Gedanken zur EU-Wahl und zu den Radwegen (aus: Worüber ich mich heute freuen kann...)

  • Fahren auf der Fahrbahn (§ 2 Abs. 1 und 2 StVO)


    Wenn kein beschilderter Radweg vorhanden ist, dürfen Radfahrende die Fahrbahn benutzen. Dort gilt, wie

    sonst auch, das Rechtsfahrgebot. Radfahrende müssen „möglichst weit rechts“ am Fahrbahnrand fahren.

    Aber wie weit rechts ist das? Durch den Rinnstein, wo sich Schmutz und Scherben sammeln? Oder dicht an

    parkenden Autos vorbei, deren Türen sich plötzlich öffnen können? Besser nicht! Etwa eine Autotürbreite

    Abstand (mehr als 1 Meter) kann bei parkenden Autos angemessen sein, sonst etwas weniger (0,80 m). Ge-

    meint ist dabei immer der Abstand vom Lenkerende.


    https://www.adfc.de/fileadmin/…fuer_Radfahrende_6.20.pdf

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Wenn kein beschilderter Radweg vorhanden ist, dürfen Radfahrende die Fahrbahn benutzen. Dort gilt, wie

    sonst auch, das Rechtsfahrgebot. Radfahrende müssen „möglichst weit rechts“ am Fahrbahnrand fahren.

    Aber wie weit rechts ist das?

    Eben. Außerdem müssten Autos 1,5m Abstand beim Fahren halten, täten sie dies, wäre schön viel geholfen.


    Insgesamt sind die meisten Städte nur für KfZ-Verkehr ausgelegt, das ist ein Problem, ich bin daher froh um jeden Radstreifen am Rand, weil Autofahrende diesen im Normalfall sehen.

  • Ich wäre für Tempo 30 innerorts und Radfahrer in die Mitte der Spur.

    Dann müssten Autos regulär überholen und könnten sich nicht "schnell" vorbeiquetschen.

    Ich wurde mal von so einem "vorbeifahrenden" Auto vom Rad geholt, auf einer Straße ohne Mittelstreifen außerorts.

  • Erfassen, ja. Wiedergeben muss man sie nicht, wenn man sie als irrelevant aussortiert hat. Unentwegt auf Irrelevantem 'rumreiten muss man erst recht nicht.

    Bleib doch einfach bei den Fakten und gut ist. Was genau bringt es dir, Fakten zu verfälschen, Individuen absichtlich falsche Geschlechter zuzuordnen und dann auch noch rumzudiskutieren, wenn dich Menschen darauf hinweisen, dass du Personen falsch bezeichnet hast?

    Das ist schon eine merkwürdige Masche.

  • Ich verweise noch mal auf meinen Beitrag #220


    Wenn wir zum Thema zurückkehren wollen, wäre es vielleicht sinnvoll, damit einfach weiterzumachen.

    Ich wäre für Tempo 30 innerorts und Radfahrer in die Mitte der Spur.

    Wobei 30 schon sehr langsam ist für Autofahrende, für größere Straßen eher ungeeignet. Und ich fahre definitiv keine 30km/h mitm Rad... Im Kreisverkehr fahre ich aber auf der Fahrbahnmitte, da passt's gut.


    Ich hab mal mein halbstarkes Kind zufällig gesehen, wie es Rad fährt und da ist mir Angst und Bange geworden! Wegen Corona ist das Radthema und die Fahrradprüfung in der Grundschule ausgefallen. Mir war nicht klar, was man sich für einen käse zusammenradeln kann, wenn man sich für unverwundbar hält :angst: Haben erst mal linksabbiegen geübt etc.

  • Basel hat übrigens eine grauenvolle Verkehrsführung für Velofahrer*innen. Ich fahre an sich gerne Velo, nehme in der Stadt aber oft den ÖV oder gehe zu Fuss, weil es mir echt zu blöd ist mit dem Velo. Velowege enden gerne mal unvermittelt im Nichts, dann kommt die nächste Kreuzung und man weiss nicht, wie man sich einordnen soll, wenn man die Stadt nicht zu 100 % auswendig kennt. Die Spur im laufenden Verkehr mal eben zu wechseln ist abenteuerlich, v. a. zu Stosszeiten. Es hat immer Velofahrer*innen, die sich in Basel (noch) nicht auskennen und natürlich einen Haufen Grenzgänger*innen, die oft nur in der Lage sind, exakt ihren Arbeitsweg abzufahren und dann bricht der Stress aus, wenn irgendwas nicht so ist, wie es sein sollte.


