Abi Korrektur

  • Du bist noch nicht im Schuldienst, wenn ich mich richtig erinnere, oder hast du schon mal eine Erst- oder Zweitkorrektur im Abitur vorgenommen?

    Das ist richtig, deshalb frage ich ja. Meine Erfahrungen zur Zweitkorrektur ziehe ich aus Jura-Klausuren (wurde bei uns abgeschafft, weil wir die „Fakestempel“ als peinlich bezeichnet haben) und universitären Hausarbeiten.


    Wenn ich angewiesen werde, nicht nur abzustempeln, dann mach ich das auch nicht. Im Ref könnte es ja dazu kommen, mir wird immer recht viel zugetraut (hab auch schon als Studi Uni-Arbeiten korrigiert...).

  • In Schulen bestehen Zweitkorrekturen definitiv nicht darin, irgendwo einen Stempel hinzusetzen, sondern die Zweitkorrektur muss - bspw. laut den Abi-Korrektur-Vorgaben in NDS - eindeutig erkennbar sein durch Korrekturzeichen, Randbemerkungen,...

    BTW dürfen Referendar*innen meines Wissens kein Abitur abnehmen, also auch keine Abi-Klausuren korrigieren.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • So, wie alle anderen Übungsleiter auch Klausuren korrigiert haben. Das ist keine Sonderleistung. ;)

    Jap, um Mathelehrämtler (die Problemstudis bei uns!) „rauszustempeln“ bedarf es auch nicht viel. :saint:

  • Jap, um Mathelehrämtler (die Problemstudis bei uns!) „rauszustempeln“ bedarf es auch nicht viel. :saint:

    Da können sich deine Kollegen ja auf was gefasst machen. Du kannst ihnen ja dann deine Ansprüche erläutern und allen beibringen, wie es "richtig" läuft. Sonst stempelst du die Kollegen einfach raus. So muss das.

  • Da können sich deine Kollegen ja auf was gefasst machen. Du kannst ihnen ja dann deine Ansprüche erläutern und allen beibringen, wie es "richtig" läuft. Sonst stempelst du die Kollegen einfach raus. So muss das.

    Hab ja gesagt, dass ich anderen nicht in den Beurteilungsspielraum reinrede, eben weil ich bei meinen Fachkollegen auf ordentliche Arbeit vertraue. Bitte lese richtig und projiziere nicht.

  • Unsere SuS am beruflichen Gymnasium kommen vorrangig von der Realschule. Alle kommen mit guten und sehr guten Noten in den Hauptfächern. Wir können nur die Besten nehmen, da wir nicht genug Plätze für alle haben. Und trotzdem ist es jedes Jahr eine sehr unangenehme Sache, denn nicht selten rutschen die SuS von einer 1 oder 2 in Deutsch, Mathe, Englisch auf eine 3 oder 4 ab, manche sogar auf eine 5. Das Unverständnis und die Frustration bei den SuS und auch den Eltern ist groß: "Wie kann es sein, dass ich in Englisch jetzt eine 4 habe? Ich hatte vorher eine 2."

    Aktuell haben wir große Probleme mit unserer J1. Fast die Hälfte will aufhören, da die Noten nicht zufriedenstellend sind. In meinem Kollegium wird dann natürlich darüber diskutiert, wie es sein kann, dass jemand, der kaum einen geraden Satz schreiben kann, die mittlere Reife mit einer 2 abschließt. Ich möchte jetzt auch gar nicht die KuK der Sek1 angreifen. Aber irgendwas läuft offenbar nicht so, wie es sollte.

    Solche Fälle haben wir bei uns leider auch, wobei die SuS bei uns häufig auch nicht mit eins oder zwei aus der Zubringerschule kommen. Dadurch, dass man für eine Fachhochschulreife bei uns keinen Q-Vermerk (also die Voraussetzung für die gymnasiale Oberstufe) benötigt.


    Zu mir hat schon ein Kollege gemeint, vielleicht müssten wir unseren Anspruch senken. Wo ich mich manchmal frage, wie weit denn noch? Wir attestieren denen ja immerhin auch eine Zugangsberechtigung zu einem (Fach-)Hochschulstudium.

    Im Vergleich zur allgemeinen Hochschulreife ist das Verfahren hier ja eh viel lascher. Wir erstellen die Prüfungen, die werden zwar von der Bezirksregierung geprüft, aber die Qualität der Prüfung ist durchaus sehr unterschiedlich. Wir haben auch schon anschließend selbst noch Fehler in unseren Prüfungen und/oder Erwartungshorizonten gefunden. Eine Zweitkorrektur gibt es hier auch nur, wenn jemand eine fünf oder schlechter als Ergebnis der Erstkorrektur hat. Da haben wir immer welche, aber bis dato blieb es dann auch immer bei der Note.

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