Quereinstieg als Jurastudent mit Bachelor in Rechtswissenschaften


  • Hallo Zusammen :)


    Ich informiere mich aktuell über die
    Möglichkeit einen Quereinstieg in den Beruf als Lehrer (OBAS) in Angriff zunehmen.



    Das System mit den internen Bewerbungen an den jeweiligen Schulen und Fächern hat sich mir relativ schnell erschlossen, soweit ich es aber verstanden habe, wird bei der Eignung für die jeweiligen Fächer auf die ECTS meines Bachelors geschaut. Im Bachelorstudium habe ich ausschließlich rechtswissenschaftliche Fächer belegt. Wäre eine Einstellung damit eventuell in Fächern wie Sozialwissenschaften oder ähnlichem möglich? Oder würde dies von Anfang an ausgeschlossen sein? Meine Wunschfächer wären eigentlich Pädagogik und Philosophie. Ich wäre da aber für alle Fächer, die in Betracht kommen, offen.

    Welche Schulform wäre eurer Meinung nach am geeignetsten ?




    Vielleicht kann mir jemand von seinen Erfahrungen bzw. Einschätzungen diesbezüglich behilflich sein.


    Ich danke euch :)

    • Offizieller Beitrag

    Schau dir den Modellstundenplan des Studiums der genannten Fächer und geh in dich.
    WAS um Gottes Willen soll dir dabei anerkannt werden?

    Mir fällt kein Schulfach ein, das in Frage käme. Ich glaube (!) mich zu erinnern, dass selbst Rechtsantwaltsgehilfen nicht an beruflichen Schulen ausgebildet werden, so dass es auch für BK nicht viel bringen würde.
    Du kannst einfach grundständig studieren (und gleichzeitig gut überlegen, es sind keine Mangefächer, mitunter sehr überbelegte Fächer und dann zusammen in der Kombi?

    (aber sehr schöne Fächer, 2 davon habe ich, das dritte hätte ich gerne. Realistischerweise aber definitiv keine Planstelle-Kombi)

  • Schau dir den Modellstundenplan des Studiums der genannten Fächer und geh in dich.
    WAS um Gottes Willen soll dir dabei anerkannt werden?

    Man kann es den Leuten nicht vorwerfen, der "wir nehmen jeden"-Eindruck wird ja von den Bundesländer bewusst so erzeugt und in manchen gilt er für den Grundschulbereich ja auch weitgehend.

  • Doch, Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte besuchen auch den Berufsschulunterricht an öffentlichen berufsbildenden/beruflichen Schulen.


    Vor einiger Zeit hatten wir zum Thema "Seiteneinstieg mit Rechtswissenschaften" schon mal einen Thread, meine ich. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte dort jemand geschrieben, dass OBAS am BK wohl in dem Bereich durchaus möglich sei, weil es das Fach bzw. die Fachrichtung "Rechtswissenschaften" in NRW an den BK gibt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • (…) eine Einstellung damit eventuell in Fächern wie Sozialwissenschaften oder ähnlichem möglich? Oder würde dies von Anfang an ausgeschlossen sein? Meine Wunschfächer wären eigentlich Pädagogik und Philosophie. Ich wäre da aber für alle Fächer, die in Betracht kommen, offen.


    Welche Schulform wäre eurer Meinung nach am geeignetsten ?

    Du solltest mit einem Studium der Rechtswissenschaften null Scheine in Pädagogik haben. Anerkennung von Null bleibt Null, also fällt Pädagogik raus.


    Du hast mutmaßlich durch das Studium ein bis zwei Semester Rechtsphilosophie abgeschlossen. Das hat sehr wenig bis nichts mit einem klassischen Philosophiestudium zu tun. Anerkennung von fast nicht bis nichts bedeutet Philosophie fällt weg.


    Deine Scheine in öffentlichem Recht sind zumindest in Teilen von Interesse für Politikwissenschaften, decken diese aber nicht annähernd ab. Anerkennung von sehr wenig relevanten Scheinen bedeutet Politikwissenschaft fällt weg. Zumindest für die Schulpraxis schaden dann auch deine Kenntnisse in Zivil- und Strafrecht nicht, wenngleich du dir bewusst machen musst, dass Rechtskunde nur einen Teil des Politikunterrichts in der Schule ausmacht, der je nach Schulart und Klassenstufe sehr gering ausfallen kann,


    Für Geschichte oder Soziologie hast du ebenfalls keine oder keine ausreichenden einschlägigen Scheine, diese fallen also ebenfalls weg.


    Ohne Nachstudium kannst du also nur noch prüfen, ob die Voraussetzungen erfüllst für die Beruflichen Schulen und hier spezifisch natürlich den rechtlichen Bereich dort. Evtl. reicht das als berufliche Fachrichtung, so dass du mit deinen Kleckerlesscheinchen (damit meine ich, dass du zu wenig ECTS normalerweise hast für eine Gesellschaftswissenschaft) irgendein Zweitfach zumindest nominal abdecken würdest im Rahmen einer Anerkennung.

