Fächerwahl in der Sek I (zwei Nebenfächer)

  • Hallo liebe Lehrerschaft,


    ich mache mir seit langem Gedanken über meine Fächerwahl für das Lehramtsstudium.

    Interessiert bin ich vor allem an gesellschaftlichen und geopolitischen zusammenhängen.

    Deshalb glaube ich, dass ich mich für die Fächer Politik und Wirtschaft, sowie Geographie begeistern könnte.


    Falls es hier Lehrkräfte gibt, die diese Fächer studiert haben, würde ich mich über eure Hilfe zu folgenden Fragen freuen :aufgepasst: :


    1. Wie sehen die Berufsaussichten für diese Kombination aus?

    - Es gibt einen Chancenrechner beim Schulministerium NRW: https://www.schulministerium.nrw/chancenrechner

    - Der Chancenrechner sagt mir "hervorragende Einstellungschancen" in dieser Fächerkombination in NRW an HRSGe voraus. Allerdings, je mehr ich mich mit dem Thema Lehramt und Einstellungschancen beschäftige, desto mehr kommt mir der Eindruck, dass auf die Zahlen der Ministerien kein Verlass ist.

    - Ich habe mir zu jedem Bundesland die Lehrbedarfsprognosen angeschaut. Überall werden andere Einstellungschancen prognostiziert. BW und Bayern sagt z.B. ich kann die Kombination vergessen, NRW sagt hervorragend, Hessen hat erst keine Zahlen und sagt der Bedarf wird überall steigen (Bedarf steigt = Es gibt auch Stellen?)

    - Ich bin örtlich flexibel und habe keine Hemmungen vor Brennpunktschulen bzw. Schulen mit hohem Migrationsanteil


    2. Gibt es Lehrkräfte, die diese Kombination studiert haben, wie lange musstet ihr auf eine Festanstellung warten (BL?)?


    3. Da die Kombination zwei Nebenfächer beinhaltet, muss ich auch andere Fächer unterrichten und auch die Klausuren stellen/korrigieren?

    - Welche Fächer sind das dann meistens?


    4. Was ist der Aufwand in den beiden Fächern für Vor-, Nachbereitung und Korrektur?


    5. Ich lese sehr oft in anderen Foren, dass diese Kombination die "Arbeitslosenkombination" ist. Inwiefern könnt ihr das bestätigen/ nicht bestätigen?



    Danke, dass ihr neben eurer wichtigen Arbeit und euren Problemen noch Zeit findet, euch mit meinen Problemen hier auseinandersetzen! :geschenk:



    Zehra

  • Falls es in NRW in der Sek I so läuft wie in BW, dann sind deine Fächer weitgehend egal. Der Mangel ist so groß, dass jeder eingestellt wird. Auf der Kehrseite bedeutet das auch, dass man man viel fachfremd unterrichten muss. Ausnahme sind Mangelfächer oder Fächer, die aus bestimmten Gründen nicht fachfremd unterrichtet werden dürfen (Religion, Chemie usw.), wozu deine favorisierten Fächer jedoch nicht zählen. Kurzum, wenn du mit viel fachfremdem Unterricht leben kannst, dürft die Kombi kein größeres Problem sein.

  • Welche Fächer werden fachfremd unterrichtet?

    Falls es in NRW in der Sek I so läuft wie in BW, dann sind deine Fächer weitgehend egal. Der Mangel ist so groß, dass jeder eingestellt wird. Auf der Kehrseite bedeutet das auch, dass man man viel fachfremd unterrichten muss. Ausnahme sind Mangelfächer oder Fächer, die aus bestimmten Gründen nicht fachfremd unterrichtet werden dürfen (Religion, Chemie usw.), wozu deine favorisierten Fächer jedoch nicht zählen. Kurzum, wenn du mit viel fachfremdem Unterricht leben kannst, dürft die Kombi kein größeres Problem sein.

    • Offizieller Beitrag

    Versuch mal in NRW im Rechner zu gucken, ob es überhaupt Fächerkombis in der Sek1 gibt, die schlecht sind.
    Denn ganz ehrlich: die Kombi von zwei Fächern, die in der Hälfte der Schulen (vermutlich konservativ gedacht) zusammen oder vom anderen Fachlehrer mitunterrichtet wird, ist vermutlich keine super.
    Mit PoWi und EK würdest du garantiert auch immer Geschichte unterrichten.
    Und vermutlich auch Deutsch in deiner Klasse.

