Gedanken zur EU-Wahl und zu den Radwegen (aus: Worüber ich mich heute freuen kann...)

  • … weil das nicht überlebenswichtig ist?

    Streichen wir danach Deutsch oder lieber Mathe, um gesunde Ernährung und Bewegung, Umgang mit Geld und Anträgen und Verträgen, Umgang mit Medien, Kommunikation, Resilienz, Gartenbau und Demokratie beizubringen?

    Mathe und Deutsch nicht, zu Gunsten der von dir genannten Inhalte (inkl. Schwimmen und Radfahren) können wir aber gerne alles andere kürzen (und nein, zu meinen Fächern gehören weder D noch M).

  • Was die wenigen (sicher) radfahrenden Kinder auf den Straßen angeht, muss man sich doch gar nicht wundern. Wenn ich mich heute im Wohngebiet meiner Kindheit umschaue, wird mit das schnell klar. Früher (60er/70er Jahre) sind wir durch diese Straßen "gebrettert", kaum dass wir wackelig im Sattel saßen. Ich will die Vergangenheit bestimmt nicht schönreden, aber es haben nur wenige Autos auf den Straße gestande, heute ist alles zugeparkt und selbst in Sackgassen mehr motorisierter Verkehr unterwegs.

    Spielen auf der Straße war früher selbstverständlich und das wussten auch die Autofahrer. Für die Kinder hat Radfahren außerdem nicht mehr denselben Stellenwert wie damals, sie haben so viele andere Beschäftigungen. Zudem sind Eltern (zu Recht) vorsichtiger geworden und lassen ihrem Nachwuchs oft nicht den Freiraum, einfach mit dem Rad loszufahren.

    Hier in der Großstadt haben meine eigenen Kinder im Hof hinter den Häusern die Möglichkeit gehabt, das Radfahren zu lernen. Aber bevor sie sich halbwegs sicher allein radelnd im Straßenverkehr bewegen konnten, mussten sie auch älter als 11/12 sein, trotz Radfahrunterricht und -prüfung.

  • Mathe und Deutsch nicht, zu Gunsten der von dir genannten Inhalte (inkl. Schwimmen und Radfahren) können wir aber gerne alles andere kürzen (und nein, zu meinen Fächern gehören weder D noch M).

    In Ostdeutschland wird der Schwimmunterricht traditionell sehr ernst genommen und findet zumindest in SN fest verankert ein SJ lang statt der Doppelstunde Sport statt. Gestrichen wurde dafür meines Erachtens nichts.


    Generell bleibt halt immer die Frage, was man an Schule für Erwartungen heranträgt. Preppen, Erste Hilfe, Kommunikation in Konfliktfällen und Umgang mit psychischen Krisen ist auch lebenswichtig.

  • Der dritte Punkt wird hier ab der Grundschule gelehrt, der vierte Punkt in manchen weiterführenden Schulen auch. Erste Hilfe sollte meiner Meinung nach alle zwei Jahre für alle (!) Pflicht sein, auch dies gerne auf Kosten anderer Fächer.

  • Quittengelee: Überlebensfähigkeit, Lebenstüchtigkeit, Empathie, Rechnen, Lesen, Schreiben. Das wären meine Erwartungen an Schule. Dann erst kommt der Rest. Dass dies nicht der Allgemeinbildungsvorstellung im Lande der Dichter und Denker entspricht ist mir klar - sei's drum.

  • Empathie, (...) Das wären meine Erwartungen an Schule.

    Da kenn ich aber nicht wenige KuKs, da hängt diesbezüglich ganz schwer was im Argen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Da kenn ich aber nicht wenige KuKs, da hängt diesbezüglich ganz schwer was im Argen.

    Empathie ist zu schwammig. Man muss sicher nicht jeder Befindlichkeit Raum geben, wo aber die relevanten Befindlichkeiten anfangen und die irrelevanten aufhören, bewerten Menschen unterschiedlich.

