Schulamt lässt mich nicht an die Realschule

  • 1. Ich möchte mein Bundesland nach wie vor nicht nennen und bitte das zu akzeptieren.

    Das ist natürlich deine Entscheidung, mach dir aber bitte klar, dass wir dann deine Ausgangsfragen vermutlich nicht sinnvoll beantworten können, da sich die Bundesländer in den Möglichkeiten von Seiteneinstiegen, Anerkennung von Qualifikationen, den richtigen Ansprechpartnern usw. durchaus unterscheiden.


    Offen gestanden kenne ich aber auch kein Bundesland, welches Lehrkräften mit nur einem Fach des Fächerkanons allgemeinbildender Schulen (hier Englisch) eine dauerhafte Festanstellung anbieten würde. Insofern verkürzt sich die ganze Überlegung von dir eigentlich auf folgende Fragen:


    1. Möchte ich eine dauerhafte Festanstellung an einer berufsbildenden Schule entsprechend meiner Qualifikation? oder

    2. Erwerbe ich noch die benötigten Qualifikationen für das LA RS? oder

    3. Reichen mir auch weiterhin befristete Vertretungsstellen an (immer wieder verschiedenen) allgemeinbildenden Schulen aus?

    Ich hab mich ja initiativ beworben. Hätte ich das mal gelassen und gleich direkt die Schulen angeschrieben.

    Eine Initiativbewerbung an Schulen hätte an der Situation nichts geändert. Auch die einzelnen Schulen sind genau an die gleichen Bedingungen zur Einstellung gebunden, wie bei Einstellung direkt über das "Schulamt". Je nach Bundesland geht ohnehin auch nur eine von beiden Varianten.

  • So. Der Plan ging nicht auf. Also brauchst du einen neuen. Vieles wissen wir hier nicht. Z. B., ob du bereits ein zweites Staatsexamen hast.


    Deshalb mein abschließender Tipp: Gehe zur Studienberatung/dem Prüfungsamt deiner Uni und kläre, wie du möglichst schnell an einen entsprechenden Abschluss kommst.


    Das ist ein Amt, das fühlt gar nichts. Und die Menschen, die dort arbeiten, schütteln wahrscheinlich eh schon den Kopf über dich.

    Ich studiere nicht mehr weiter. Der Drops ist für mich gelutscht, da ich jetzt zeitnahe Geld verdienen muss.

    Entweder versuche ich weiterhin die Dame fürs RS Lehramt zu erreichen oder ich muss mich damit arrangieren doch an die BS zu gehen.


    Die Staatlichen Schulämter haben in BW nichts (bzw. sehr wenig) mit den beruflichen Schulen zu tun. Diese sind wie die Gymnasien direkt an die Regierungspräsidien angedockt.

    "Lehramt für Berufsschule" gibt es hier auch nicht, sondern nur Höheres Lehramt an beruflichen Schulen.

    Die Realschule indes dürfte es im Großteil der Bundesländer noch geben.

    Ich lebe nicht in BW


    ch war einige Jahre als Dozent für die Handwerkskammer tätig und habe dort zwei Kollegen kennengelernt, die auf eigenen Wunsch von der Berufsschule als Dozent an die HK beurlaubt wurden.

    Ich möchte mit den Jahrgangsstufen Klasse 5 bis 10 arbeiten, nicht mit älteren Menschen.



    Gibt es wirklich irgendwo ein Bewerbungsverfahren, wo man sich allgemein beim "Schulamt" bewirbt, das einen dann in eine beliebige Schulform stecken kann?

    Ja, Initiativbewerbung mit Erst und Zweitwunsch.



    Diese Lehramt gibt es überhaupt nirgends.

    Sorry, habe keine Nerven für Wortglauberei.

  • Diese Lehramt gibt es überhaupt nirgends.

    In Sachsen heißt es aber zumindest "Lehramt für Berufsschulen" ;) .

    Ich bin nebenbei Dozent bei unterschiedlichen Bildungsträgern. Das kann man nicht hauptberuflich machen.

