei der Frage, ob ein verurteilter Straftäter Präsident werden sollte oder ob man einen wählen "darf" -ethisch gesehen- der die Wahl und den Rechtsstaat prinzipiell öffentlich anzweifelt und so ganz grundsätzliche Zweifel und Hass sät (Sturm aufs Kapitol usw.). Ob einem der Typ sympathisch ist, halte ich dabei für die unrelevanteste Bewertungskategorie.

  • Okay. Was ist denn dieser Grundkonsens, den du möchtest?

    Zum Beispiel, dass man sich einig ist, dass homosexuelle Menschen nicht aufgrund ihrer Homosexualität im Gefängnis landen sollen oder dass Menschen mit deutschem Pass nicht abgeschoben werden sollen oder dass Behinderte kein unwertes Leben sind. So allgem

  • Okay. Was ist denn dieser Grundkonsens, den du möchtest?

    Zum Beispiel, dass man sich einig ist, dass homosexuelle Menschen nicht aufgrund ihrer Homosexualität im Gefängnis landen sollen oder dass Menschen mit deutschem Pass nicht abgeschoben werden sollen oder dass Behinderte oder Mädchen kein minderwertiges Leben sind. So allgemeine Dinge, die in vielen Teilen der Welt ganz anders gesehen werden.

    Was daran widerlich sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

    Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn es einen gewissen Grundkonsens gibt.

  • Hier wurde mMn um einen wesentlichen Punkt herumgeredet: Donald Trump ist ein rechtsextremer Faschist oder nutzt diesen Rechtsextremismus zumindest aktiv für seine Zwecke. Das sehen auch Politikwissenschaftler wie Marcel Lewandowsky, kundige Beobachterinnen wie Annika Brockschmidt oder Philosophen wie Jan Skudlarek so, wenn man sich ausführlicher mit der Begründung für meine These beschäftigen möchte.


    Moral und Ethik ist die Grundlage für Recht und Politik. Ich kann nicht anders, als es bezeichnend zu finden, wenn diese Perspektive ausgeschlossen werden soll, um eine Wahl von Donald Trump in irgendeiner Form zu rechtfertigen.


    Klar wähle ich einen alten, senilen, konservativen Mann, wenn die einzige Alternative ein rechtsextremistischer Faschist ist. Da sähe ich Wählen als meine Pflicht als demokratischer Mensch.

    Am I out of touch? :/ No, it's the children who are wrong. :musik:

  • Zum Beispiel, dass man sich einig ist, dass homosexuelle Menschen nicht aufgrund ihrer Homosexualität im Gefängnis landen sollen oder dass Menschen mit deutschem Pass nicht abgeschoben werden sollen oder dass Behinderte oder Mädchen kein minderwertiges Leben sind. So allgemeine Dinge, die in vielen Teilen der Welt ganz anders gesehen werden.

    Was daran widerlich sein soll, kann ich nicht nachvollziehen.

    Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn es einen gewissen Grundkonsens gibt.

    Ich habe ja gesagt, wenn dieser Grundkonsens sich mit meinen Werten deckt, dann ist das okay. Aber wer garantiert mir, dass das immer so sein wird? Ich bin schwul, ich habe einen türkischen Migrationshintergrund und ich weiß, dass es Teile unserer deutschen Gesellschaft gibt, die sich sehr stark für einen solchen Grundkonsens einsetzen, der Homosexualität aus der Öffentlichkeit verbieten will und der eine radikalislamische Werteerziehung durchsetzen will. Ich lehne einen solchen Grundkonsens ab, die meisten hier werden das ähnlich sehen. Meine Schlussfolgerung daraus ist aber eben, dass ich dieses ganze Konzept ablehne. Denn wer sagt mir, dass sowas nicht irgendwann missbraucht wird?

  • dass Behinderte kein unwertes Leben sind

    Ja, das wäre gut, wenn es einen solchen Grundkonsens gäbe. Wenn man sich anschaut, dass z. B. über 90 % der Kinder, bei denen pränatal das Down-Syndrom festgestellt wird, abgetrieben werden, sind wir weit von einem solchen Konsens entfernt. Und manche Parteien wollen noch eine weitere "Liberalisierung" des Abtreibungsrechts.

  • Optisch wie akustisch und "inhaltlich" wäre er für mich unwählbar.

    Meinem Gefühl nach repräsentieren Lehrer in Deutschland so die linksten 20% in den USA. Gibt es eigentlich eine Statistik, wie deutsche Lehrer wählen?

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