    Und selbstverständlich musst du alle Aufgaben einer Lehrkraft übernehmen, wenn du ein Fach zugewiesen bekommst (mal wird man nach Affinitäten gefragt, mal wird es einfach beschlossen.)
    Ich hatte ein Vorstellungsgespräch an einer Sek1-Schule (womöglich nicht repräsentativ in der Tiefe, aber die Erfahrung deckt sich mit einigen Erfahrungen von ein paar Kolleg*innen (oder guck dir einfach hier im Forum an, was für Fächer im Profil stehen, wenn jemand Sek1 stehen an ;) )
    Ich (mit drei Fächern kommend und eigentlich "nur" da, weil Französisch voll das Mangelfach war) wurde im Vorstellungsgespräch informiert, dass ich als Politik/Wirtschaft-Lehrerin selbstverständlich Geschichte und Erdkunde unterrichte und gefragt, was ich bereit wäre, in meiner Klasse zu unterrichten (also zusätzlich zu Deutsch, Gesellschaftslehre-Verbund und Französisch als Wahlpflichtfach). Englisch wurde mir angeboten (weil "sprachaffin", haha), und dann stand die Frage offen, ob Kunst ODER Musik.

    Ich hatte kein großes Interesse an der Stelle (hauptsächlich: keine Sek2) und war nur zum Absichern meines Nicht-Interesse da, aber meine Zurückhaltung gefiel denen nicht.
    (und mir gefiel es wiederum nicht, dass sie keinen Qualitätsanspruch am Unterricht haben, aber mittlerweile weiß ich, dass es auch sehr sehr oft so läuft.)

  • Also ich habs mal probiert: Bei Politik und Geschichte steht nur "sehr gut" und bei Politik und russisch (war random) steht nur "gut". :D


    Ich kann mir auch vorstellen Geschichte und Kunst zu unterrichten. Aber Deutsch wäre schlimm.


    Wie lange musstest du auf eine Festanstellung warten (BL?)?

    Wie ist der Aufwand im Fach Politik?



    "Ich hatte ein Vorstellungsgespräch an einer Sek1-Schule (womöglich nicht repräsentativ in der Tiefe, aber die Erfahrung deckt sich mit einigen Erfahrungen von ein paar Kolleg*innen (oder guck dir einfach hier im Forum an, was für Fächer im Profil stehen, wenn jemand Sek1 stehen an ;) )"
    -> Ich verstehe nicht was du damit sagen willst haha

  • Du wirst mit zwei Nebenfächern in der S1 sicher kein Hauptfach fachfremd unterrichten. So schlimm ist es auch noch nicht. ;)


    Du wirst aber vermutlich ein weiteres Nebenfach fachfremd machen müssen, oder Übungs-/Hausaufgabenstunden bekommen. Das liegt daran, dass du auch als Klassenlehrer eingesetzt werden wirst und nur zwei Nebenfachstunden in deiner Klasse in der Regel dafür zu wenig sind.


    In meiner Region passte die Prognose des Ministerium die letzten 15 Jahre für meine Schulform sehr gut. Es kann aber vor allem in kleinen Orten immer lokale Besonderheiten geben. Keine Ahnung... 5 Chemielehrer kommen zufällig aus dem gleichen Städtchen... oder sowas kurioses. Dann ist sind für das Fach eventuell die ganz lokalen Schulen dicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mir auch vorstellen Geschichte und Kunst zu unterrichten. Aber Deutsch wäre schlimm.

    Warum wäre es schlimm?

    Und: du interessierst dich insbesondere für die Beziehungsarbeit an der Schule. Selbstverständlich können Lehrkräfte auch in 2-3 Stunden die Woche eine gute Beziehung aufbauen, aber die Stärke von vielen Sek1-Kräften liegt eben darin, dass es zum pädagogischen Konzept, dass eine Lehrkraft möglichst viele Stunden in einer Klasse/Lerngruppe verbringt.
    Wenn du "nur" 3 Stunden pro Klasse hast, wird es für dich schon anstrengend.


