Arbeitszeitkonten für Lehrkräfte

    • Offizieller Beitrag

    warum? In den Ferien arbeitet man da automatisch weniger? In den kleinen Ferien korrigiere ich, je nach Ferien und Tag vielleicht 5-6 Stunden am Tag inklusive Vorbereitung, je nach Stapel eine oder zwei Wochen, in den Sommerferien habe ICH meine Hauptvorbereitung, also zwei-drei gute Wochen 5-8 Stunden am Stück, dafür keinen Unterricht.
    Im September habe ich viel weniger zu tun, weil ich mit meiner Vorbereitung im August tippitoppi bin und noch keine Korrekturen da sind, im November komme ich ins Schleudern, weil Vertretungen, Klassenarbeiten und vielleicht doch mehr Vorbereitung als sonst.
    Deswegen lohnt sich doch die Jahreszeiterfassung und nicht nur wochenweise. Und es ist auch in sehr vielen Berufen so.
    Ist bei uns aktuell im Büro nicht anders: in den letzten drei Jahren habe ich jedes Jahr im März um die 30-50 Überstunden aufgebaut. Ähnlich aber weniger Überstunden im November. Meine Kollegin, die Tagungen organisiert, kann nach jeder Tagung zwei Wochen Urlaub aus den Überstunden der 2 Monate vor der Tagung + Tagung nehmen.
    Dafür wird auch erwartet, dass wir im August keine 8 Stunden aufschreiben und im Büro Däumchen drehen, wenn wir nichts zu tun hätten.

  • Du gibst es ja selbst zu, dass du zu viel machst und zu perfektionistisch bist.


    Aber so viel in den Sommerferien zu arbeiten? Und das als erfahrene Lehrerin? Meiner Meinung nach läuft da massiv was schief, sorry.

    • Offizieller Beitrag

    weil ich unter den "lockeren" Schulwochen definitiv keine 46 Stunden in der Woche mache und reihenweise plane. Eine Reihe plane ich nicht einfach so neben dem Vollzeitunterricht (schön für diejenigen, die es können. Ich gehe da lieber joggen und habe die Reihe wannanders geplant).
    Und ja, dass ich zuviel tue, ist auch ein Problem, ändert nichts daran, dass ich in den kleinen Ferien zum Beispiel arbeiten MUSS (Korrekturen), es sei denn, ich würde genau in der Woche vor den Ferien (falls die Klausur schon geschrieben war), jeden Tag zwei Stunden früher aufstehen und noch abends korrigieren. Macht eine Kollegin, ich kann es nicht).

    Diejenigen, die es schaffen, die kleinen Ferien freizuhalten: super! Mir ist meine Gesundheit es wert, die allgemeine Arbeitslast mehr zu verteilen (weil ICH es so besser aushalte. Hab ich jetzt auch gemerkt, ich bin nach dem diesjährigen März-Pik zusammengebrochen und war fast drei Wochen krank.)

  • Nein, ich frage mich, was du da immer wieder planst?


    Ich habe meinen Unterricht genau einmal geplant und ändere nur noch was, wenn ein neuer Lehrplan ansteht (also momentan).

  • Wie und wann Lehrkräfte arbeiten ist dermaßen individuell verschieden, dass eine neue Arbeitszeiterhebung (wieder!) zu keinen verwertbaren Ergebnissen führen wird. Man sieht es ja schon hier im Forum, wie soll man sich da Landes- oder gar bundesweit auf feste "Entlastungspunkte" einigen?

    Dass der Großteil der Lehrer und Lehrerinnen überlastet sind, und eine 40/41-Stundenwoche von vielen nicht eingehalten werden kann, ist doch durch vorhergehende Studien schon erwiesen. Und hat das jemals zu Verbesserungen für uns geführt? Man faselt ja schon wieder mal von Schülerrückgang in den kommenden Jahren, dann muss man ja über z.B. Mehreinstellungen (wie auch?) und Stundenreduzierungen nicht mehr nachdenken und kann sich räumliche Upgrades gleich sparen...