    Qualifiziert bist du aber definitiv für kein Schulfach jenseits des rechtlichen Bereichs mit deinem bisherigen Studium. Ich würde dir also genau wie bereits chilipaprika dringend ans Herz legen, dir die Bildungspläne vorab anzusehen, um dich selbst gründlich zu prüfen, was du jenseits von „hatte ich mal selbst als Schüler: in“ inhaltlich durch ein Studium abdecken kannst und was alles nicht. Im Rahmen von OBAS wirst du dann nämlich all das, was dir fehlt- also Fachinhalte, Pädagogik, Fachdidaktik- neben deiner Unterrichtsverpflichtung, Unterrichtsvorbereitung, sowie Seminarveranstaltungen nacharbeiten müssen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace


  • Das System mit den internen Bewerbungen an den jeweiligen Schulen und Fächern hat sich mir relativ schnell erschlossen, soweit ich es aber verstanden habe, wird bei der Eignung für die jeweiligen Fächer auf die ECTS meines Bachelors geschaut. Im Bachelorstudium habe ich ausschließlich rechtswissenschaftliche Fächer belegt. Wäre eine Einstellung damit eventuell in Fächern wie Sozialwissenschaften oder ähnlichem möglich? Oder würde dies von Anfang an ausgeschlossen sein? Meine Wunschfächer wären eigentlich Pädagogik und Philosophie. Ich wäre da aber für alle Fächer, die in Betracht kommen, offen.

    Das könnte schwierig werden. Bin selber Seiteneinsteiger und musste sehr fachspezifische Leistungen nachweisen.


    Für NRW gibt's auch eine telefonische Beratung:


    Auskünfte zum Seiteneinstieg erhalten Sie bei der Beratungsstelle für Lehrämter an Schulen

    Tel: 0231 / 9369 7770

    • Montag, Mittwoch und Freitag jeweils in der Zeit von 9 bis 13 Uhr,
    • Dienstag und Donnerstag jeweils in der Zeit von 12 bis 16 Uhr.

    Quelle: https://www.schulministerium.nrw/seiteneinstieg


    VG, XeleX

  • Zusätzlich zu dem was CDL aufgeführt ist, gebe ich zu bedenken, dass alle diese Fächer, für die mit Deinem Studium kein Quereinstieg in Frage kommen dürfte, keine Mangelfächer für das duale Studium sind. Damit fehlen Dir nicht nur die Voraussetzungen, sondern es wird auch keine Planstelle geben. Du benötigst daher mindestens den Master und selbst dann wird's schwierig, da es genug grundständige Lehrämter geben dürfte.


    Einstieg mit Bachelor und berufsbegleitendem Studium geht nur in speziellen beruflichen Fachrichtungen wie Maschinenbau,. Elektrotechnik usw.


    Deswegen: Schlag Dir das aus dem Kopf oder studiere Lehramt.

  • Man kann es den Leuten nicht vorwerfen, der "wir nehmen jeden"-Eindruck wird ja von den Bundesländer bewusst so erzeugt und in manchen gilt er für den Grundschulbereich ja auch weitgehend.

    Auch wenn die Beiträge hier im Thread zutreffend sind, gewinnt man hier im Forum zuweilen den umgekehrten Eindruck.

  • Inwiefern?

    Bei mir wurde der Eindruck erweckt, es sei alles ganz schwer (als ob der durchschnittliche Akademiker sich nicht ausreichend informiert und auch in die Schulen konkret schaut) und mit meinen Fächern fände man auch nicht mehr so leicht Planstellen (in Nds. bspws.).

  • Fehlt mal wieder das Bundesland? In NRW ist Rechtswissenschaft gem. Lehramtszugangsverordnung §5.4 ein normales Unterrichtsfach am Berufskolleg, wobei neben BIWI und Didaktik vor allem noch ein zweites Unterrichtsfach abzuleiten wäre.

    Es gibt dafür kaum grundständig ausgebildete Absolvent*innen, sodass es oft von Rechtsanwält*innen nebenbei unterrichtet wird.


    https://bass.schul-welt.de/16182.htm

  • Gong:) : Darauf hatte ich ja oben bereits hingewiesen, dass dies schon mal jemand hier im Forum geschrieben hatte.

    Das größte Hindernis für den/die TE dürfte allerdings der nicht vorliegende Master sein.

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  • Bei mir wurde der Eindruck erweckt, es sei alles ganz schwer (als ob der durchschnittliche Akademiker sich nicht ausreichend informiert und auch in die Schulen konkret schaut) und mit meinen Fächern fände man auch nicht mehr so leicht Planstellen (in Nds. bspws.).

    Wie und wo genau - oder besser gesagt: durch welche Beiträge - wurden diese Eindrücke bei dir erweckt?

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