Aber vielleicht ist das auch so ein Fall, wo wir schriftlich aneinander vorbeischreiben, der sich mündlich aber leicht auflösen lassen würde.
vielleicht, aber ich glaube nicht.
Ich bin TOTAL bei dir. In der Theorie.
In der Praxis bin ich in einem System verfangen.
Ich gebe nicht "zu gute Noten", um beliebt zu sein oder mein Fach zu retten (es ändert nichts daran, dass alle abwählen. Zugegeben, einige SuS, die in die Oberstufe das Fach anwählen, würden woanders nicht überleben.
ABER:
Ich muss auch mit den Kindern zurechtkommen, die zu mir kommen. Die von den Voraussetzungen her nicht so sind wie am Münsteraner Privatgymnasium. Und da es bei mir die Mehrheit ist, muss ich eben so arbeiten.
Ich vergebe keine großzügigen 1er, aber ich schätze, mehr als die Hälfte der 4er am Ende der Mittelstufe sind 5er (und ich habe trotzdem noch 5er).
WENN ich mich daran orientieren würde, was offiziell für ein Sprachniveau mit einem "bestanden" bescheinigt wird (B1 am Ende der Mittelstufe, B2 in der Oberstufe), dann müsste ich der Hälfte der Klasse eine 5 geben. Meine gerade aktiven Schulkolleg*innen haben an einem Projekt teilgenommen, wo die Klassen geschlossen die B1-Prüfung als Klassenarbeit schreiben. weniger als eine Handvoll von 60 dürfen überhaupt in den mündlichen Teil (um dann vll 50 von 100 Punkten zu haben). Die beste bisherige Note ist eine 3minus (laut DELF-Skala, ein 1er Schüler) (es hat auch mit der allgemeinen Diskrepanz der offiziellen Niveaus mit der möglichen Erreichbarkeit im Schulsystem zu tun. aber wenn beides zusammenkommt, dann weinen Alle.