    Absolut anstrengend sind in dem Kontext auch die unterschiedlichen Fahrstile von Schweizern, Franzosen und Deutschen. Die Schweizer sind in der Regel ausreichend tranig, dass man als Velofahrer eigentlich immer noch rechtzeitig reagieren kann. Zudem sind sie den Verkehr in Basel natürlich gewöhnt und gucken entsprechend. Franzosen sind absolut unberechenbar und schaffen es grundsätzlich nicht, die Velospur freizuhalten. Die Deutschen sind irgendwas dazwischen und meistens noch OK.


    Jetzt werden überall in der Stadt die Tramhaltestellen barrierefrei umgebaut. An sich ist das natürlich eine gute Sache, für die Velofahrer*innen führt es in den meisten Fällen aber zu einer nicht hinnehmbaren Verschlechterung der Situation. Wer Basel kennt, weiss wie absurd eng die Strassenzüge sind. Die Haupteinfallsstrasse aus Richtung Norden ist in jede Richtung einspurig, in der Mitte fährt das Tram ebenfalls in beide Richtungen einspurig. Ich vergleiche mal mit Heidelberg, das ist ähnlich gross wie Basel, da ist die Speyrerstrasse in beiden Richtungen zweispurig geführt und das Tramgleis in der Mitte ist abgesetzt, da fahren keine Autos drüber. Auf dem Riehenring fahren die Autos ja obendrein noch über das Tramgleis, anders ginge es gar nicht und als Velofahrer kann man gucken, wo man bleibt. Die Tramhaltestellen sind nun alle hochgezogen, so dass man ebenerdig ein- und aussteigen kann. Es tun sich also in regelmässigen Abständen "Verkehrsinseln" auf, die den kompletten Verkehr blockieren. Links und rechts davon ist die Strasse natürlich auf die Hälfte verengt, eigentlich passt da nur noch exakt ein Auto durch. Aber natürlich quetschen sich die meisten Velofahrer dann zugleich da auch noch mit rein.


    Am Kunstmuseum gibt es unterdessen eigentlich eine Ampellösung für die Velofahrer*innen, die wird aber regelmässig übersehen. Dann hält also das Tram, die Leute steigen ein und aus und von hinten kommen Velofahrer*innen mit gerne mal Tempo 30 angeflogen, denen nur noch die Hauswand vom Museum bleibt, wenn sie die rote Ampel übersehen haben. Wer das Kunstmuseum überlebt hat, fährt als nächste in einen Kreisverkehr ein, in den von links aus der Rittergasse Schüler*innen und Student*innen ohne jegliche Rücksichtnahme und bergab im Sturzflug angerauscht kommen. Über die dahinterliegende Wettsteinbrücke geht es gleichermassen bergab ins Kleinbasel, da habe ich es mal erlebt, dass jemand mitten auf der Brücke mit dem Velo einfach stehen geblieben ist und im nächsten Moment einer der besagten Studis hintendrauf hing. Die gerammte Person hat sich immerhin nur die Nase gebrochen, wir haben dann mal Polizei und Ambulanz informiert.