  • Nennt es Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe, normalen Menschenverstand ... Dass die ein oder andere Kollegin ungeeignet ist für den Job sehe ich auch so.

    Das ist nicht weniger schwammig. Probleme kann es hier zudem nicht nur mit weiblichen Kollegen geben.

  • 2. An "unserer" Grundschule hat es eine (!) Fahrradübung von 90 Minuten in 4 Jahren gegeben. Vielleicht sollte man den Fokus der Lerninhalte ein bisschen verschieben, sowohl von Seiten der Grundschulen als auch von Seiten der Verkehrspolizei .... ist mir unbegreiflich.

    Das wäre für meine Stadt völlig ungewöhnlich.

    Hier machen alle Grundschulen Fahrradtraining und auch die Fahrradprüfung mit den Schülern in Klasse 3 oder 4. Das ist auch wirklich gut so.

    Ich stimme dir zu, dass das auch ein absolutes muss ist.

  • Velowege enden gerne mal unvermittelt im Nichts

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  • 2. An "unserer" Grundschule hat es eine (!) Fahrradübung von 90 Minuten in 4 Jahren gegeben. Vielleicht sollte man den Fokus der Lerninhalte ein bisschen verschieben, sowohl von Seiten der Grundschulen als auch von Seiten der Verkehrspolizei .... ist mir unbegreiflich.

    Bei uns sind das in der Grundschule in der 3. und 4. Klasse in Summe 4 Tage an denen mit dem Fahrrad geübt wird. Da ist dann jeweils immer ein ganzer Tag fürs Fahrrad reserviert.

  • Wobei 50 Kilometer als Lieferstrecke per LKW ja akzeptabel sind. Da rechnet sich das zweimalige Umladen auf und von Schiene nicht. Aber in vielen Fällen wäre das möglich.

    Die Bahn fällt als Transportmittel für den Güterverkehr eh aus, weil die (vormals zurückgebauten) Strecken jetzt schon überlastet sind und die Güterbahnhöfe in der notwendigen Anzahl auch nicht mehr existieren. Ohne massiven Ausbau der Bahn-Infrastruktur, der eh Jahrzehnte dauern dürfte, bekommt man mit der Bahn keine zusätzlichen Güter transportiert.

  • Die Bahn fällt als Transportmittel für den Güterverkehr eh aus, weil die (vormals zurückgebauten) Strecken jetzt schon überlastet sind und die Güterbahnhöfe in der notwendigen Anzahl auch nicht mehr existieren. Ohne massiven Ausbau der Bahn-Infrastruktur, der eh Jahrzehnte dauern dürfte, bekommt man mit der Bahn keine zusätzlichen Güter transportiert.

    Bei uns wurde gerade eine Bahnlinie reaktiviert. Eigentlich sollte sie schon lange abgebaut werden. Ein großer, Metall verarbeitender Betrieb hatte die Strecke von der Bahn gekauft und für den Transport der Rohwaren und Produkte genutzt. So wurde der Rückbau verhindert. Seit einem Jahr findet nun auf der Linie wieder eingeschränkter Personenverkehr statt.

    In der Regel wurden bei stillgelegten Strecken nur die Schienen abmontiert, der Bahndamm blieb weitgehend erhalten, oft auch die Brücken. Es existieren auch zahlreiche Umladebahnhöfe, die auf ehemaligen Militäranlagen stehen. Dort wurden Panzer verladen - da sollten einige Container kein Problem darstellen.
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  • Bei uns wurde gerade eine Bahnlinie reaktiviert.

    Bei uns haben sie aus den Bahnlinien Fahrradschnellwege gemacht, weil die Strecken ja fast eben sind. Gleise sind gar nicht mehr vorhanden. Da müsste man jetzt die ganzen Radwege wieder sperren. Auf den Geländen der ehemaligen Bahnhöfe stehen inzw. Industriegebiete. Die müßte man alle wieder enteignen, um die Flächen für Bahnhöfe zurückzubekommen.

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