    Doch, vereinzelt schon. Der Ehemann einer ehemaligen Kollegin von mir hat eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten gemacht und einige Jahre in einer Stadtverwaltung gearbeitet, dann zunächst ein Bachelor-Studium in diesem Bereich absolviert, anschließend "Lehramt an Berufsbildenden Schulen" studiert und sein Referendariat an einer BBS gemacht. Nach dem Ref. hat er eine Vollzeittätigkeit am "Niedersächsischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung" aufgenommen. Dort unterrichtet er Verwaltungsfachangestellte, nimmt Prüfungen ab usw.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Gymnasien machen das explizit nicht.

    In NDS gilt der Erlass "Berufliche Orientierung an allgemeinbildenden Schulen" auch für Gymnasien. Das heißt allerdings ja nicht, dass das "Endziel" nach dem Abi der direkte Übergang ins Berufsleben ist.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Entweder versuche ich weiterhin die Dame fürs RS Lehramt zu erreichen oder ich muss mich damit arrangieren doch an die BS zu gehen.

    Ja, so sieht's aus. Wir werden dir hier nicht weiterhelfen können, sorry.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Your funeral. You choose the music.

    Mehr Drama geht nicht?

    Ich falle nicht tot um, weil ich an der nicht gewünschten Schulform lande.

    Ich dachte in Zeiten des Fachkräftemangels eben, man wäre dankbar wenn ich mich für die RS entscheide.

    Immerhin müsste man mich ja geringer bezahlen.

  • Nach dem Ref. hat er eine Vollzeittätigkeit am "Niedersächsischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung" aufgenommen. Dort unterrichtet er Verwaltungsfachangestellte, nimmt Prüfungen ab usw

    Das ist ja nun nichts, was man landläufig als "Bildungsträger" klassifizieren würde.


    Edit: Mit "Bildungsträger" assoziiere ich einen privaten und/oder gemeinnützigen Träger (z. B. Kolpingwerk, Don Bosco etc.). Staatliche Einrichtungen würde ich immer als "Bildungseinrichtung" bezeichnen. Das mag aber Wortklauberei sein. Der von dir erwähnte Kollege ist ja mit einiger Sicherheit verbeamtet oder zumindest nach TV-L angestellt. Das gibt es bei den gemeinnützigen Trägern meines Wissens äußerst selten. Und auf diese Tatsache gründet IMHO auch die Aussage, dass man dort nicht in Vollzeit arbeiten könne. Also, man kann schon, wenn man mit sehr wenig Geld und keiner Sozialversicherung zufrieden ist.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    2 Mal editiert, zuletzt von fossi74 () aus folgendem Grund: Verwirrungsbeseitigung.

  • Ich dachte in Zeiten des Fachkräftemangels eben, man wäre dankbar wenn ich mich für die RS entscheide.

    Immerhin müsste man mich ja geringer bezahlen.

    Die Einstellung finde ich sonderbar. An berufsbildenden Schulen ist auch Mangel und dafür bist du ausgebildet. Warum sollte irgendwer dankbar dafür sein, dass du mit einem Fach an eine Realschule willst? Wenn, dann bewirb dich in Frankfurt an einer Hauptschule oder 2 Stunden von der nächsten Großstadt entfernt, wo eben niemand hin will.

  • Das ist ja nun nichts, was man landläufig als "Bildungsträger" klassifizieren würde.

    Warum nicht? Was klassifiziert "man" denn "landläufig" darunter? Für mich ist ein "Bildungsträger" der Erwachsenenbildung jede Einrichtung, die der Aus-, Fort- und Weiterbildung dient bzw. wo Erwachsene Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen besuchen können.