    Ehrlich gesagt rege ich mich als Velofahrerin die meiste Zeit über andere Velofahrer*innen auf. Ja, die Verkehrsführung ist scheisse, sie ändert sich aber nicht, wenn man dann auch noch scheisse fährt. Ich fahre auf meinen Arbeitsweg ein Stück der Autobahn entlang, von der man dann nach der Schwarzwaldbrücke runtergefädelt wird auf die Schwarzwaldallee. An der Stelle geht der Veloweg einfach geradeaus weiter obwohl die Strasse auch um eine Spur nach links und nach rechts erweitert wird. Die meisten Autofahrer*innen schaffen es hinter den Velos zu bleiben wenn sie den Spurwechsel machen, nicht wenige Velofahrer*innen ziehen abrupt und ohne Handzeichen einfach mal nach links oder rechts. Nota bene ... Es geht nach der Brücke wieder im Sturzflug bergab. Ein Stück weiter vorne wird es regelmässig lebensgefährlich. Der Veloweg geht immer noch geradeaus, es kommt die nächste Kreuzung mit einer Rechtsabbiegespur die sehr häufig auch von LKW genutzt wird. Wie kommt man als Velofahrer*in auf die irrsinnige Idee, sich RECHTS auf die Abbiegespur NEBEN einen LKW zu stellen, wenn man eigentlich geradeaus fahren will? Natürlich ordne ich mich zwischen die beiden Autokolonnen ein und fahre ganz nach vorne über die Haltelinie an die Ampel ran, so dass ich auch von allen gesehen werde. Ich habe dort schon jemanden tot auf der Kreuzung liegen sehen, der rechtsabbiegende LKW stand daneben und wartete auf die Polizei.


    Es täte den allermeisten Menschen, egal in welchem Alter, ausgesprochen gut regelmässig auch auf dem Velo nachgeschult zu werden. Jeder sollte sich mal in einen LKW reinsetzen müssen um selber zu sehen, wie riesengross der tote Winkel ist. Und für eine Bewerbung im Verkehrsdepartement sollte es verpflichtend sein nachzuweisen, dass man selbst regelmässig mit dem Velo in der Stadt fährt.

  • Zu dem Fall:

    In der Fahrradausbildung in der 4. Klasse ist der tote Winkel und wie man sich als Radfahrer zu seiner eigenen Sicherheit verhält ein großes Thema. Meine Schule lässt zusätzlich beim jährlichen Bustraining die Schüler extra in den toten Winkel stellen und die Spiegel von der Fahrerseite her anschauen, dass jedem klar wird, wie gefährlich der tote Winkel ist.

    Gibt es überhaupt Verkehrserziehung oder so etwas wie Belehrungen in Bezug auf den toten Winkel in der Sekundarstufe?

    Natürlich kann es helfen, wenn Fahrradfahrer den toten Winkel kennen. Ich würde das meinen Kindern auch beibringen.


    Allerdings sollten nicht die Schüler darüber geschult werden müssen, sondern die betroffenden Kraftfahrer dahingehend informiert sein, dass sie nicht losfahren können/dürfenb, wenn sie nicht sehen, ob sie jemanden über den Haufen fahren. Wie kann man auf die Idee kommen, diese Verantwortung den Kindern aufzuerlegen?

  • Genau so, und mit dem unmissverständlichen Hinweis an die Kinder (!), niemals rechts an fahrenden, gerade haltenden oder rechts blinkenden Fahrzeugen vorbei zu fahren.

    Die Straßenverkehrsordnung sieht aber gerade vor, dass Fahrradfahrer langsam an einer Ampel rechts an den wartenden Fahrzeugen vorbeifahren dürfen. Ein Autofahrer muss also immer damit rechnen!

  • Allerdings sollten nicht die Schüler darüber geschult werden müssen

    Doch, absolut. Dann kommt man nämlich gar nicht erst auf die lebensmüde Idee, einem LKW rechts vorzuziehen. Es hilft auch nicht, sich *vor* einen LKW zu stellen, man wird nicht gesehen. Einfach dahinter bleiben.

  • Eben. Außerdem müssten Autos 1,5m Abstand beim Fahren halten, täten sie dies, wäre schön viel geholfen.


    Insgesamt sind die meisten Städte nur für KfZ-Verkehr ausgelegt, das ist ein Problem, ich bin daher froh um jeden Radstreifen am Rand, weil Autofahrende diesen im Normalfall sehen.

    Gerade wenn es Schutzstreifen gibt, wird man oft enger überholt als ohne, weil die Autofahrer alles links der Markierung für ihren Bereich halten. Außerdem führt der Schutzstreifen dann oft direkt neben parkenden Autos entlang, so dass man eben nicht 1 m Abstand zu diesen einhalten kann, wenn man auf dem Schutzstreifen fährt.


