Liebe Community,
da ich in den letzten Jahren immer mal wieder in dieses Forum geschaut habe und hilfreiche Informationen bekommen konnte, versuche ich hier selbst mal mein Glück
Derzeit sitze ich an meiner Masterarbeit und habe auf GymGe (NRW) Englisch und Philosophie studiert. Nun stehe ich vor folgender Entscheidung:
Mache ich das Ref ganz ,,normal” wie mein Studium es vorsieht an einem Gymnasium oder nutze ich die zusätzliche Möglichkeit für mein Studium und bewerbe mich auf OBAS Stellen für einen Seiteneinstieg in die Grundschule?
Bereits im Praxissemester (naja, eigentlich leider schon etwas sehr(!) spät) habe ich gemerkt, dass ich auch nach meinem Ref nicht an ein Gymnasium/Gesamtschule möchte, da ich mich aktuell nicht wohl fühle in der Oberstufe zu stehen und(!) ich insgesamt die Sek1/2 Kombi mittlerweile ungern hätte. Abgesehen davon wie es aktuell mit der Oberstufe aussieht (da könnte man vielleicht dran arbeiten) würde ich mich langfristig doch eher für die Grundschule oder für den separaten Sek2 an einer Berufsschule entscheiden (habe viele Bekannte, die BSL an unterschiedlichen Schulen sind und mir sehr viel positives berichtet haben). Dennoch habe ich aktuell ja noch ein ganz anderes Problem: Als 25 jährige 1.60 Person, die noch deutlich jünger als 25 aussieht, fiel es mir sehr schwer mich vor die Oberstufe zu stellen und habe es wo es nur ging konsequent gemieden. Dabei kam die Unsicherheit nicht (oder nicht größtenteils) durch die SuS sondern insbesondere dadurch zustande, weil ich mich in Englisch fachlich nicht fit fühle (durch Corona kein Auslandssemester, aus privaten Gründen auch nicht mehr möglich, leider ein Teufelskreis). Mit der Aussprache habe ich absolut kein Problem, allerdings fehlt mir die Sprachpraxis, um mich sicher zu fühlen und so ist es einfach noch kein flüssiges und vertretbares Englisch (äußerst fraglich, ob ich so überhaupt das Ref schaffen könnte). Meine Seminarleiter waren im Praxissemster sehr zufrieden, allerdings hatten sie mich auch nur in der Unterstufe gesehen. Ein wichtiger und eigentlich auch selbstverständlicher Punkt: Wenn ich mir mich als LK vorstelle und mein Fach Englisch auf einem anderen Niveau unterrichten könnte, würde ich mich ein sehr großes Stück selbstbewusster fühlen. Wenn ich ins Ref gehen sollte, würde ich dies auch erst im Mai 25 tun, wodurch ich in der Theorie noch Zeit hätte intensiv an meinen fachlichen Kompetenzen zu arbeiten (Online tandem partner etc.) . Ob es dann bis zum Ref reichen wird, weiß ich natürlich nicht.
Ich habe mit Grundschülern nie im Klassensetting gearbeitet, aber über 5 Jahre Nachhilfe in Kleingruppen gegeben und könnte mir deshalb auch gut vorstellen Grundschullehrerin zu werden. Die Schlussfolgerung hinkt wahrscheinlich, weil es doch nochmal etwas anderes sein wird.. Dafür suche ich mir gerade eine Vertretungsstelle an einer Grundschule und habe mich bereits mit der Grundschuldidaktik etc. selbstständig auseinandergesetzt. Ich merke, wie viel motivierter ich jetzt schon an die Sache herangehe und würde mich Stand jetzt eher für die Grundschule entscheiden. Dennoch habe ich eigentlich eine Begeisterung für meine studierten Fächer und möchte es mir eigentlich nicht verbauen später doch mal ältere bspw an einer Berufsschule zu unterrichten. Laut meines Studiums habe ich die Berechtigung, wenn ich aber OBAS mache, ist die wohl dahin. Andererseits weiß ich auch nicht wie einfach es wirklich werden wird mit einem Ref am GymGe danach langfristig an einer Grundschule arbeiten zu können (NRW).
Vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt, Zweifel gehabt oder könnte mir generell einfach ein paar Denkanstöße geben.
Würde mich freuen
LG
Laura