  • warum? In den Ferien arbeitet man da automatisch weniger? In den kleinen Ferien korrigiere ich, je nach Ferien und Tag vielleicht 5-6 Stunden am Tag inklusive Vorbereitung, je nach Stapel eine oder zwei Wochen, in den Sommerferien habe ICH meine Hauptvorbereitung, also zwei-drei gute Wochen 5-8 Stunden am Stück, dafür keinen Unterricht.
    Im September habe ich viel weniger zu tun, weil ich mit meiner Vorbereitung im August tippitoppi bin und noch keine Korrekturen da sind, im November komme ich ins Schleudern, weil Vertretungen, Klassenarbeiten und vielleicht doch mehr Vorbereitung als sonst.
    Deswegen lohnt sich doch die Jahreszeiterfassung und nicht nur wochenweise. Und es ist auch in sehr vielen Berufen so.
    Ist bei uns aktuell im Büro nicht anders: in den letzten drei Jahren habe ich jedes Jahr im März um die 30-50 Überstunden aufgebaut. Ähnlich aber weniger Überstunden im November. Meine Kollegin, die Tagungen organisiert, kann nach jeder Tagung zwei Wochen Urlaub aus den Überstunden der 2 Monate vor der Tagung + Tagung nehmen.
    Dafür wird auch erwartet, dass wir im August keine 8 Stunden aufschreiben und im Büro Däumchen drehen, wenn wir nichts zu tun hätten.

    Die Überstunden interessieren niemanden, wie viel Zeit du wann korrigierst auch nicht.


    Ein Arbeitszeitkonto für Lehrkräfte wird sich nur auf die Unterrichtsstunden beziehen, vermute ich stark, wenn es jemand anders kennt, dann würde ich gerne von Erfahrungen lesen.

  • Nein, ich frage mich, was du da immer wieder planst?


    Ich habe meinen Unterricht genau einmal geplant und ändere nur noch was, wenn ein neuer Lehrplan ansteht (also momentan).

    Ich bin nicht Chili, aber das wurde doch an so vielen Stellen schon besprochen. Gemeinschaftskunde und Fremdsprachen werden immer auch tagesaktuell vorbereitet, wenn man neue Klassen hat, passt man an, fachfremd ist sowieso nochmal speziell. Die allerwenigsten dürften jedes Jahr denselben Jahrgang in Mathe auf einen Abschluss vorbereiten.

  • Nein, ich frage mich, was du da immer wieder planst?


    Ich habe meinen Unterricht genau einmal geplant und ändere nur noch was, wenn ein neuer Lehrplan ansteht (also momentan).

    Wie viele unterschiedliche Fächer und Klassenstufen unterrichtest du denn so? Und wie oft wechselt das?

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Genau. Du hast soweit ich mich erinnere quasi nur noch ein Fach,
    Ich habe vier und zumindest drei im ständigen Gebrauch (und hoffentlich wieder vier nächstes Schuljahr), ich bin noch sehr weit von allen Durchgängen weg.
    Und an einer LK-Reihe in Päda sitze ich schon locker 20 Stunden, selbst wenn es nur eine neue gibt, nächstes Jahr.
    Zusätzlich gibt es natürlich eine Aktualisierung, die Suche nach Klausurtexten oder Fallbeispielen. Da suche ich nicht ewig, aber ich kann trotzdem nicht den alten Klausurtext nehmen.

    und ja, in SoWi kann ich ziemlich sicher nicht 20 Jahre "NPD-Verbot" durchziehen ;) und auch die Wirtschaftskrisen kommen zwar immer wieder, aber mit anderen Gründen, anderen Zahlen, usw..

    Gut, ein früherer SoWi-Kollege hat es zwar auch in SoWi durchgezogen, die selben Materialien rauszuhauen und hat deswegen lieber 80% seiner Stunden in Geschichte gemacht..

  • Ich weiß nicht, ich bin mir sicher, dass das auch schneller geht. Meine SoWi-Kollegen benutzen tatsächlich immer das gleiche Material, soweit ich das sehe :D

    Es ist unverschämt, sich fett bezahlen zu lassen für eine Arbeit, die man nicht macht. Ist das eigentlich Betrug oder worunter fällt das rechtlich?

  • Es ist unverschämt, sich fett bezahlen zu lassen für eine Arbeit, die man nicht macht. Ist das eigentlich Betrug oder worunter fällt das rechtlich?

