Mehrarbeit im ersten Beförderungsamt NRW

  • Danke auch für den Verweis auf das Urteil!

    Genau so etwas habe ich gesucht.


    Ich habe mittlerweile ein Dokument des PR für Gesamtschulen im Regierungsbezirk Düsseldorf gefunden,

    in dem 1-2 wöchentliche Zusatzstunden angegeben sind.


    Kennt jemand noch weitere Zahlen, auf die ich mich berufen könnte?

  • Da du bei der Beförderung ja bereits eine zusätzliche Aufgabe bekommen hattest, mit der du die Arbeitszeit füllst, die sonst wegen deiner größeren Effizienz gegenüber Otto Normallehrer übrig bleibt, hast du bereits immer deine volle Wochenarbeitszeit erreicht. Sonst hätte man dir ja gleich mehr Aufgaben übertragen. Danach kann man bei allen Aufgaben nach der Entlastung fragen. Kleinere Anpassungen, weil man in der Regel mit mehr Erfahrung noch effizienter wird, außen vor. Das kehrt sich dann im Alter ja auch wieder um.


    Wenn du jetzt eine Überlastungsanzeige machst, dann kannst du argumentieren, dass du bereits seit einiger Zeit merkst, dass die Übernahme der letzten Zusatzaufgabe zu viel wahr, du daher auf jeden Fall zum jetzigen Zeitpunkt keine weiter übernehmen kannst, sondern im Gegenteil eine deiner Aufgaben wieder abgeben musst, um deine volle Arbeitskraft bis zur Pensionsgrenze erhalten zu können.

    Vielleicht hilft aber such schon ein einfaches Gespräch mit der Schulleitung.


    Und vielleicht geht ja auch wieder mehr, wenn du das irgendwann wieder willst und auch in den Zusatzaufgaben einige Jahre erfahrener bist.

    LG DFU

    Einmal editiert, zuletzt von DFU () aus folgendem Grund: Ein wichtiges k ergänzt.

  • Ab einer bestimmten Beförderungsstufe ist es sinnvoll, mehr Arbeit zu delegieren.

    Leider schaffen viele es nicht, da die anderen nicht gut und schnell genug sind.


    Desweiteren sollte man lernen, Nein zu sagen. Dann fährt ein anderer auf Klassenfahrt oder diese fällt wegen Überlastung aus. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu schützen.

  • Die Überlastungsanzeige habe ich bereits vorformuliert parat.

    Ich bin aktuell noch dabei, mir einen Überblick über meine Optionen und mögliche Argumentationslinien zu verschaffen.


    Gibt es vielleicht die Möglichkeit, über die Art der Aufgaben zu argumentieren?

    Muss ich - überspitzt formuliert - putzen?


    Oder kann ich eventuell Aufgaben aus - mir fehlt hier der passende Begriff - "klassischen" Themenfeldern, die in der Stellenanzeige nicht genannt wurden, ausschließen?

    Ich denke an gängige Schlagwörter wie z.B. Verwaltung, Berufsberatung, Stundenpläne, Inklusion(?), Ganztag, Austausch/Erasmus, usw.


    Sagen wir, ich bewerbe mich als Stundenplanmacher.

    Dann kann doch die SL nicht von mir verlangen, dass ich noch ein Inklusionskonzept schreibe, weil ich A 14 bekomme - korrekt?


    Ich bin auch für jede andere Idee offen.

  • Du kannst Nein sagen zu allen nicht vereinbarten Zusatzaufgaben.


    Oder du machst deine Aufgaben kurz und schnell. Wenn jemand meckert, soll er es selbst machen. Ob ein Inklusionskonzept eine halbe Seite oder 20 Seiten lang ist, entscheidest du gemäß deiner Arbeitszeit.


    Oder bist du ein Perfektionist, wie viele Kollegen auch. Das muss abtrainiert werden.

  • Sagen wir, ich bewerbe mich als Stundenplanmacher.

    Dann kann doch die SL nicht von mir verlangen, dass ich noch ein Inklusionskonzept schreibe, weil ich A 14 bekomme - korrekt?

    In der Regel sind die Aufgabenverteilungen gerade nicht fest, sondern können auch nachträglich angepasst werden.

  • Ob ein Inklusionskonzept eine halbe Seite oder 20 Seiten lang ist, entscheidest du gemäß deiner Arbeitszeit.

    So ist es. Wir mussten ein Leistungsbewertungskonzept für distanzunterricht schreiben. Google findet ein tolles aus Thüringen. Genommen und an meine Situation angepasst. Eine Stunde Arbeit.


    So mache ich es mit ganz vielen Dingen. Vor allem, wenn viel Papier produziert werden muss.

  • Und man fragt sich immer wieder, warum die Konzepte, die man ergoogelt, nicht einfach von oben zum Anpassen kommen. ;)

    Lehrkräfte sind halt gut darin, sich unnötige Arbeit zu machen.


