Anrechnungsstunden Erasmus

  • Guten Abend zusammen,


    Vor 2 Jahren habe ich begonnen mich intensiv mit Erasmus + auseinanderzusetzen. Letztes Jahr stellt ich den Antrag der auch bewilligt wurde.


    Nun langsam merke ich, wie viel Zeit das Ganze in Anspruch nimmt und mich an die Belastungsgrenze führt. Ich dachte eine Kollegin, die mich fragte: „Wie willst du das schaffen, das ist eine Teilzeitstelle“, übertreibt, aber durchschnittlich 7-8 Stunden pro Woche hat mich das Ganze schon gekostet.


    Nun meine Frage: Gibt es an euren Schulen Entlastungsstunden hierfür? Wenn ja, wie viele? Wurde jemand wegen Erasmus befördert? A14 oder A15? Gab“s die Entlastung ggf. gekürzt weiterhin?


    Ich „lebe“ für den Austausch, aber langsam geht es an die Substanz, trotz Kollegen, die mich unterstützen.


    LG

    Kleinmelle

  • Meine Schule hat für diesen Bereich letztes Jahr eine Koordinationsstelle (A15) geschaffeb. Die Kollegin ist für Internationalisierung zuständig. Das beinhaltet bei uns Erasmus+ inkl. aller Austausche, Etablierung von Auslandsberufspraktika, usw. sowie auch einen Teil bilingualer Teil Unterricht. Entlastungsstunden gibt es dafür meines Wissens keine.

  • Entlastungsstunden oder Beförderungsstelle sind für den Bereich Austausch auch "offiziell" gestattet.

    Wer den Job nicht macht, sieht nicht, wie viel Arbeit damit verbunden ist. (Ist in vielen Bereichen so.)


    Im Zweifel den Stundenplaner / Schulleiter / ... nicht nur einzelne Seiten unterschreiben lassen, sondern alle Anträge und alle Berichte und alle Learning Agreements und ... komplett lesen und zur Kenntnis nehmen lassen. Ist schade um die Papierverschwendnung (Ausdruck ist beeindruckender), aber schon allein das Lesen nimmt viel Zeit in Anspruch. Das Erstellen und Organisieren deutlich mehr.

  • Am BK ist das sehr unterschiedlich. Die Schulen, die das als Schwerpunkt betreiben, haben dafür A15-Stellen. A14 sollte die Regel sein. Und es muss ein Team sein. Sonst ist das nicht machbar. Gibts von deiner BR etwas zur Vernetzung? Meine BR bietet Fortbildungen und Vernetzungstreffen an, aber das ist für BKs.


    Ich hab das auch ne zeitlang ohne Entlastung gemacht. Würde ich heute nicht mehr tun. Deswegen solltest du was einfordern. Das frisst enorm viel Zeit!

  • Ich habe mich auf der letzten LK deutlich darüber ausgelassen, dass es nicht nur um das Beantragen von Geldern geht, sondern eben auch: Lernprogramme, Berichte, Öffentlichkeitsarbeit…abgesehen von den Planungen hier vor Ort.


    Aber: Es gibt wohl keine Entlastungsstunden mehr in unserem Topf, deshalb interessiert mich wie viel andere bekommen um demnächst in die nächsten Verhandlungen zu starten. Und zwar mit Fakten!.

  • Am BK ist das sehr unterschiedlich. Die Schulen, die das als Schwerpunkt betreiben, haben dafür A15-Stellen. A14 sollte die Regel sein. Und es muss ein Team sein. Sonst ist das nicht machbar. Gibts von deiner BR etwas zur Vernetzung? Meine BR bietet Fortbildungen und Vernetzungstreffen an, aber das ist für BKs.


    Ich hab das auch ne zeitlang ohne Entlastung gemacht. Würde ich heute nicht mehr tun. Deswegen solltest du was einfordern. Das frisst enorm viel Zeit!

    Ich bin an einer Gesamtschule. Es gibt 3 Kolleg*innen, die mich unterstützen, aber auch viel Arbeit in anderen Bereichen haben.


    Fortbildungen mache ich in der Regel bei Erasmus. Von der BR habe ich noch keine gesehen.

  • Dann entscheidet die LK über die Grundsätze der Verteilung der Anrechnungsstunden. Du solltest daher einen Antrag an die Lehrerkonferenz stellen.

  • Dann entscheidet die LK über die Grundsätze der Verteilung der Anrechnungsstunden. Du solltest daher einen Antrag an die Lehrerkonferenz stellen.

    Das ist das große Problem: Keiner weiß wer wieviele hat. Wir stimmen immer nur über die 16 Korrekturentlastungen ab. Aber niemand „traut sich“ das Ganze mal anzugehen, weil man niemandem was wegnehmen will. Neue gibt es erst, wenn einer mit Entlastung geht…

  • Das ist das große Problem: Keiner weiß wer wieviele hat. Wir stimmen immer nur über die 16 Korrekturentlastungen ab. Aber niemand „traut sich“ das Ganze mal anzugehen, weil man niemandem was wegnehmen will. Neue gibt es erst, wenn einer mit Entlastung geht…

    Dann solltet ihr über den Personalrat in Erfahrung bringen, wieviele Entlastungen es gibt. Das ändert sich jährlich. Und dann muss die Schulleitung einen Vorschlag ausarbeiten, der auf der LK abgestimmt wird. Dagegen kann sich die SL nicht wehren und sie darf sie auch nicht verteilen, wie sie will.


