Gedanken zur EU-Wahl und zu den Radwegen (aus: Worüber ich mich heute freuen kann...)

  • Ok, wo genau sollten Radfahrende dann sicher fahren ohne direkt ganze Stadtteile für den Autoverkehr zu sperren? Ich bin sehr interessiert an konstruktiven Ideen.

    „Fahrzeuge fahren auf der Fahrbahn.“ sagt die StVO.


    Aber des Sperren des Autoverkehrs ist trotzdem eine gute Idee. Von dem gehen die Gefahren aus. Die Opfer an den Rand zu drängen, ist dagegen nicht so erfolgreich, wie man sieht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Die Haarfarbe des Kindes wäre auch ein Faktum. Ist sie deshalb relevant?

    Letzte Anmerkung von mir: wir wissen, dass es sich um einen 11jährigen Jungen handelt. Warum beharrst du darauf, ihn als Mädchen zu bezeichnen? Das gleiche gilt für die Person, die den LKW gefahren hat. Das war ein Mann und keine Frau. Ich verstehe nicht, warum du diese Fakten verdrehst und den im Artikel gar nicht genannten und auch tatsächlich irrelevanten Aspekt der Haarfarbe ins Spiel bringst.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • O. Meier schreibt nicht, dass es ein Mädchen sei. Sie schreibt auch sowas wie "Frosch ist Schulleiterin.", wissend dass Frosch ein Mann ist. Das ist einfach das generische Femininum - quasi das Gegenstück zum weitverbreiteten generischen Maskulinum, bei dem die Verwender (m/w/d) unabhängig vom biologischen Geschlecht der adressierten Person(en) das grammatikalische Maskulinum verwenden.

    Ich habe bislang nicht mitbekommen, dass O. Meier sich über irgendjemanden brüskiert hätte, der das generische Maskulinum verwendet. Warum stören sich also manche User daran, dass es bei O. Meier eben klassisch das generische Femininum ist? Jeder sollte doch in der Lage sein, zu wissen, was im konkreten Fall gemeint ist.

  • Zitat

    O. Meier schreibt nicht, dass es ein Mädchen sei.

    Sie schreibt „diese „Elfjährige“, nicht dieser Elfjährige. Ein generisches Femininum macht nur Sinn in Fällen, in denen das Geschlecht eben nicht bekannt ist.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Sie schreibt „diese „Elfjährige“, nicht dieser Elfjährige. Ein generisches Femininum macht nur Sinn in Fällen, in denen das Geschlecht eben nicht bekannt ist.

    Oder in den Fällen, in denen die Nennung des biologischen Geschlechts nicht inhaltsverändernd wäre.

    In dem verlinkten Artikel ist der gravierende Faktor das Alter des Opfers, weniger dessen biologisches Geschlecht.

    Genau wie beim generischen Maskulinum ist es auch beim generischen Femininum möglich, sprachlich die Fälle hervorzuheben, bei denen das biologische Geschlecht der adressierte(n) Personen tatsächlich inhaltsverändernd ist.

  • Gymshark, das finde ich total dämlich. Man bezeichnet nicht Jungen als Mädchen und Männer als Frauen. O. Meier macht das tatsächlich nicht nur hier. Ich erinnere mich an den Schauspieler (einen Mann), den sie konsequent als Schauspielerin bezeichnet hat. Ich kann da weder einen linguistischen noch einen sozialen Kontext erkennen, der das irgendwie sinnvoll machen könnte.

  • „Fahrzeuge fahren auf der Fahrbahn.“ sagt die StVO.

    Wenn das bei dir in der Stadt gut klappt ist das natürlich großartig. Gerade wenn es aber um Unfälle geht mit LKWs, die beim Abbiegen Radfahrende verletzen bin ich mir recht sicher, dass das alleine keine Lösung darstellt, auch wenn sich manche Unfälle sicherlich so verhindern lassen- vorausgesetzt die Autofahrenden überholen dann nicht so rücksichtslos wie bei mir in der Stadt an den Stellen, an denen es keine Radwege gibt und die Radfahrenden deshalb natürlich auf der Straße unterwegs sind. Mein bisheriger Eindruck war, dass das besser klappt dort, wo es Radwege gibt, aber dieser könnte natürlich täuschen.