    "Ich hatte ein Vorstellungsgespräch an einer Sek1-Schule (womöglich nicht repräsentativ in der Tiefe, aber die Erfahrung deckt sich mit einigen Erfahrungen von ein paar Kolleg*innen (oder guck dir einfach hier im Forum an, was für Fächer im Profil stehen, wenn jemand Sek1 stehen an ;) )"
    -> Ich verstehe nicht was du damit sagen willst haha

    viele Sek1-Lehrkräfte zählen mehr als 2 Fächer in ihrem Profil auf. Die wenigsten davon werden tatsächlich alle Fächer studiert haben ;)

    • Offizieller Beitrag

    Du wirst mit zwei Nebenfächern in der S1 sicher kein Hauptfach fachfremd unterrichten. So schlimm ist es auch noch nicht. ;)

    Ich kenne anekdotisch solche Fälle. Insbesondere dann Deutsch.
    (okay viele dieser Fälle haben Französisch (Das sie eben am Ende kaum unterrichten, weil Sek1), zählt es dann als Hauptfach? Aber ich kenne wirklich jemanden mit Geschi/Reli und jemanden mit Sport/Politik, die beide Deutsch dazu bekommen haben).

  • Du wirst mit zwei Nebenfächern in der S1 sicher kein Hauptfach fachfremd unterrichten. So schlimm ist es auch noch nicht. ;)


    Du wirst aber vermutlich ein weiteres Nebenfach fachfremd machen müssen, oder Übungs-/Hausaufgabenstunden bekommen. Das liegt daran, dass du auch als Klassenlehrer eingesetzt werden wirst und nur zwei Nebenfachstunden in deiner Klasse in der Regel dafür zu wenig sind.


    In meiner Region passte die Prognose des Ministerium die letzten 15 Jahre für meine Schulform sehr gut. Es kann aber vor allem in kleinen Orten immer lokale Besonderheiten geben. Keine Ahnung 5 Chemielehrer kommen zufällig aus dem gleichen Städtchen... oder sowas kurioses.

    chilipaprika wurde ja angeboten Englisch fachfremd zu unterrichten. Was ich allerdings gar nicht cool finde einem Deutsch- und Politiklehrer zu sagen, mach doch mal Englisch.


    Wenn man in Bayern Hauptschullehramt studiert, gibt es irgendwie auch nur 1 Hauptfach, bspw. Politik, und 3 Didaktikfächer. Also unterrichten die Lehrer dort sehr wahrscheinlich immer mindestens 4 Fächer. Das ist bestimmt auch nicht ohne.

  • Ich habe u.a. Politikwissenschaft und Wirtschaftslehre studiert. Hier ein BW ergeben sich daraus zwei verschiedene Unterrichtsfächer. Angesichts des aktuellen Mangels in der SEK.I gab es, als ich mich vor fast vier Jahren beworben habe, zahlreiche Stellen, in denen explizit eines meiner Fächer gesucht war und zahlreiche Zusagen, die ich bekommen habe.Wie das einmal sein wird, wenn du einmal fertig bist mit deinem Studium kann dir jetzt niemand garantieren, wobei es sicherlich auch noch in sieben bis acht Jahren einigen Bedarf an Lehrkräften in der SEK.I geben wird. Allerdings werden die Gesellschaftswissenschaften dabei ohne Zweifel auch weiterhin zu den am besten versorgten Fachbereichen gehören und somit am wenigsten explizit gesucht sein.


    Was sich aber jetzt sagen lässt ist, dass es äußerst ungünstig ist ausgerechnet für die SEK.I zwei kleine Nebenfächer zu kombinieren, die je nach Bundesland und Schuljahr unter Umständen nur einstündig bis zweistündig unterrichtet werden. Das bedeutet in der beruflichen Praxis, dass du sehr viele verschiedene Klassen haben wirst, womit nicht nur eine erhöhte Menge an zu lernenden Namen einhergeht, sondern vor allem auch mehr Korrekturen im selben Zeitraum, weil man unter Umständen zahlreiche Parallelklassen hat, x Notenkonferenzen und Klassenkonferenzen, an denen man sämtlich teilnehmen muss, etc.