    Ihr solltet eurer Mitbestimmungsrecht nutzen.

  • Dann solltet ihr über den Personalrat in Erfahrung bringen, wieviele Entlastungen es gibt. Das ändert sich jährlich. Und dann muss die Schulleitung einen Vorschlag ausarbeiten, der auf der LK abgestimmt wird. Dagegen kann sich die SL nicht wehren und sie darf sie auch nicht verteilen, wie sie will.


    Ihr solltet eurer Mitbestimmungsrecht nutzen.

    Machen wir!


    Wieviel Entlastung hattest du den für Erasmus, wenn ich fragen darf?

  • Machen wir!


    Wieviel Entlastung hattest du den für Erasmus, wenn ich fragen darf?

    Keine. Ich schrieb ja: das würde ich heute nicht mehr machen. Aktuell bin ich an passende Stelle abgeordnet und kann damit auch vieles erledigen, was unsere Schule betrifft.

  • Ich bin an einer Gesamtschule. Es gibt 3 Kolleg*innen, die mich unterstützen, aber auch viel Arbeit in anderen Bereichen haben.


    Fortbildungen mache ich in der Regel bei Erasmus. Von der BR habe ich noch keine gesehen.

    Welche BR ist es denn? Gern auch PN, wenn du das nicht öffentlich machen willst.

    • Offizieller Beitrag

    Entlastungsstunden sind immer Verhandlungssache - gleichwohl bergen sie mitunter auch erhebliches Konfliktpotenzial, da es immer KollegInnen geben wird, die sich als besonders belastet erachten und daher einen Anspruch auf X Stunden erheben.


    Angesichts des oben geschilderten Zeitumfangs der Tätigkeit sollte man sich gut überlegen, ob man das mit einer Beförderung pauschal abgegolten haben möchte - dann dürfte die Legitimation der Entlastung schwieriger werden, oder ob man mit dem Verweis auf das Drangeben der Tätigkeit entsprechend mehr Entlastung bekommt.

    Klar muss aber sein, dass das Tischtuch oder wahlweise die Bettdecke immer chronisch zu klein sein werden und das Ganze dann eine Frage dessen ist, wer am stärksten dran zieht und gegenhält, wenn andere daran ziehen. Das kann die Atmosphäre in einem Kollegium nachhaltig und unwiderruflich vergiften. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.

  • Entlastungsstunden sind immer Verhandlungssache - gleichwohl bergen sie mitunter auch erhebliches Konfliktpotenzial, da es immer KollegInnen geben wird, die sich als besonders belastet erachten und daher einen Anspruch auf X Stunden erheben.


    Angesichts des oben geschilderten Zeitumfangs der Tätigkeit sollte man sich gut überlegen, ob man das mit einer Beförderung pauschal abgegolten haben möchte - dann dürfte die Legitimation der Entlastung schwieriger werden, oder ob man mit dem Verweis auf das Drangeben der Tätigkeit entsprechend mehr Entlastung bekommt.

    Klar muss aber sein, dass das Tischtuch oder wahlweise die Bettdecke immer chronisch zu klein sein werden und das Ganze dann eine Frage dessen ist, wer am stärksten dran zieht und gegenhält, wenn andere daran ziehen. Das kann die Atmosphäre in einem Kollegium nachhaltig und unwiderruflich vergiften. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.

    Ich weiß, dass es großes Konfliktpotenzial bietet, vor allen Dingen, wenn man weiß wer alles eine möchte.

    Aber auf Dauer ist es schlichtweg nicht machbar. Wenn bei Beförderung eine Stunde gekürzt wird kann ich das verstehen, aber ganz ohne geht es einfach nicht. Dann müsste man selber reduzieren.

    Ich weiß auch nur, dass es in Portugal und Spanien 5 Entlastungsstunden dafür gibt (die eigentlich laut Aussage der Kollegen immer noch nicht ausreichen). Ein Kollege unterrichtet gar nicht mehr, sondern macht nur noch Erasmus.

    Daher würde mich interessieren wie es hier ist.

    • Offizieller Beitrag

    Nun, dann weißt Du jetzt, dass jede Schulleitung froh ist, wenn jemand für seine Zusatztätigkeit möglichst wenig bis gar keine Entlastungsstunden erhält.


    Die einzigen, die überhaupt spürbare Entlastungsstunden erhalten, sind Schulleitung und Stellvertretung, weil diese einen eigenen (Leitungs)Topf haben. Daraus müssen sie aber auch einen Teil für die KoordinatorInnen abgeben - und, soweit sie bestimmte Aufgaben delegieren, ebenfalls dann an diese Personen.

    Meinem Kenntnisstand nach erhalten die Koordinatoren zwischen einer und fünf Entlastungsstunden - das ist von Schule zu Schule unterschiedlich.


    Meiner Meinung nach sollte das Gros der Entlastungsstunden an die KollegInnen gehen, die mit Korrekturen stark belastet sind - das neben dem vollen Deputat ohne Burnout zu erledigen, ist schon eine dickes Brett.

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