War noch nie an einer anderen Schule

  • In Zeiten des Schulleitermangels passiert bestimmt oft das Gegenteil von "an anderer Schule gewesen sein" - da werden Kolleginnen einfach im Haus eingesperrt und zum Bewerbungsverfahren gezwungen, damit die Schule einen SL hat. :pirat:

    Am BK laufen in der Regel keine SL-Stellen leer.

  • Never change a winning team - außer du hast wirklich das Bedürfnis. Eine Schule, an der man sich wohl fühlt und gut arbeiten kann, ist Gold wert und keineswegs selbstverständlich. Andererseits ist ein Wechsel schon erfrischend, allerdings auch anstrengend. An meine jetzige Schule ist etwa die Hälfte des Kollegiums entweder als Berufsanfänger:in oder sehr oft schon als Referendar:in und in einigen Fällen sogar als Schüler:in gekommen. Für mich persönlich ist das zwar tatsächlich etwas seltsam, aber für die Kollegen scheint es sich eher gut anzufühlen. In meiner ersten Schule war das Kollegium geschlossen fünfzehn Jahre von mir als Junglehrerschaft in einer neu gegründeten Schule angetreten und fast alle sind dort auch pensioniert worden. Lange an einer Schule zu sein ist absolut nicht ungewöhnlich. Mir haben meine drei Wechsel aber gut getan, vor allem deshalb, weil es an zwei Schulen zum Wechselzeitpunkt nicht mehr gepasst hat für mich. Der dritte Wechsel war nach dem Referendariat, da bestand die Option zu bleiben gar nicht.

  • Sissymaus nein. Es zählt nicht.
    Auch nicht Vertretungen VOR dem Ref.
    Aber: ich habe gehört, dass manchmal ein paar Wochen in der Behörde als "genug" angesehen werden.
    So wenn man jemanden haben will, findet man Wege, das auch so zu biegen.

    Interessant. Meines Wissens gabs auch keine Abordnung in die Behörde.

    Naja, ich frag mal bei Gelegenheit nach.

    • Offizieller Beitrag

    Zur Frage: Wir haben viele Kolleg*innen (gehabt), die 20-30 Jahre an der Schule sind.
    Für mich unvorstellbar, und gleichzeitig beneide ich alle, die Wurzel haben.
    Und dies gesagt: ich gehe genau dahin zurück, obwohl ich auch die Möglichkeit gehabt hätte, etwas anderes zu suchen.

    Manchmal hat man auch seinen Ort gefunden. Zumindest für eine Zeit.
    Woanders ist es nicht automatisch besser, nur weil es woanders ist.
    Vielleicht kommt irgendwann die Zeit. Vielleicht hast du aber nie das Bedürfnis. und es ist genauso gut.

  • An der Schule, an der ich vorher gearbeitet habe, waren viele vom ersten Dienstjahr nach dem Ref bis zur Pensionierung. Why not? Wozu weiter fahren, wenn es in der Nähe schön ist? Klar hätte manchen mal ein Außenblick nicht geschadet, aber, meine Güte, sie haben gute Arbeit gemacht und sich von Neuen in Kollegium auch durchaus mal inspirieren lassen.

  • Selbst eine gesicherte Außenwirkung könnte Dir in vielen Fällen egal sein, eine vermutete umso mehr. Umgekehrt wäre es doof - tolle Außenwirkung, aber Du unglücklich. Da gäbe es Handlungsbedarf.

    Danke für deine Antwort! Ich glaube das trifft es ganz gut!

  • Dann könntest du mit ihm ins Gespräch kommen, warum er so denkt. Natürlich auf die Gefahr hin, dass du dann doch ins Nachdenken kommst. Davor scheinst du dich mehr zu fürchten als vor der ominösen Außenwirkung.

    Naja, was der Schuleiter denkt ist für mich die Außenwirkung. Ihn sehe ich als Teil des "Außens"

  • Nun habe ich aber das Gefühl, dass es bei uns im Lehrerberuf total unüblich ist so lange an einer Schule zu sein bzw. insbesondere, dass ich noch nie an einer anderen Schule war.


    Sehe ich nicht so. In meinem Kollegium ist mehr als die Hälfte über 10 Jahre da und ich kenne niemanden, der nur um des Wechseln willen wechseln möchte oder gewechselt hat. Die meisten sind wegen ihrer Pensionierung ausgestiegen, andere woll(t)en weg, weil sie etwa ganz woanders wohnen möchten (wieder in die Heimatregion), aufsteigen möchten, eine andere Schulform bevorzugen, mit der SL nicht klarkommen o.Ä.


    Vielleicht wollten bei dir auch manche von der "Brennpunktschule" weg. Du scheinst dort gut zurechtzukommen.


    Ich habe auch den Eindruck, dass du dir zu viele Gedanken machst, was andere denken könnten und wie Sie dich und deine Lebensweise bewerten könnten. M.E. sollte das nicht der Grund für einen Schulwechsel sein.


    Zumindest sagte er bei Verabschiedungen schon des öfteren, dass es nach 10 Jahren auch Zeit wird mal für was Neues und dass Referendare wechseln, ist ihm ohnehin wichtig.

    Dieses Gefasel bei Verabschiedungen würde ich nicht besonders ernst nehmen. Kann sein, dass er das denkt oder es selber nicht länger an einer Schule aushalten würde. Kann auch anders sein. Bzw. ist es so oder so gut möglich, dass er es zu schätzen weiß, dass einige schon lange im Hause sind.

