Wer ist an allem schuld? Umgang mit Klimakrise

  • Die momentane Misere: Deutschland alleine hat einen sehr geringen Einfluss auf das Weltgeschehen. Wenn Deutdchland jedoch nichts/weniger macht, hat man dadurch auch nichts gewonnen.

    Ich behaupte sogar, jede Tonne Kohlendioxid die wir in Deutschland einsparen bringt bei weltweiter Betrachtung nicht nur nichts, sondern führt bei weltweiter Betrachtung zu mehr CO2 Emission. Denn wenn diese Arbeitsplätze nach China abwandern, dann kostet der BASF dort der Strom nur drei Cent pro kWh. China hat sogar explizit erklärt, dass der Höhepunkt des CO2 Ausstosses noch gar nicht erreicht ist.Das ermöglicht derzeit kostengünstiges produzieren. So haben viele Aluminiumhersteller in Deutschland mittlerweile aufgegeben. Der Verbrauch hat jedoch nicht abgenommen. Das wird jetzt preiswert aus China geliefert mit wesentlich höheren CO2, Fußabdruck. Das kann und darf doch nicht die Lösung sein

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • BoboSieb , kannst du uns einfach mal kurz erklären, worauf du hinauswillst? Wie willst du die Verantwortung beziffern, in welcher Einheit messen und was für Schlüsse daraus ziehen? Ich glaube nicht so recht an die ergebnisoffene Diskussion einer Schulklasse, du willst doch offenbar irgendwas bestimmtes hören.

  • Die momentane Misere: Deutschland alleine hat einen sehr geringen Einfluss auf das Weltgeschehen. Wenn Deutdchland jedoch nichts/weniger macht, hat man dadurch auch nichts gewonnen.

    Eben, und es ist auch nichts damit gewonnen, hier auf Teufel komm raus klimapolitische Einsparungsmaßnahmen durchzudrücken und uns wirtschaftlich zu ruinieren.


    Ich weiß auch nicht so recht, wer hier warum und wie "Verantwortung" übernehmen soll. Jede Generation ist auf ihre Weise mit Herausforderungen konfrontiert und muss einen Weg finden, damit umzugehen. Eine der großen Herausforderungen für Folgegenerationen wird die Adaption an ein sich veränderndes Klima sein. Damit kann und sollte man bereits jetzt beginnen, aber bitte unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit und Berücksichtigung aller Interessen (also auch wirtschaftlicher).

  • Eben, und es ist auch nichts damit gewonnen, hier auf Teufel komm raus klimapolitische Einsparungsmaßnahmen durchzudrücken und uns wirtschaftlich zu ruinieren.


    Ich weiß auch nicht so recht, wer hier warum und wie "Verantwortung" übernehmen soll. Jede Generation ist auf ihre Weise mit Herausforderungen konfrontiert und muss einen Weg finden, damit umzugehen. Eine der großen Herausforderungen für Folgegenerationen wird die Adaption an ein sich veränderndes Klima sein. Damit kann und sollte man bereits jetzt beginnen, aber bitte unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit und Berücksichtigung aller Interessen (also auch wirtschaftlicher).

    Also so, wie es bisher gemacht wird.

  • Weiß nicht. Ich finde den deutschen Klimaaktionismus teilweise schon etwas überzogen und sehe keine zwingende Notwendigkeit, global ganz vorne bei teuren Einsparmaßnahmen mit am Start zu sein.


    ...und vielleicht mit etwas weniger Genöle seitens der "Aktivisten" 😊

  • Ich habe volles Verständnis für Greta, denn der Klimawandel ist real. Wir können einen radikalen Wandel aber nur Vollbringen, wenn die Mehrheit mitmacht. Fakt ist, dass lediglich ein Drittel der Unterzeichnenden des letzten Klimagipfels sich überhaupt auf konkrete Zahlen festlegen lassen wollte. Und China und Indien haben erklärt, dass es erst einmal sogar noch nach oben geht. Insofern müssen wir auch aufpassen, dass wir nicht alleine nach vorne preschen um uns anschließend zu wundern , dass wir in vielen Bereichen gar keinen Fachkräftemangel mehr haben. Jedoch nicht weil die Fachkräfte da sind, sondern die Arbeitsplätze weg gebrochen sind. Den bisherigen Ausbau in Sachen Wind und Solar finde ich gut. Bei weiteren Ausbau müssen allerdings begleitende Fragestellungen dringend angegangen werden.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Wie ist es möglich Klimagenerationengerechtigkeit losgelöst von generationaler Verantwortung zu diskutieren? Vertrittst du diese These (alle gleichermaßen Verantwortung übernehmen/ Loslösung von Schuldbegriff) auch in Hinsicht darauf, dass westliche Industrienationen quasi alleine für den weltweiten CO2-Ausstoß verantwortlich sind?