    Um dann eine Klassenleitung vernünftig übernehmen zu können, sprich auf ausreichend Stunden zu kommen in deiner Klasse, bleibt bei einer solchen Kombi nur sehr viel fachfremder Unterricht, der im Hinblick auf die unterrichtliche Qualität nicht das erste Ziel ist bei der Stundenplanerstellung.


    Welche Fächer man letztlich fachfremd übernimmt in der SEK.I hat einerseits mit dem Bedarf der eigenen Schule zu tun und andererseits mit der eigenen Bereitschaft. Wenn man Fächer fachfremd übernimmt bedeutet das aber IMMER, dass man sämtliche Aufgaben einer Lehrkraft vernimmt, also natürlich auch die Leistungsmessung, Klassenarbeitserstellung und Notengebung. Idealiter übernimmt man Fächer, bei denen man als Vorbildung mehr anzubieten hat als diese lediglich als Schüler: in kennengelernt zu haben, sprich bei denen sich Bezugspunkte aus dem eigenen Studium ergeben, so dass es auch relevantes Vorwissen gibt.


    Nachdem du weder eine Sprache, noch ein musisches Fach, noch mit Geo (SEK.I) eine vollständige Naturwissenschaft als Basis hättest, blieben als verwandte Fächer für fachfremden Unterricht nur Ethik oder Geschichte übrig, wobei es in letzterem null Bedarf an fachfremdem Unterricht gibt. Jedes andere Fach würde nicht nur immense Arbeit für dich bedeuten, da dir die wissenschaftliche Basis komplett fehlen würde, sondern auch im Zweifelsfall mit immensen qualitativen Abstrichen für die SuS einhergehen, bis du dir zumindest eine solche Basis nebenbei erarbeiten konntest. Das darf niemals Teil des Selbstanspruchs sein als Lehrkraft, auch wenn fachfremder Unterricht bei uns in der SEK.I letztlich nicht wegzudenken ist.


    Meine Empfehlung für die SEK.I wäre es insofern IMMER, ungeachtet der Sperenzchen, die manche Studienordnung erlaubt, mindestens ein schulisches Hauptfach zu studieren. Ich selbst habe drei Fächer studiert, wobei eines ein schulisches Hauptfach sein musste. Im Hinblick darauf, was man in der SEK.I dann benötigt halte ich das für deutlich praxisnäher, als die aktuelle Studienordnung, die auch hier in BW momentan das Studium von lediglich zwei Fächern erlaubt, wobei keines ein schulisches Hauptfach sein muss. Das sorgt schon jetzt für eine Zunahme des fachfremden Unterrichts, weil haufenweise Gesellschaftswissenschaftler an die Schulen gespült werden, deren Fächer bereits überversorgt sind, und damit letztlich für eine Abnahme der unterrichtlichen Qualität an vielen Stellen.


    Der Aufwand in Vorbereitung, Nachbereitung, Klausurerstellung und Korrekturen ist je nach Bundesland sehr verschieden. In NRW gibt es wohl im Bereich der SEK.I deutlich weniger schriftliche Leistungsmessung als das hier in BW der Fall ist, wobei auch ich in den Nebenfächern keinerlei Klassenarbeiten schreiben müsste. Diese machen es nur deutlich leichter Eltern und SuS gegenüber Noten zu begründen, weil das Bedürfnis, diese wegdiskutieren zu wollen erheblich geringer ist als ggf.bei mündlichen Noten. Dies geschrieben machen meines Erachtens mündliche Noten, will man diese sauber erheben und sauber begründen, erheblich mehr Arbeit als klassische Korrekturen, weshalb ich ganz dankbar dafür bin, nicht in NRW meine Fächer zu unterrichten, so dass ich eben viele verschiedene Leistungsmessungsformate einsetzen kann.


    Zu beachten ist ganz generell, dass Politik und Wirtschaft sich kontinuierlich weiterentwickeln, so dass man damit ein Fach oder Fächer hat, für die man beständig auf dem Laufenden bleiben muss, beständig seine Materialien anpassen muss und insofern einiges mehr an Aufwand betreiben muss als z.B. für Geschichte.


