"Nur" unkollegiales Verhalten oder mehr?

  • Heute in der Schule.

    Kollegin B unterrichtet, hat in der Pause ein Gespräch mit einer weinenden Schülerin aus dieser Klasse, lässt ihren Jutebeutel mit Laptop, Portemonnaie und Unterrichtsmaterial im Klassenraum stehen, neben dem Lehrerpult auf dem Boden (Klasse in der Erwachsenenbildung, vorher vergewissert, dass nicht alle aus der Klasse gehen in der Pause).

    Unterricht nach der Pause beginnt, Kollegin K (die sich mit B nicht versteht, im Grunde genommen mit niemandem versteht) nimmt den Beutel, stellt ihn auf den Gang vor die Tür, schließt die Tür von innen, macht Unterricht. Kollegin B kommt, sieht den Beutel, nimmt ihn, geht perplex weg (musste schnell zu einem Praxisbesuch).


    Ich bin gerade selber sprachlos...

  • Ich weiß nicht, vielleicht hat sich Kollegin K gar nicht viel dabei gedacht.

    Aber ich weiß, wie das ist. Ich fühle mich heute auch total verletzt durch die Äußerung einer Kollegin zu einer anderen, die indirekt über mich geht und meine Kompetenz in Frage stellt. Ich stand daneben. Sonst ist sie sehr nett zu mir. Ich denke mir gerade, ich sollte so bleiben wie ich bin und mir nicht das Verhalten anderer aufdrängen lassen. Ich bin denen zu sehr schülerorientiert und zu wenig von oben herab. Aber ich mag die Kinder und verstehe ihre Sorgen glaube ich ganz gut. Kommt nicht immer gut an. OT, aber musste ich loswerden.

    Vielleicht sollte man sich das alles nicht so zu Herzen nehmen. Trotzdem würde ich Kollegin K sagen, dass Wertgegenstände in der Tasche waren und dass Kollegin B ihr Verhalten nicht gut findet. Was die SL dabei soll, weiß ich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    So etwas klärt man immer zuerst unter den Betroffenen. Es wäre auch ein Zeichen von fehlender Souveränität, deswegen zur Schulleitung zu laufen.


    In der Situation von Zauberwald würde ich im Nachgang die Kollegin noch einmal darauf ansprechen, dass Du ein solches Verhalten nicht gut findest. Wenn Du die Feedback-Methode anwendest, fühlt sich die Kollegin dann auch nicht zwangsläufig angegriffen.

    a) Ich habe XY wahrgenommen.

    b) Das wirkt auf mich ABC.

    c) Ich wünsche mir, dass künftig anders darüber kommuniziert wird.

  • Trotzdem würde ich Kollegin K sagen, dass Wertgegenstände in der Tasche waren und dass Kollegin B ihr Verhalten nicht gut findet. Was die SL dabei soll, weiß ich nicht.

    Ich frage jetzt mal naiv, ohne beide Kolleginnen zu kennen. Sollte nicht zunächst Kollegin B das selbst mit Kollegin K klären, bevor du dich einschaltest und nachher noch die Schulleitung?

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich frage jetzt mal naiv, ohne beide Kolleginnen zu kennen. Sollte nicht zunächst Kollegin B das selbst mit Kollegin K klären, bevor du dich einschaltest und nachher noch die Schulleitung?

    Eigentlich meinte ich es so, dass B und K miteinander reden ohne einen dritten. Habe ich nicht exakt ausgedrückt, wollte mit B und K die beiden kennzeichnen.

  • Ich werde mich da nicht einmischen und natürlich wird Kollegin B Kollegin K ansprechen, das ist schon in der Mache.

    Hintergrund der Aufregung ist der, dass Kollegin K mittlerweile kaum noch tragbar ist - da kann man oft schon von Mobbing sprechen, das ist nicht der einzige Vorfall dieser Art, aber das finde ich schon dreist, sie wusste, wer davor unterrichtet hat und hat ganz klar erkannt, dass in dem Beutel Laptop und Portemonnaie waren. Das Gespräch wird stattfinden, aber es ist davon auszugehen, dass trotz sachlicher Kommunikation von B (Sozialpädagogin) weitere Sticheleien von K kommen werden, und da überlegt B wohl gerade, an eine höhere Stelle zu gehen.

    Es gab schon eine Abmahnung von Seiten der SL, da ging es um "krank" sein und in der Zeit dann statt Unterricht einen Praxisbesuch machen. Auch über Vorfälle wie diesen weiß die SL Bescheid. Es passiert aber nichts, da lt Abteilungsleitung die Sorge besteht, dass Kollegin K sich dann länger krankschreiben lässt und wir uns das bei dem Lehrermangel nicht leisten können ... :(

  • Ich werde mich da nicht einmischen und natürlich wird Kollegin B Kollegin K ansprechen, das ist schon in der Mache.