    Radvorrangstraßen, auf denen Autos unterwegs sein dürfen im Schritttempo, aber keinerlei Vorfahrtsrechte genießen im Gegensatz zu den Radfahrenden wären für mich noch eine ganz gute Variante- vorausgesetzt, die Radfahrenden rasen dann nicht umgekehrt rücksichtslos Fußgänger um an Überquerungen, nur weil sie meinen, sie dürften auf derartigen Wegen alles. (Städte wie Freiburg lehren einen, dass Radfahrende genauso rücksichtslos unterwegs sein können wie Autofahrende und ein nicht unwesentlicher Anteil sich dabei- genau wie bei den Autofahrenden- sogar noch im Recht wähnt, wenn andere in der Folge verletzt wurden.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Der Punkt des grammatisch generischen Geschlechts ist gerade, dass ein Begriff wie "Schauspieler(in)" nicht an das biologische Geschlecht gebunden ist, sondern eher eine Tätigkeit, ein Amt oder eine besondere Eigenschaft in den Vordergrund rückt.

    Wenn jemand im generischen Feminimum schreibt "Brad Pitt ist Schauspielerin.", wird damit gerade nicht gesagt "Brad Pitt ist eine Frau.", sondern "Brad Pitt übt den Schauspielberuf aus.".

    Wenn es dann doch einmal inhaltsverändernd sein sollte, hervorzuheben, dass Brad Pitt ein Mann ist, traue ich O. Meier zu, dass sie das sprachlich entsprechend kennzeichnet. Bis dahin weiß ja jetzt jeder, dass sie das generische Femininum verwendet und somit für sie Brad Pitt die Schauspielerin und Frosch die Schulleiterin ist.

  • Gymshark, Ich lach mich schlapp... Danke dafür. Und Herrn O. Meier danke ich für das Anleiern dieser nachdenklich machenden Diskussion, die absurde Blüten treibt. (All das passt natürlich nicht zu dem tragischen Fall).

    • Offizieller Beitrag

    Ich erinnere mich an den Schauspieler (einen Mann), den sie konsequent als Schauspielerin bezeichnet hat

    Und aus "dem Schulträger", der gar keine reale Person ist (das wären nämlich die Mitarbeiter uns Mitarbeiterinnen beim Schulträger) macht er konsequent eine "Schulträgerin".

    Das wäre ungefähr so, als ob man "Tischin" oder "Hosenträgerin" schreiben würde.


    Aber wenn er meint. 😉

    • Offizieller Beitrag

    Wenn jemand im generischen Feminimum schreibt "Brad Pitt ist Schauspielerin.", wird damit gerade nicht gesagt "Brad Pitt ist eine Frau.", sondern "Brad Pitt übt den Schauspielberuf aus

    Hat schon jemand hier geschrieben, dass man bei einer konkreten Personen, deren Geschlecht man kennt, keine generische Form nutzt? Warum auch ?

  • (All das passt natürlich nicht zu dem tragischen Fall).

    Dann wäre es gut, wenn nicht lauter Leute es immer wieder thematisieren.


    Zum Thema Radwege würde mich interessieren, inwiefern diese für LKW-Unfälle verantwortlich sein sollen. Wenn sich Kinder ohne Radstreifen am Rand neben den LKW quetschen, ist sicher nichts gewonnen.

  • Zu dem Fall:

    In der Fahrradausbildung in der 4. Klasse ist der tote Winkel und wie man sich als Radfahrer zu seiner eigenen Sicherheit verhält ein großes Thema. Meine Schule lässt zusätzlich beim jährlichen Bustraining die Schüler extra in den toten Winkel stellen und die Spiegel von der Fahrerseite her anschauen, dass jedem klar wird, wie gefährlich der tote Winkel ist.

    Gibt es überhaupt Verkehrserziehung oder so etwas wie Belehrungen in Bezug auf den toten Winkel in der Sekundarstufe?

  • Gibt es überhaupt Verkehrserziehung oder so etwas wie Belehrungen in Bezug auf den toten Winkel in der Sekundarstufe?

    Verkehrserziehung wie in der GS nein, Gespräche über sichere Schulwege durchaus.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn sich Kinder ohne Radstreifen am Rand neben den LKW quetschen, ist sicher nichts gewonnen.

    Ich denke, Radfahrer sollten, wie Autos auch, innerorts (außerhalb von Ortschaften macht mir das Tempo der Autos Sorgen) in der Mitte der Spur fahren. Man sieht sie gut und kann sie nur umständlich überholen.

  • In der Fahrradausbildung in der 4. Klasse ist der tote Winkel und wie man sich als Radfahrer zu seiner eigenen Sicherheit verhält ein großes Thema. Meine Schule lässt zusätzlich beim jährlichen Bustraining die Schüler extra in den toten Winkel stellen und die Spiegel von der Fahrerseite her anschauen, dass jedem klar wird, wie gefährlich der tote Winkel ist.

    Genau so, und mit dem unmissverständlichen Hinweis an die Kinder (!), niemals rechts an fahrenden, gerade haltenden oder rechts blinkenden Fahrzeugen vorbei zu fahren.

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