    Als Arbeitslosenkombi würde ich das angesichts des fortbestehenden Lehrkräftemangels zwar nicht bezeichnen, aber es ist definitiv keine Kombi FÜR die dich jemand einstellen wird, sondern eher TROTZ der man dich aus Verzweiflung nehmen wird, weil man Deputatsstunden benötigt. Das bedeutet dann aber eben auch, dass es durchaus sein kann, dass du nach Abschluss deiner Probezeit nie wieder eines studierten Fächer unterrichten wirst, sondern möglicherweise nur noch fachfremd zum Einsatz kommst, wenn deine studierten Fächer derart überversorgt sind an deiner späteren Schule, dass man dich darin schlicht nicht benötigt. Die Bereitschaft zu fachfremdem Unterricht in diversen Fächern kann bei so einer Ausgangskombi dann in der SEK.I durchaus Einstellungsvoraussetzung sein.


    Obgleich ich drei Fächer studiert habe, darunter ein schulisches Mangelfach, unterrichte ich seit vier Jahren hauptsächlich mein eines fachfremdes Fach. Das ist ok für mich, weil das ein Fach ist, dass ich sowieso studieren hätte wollen als viertes Fach, für dass ich auch fachlich den größten Teil und didaktisch alles durch mein sonstiges Studium abdecken konnte. Ich habe aber sehr bewusst keine der angebotenen Stellen angetreten, bei denen ich direkt diverse Fächer fachfremd hätte leisten sollen, zu denen ich null Bezug habe und für die auch in keiner Weise qualifiziert bin, außer diese mal als Schülerin selbst gehabt zu haben, da das meinem Selbstanspruch als Lehrperson nicht gerecht werden würde, aber auch unfair den SuS gegenüber wäre, die trotzdem am Ende Noten bekommen sollen von Lehrpersonen, die letztlich kaum mehr Ahnung vom Fach haben als ihre SuS.


    Wenn du unbedingt diese beiden Fächer studieren möchtest, dann nimm noch ein drittes Fach, ein schulisches Hauptfach, dazu.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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    • Offizieller Beitrag

    Wie lange musstest du auf eine Festanstellung warten (BL?)?

    Wie ist der Aufwand im Fach Politik?

    Ich hatte eine nahtlose Einstellung. Aber andere Fächer und andere Schulform.
    Ich bin in NRW, hätte aber auch in NDS eine (andere) Sek1-Stelle haben können und eine Überbrückungszeit an einem Gym, mit vermutlich Entfristung.

    Aufwand in Politik:
    ICH persönlich halte nichts von Diskussionen zum Aufwand (außer, wenn es um Korrektur geht). Ich mag meine Fächer, sie haben alle einen unterschiedlichen Aufwand je nach Reihe, je nach Investition, je nach Lerngruppe.
    Der "Aufwand" ist in der Oberstufe viel höher und trotzdem würde ich lieber zwei Oberstufenkurse als einen Sek1-Kurs haben. Es hat viel mit den Themen und der Art und Weise des Unterrichts.
    Generell aber (jahrgangsübergreifend) liebe ich es, trotz Aufwand in der Materialsuche, aktuelle Themen zu besprechen, Schüler*innen zu mündigen Menschen zu erziehen, sie bei ihrem Weg zur guten Argumentation zu begleiten.

  • Du wirst mit zwei Nebenfächern in der S1 sicher kein Hauptfach fachfremd unterrichten. So schlimm ist es auch noch nicht. ;)

    Also mir wurden vor vier Jahren auch Stellen quasi hinterhergetragen, bei denen ich Deutsch fachfremd hätte machen sollen ( neben weiteren Fächern fachfremd, sowie meinen studierten drei Fächern). Das gibt es zumindest an ausreichend verzweifelten Schulen vor allem im ländlichenRaum durchaus auch jetzt schon.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    chilipaprika wurde ja angeboten Englisch fachfremd zu unterrichten. Was ich allerdings gar nicht cool finde einem Deutsch- und Politiklehrer zu sagen, mach doch mal Englisch.


