Gibt es (Grundschul-) Lehrkräfte, die als zweite Lehrkraft arbeiten?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du NUR Einzelförderung ohne jedweden Klassenunterricht machen willst ist der Schuldienst der falsche Weg.

    Guck dir mal die Ergotherapie an.
    Vielleicht auch Logopädagie, usw..
    Eine Studentin von mir hat letztens ein Praktikum bei einer Ergotherapeutin gemacht und ich habe beim Lesen des Berichts viel gelernt. Sie störte sich daran, dass sie nicht nur Kinder gab, aber auch solche Stellen gibt es sicher, wenn man sich spezialisiert. Bei uns um die Ecke ist zum Beispiel eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendliche, sie haben auch festangestellte Ergotherapeut*innen, Sozial- und Förderpädagog*innen.
    Sie machen ihre 40 Stunden (oder 39,XX Stunden) und gut. Allerdings das ganze Jahr ;)

    • Offizieller Beitrag

    Außerdem sehe ich wirklich nicht ein, mich um alle Kinder zu kümmern, weil ich mich gerne auf die Kinder fokussieren möchte, die FÖRDERBEDÜRFTIG sind. Sonst kann ich gleich Grundschullehramt studieren.

    ...
    Komischer Satz von jemandem, der Pädagogin werden möchte.
    Ist nicht JEDES Kind förderbedürftig?
    Auch dasjenige, das "keine Probleme" (zuhause, im sozialen Umgang, in Mathe..) hat?
    Auch dasjenige, das eben alles kann und droht sich zu langweilen, wenn es nicht gefördert/gefordert wird?

  • Du möchtest also mit geringem Aufwand, eine der höchsten Besoldungen erhalten.

    Lehramt ist dann definitiv nichts für dich

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.:rose:

  • Guck dir mal die Ergotherapie an.
    Vielleicht auch Logopädagie, usw..

    Ich würde mich an deiner Stelle @Lihni generell einmal mit allen Berufsbildern befassen, die Kinder einzeln fördern. Z.B. gibt es in Ergänzung zu chillipaprikas Vorschlag auch noch die Osteopathie für Kinder und Kinderpsychologen. Ergo und Logo fände ich jetzt auch ganz toll - einige meiner Schüler besuchten diese Förderung und beide Therapeuten machten schon auch schulnahe Dinge. Gerade bei Ergo und Logo hast du feste Arbeitszeiten. Mich hat manchmal gewundert, dass die entsprechende Therapeutin nur in ihrer Bürozeit für mich als Lehrkraft des Kindes Zeit hatte. Die schauen genau auf ihre verfügbare Zeit, so meine Erfahrung.


    Wäre nicht die Berufsberatung eine gute Adresse um dir einmal über alle helfenden Berufe einen Überblick zu verschaffen? Wenn dir übrigens dein gewählter Beruf Spaß macht, bist du eher motiviert, etwas mehr zu arbeiten.


    Deiner Vorstellung von Einzelförderung in der Schule käme in Bayern das Berufsbild der "Förderlehrkraft" ziemlich nahe.

    https://www.lehrer-werden.baye…rkraefte/foerderlehrkraft


    Allerdings werden diese auch traditionell als 2. Aufsichtsperson zum Schwimmen (mit Schwimmschein) eingesetzt und notfalls zur Vertretung hergenommen. Ansonsten machen sie ungefähr das, was du gerne machen möchtest: Sie fördern selbstständig schwächere Kinder in Kleingruppen. Sie gehören mit zum Lehrerteam und sind an allen Konferenzen und Besprechungen, die für sie relevant sind, dabei.

  • Mir fällt noch der Beruf der Schulbegleitung bzw. Individualbegleitung ein. Hier würdest du dich um ein Kind mit Förderbedarf kümmern, hast nur wenig außerschulisch zu tun, außer ggf. Hilfeplangespräche, Absprachen mit der Lehrkraft, etc.

    Der Verdienst ist allerdings eher im unteren Bereich anzusiedeln.