  • Ich habe nach 14 Jahren mal eine Schule gewechselt, weil das kleine Kollegium sich durch Pensionierungen und Versetzungen in kurzer Zeit fast komplett geändert hatte und ich mich mit den Neuen nicht mehr wohlgefühlt habe.

  • ...aber nachvollziehen kann er es sicherlich nicht und Eltern fragen auch manchmal "sind Sie immer noch in ....?". Seltsam, dass das bei uns Lehrern komisch wahrgenommen wird.

    Wird es nicht. Ich bin das noch nie gefragt worden und habe das auch noch nie jemanden gefragt.


    Wenn dir langweilig sein sollte: es gibt interessante Hobbys und wichtige Ehrenämter. Wenn du dich gut fühlst: wo ist dein Problem? Am Ende bringt man an allen Schulen Kindern was bei. Wechseln tut man doch nur, wenn man Probleme mit der eigenen Schulleitung hat.

  • Was ich mir nicht vorstellen kann, ist immer noch an meiner Ref-Schule zu sein.


    Aber danach nicht mehr wechseln? Das kenne ich von einigen. Ich sehe keine Grund für dich, einen Wechsel anzustreben. Wieso denn auch?


    Never change a running system

  • Ich finde das nicht so ungewöhnlich, lange an einer Schule zu sein. In meinem Kollegium sind/waren viele 10, 20 oder 30 Jahre da. Wechsel gab es bei uns eher durch Pensionierungen oder Abordnungen, wenige durch Versetzungen.

    Ich selbst war auch nur im Ref woanders und finde das eigentlich ganz angenehm, schon lange an dieser Schule zu sein. Vielleicht sehe ich das anders, wenn ich die ersten Kinder meiner vorherigen Grundschüler unterrichte.

  • Das hängt bestimmt wieder von der Schulart ab, aber ich verbringe mehr als 90% meiner Arbeitszeit entweder allein oder mit meinen SuS. Da würde eine andere Schule kaum einen Unterschied machen.

  • Wenn man an einem Ort angekommen ist, sich wohlfühlt, die hintersten Winkel des Gebäudes kennt und von Kollegen, Eltern und der Verwaltung geachtet wird - warum wechseln? Aus Abenteuerlust oder Langeweile?

    Damit du in ein neues Kollegium "reinwächst", benötigst du mindestens 5 Jahre. Dabei musst du dich wieder beweisen, findest in den Grüppchen des neuen Kollegiums sicher das eine oder andere Fettnäpfchen und stehst zunächst unter Beobachtung. Wer's mag....

    Falls du dich dort wohl fühlst, wo du bist - never change a running System. Oder verbessere das weiter, in dem du dich befindest.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Ich habe einige Kolleginnen und Kollegen, die bei uns schon selbst Matura gemacht haben und seit 20 - 30 Jahren an der Schule unterrichten. Der Rekordhalter von dieser Sorte ist nach 42 Jahren offiziell pensioniert worden, tatsächlich schleicht er aber immer noch als Stellvertretung durchs Haus :D


    Ich kann mir schon vorstellen, dass ich an der Schule bis zur Pensionierung bleibe. Wobei jetzt allerdings grössere Umbrüche bevorstehen, mal sehen, was da so kommt. Was ich für mich echt gruslig fände ist, an der Schule zu arbeiten, an der ich selbst Abi gemacht habe. Ich finde es auch gruslig, dass im August die erste ehemalige Schülerin von mir mit der Ausbildung zum Lehrdiplom bei uns anfängt. Immerhin nicht meine Fächer aber ich fürchte, das geht auch nicht mehr lange, bis ich die erste Anfrage als Praxislehrperson habe =O

  • Also wenn das mit Mann und Hund passt!? So einfach findet man doch nicht noch einmal eine solchen Konstellation. Viele pendeln ja sogar ziemlich weit. Dinge ändern sich auch, wenn man selbst am selben Fleck bleibt. Wenn du dich mit deinem Leben langweilst, gibt es da noch viele Möglichkeiten, wie schon geschrieben, Hobby, Ehrenamt, Reisen, Fortbildung... Aber du langweilst dich doch nicht einmal. Von daher finde ich, du hast da ein Luxusproblem und solltest einfach dein Leben genießen.


    Wenn ich so nachdenke: Bei uns sind auch viele, die da sind, seit ich da bin, 17 Jahre, und auch noch deutlich länger. Das finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich.

  • Zumindest sagte er [der Rektor] bei Verabschiedungen schon des öfteren, dass es nach 10 Jahren auch Zeit wird mal für was Neues

    Was soll er bei einer Verabschiedung auch anderes sagen? Man will ja dem Kollegen einen positiven Abschied geben.


    Ich habe den Eindruck Schulwechsel sind eher an der Tagesordnung

    Liegt vermutlich am Brennpunkt und eventuell auch an eurer Altersstruktur. Kinder sind immer so ein Zeitpunkt, wo zum Beispiel die Entfernung der Schule plötzlich relevant wird und je nach Jahrgang ein Kompromiss, den man bei der Einstellung machen musste, dann nicht mehr aufgeht.


    Aber ich glaube die Außenwelt findet es seltsam, dass ich nicht mal woanders hingehe, da ich noch nie an einer anderen Schule war. Die SL spricht es zwar nie an (denke er ist froh, dass er mich hat), aber nachvollziehen kann er es sicherlich nicht und Eltern fragen auch manchmal "sind Sie immer noch in ....?".

    Da macht sich in der Außenwelt keiner Gedanken drum. ;)

    Die Nachfragen von ehemaligen Eltern und Schülern sind ein Smalltalk-Aufhänger bzw. ein Aufhänger zur Reminiszenz an vergangene Schulzeiten.

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