    Aber ein Schutzstreifen mit dem passenden Abstand zu den Parkplätzen ist wohl nicht dauerhaft durchsetzbar. Hier haben sie in Soest mal versucht., sind aber schließlich gescheitert. Dabei war es so unsinnig nicht, weil die Straße sowieso nicht breit genug ist, einen Radfahrer mit 1,5 m Abstand zu überholen, da können sie den Schutzstreifen auch mittig führen. Allerdings mussten alle Autos auch über den Schutzstreifen fahren, was ja eigentlich nicht so gedacht ist.

  • Doch, absolut. Dann kommt man nämlich gar nicht erst auf die lebensmüde Idee, einem LKW rechts vorzuziehen. Es hilft auch nicht, sich *vor* einen LKW zu stellen, man wird nicht gesehen. Einfach dahinter bleiben.

    Du hast das müssen gelesen? Natürlich soll man im Straßenverkehr vorausschauend fahren, aber im Moment nimmt man in Kauf, dass 11-jährige Kinder im Straßenverkehr für erwachsene Autofahrer mitdenken müssen. Das darf meiner Meinung nach nicht die Lösung sein.


    Und dummerweise gibt es auch bei Radwegen oder Radstreifen Haltelinien für Radfahrer, die im toten Winkel und im Kurvenbereich von LKW liegen, wenn dieser neben dran an der Ampel stand. Wie will man das Kindern beibringen?

  • Du hast das müssen gelesen?

    Ja sicher habe ich das gelesen. Menschen egal in welchem Alter *müssen* wissen, dass es absolut lebensgefährlich ist, sich mit dem Velo in den toten Winkel eines LKWs zu stellen. Es nützt dir als Velofahrer überhaupt nichts, wenn du eigentlich recht gehabt hättest wenn du tot gefahren wurdest.

  • Wenn du es so liest, dass man es wissen muss, um sein Leben zu schützen, dann ja.


    Aber ebenso müssen Autofahrer (insbesondere von LKW) wissen, dass es absolut lebensgefährlich (für andere) ist, loszufahren, wenn man nicht weiß, ob im toten Winkel jemand steht. Den toten Winkel kennt jeder Autofahrer, wer losfährt ohne sicher zu wissen, dass dort niemand steht, handelt aus meiner Sicht mindestens fahrlässig. Eher grob fahrlässig, da jeder weiß, dass ein Auto mit mehreren oder sogar vielen Tonnen Masse lebensgefährlich ist für andere Verkehrsteilnehmer, die eventuell im toten Winkel stehen.

  • Die Straßenverkehrsordnung sieht aber gerade vor, dass Fahrradfahrer langsam an einer Ampel rechts an den wartenden Fahrzeugen vorbeifahren dürfen.

    Ich rede von Grundschulkindern. Die dürfen sogar noch auf dem Gehweg fahren. Und ich schrieb nicht von wartenden Fahrzeugen, bitte genau lesen.

  • Wie regelmässig fährst du selbst Velo? Echt, ich kann dir x Situationen aufzählen, in denen aber mal sowas von der Velofahrer fahrlässig handelt. Das rechts am Bus oder LKW vorbeiziehen ist nur der "Klassiker". Dazu kommen falsch rum um Verkehrsinseln fahren, in der falschen Richtung über Brücken fahren, abruptes Abbiegen ohne Handzeichen und vorheriges Einordnen, mit Kopfhörern in den Ohren fahren, im Dunklen ohne Beleuchtung, etc pp Velofahrer*innen sind meiner Ansicht nach die dümmsten und gefährlichsten Verkehrsteilnehmer*innen überhaupt.


    Edit: Ich vergass in meiner Aufzählung ein besonderes dämliches Verhalten vieler Velofahrer*innen. Am Zebrastreifen anhalten scheint nur für den motorisierten Verkehr zu gelten. Besonders lustig, wenn man als Fussgänger*in losläuft und von einem Velo fast plattgemacht wird, weil man es hinter einem wartenden Auto nicht gesehen hat.

  • Ich finde die Verkehrsteilnehmer, die fossile Energien verbrennen, um von A nach B zu kommen, viel dümmer.

    Falls wir hier gerade beim Dissen sind.

    Soso. Was glaubst du, wie die Lebensmittel in deinen Supermarkt kommen? Wie die Rohstoffe für dein Smartphone bzw dein Laptop, auf dem du gerade diesen unreflektierten Unsinn schreibst, von A nach B kommen?

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