    Wenn man in Bayern Hauptschullehramt studiert, gibt es irgendwie auch nur 1 Hauptfach, bspw. Politik, und 3 Didaktikfächer. Also unterrichten die Lehrer dort sehr wahrscheinlich immer mindestens 4 Fächer. Das ist bestimmt auch nicht ohne.

    Zur Entlastung der Schule: Ich habe ja auch Französisch (Fremdsprachendidaktik) und ein Jahr Praktika im englischsprachigen Ausland in meinem Lebenslauf. (Mein Akzent ist trotzdem leider nicht passend.)

    Mit Hauptfach meint Kodi vermutlich die Fächer der Fächergruppe I: Deutsch, Englisch, Mathe und oft ein Wahlpflichtfach (am Gym immer die 2. Fremdsprache)

  • chilipaprika wurde ja angeboten Englisch fachfremd zu unterrichten. Was ich allerdings gar nicht cool finde einem Deutsch- und Politiklehrer zu sagen, mach doch mal Englisch.


    Wenn man in Bayern Hauptschullehramt studiert, gibt es irgendwie auch nur 1 Hauptfach, bspw. Politik, und 3 Didaktikfächer. Also unterrichten die Lehrer dort sehr wahrscheinlich immer mindestens 4 Fächer. Das ist bestimmt auch nicht ohne.

    Vor allem an Hauptschulen gilt nach wie vor das Klassenlehrerprinzip als Mittel der Wahl, weil es ohne intensive Beziehungsarbeit bei dieser Zielgruppe nicht funktioniert idealiter alle SuS zum erfolgreichen Schulabschluss zu führen. Das zieht immer auch einigen fachfremden Unterricht nach sich, den man zumindest reduzieren kann, wenn man mehr als zwei Fächer studiert hat von vornherein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace


  • Mit Hauptfach meint Kodi vermutlich die Fächer der Fächergruppe I: Deutsch, Englisch, Mathe und oft ein Wahlpflichtfach (am Gym immer die 2. Fremdsprache)

    Hier in BW gibt es als Wahlpflichtfächer in der SEK.I neben Französisch auch noch AES und Technik. Vielleicht hilft ein Blick auf die diesbezüglichen Optionen in NRW dir Zehra , noch ein schulisches Hauptfach zu finden, für das du dich begeistern kannst als Ergänzung zu den beiden bislang präferierten Fächern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich meinte mit Hauptfächern Deutsch, Mathe, Englisch.


    Auch bei uns gibt es ein 4. Hauptfach als Wahlpflicht, aber das wird in der Regel im Kursverband unterrichtet, wenn man nicht gerade eine Schule mit Profilklassen hat. Es eignet sich also nicht um 'Klassenlehrerunterricht' zu generieren.


    Was allerdings für das 4. Hauptfach gilt, ist dass es deine Lerngruppenanzahl reduziert und so für dich entlastend ist. Das Problem ist halt, dass man abgesehen von ein paar Klassikern wie Französisch, Biologie, Sozialwissenschaften nur bedingt voraussagen kann, welches der normalerweise in Fächergruppe II angesiedelten Fächer an deiner zukünftigen Schule als Wahlpflichtfach angeboten wird.

  • Ehrlicherweise wäre das einzige Hauptfach was in Frage kommt Deutsch. Allerdings habe ich unfassbare Angst in letzter Zeit vor diesem Fach bekommen. Ich lese auch in anderen Foren mit und Deutsch wird von jedem Lehrer in diesen Foren als Burnout Fach beschrieben. Abende, Wochenende, Herbst-Oster-Weihnachtsferien arbeiten bis zur Erschöpfung. Ich weiss nicht wie realistisch diese Aussagen sind, aber das hat mir fast eine Phobie gegeben. Respekt an jede Lehrkraft die das auch so erlebt und durchzieht!

  • Jedes Fach kann zum Burnout-Fach werden und hat so seine ganz eigenen Belastungen. Es hilft daher auf jeden Fall, wenn man es wenigstens gerne unterrichtet.


    Du hast insofern Recht, dass man gucken sollte, nicht eine die Belastung potenzierende Kombi zu nehmen. Sprache/Sprache wäre so ein Fall. Aber das steht ja bei dir eh nicht im Raum.

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