    Ich dachte, es ginge dir darum lösungsorientiert über den Klimawandel zu diskutieren. Das scheint nicht der Fall zu sein, wenn der Schuldbegriff derart relevant ist für dich.


    Was genau soll „Klimagenerationengerechtigkeit“ eigentlich inhaltlich genau bedeuten? Das ist zwar eine hübsche Worthülse, die sich nach viel Inhalt liest, ohne entsprechende inhaltliche Einordnung aber letztlich recht nichtssagend.


    Auch bei der Frage, welchen Beitrag verschiedene Nationen in der Vergangenheit, wie auch aktuell zum Klimawandel beitragen geht es für mich nicht um die Frage von Schuld, sondern um die Frage von Verantwortung, denn auch an dieser Stelle ist der Schuldbegriff meines Erachtens nicht zielführend. Auch an dieser Stelle müssen alle Beteiligten gleichermaßen Verantwortung übernehmen, was aber mitnichten bedeutet, dass deshalb alle die entstehenden Kosten gleichermaßen tragen müssten für Lösungsansätze oder es nicht Teil der Verantwortung sein müsste, weniger entwickelte Länder dabei zu unterstützen ihre Entwicklung nachhaltiger gestalten zu können. Dazu müssen aber zunächst einmal alle Beteiligten ihre gleichermaßen gegebene Verantwortung an Lösungen mitzuwirken anerkennen und in der Folge entsprechende Lösungen gemeinsam umsetzen.


    Warum genau hängst du derart am Schuldbegriff in dieser Debatte? Was macht diesen in deinen Augen derart relevant, dass du ihn nicht loslassen möchtest?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe volles Verständnis für Greta, denn der Klimawandel ist real. Wir können einen radikalen Wandel aber nur Vollbringen, wenn die Mehrheit mitmacht. Fakt ist, dass lediglich ein Drittel der Unterzeichnenden des letzten Klimagipfels sich überhaupt auf konkrete Zahlen festlegen lassen wollte. Und China und Indien haben erklärt, dass es erst einmal sogar noch nach oben geht. Insofern müssen wir auch aufpassen, dass wir nicht alleine nach vorne preschen um uns anschließend zu wundern , dass wir in vielen Bereichen gar keinen Fachkräftemangel mehr haben. Jedoch nicht weil die Fachkräfte da sind, sondern die Arbeitsplätze weg gebrochen sind. Den bisherigen Ausbau in Sachen Wind und Solar finde ich gut. Bei weiteren Ausbau müssen allerdings begleitende Fragestellungen dringend angegangen werden.

    Und diese Länder wähnen sich moralisch im Recht, weil die westlichen Industrienationen seit Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts quasi das Monopol auf die Steigerung der Treibhausgase hatten. (Überspitzt dargestellt.)

    Eine Analyse von ifo aus 2013 hat das Grundproblem schön erläutert. Daran hat sich seitdem nicht viel geändert.


    ifosd_2013_07_5.pdf

  • Und ich kann diesen Ländern dies noch nicht Mal verübeln. An der Stelle wird dann auch deutlich, dass multilaterale bindende Vereinbarungen auch nur dann funktionieren können, wenn sie beinhalten, wie soziale Ungleichgewichte ausgeglichen werden können. Letzteres ist ja schon innerhalb eines Staates ein Problem. Wenn das Ende des Verbrennungsmotors wirklich greift, dann muss sich Ein Haushalt mit zwei verbeamteten Lehrkräften keine Sorgen machen. Ein Haushalt mit zwei Paketbooten sehr wohl. Die sind dann zukünftig wohl abgehäng, wenn es um einen fahrbaren Untersatz geht. Es sei denn, es gelingt bist dahin auch für 20000 Euro eine E-Kleinwagen mit Schnelllademöglichkeit (alternativ, ausreichend Bordsteinlademöglichkeiten) auf den Markt zu werfen 🤷

    An alle Deutschlehrer:
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  • Und diese Länder wähnen sich moralisch im Recht, weil die westlichen Industrienationen seit Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts quasi das Monopol auf die Steigerung der Treibhausgase hatten. (Überspitzt dargestellt.)