  • An meiner Grundschule arbeitet eine Förderschullehrerin als festes Kollegiumsmitglied. Sie ist tatsächlich niemals alleine im Unterricht, immer doppelt. Sie hat nicht die Pflicht, täglich vier bis fünf Stunden Unterricht für 25 Kinder vorzubereiten. Ich sehe sie selten bis nie am Kopierer. Meistens geht sie in den Unterricht und fragt die Lehrerin, was sie machen soll. Dann sitzt sie mit zwei bis drei Kindern im Gruppenraum und macht Unterricht unter sechs Augen. Unterrichtsvorbereitung findet nur für die Kinder mit sonderpädagischem Unterstützungsbedarf statt, da bringt sie dann ab und an mal einen Arbeitsplan mit. Aber meistens arbeitet sie mit ihnen spontan in den Verbrauchsheften. Elterngespräche führt sie nie alleine und sowieso nur über die inklusiv beschulten Kinder, also wenige. Sie muss nicht in den Ganztag, schreibt wenige Zeugnisse, hat keine Klassenleitung und somit keinen Beratungsauftrag für 25 erwartungsvolle Eltern. Ja, sie schreibt Gutachten, aber nicht mehr als 3-4 pro Schuljahr, weil sie "mehr nicht schafft". Was ich sagen will: Ich bin sehr wohl der Meinung, dass eine Förderschullehrkraft an einer Regelschule ein entspannteres Leben hat als die Regelschullehrkraft. Insofern kann ich die Threaderstellerin mit ihrem Bedürfnis nach möglichst viel Freizeit durchaus verstehen... wenngleich das nicht mein Ansatz wäre.

  • An meiner Grundschule arbeitet eine Förderschullehrerin als festes Kollegiumsmitglied. Sie ist tatsächlich niemals alleine im Unterricht, immer doppelt. Sie hat nicht die Pflicht, täglich vier bis fünf Stunden Unterricht für 25 Kinder vorzubereiten. Ich sehe sie selten bis nie am Kopierer. Meistens geht sie in den Unterricht und fragt die Lehrerin, was sie machen soll. Dann sitzt sie mit zwei bis drei Kindern im Gruppenraum und macht Unterricht unter sechs Augen. Unterrichtsvorbereitung findet nur für die Kinder mit sonderpädagischem Unterstützungsbedarf statt, da bringt sie dann ab und an mal einen Arbeitsplan mit. Aber meistens arbeitet sie mit ihnen spontan in den Verbrauchsheften. Elterngespräche führt sie nie alleine und sowieso nur über die inklusiv beschulten Kinder, also wenige. Sie muss nicht in den Ganztag, schreibt wenige Zeugnisse, hat keine Klassenleitung und somit keinen Beratungsauftrag für 25 erwartungsvolle Eltern. Ja, sie schreibt Gutachten, aber nicht mehr als 3-4 pro Schuljahr, weil sie "mehr nicht schafft". Was ich sagen will: Ich bin sehr wohl der Meinung, dass eine Förderschullehrkraft an einer Regelschule ein entspannteres Leben hat als die Regelschullehrkraft. Insofern kann ich die Threaderstellerin mit ihrem Bedürfnis nach möglichst viel Freizeit durchaus verstehen... wenngleich das nicht mein Ansatz wäre

    Hm, wenn man bedenkt, dass sie dann auch noch mehr Geld bekommt, ist sowas schon ein starkes Stück. Trägt euer Kollegium das einfach so mit? Ich persönlich könnte meinen Unmut über so ein Arbeitsverhalten nicht auf Dauer verbergen.

  • Hm, wenn man bedenkt, dass sie dann auch noch mehr Geld bekommt, ist sowas schon ein starkes Stück. Trägt euer Kollegium das einfach so mit? Ich persönlich könnte meinen Unmut über so ein Arbeitsverhalten nicht auf Dauer verbergen.

    Das gibt es tatsächlich gar nicht so selten und der Unmut ist da. Möchte daher aber auch nicht in den Schuhen der Sonderpädagogin stecken, die so arbeitet. Es würde mir nicht gefallen.

  • In Niedersachsen wird immerhin jetzt die Besoldung angeglichen, so dass das finanzielle Ungleichgewicht nicht mehr besteht. Allerdings macht die Förderschullehrkraft gar nichts verkehrt. Sie erfüllt ihren Beratungsauftrag qua Erlasslage. Der Fehler liegt ganz einfach im System.