    Hintergrund der Aufregung ist der, dass Kollegin K mittlerweile kaum noch tragbar ist - da kann man oft schon von Mobbing sprechen, das ist nicht der einzige Vorfall dieser Art, aber das finde ich schon dreist, sie wusste, wer davor unterrichtet hat und hat ganz klar erkannt, dass in dem Beutel Laptop und Portemonnaie waren. Das Gespräch wird stattfinden, aber es ist davon auszugehen, dass trotz sachlicher Kommunikation von B (Sozialpädagogin) weitere Sticheleien von K kommen werden, und da überlegt B wohl gerade, an eine höhere Stelle zu gehen.

    Es gab schon eine Abmahnung von Seiten der SL, da ging es um "krank" sein und in der Zeit dann statt Unterricht einen Praxisbesuch machen. Auch über Vorfälle wie diesen weiß die SL Bescheid. Es passiert aber nichts, da lt Abteilungsleitung die Sorge besteht, dass Kollegin K sich dann länger krankschreiben lässt und wir uns das bei dem Lehrermangel nicht leisten können ... :(

    Jetzt versteht man es besser. In unserem kleinen Kollegium läuft das nicht immer so offiziell, da würde die SL das bestimmt schneller mitbekommen, bzw. wäre es nicht so ein offizieller Akt. Ob sich viel ändert, ist aber nicht sicher....

  • Ich erkenne dort kein dienstrechtlich relevantes Fehlverhalten…bis auf das Abschließen von innen…im Brandfall… aber das dürfte nicht von Belang sein…


    …aufregen und untereinander euch heiß machen, das dürft ihr gerne aber weiter ;) Kindergarten…


    Ps: theoretisch kann die Kollegin davon ausgehen, dass du dein Zeug nach deinem Unterricht räumst, schließlich benötigt sie den Raum für den neuen Lehrgang…

    Mir scheint, dass du den Ausgangsbeitrag gar nicht richtig gelesen hast.

    Von "Abschließen" der Tür von innen war zum einen überhaupt keine Rede.

    Zum anderen: wenn der Beutel der Kollegin auf dem Fußboden neben dem Pult steht, stört er doch wohl niemanden und steht auch niemandem im Weg!? Und falls doch, stellt man ihn in eine Ecke - fragt aber vielleicht noch die SuS, ob sie wissen, wem er gehört (falls man es nicht selber weiß) - und nimmt die Tasche dann nach Ende der Unterrichtsstunde (auch hier frage ich mich, wie du darauf kommst, dass es sich um einen "Lehrgang" handelte) mit ins Lehrkräftezimmer. So wäre jedenfalls m. E. das logische Vorgehen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Kommt das bei euch so oft vor, dass ihr an die Sachen von Kollegen geht? Selbst wenn sich jemand noch mit X Mappen und Zetteln auf dem Pult ausgebreitet hat, wartet man bis Platz gemacht wird. Natürlich ist das ein Provokationsversuch der Kollegin. Die gehört geschnitten, wo es nur geht.

  • Ist schon sehr seltsam.


    Im besten Fall wollte sie vielleicht einfach nicht, dass der Unterricht durch das absehbare(?) Holen der Sachen gestört wird.

    Jaaa sicherlich. Wenn ich was finde im Klassenraum, werfe ich es vorsorglich aus dem Fenster. Kein Macht der Ablenkung!

  • Kollegin B (...) lässt ihren Jutebeutel mit Laptop, Portemonnaie und Unterrichtsmaterial im Klassenraum stehen (...) , vorher vergewissert, dass nicht alle aus der Klasse gehen in der Pause ...


    Kollegin K (...) nimmt den Beutel, stellt ihn auf den Gang vor die Tür ...

    Kollegin B überlässt ihre Wertsachen der freien Verwertung durch die im Raum Befindlichen.
    Kollegin K erweitert nur den Kreis.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Klasse in der Erwachsenenbildung

    Kollegin K (...) schließt die Tür von innen, macht Unterricht.

    Wie kommst du auf Unterricht.
    Ich habe gerade andere Bilder im Kopf.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Kommt das bei euch so oft vor, dass ihr an die Sachen von Kollegen geht? Selbst wenn sich jemand noch mit X Mappen und Zetteln auf dem Pult ausgebreitet hat, wartet man bis Platz gemacht wird. Natürlich ist das ein Provokationsversuch der Kollegin. Die gehört geschnitten, wo es nur geht.

    Das ist wie gesagt, nicht der erste Vorfall. Daher muss das eigentlich ganz nach oben. Aber zuerst wird es das Gespräch geben und danach müssen evtl. andere Schritte in Erwägung gezogen werden. Für meine Kollegin (B) und für mich ist das ganz klar Mobbing, was ja leider das ganze Kollegium von Kollegin K gewohnt ist.


    P.S.: An fremde Sachen gehen? Nein ... Bei uns benimmt man sich eigentlich, wir sind ein harmonisches Kollegium mit wenigen, aber heftigen Ausnahmen.

  • Schon K gesprochen? Dann evtl. zur Abteilungsleitung, dann SL

    Das Gespräch ist schon anberaumt. Ich bin gespannt. Mir tut meine Kollegin Leid. Sie ist eine der wenigen, die sich noch gegen K wehrt und den Konflikt nicht scheut, dafür muss sie dann so was ertragen.

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