    Eine Analyse von ifo aus 2013 hat das Grundproblem schön erläutert. Daran hat sich seitdem nicht viel geändert.


    ifosd_2013_07_5.pdf

    Womit wir wieder an dem Punkt angelangt wären, dass der Schuldbegriff nicht hilfreich ist, da dieser nichts konstruktiv zu ändern vermag. Er erlaubt es vielmehr manchen, sich aus der Verantwortung für das Heute und das Morgen herauszunehmen, sei es, weil sie sich als Nationen nicht für das Gestern (mit-) verantwortlich fühlen bzw. machen lassen wollen oder weil sie als Individuen das Gestern womöglich gar nicht mitgestaltet haben und als individuelle Handlungskonsequenz ein Beschneiden ihrer Handlungsfreiheiten um der Nachhaltigkeit willen von sich weisen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Deshalb machen "wir" gar nichts?


    (Wie wär's, wenn man sich vom "wir" trennt und jede*r für sich so viel tut wie möglich ist? Ist vielleicht wenig, aber besser als gar nichts (oder noch weniger als gar nichts). Und es schafft eine Atmosphäre, in der mehr möglich sein könnte.)

  • Also eigentlich versuche ich das, aber es überzeugt mich nicht, weil ich denke, dass es sowieso nichts ausmacht.

    Ist es nicht auch so bei Wahlen? Deine einzelne Stimme macht statistisch gesehen wenig aus, kann aber im Zweifelsfall der ausschlaggebende Grund sein, warum deine Partei einen Sitz mehr am Ende erhält - oder es überhaupt ins Parlament schafft.

  • weil ich denke, dass es sowieso nichts ausmacht.

    Was wäre, wenn alle, die regelmäßig mit dem eigenen Auto (oder mit dem Elterntaxi) fahren, sich entschieden, ein einziges Mal pro Jahr stattdessen mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln (oder zu Fuß) sich auf den Weg zur Schule oder zur Arbeit zu machen.


    Völlig frei erfundene Zahlen folgen:

    Pro Person ist der zurückgelegte Weg vielleicht 5 Kilometer lang. Und nochmal 5 km zurück, macht insgesamt pro Person also 10 km aus.

    Bei zigtausend Personen sind das zigtausend * 10 Kilometer.

    Jetzt könnte man schauen, wieviel CO2 pro Kilometer durchschnittlich mit dem Auto ausgestoßen wird, wieviel eingespart wird mit anderen Transportmöglichkeiten.


    Und so viel "nichts" macht es dann aus.

    (Macht man aus der einmaligen Handlung etwas Regelmäßiges, hilft es natürlich deutlich mehr.)


    Oder noch ein Beispiel: Brexit. Die, die nicht zur Abstimmung gegangen waren, weil sie dachten, dass ihre Stimme nicht wichtig sei, sind eines besseren belehrt worden.

  • Die ersten 8 Jahre meines Lebens habe ich wohl unbewusst sehr umweltbewusst gelebt mit meiner Familie zusammen im Bauernhaus meiner Großeltern und wir waren weitgehend Selbstversorger. Plumpsklo, ein einziger Wasserhahn mit kaltem Wasser, gebadet wurde einmal pro Woche, keine Waschmaschine, immerhin 1 Auto für 7 Personen. Lebensmittel fast nur durch eigene Produktion. Garten, Kühe, Hühner, Schweine. Der Schlachter kam 1 oder 2mal pro Jahr. Wir wussten, woher das Essen kommt und eigentlich war das alles Bio. Bis zum Ref. Habe ich eigentlich alle Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt, bzw. größere Strecken mit dem Zug und geflogen bin ich nur 2mal in meinem Leben.

  • Oh man, ja, whatabout die Inder? Nach uns die Sintflut, wir Deutschen sind doch soooo wenige ;(

    Nun - das CO2 entsteht ja nicht dadurch, dass mehr Inder als Deutsche pupsen.
    Indien rangiert in dieser Statistik an letzter Stelle:
    https://de.statista.com/statis…ch-laendern-je-einwohner/
    (Energiebedingte CO₂-Emissionen pro Kopf weltweit nach ausgewählten Ländern im Jahr 2022)

    Katar rangiert auf Platz 1 - hat jedoch nur 2,7 Mio Einwohner

    https://de.statista.com/statis…-c02-emittenten-weltweit/
    (CO₂-Emissionen: Größte Länder nach Anteil am weltweiten CO₂-Ausstoß im Jahr 2022)
    (Hier taucht Katar gar nicht auf)
    Deutschland ist jedoch auch hier schon gut dabei....


    BTW: Wer die Klimaerwärmung leugnet, hat den Schuss nicht gehört. Schaut einfach nach Süddeutschland, das gerade absäuft.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

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