    Es hat ja einen Grund, wieso es Beispiellehrpläne zum editieren gibt. Es gibt massig Schulen, die wirklcih eigene machen.

  • Lehrkräfte sind halt gut darin, sich unnötige Arbeit zu machen.


    Es hat ja einen Grund, wieso es Beispiellehrpläne zum editieren gibt. Es gibt massig Schulen, die wirklcih eigene machen.

    Lehrpläne machen wir nicht, aber eigene Lernsituationen. Bayern zB macht das für seine Lehrkräfte mit dem ISB. Das ist sowas wie Qualis. Die veröffentlichen aber nur best practice Beispiele von Lehrkräften. Ich muss auch wieder eine einreichen. Das ISB macht die wirklich selbst und veröffentlicht die dann.

  • In der Regel sind die Aufgabenverteilungen gerade nicht fest, sondern können auch nachträglich angepasst werden.

    Hi, ich schalte mich mal hier ein in Eure Diskussion. Auf Seite 22 des Anhangs findet ihr einen aktuellen Artikel zu diesem Thema. Bitte nicht falsch verstehen. Ich mache hier keine Werbung für diesen Verband und bin auch nicht in dem Bundesland tätig. Mir sind aber die Klagen gegen die Zusatzaufgaben bekannt. Alle sind bisher gescheitert mit der Begründung, dass ein besonders erfahrener und belastbarer Beamter keine zeitliche Entlastung benötige. In einem Verfahren wurde dann die Arbeitszeiterfassung von den Richtern eingefordert. Ich glaube, dass sich diese ganzen Probleme nur über die Arbeitszeiterfassung lösen lassen. Z.T. sind schon mehrere Verfahren beim OVG anhängig in der Frage, ob die Arbeitszeiterfassung eingefordert werden muss, da der Dienstherr sich beständig weigert und es nur noch darum geht, Zeit zu schinden s. Sachsen.

  • Und man fragt sich immer wieder, warum die Konzepte, die man ergoogelt, nicht einfach von oben zum Anpassen kommen.

    Als Seiteneinsteiger fand ich es sehr befremdlich, dass jede Schule einen eigenen Lehrplan für jedes Fach entwickeln muss.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Als Lehrerin finde ich es sehr befremdlich, dass das Land (oft? immer?) keine Vorlage / Beispiel zur Verfügung stellt, sowas erst nach Monaten auf irgendeiner Fortbildung präsentiert hat (eine Schule wurde genötigt etwas vorzulegen?) und dann gut vernetzte Kolleg*innen alle das Beispiel oder das Werk einer Schule immer weitergeben, mit jeweils leichten Anpassungen.
    Ich stelle mir immer vor, dass unsere Fassung im Norden das Ergebnis einer Stille-Post-Weiterleitung des Werks eines Kollegen aus Köln ist. Über das Sauerland und zurück.

  • Als Lehrerin finde ich es sehr befremdlich, dass das Land (oft? immer?) keine Vorlage / Beispiel zur Verfügung stellt, sowas erst nach Monaten auf irgendeiner Fortbildung präsentiert hat (eine Schule wurde genötigt etwas vorzulegen?) und dann gut vernetzte Kolleg*innen alle das Beispiel oder das Werk einer Schule immer weitergeben, mit jeweils leichten Anpassungen.
    Ich stelle mir immer vor, dass unsere Fassung im Norden das Ergebnis einer Stille-Post-Weiterleitung des Werks eines Kollegen aus Köln ist. Über das Sauerland und zurück.

    Auf den Seiten des Ministeriums https://www.schulentwicklung.n…end-ab-2019-20/index.html finden sich doch diese Lehrpläne für jeden leicht einsehbar und zumindest für meine Fächer auch immer sehr zeitnah.

    • Offizieller Beitrag

    Das war definitiv nicht immer der Fall (und ich habe vier Fächer, da waren wir nicht an mehreren Schulen kollektiv blind (und ich kenne die Seite, das Land hat daraus gelernt) ;) )
    Ich sass schon in FoBis (je eine für ein Fach), in der uns erklärt wurde, dass es eben nicht die Aufgabe des Ministeriums sei, dafür hätten sie eben keine Ressourcen. Das Rauen in der jeweiligen Versammlung war .. nett).

  • Stimmt ganz zu Anfang sah das Angebot dünn aus, aber alle Schulen sollten zeitnah die schuleigenen Lehrpläne machen. Für Chemie gab's längere Zeit nichts von denen, dafür aber von den Schulbuchverlagen. Da habe ich einfach den von Prisma genommen. 🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Sagt ihr hier gerade, dass es manchmal keine Vorgaben für Kompetenzziele oder wenigstens Inhalte einzelner Fächer gibt? Oder zumindest gab?

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