    EDIT: Auf "xing" schreibt das "NSI" übrigens unter dem Punkt "Über uns": "Wir sind der zentrale Bildungsträger der Kommunen in Niedersachsen." ;)


    EDIT 2: Ok, durch Fossis Bearbeitung seines Beitrags ist meine Nachfrage hinfällig. Ich lasse meine Antwort aber trotzdem nochmal stehen. fossi74 : Ich kann deine Unterscheidung zwischen "Bildungsträger" und "Bildungseinrichtung" nachvollziehen; das von mir genannte "NSI" fällt m. E. nach deiner Definition auch unter "Bildungsträger", denn es ist gar keine staatliche Einrichtung, sondern ein e.V. Bezüglich der Bezahlung habe ich keine Ahnung; verbeamtet ist der Bekannte aber auf keinen Fall.

    Anderes Beispiel eines ehemaligen Mit-Referendaren von mir: Er arbeitet mittlerweile bei einem Bildungsträger (der Diakonie), wo junge Menschen auf den nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses vorbereitet werden; dies ist ebenfalls eine Vollzeitstelle. Aber auch hier weiß ich nichts genaueres über die Bezahlung u. ä.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    4 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Mehr Drama geht nicht?

    Ich falle nicht tot um, weil ich an der nicht gewünschten Schulform lande.

    Ich dachte in Zeiten des Fachkräftemangels eben, man wäre dankbar wenn ich mich für die RS entscheide.

    Immerhin müsste man mich ja geringer bezahlen.

    Fachkräftemangel bedeutet doch aber nicht, dass man jede und jeden nimmt, der willig wäre, aber bei genauerer Betrachtung eben weder die Einstellungsvoraussetzungen erfüllt für dieses Lehramt, noch dort über eine kurzfristige Vertretung hinaus dauerhaft sinnvoll einsetzbar wäre angesichts von nur einem einzigen Unterrichtsfach für diese Schulform. Ja, wir brauchen Lehrkräfte in der SEK.I, aber bitte welche, die auch vernünftig einsetzbar sind, sprich mindestens zwei schulformrelevante Fächer mitbringen, besser drei.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meister, das ist eine Behörde, da ist dir keiner dankbar, die verwalten einfach nur nach Vorgaben.

    Bundesweit übrigens, da ist das Bundesland tatsächlich mal egal.

    Richtig. Und mit einem einstellungsrelevanten Fach bist du an einer Realschule eben nicht (gut) einsetzbar - unabhängig vom Fachkräftemangel.

    Hinzu kommt, dass du für das BK ausgebildet bist.

  • Sorry, habe keine Nerven für Wortglauberei

    Traurig. Das ist keine wortglauberei. Wir können nichts dafür, dass du dich für eine Schulform qualifiziert hast in der du nicht arbeiten möchtest. Das hast du alleine zu verantworten.

  • In Sachsen heißt es aber zumindest "Lehramt für Berufsschulen" ;) .

    Wild 🤣

    Doch, vereinzelt schon. Der Ehemann einer ehemaligen Kollegin von mir hat eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten gemacht und einige Jahre in einer Stadtverwaltung gearbeitet, dann zunächst ein Bachelor-Studium in diesem Bereich absolviert, anschließend "Lehramt an Berufsbildenden Schulen" studiert und sein Referendariat an einer BBS gemacht. Nach dem Ref. hat er eine Vollzeittätigkeit am "Niedersächsischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung" aufgenommen. Dort unterrichtet er Verwaltungsfachangestellte, nimmt Prüfungen ab usw

    Also Freiberufler?

  • Traurig. Das ist keine wortglauberei. Wir können nichts dafür, dass du dich für eine Schulform qualifiziert hast in der du nicht arbeiten möchtest. Das hast du alleine zu verantworten.

    Und das bringt jetzt welche Bereicherung für den Faden?


    Meister, das ist eine Behörde, da ist dir keiner dankbar, die verwalten einfach nur nach Vorgaben.

    Bundesweit übrigens, da ist das Bundesland tatsächlich mal egal.

    Ich bin weiblich, Meister. Aber lass mal.




    Da der Faden hier keinerlei Bereicherung darstellt bitte ich um Schließung. Alternativ werde ich meinen Beitrag löschen, denn bis auf CDL war die Beratung wohl eine Pleite.


    Ciao!

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