Ich bin 17 Jahre nach meinem Abitur wieder an meiner alten Schule gelandet und war hin- und hergerissen zwischen „schön, hier ist ja alles noch so wie früher“ und „ach du Schande, hier ist ja alles noch so wie früher“. Ein Großteil des Kollegiums bestand aus Personen, bei denen ich schon Unterricht hatte und die blieben nahezu alle bis zur Pensionierung. Von den neuen KuK, für die das nach dem Ref die erste Stelle war, haben auch sehr viele vor, bis zur Pensionierung zu bleiben. Ich habe noch von niemandem gehört, dass das problematisch empfunden wird.
War noch nie an einer anderen Schule
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Am BK laufen in der Regel keine SL-Stellen leer.
Besonders viele Bewerber gibt es aber auch nicht
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Wenn man an einem Ort angekommen ist, sich wohlfühlt, die hintersten Winkel des Gebäudes kennt und von Kollegen, Eltern und der Verwaltung geachtet wird - warum wechseln? Aus Abenteuerlust oder Langeweile?
Damit du in ein neues Kollegium "reinwächst", benötigst du mindestens 5 Jahre. Dabei musst du dich wieder beweisen, findest in den Grüppchen des neuen Kollegiums sicher das eine oder andere Fettnäpfchen und stehst zunächst unter Beobachtung. Wer's mag....
Falls du dich dort wohl fühlst, wo du bist - never change a running System. Oder verbessere das weiter, in dem du dich befindest.Wo er Recht hat.... Nicht zu vergessen: Ist der Ruf erst ruiniert usw...
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Nicht zu vergessen: Ist der Ruf erst ruiniert
Auch das. Wobei man in einem größeren Kollegium immer auch auf "nette" KuK trifft, die aus Neid oder eigener Unzufriedenheit am Ruf sägen.
Auch kann man nie mit allen Eltern oder Schülern "best friend" sein. Das liegt am Beruf und der Notengebung.
Hier war mein Trost immer der Sinnspruch:
"Was kratzt es die Eiche, wenn sich ein Wildschwein an ihr reibt."
Solange der Großteil des Kollegiums freundlich zugeneigt ist ... Ausreisser gibt es immer.
Wer jedermanns Darling ist, ist in der Regel jedermanns Laufbursche. -
Ich finde es auch nicht ungewöhnlich, lange an einer Schule zu bleiben. Wenn man sich wohl fühlt, spricht doch nichts dagegen? Ich habe inkl. Ref in den letzten 12 Jahren an 5 Schulen gearbeitet, die sich deutlich voneinander unterschieden haben. Man weiß vorher nie, was man bekommt und wenns blöd läuft, hängt man jahrelang an einer Schule fest, an der man keine Zukunft sieht und die einem nicht zusagt. Würde ich nicht unnötig risikieren wollen.
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Ich bin nun seit 22 Jahren an meiner Schule und unterhielt mich erst heute mit meiner Schulleitung darüber, wie schön es ist, nach dieser Zeit mit der jetzigen Schulleitung quasi auf Augenhöhe zu interagieren, mit der Schule vertraut zu sein und alles zu kennen. „Frischer Wind“ durch Wechsel an eine andere Schule würde vor allem Stress bedeuten, weil die gewohnten Routinen nicht mehr funktionieren und man sich in vieles reindenken. Auch würde ich lieb gewonnene Freunde im Kollegium sehr vermissen.
Meine Schule ist meine berufliche Heimat geworden und es gibt auch bei uns viele Kollegen, die über Jahrzehnte bleiben. Wechsel finden am ehesten nach kurzer Zeit statt, weil jemand bei uns die erste Stelle fern der Heimat angetreten ist und dann zurück möchte.
Warum sollte man einfach so wechseln, wenn man sich an der jetzigen Schule wohl fühlt?
Sarek
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@Ju, nein, ich war nicht dort im Ref. , ich habe einmal die Schule gewechselt, weil ich das Gefühl hatte, etwas Neues zu brauchen. Dann habe ich mich an meiner neuen Schule, an der ich nun auch schon bald 20 Jahre bin sehr wohl gefühlt. Nun ist ein großer Umbruch gekommen - das ganze Konzept wurde geändert die SL, die Kolleginnn. Damit hätte ich nie gerechnet. Nun überlege ich auch, nächstes Jahr etwas zu ändern.
flip
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Das hängt bestimmt wieder von der Schulart ab, aber ich verbringe mehr als 90% meiner Arbeitszeit entweder allein oder mit meinen SuS. Da würde eine andere Schule kaum einen Unterschied machen.
Das finde ich einen interessanten Aspekt, ich arbeite eigentlich sehr gern mit anderen zusammen, wenn es auch nicht immer einfach ist. Bist du nicht mit anderen mit deinen Fächern in der Planung oder gemeinsam auf Unterrichtsgängen etc.? Und findest du das gut?
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Meine Beobachtung ist, dass Lehrer tendenziell Veränderungen scheuen und gerne lange und noch länger bleiben ohne zu wechseln. Vielleicht liegt es daran, dass der Beruf anstrengend genug ist, da muss sich nicht noch mit Wechseln das Leben unnötig schwer machen. Ich glaube aber, dass das vor allem ein Persönlichkeitsding ist. Ich selber brauche immer mal Wechsel. Stillstand ist für mich Rückschritt. Deshalb habe ich zwei Mal je nach etwa 10 Jahren gewechselt und fand das unglaublich bereichernd. Dabei ging es mir an meinen beiden vorherigen Schulen nicht schlecht. Ich fahre auch niemals zwei Mal in denselben Urlaubsort. Meine beste Freundin fährt seit 10 Jahren in denselben Ort und sogar in dieselbe Unterkunft. Was ich sagen will: Wenn deine Persönlichkeit Wechsel braucht, dann wirst du wechseln, weil du nicht anders kannst. Wenn deine Persönlichkeit Wechsel scheut, dann wirst du glücklich sein, wenn du bleibst. Wechseln, nur "weil man das so macht", sollte keine Option sein.
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