  • Ich bezweifle, dass man von außen alle Aufgaben sieht und angemessen wahrnehmen und einschätzen kann, die die Sonderpädagogin innehat, auch wenn man an der gleichen Schule arbeitet.

  • Ich bezweifle, dass man von außen alle Aufgaben sieht und angemessen wahrnehmen und einschätzen kann, die die Sonderpädagogin innehat, auch wenn man an der gleichen Schule arbeitet.

    Zumal die Diskussion in vielen Threads schon lief, die Bedingungen sind sehr unterschiedlich je nach Schulart, Bundesland, Kollegium. Erst mal in anderen Schuhen walken und gucken, wie bequem das ist. Aber es denkt ja eh jeder, dass er am meisten arbeitet- außer Eliza100, die arbeitet wirklich am meisten.

  • Ja, ich habe auch den Eindruck, dass es Sonderpädagogen an inklusiven Schulen „leichter“ haben, da sie wie bereits geschildert, in Klassen die unterstützende Funktion haben. Deshalb hab ich mich auch unter anderem für dieses Lehramt entschieden :victory:

    Ich glaube, das täuscht teilweise. Viele fahren zu unterschiedlichen Schulen, werden dort z.T. nicht als vollwertige Lehrkraft wahrgenommen, müssen aber Gutachten, Förderpläne schreiben etc., sich mit den Regelschullehrern auseinander setzen. Das ist für viele Stress und auch unbefriedigend, leichter würde ich es nicht nennen. Ich bin von der Regelschullehrkraft auf Förderschullehrerin umgesattelt, aber mit eigener Lerngruppe. Das ist deutlich entspannter als der Inklusionsfrust.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • An meiner Grundschule arbeitet eine Förderschullehrerin als festes Kollegiumsmitglied. Sie ist tatsächlich niemals alleine im Unterricht, immer doppelt. Sie hat nicht die Pflicht, täglich vier bis fünf Stunden Unterricht für 25 Kinder vorzubereiten. Ich sehe sie selten bis nie am Kopierer. Meistens geht sie in den Unterricht und fragt die Lehrerin, was sie machen soll. Dann sitzt sie mit zwei bis drei Kindern im Gruppenraum und macht Unterricht unter sechs Augen. Unterrichtsvorbereitung findet nur für die Kinder mit sonderpädagischem Unterstützungsbedarf statt, da bringt sie dann ab und an mal einen Arbeitsplan mit. Aber meistens arbeitet sie mit ihnen spontan in den Verbrauchsheften. Elterngespräche führt sie nie alleine und sowieso nur über die inklusiv beschulten Kinder, also wenige. Sie muss nicht in den Ganztag, schreibt wenige Zeugnisse, hat keine Klassenleitung und somit keinen Beratungsauftrag für 25 erwartungsvolle Eltern. Ja, sie schreibt Gutachten, aber nicht mehr als 3-4 pro Schuljahr, weil sie "mehr nicht schafft". Was ich sagen will: Ich bin sehr wohl der Meinung, dass eine Förderschullehrkraft an einer Regelschule ein entspannteres Leben hat als die Regelschullehrkraft. Insofern kann ich die Threaderstellerin mit ihrem Bedürfnis nach möglichst viel Freizeit durchaus verstehen... wenngleich das nicht mein Ansatz wäre.

    Da hat es eure Förderschullehrkraft ja echt bequem erwischt. Warum auch immer, ich hatte noch nie diesen "Luxus", wär auch nicht mein Fall. Da schreibe ich ja trotz fester Förderschulklassen deutlich mehr Gutachten. Und eine Förderschullehrkraft, die nur in den Unterricht wandert und fragt, was sie tun soll - merkwürdig.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:

  • Ich bezweifle, dass man von außen alle Aufgaben sieht und angemessen wahrnehmen und einschätzen kann, die die Sonderpädagogin innehat, auch wenn man an der gleichen Schule arbeitet.

    Einfach bei den Tätigkeiten mehr am Kopierer stehen

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