    Du wirst für das bezahlt, was du in 41 Stunden pro Woche bei ca. 30 Urlaubstagen pro Jahr schaffst (bei dem dir bestmöglichen Engagement während dieser Arbeitszeit).


    Wenn das trotzdem nicht hinhaut, kannst du da auch nichts für. Betrug ist das sicherlich nicht…

    • Offizieller Beitrag

    Klar geht es schneller.
    Ich kann wirklich das NPD-Verbot als Debatte durchziehen "Eyh Kinder, versucht euch reinzuversetzen, wie es damals gewesen ist, und wenn ihr heute Abend nach Hause geht, macht die Transfertleistung selbst auf die AfD"
    Schön, dass ihr SoWi gewählt habt und nicht Geschichte.

  • Es ist unverschämt, sich fett bezahlen zu lassen für eine Arbeit, die man nicht macht. Ist das eigentlich Betrug oder worunter fällt das rechtlich?

    Diese Kollegen erzeugen aber keine Vertretung, weil sie ständig ausbrennen. Klausuren werden angemessen gestellt, Noten fristgerecht eingetragen, auch sonstige Fristen und Termine werden eingehalten.


    Diese Kollegen leisten meiner Meinung nach bessere Arbeit als Unterrichts-Selbstdarsteller, die zweiteres nicht tun. Davon kenne ich so einige.

  • Ich meine damit jetzt auch nicht dich.


    Ich habe aber Kolleginnen (nur w, sorry), die sich für den Unterricht ein Bein ausreißen und dann ausbrennen, weil die Schüler die Anstrengung nicht wertschätzen.

  • Ich weiß nicht, ich bin mir sicher, dass das auch schneller geht. Meine SoWi-Kollegen benutzen tatsächlich immer das gleiche Material, soweit ich das sehe :D

    So einen Kollegen hatte ich auch mal. Die Daten waren über 20 Jahre alt, aber immerhin war das Material in neuer Rechtschreibung.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    es gibt auch die Möglichkeit, guten, angemessenen Unterricht zu machen, sich hier und da, aber nicht überall in Gremien oder Projekte zu engagieren und auf seine Arbeitszeit zu achten.
    Und ehrlich: Wenn ich nur pingelig auf die 41jährlichen Wochenstunden achte (sollte man!), dann ist der Aktualitätsbezug in SoWi nicht das erste, was wegfällt.
    Vielleicht eher die Aktualisierung in der Fremdsprache (die mir auch Zeit kostet, weil das neue Lehrwerk die Sachen anders aufbaut, ich also viele Arbeitsblätter nicht mehr nutzen kann (fehlender Wortschatz, fehlender inhaltlicher Bezug), aber DAS wäre dann halt so. Dann wird nur nach Buch unterrichtet und Extra-Material entsteht im Rahmen meiner Arbeitszeit.
    In SoWi GB auf den EU-Blättern noch zu haben, die Wirtschaftskrise von 2008 zu behandeln oder Reden von Schröder bei einer Flutkatastrophe zu analysieren, geht gar nicht. Es hat nicht mehr mit Minimax-Prinzip und Effizienz zu tun, es ist unprofessionell. Wer nicht bereit, den Aufwand zu betreiben, hat das falsche Fach gewählt. Wie die NaWi- und Sportkolleg*innen immer sagen "Augen auf bei der Fächerwahl".

  • "Danke" für den Beitrag, der relativiert das nochmal. Ich habe (offensichtlich) keine Ahnung von SoWi, deine Darstellung zum Fremdsprachenunterricht teile ich, das gilt für Mathe bei Anschaffung eines neuen Lehrwerks genauso.

  • Du wirst für das bezahlt, was du in 41 Stunden pro Woche bei ca. 30 Urlaubstagen pro Jahr schaffst (bei dem dir bestmöglichen Engagement während dieser Arbeitszeit).


    Wenn das trotzdem nicht hinhaut, kannst du da auch nichts für. Betrug ist das sicherlich nicht…

    Es ging um eine Kollegin, die keinen Unterricht vorbereitet. Wenn ihre 41 Stunden für alles außer Unterrichtsvorbereitung draufgehen, läuft was schief. Wenn zusätzlich noch mehr als 30 Urlaubstage genommen werden, wird der Arbeitsvertrag nicht mehr erfüllt.

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