NRW bekommt fünftes Abiturfach

  • Für mich aus Schülersicht: eine Präsentationsprüfung wäre das einzige gewesen, für das ich wirklich etwas getan hätte. Meine Abivorbereitung hat sich auf zwei Tage für alle Prüfungen beschränkt. Da kommt ja kein neuer Stoff dazu.

    Wow! Du wusstest in 13.2 noch alles aus 12.1? Da bin ich auf jeden Fall vergesslicher. Ich habe mich damals auf meine (damals vier) Abiprüfungen ca. acht Wochen vorbereitet: zuerst Lernkarten und -zettel geschrieben, mit Freund*innen zusammengesetzt und alles nochmal durchgegangen, dann selbstständig gelernt. MIt zwei Tagen Vorbereitung wäre ich nicht hingekommen.

    Also jetzt mal so aus Schülersicht, ich fand das damals schon verdammt stressig mit der Vorbereitung. Jetzt auch noch ein fünftes Fach wäre mir echt zuviel gewesen. Das war glaube ich neben den Vordiplom und Diplomprüfungen die Zeit wo ich wirklich mal aktiv gelernt habe.

    So "verdammt stressig" fand ich allerdings die Abivorbereitung auch wieder nicht und ein fünftes Fach hätte für mich "den Kohl auch nicht fettgemacht". Ich habe mich aber als Schülerin auf alle Klassenarbeiten/Klausuren gut vorbereitet (auch schon in der Sek. I) und auch später als Studentin ebenso, sowohl auf die Klausuren als auch auf die Prüfungen an der Uni.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mir ging es damals aus privaten Gründen richtig schlecht und ich habe zwei Jahre lang fast nichts für die Schule gemacht und auch oft gefehlt. Auf die schriftlichen Prüfungen habe ich faktisch nicht gelernt. Trotzdem habe ich in den Sprachen und Geisteswissenschaften sehr gute Noten geschrieben. In Mathe immerhin noch 08 NP, was mich selbst überrascht hat, weil ich vor dieser Prüfung etwas Angst hatte, da ich in zwei Jahren kein einziges Mal die Mathehausaufgaben gemacht habe. Ironischerweise war dann die Präsentationsprüfung meine schlechteste Leistung im Abitur (in Bio). Meine Präsentation war halt nicht vorbereitet.


    Erst als Lehrkraft habe ich verstanden, dass meine Erfahrung nicht selbstverständlich ist und dass das Abitur für viele eine echte Hürde darstellt.

  • Wow! Du wusstest in 13.2 noch alles aus 12.1? Da bin ich auf jeden Fall vergesslicher. Ich habe mich damals auf meine (damals vier) Abiprüfungen ca. acht Wochen vorbereitet: zuerst Lernkarten und -zettel geschrieben, mit Freund*innen zusammengesetzt und alles nochmal durchgegangen, dann selbstständig gelernt. MIt zwei Tagen Vorbereitung wäre ich nicht hingekommen.

    Ich habe nur die Unterlagen nochmal überflogen und punktuell wiederholt, aber im Großen und Ganzen konnte/wusste ich das Meiste aus den zwei Schuljahren noch. Zumindest soweit, dass ich keine Motivation hatte, noch mehr zu tun.

    Meine Unterlagen waren aber auch tadel- und lückenlos.

    Für 15 Punkte hat es in den Prüfungen natürlich nicht gereicht. Mathe und Informatik waren 13 und 14 Punkte, Englisch mündlich 11 Punkte, Wirtschaftslehre gerade so keine 10 Punkte. Da wäre, besonders für Wirtschaftslehre sicher noch mehr Vorbereitung sinnvoll gewesen. Das war mir klar, aber es fehlte an Motivation. Medizin oder Psychologie wollte ich nicht studieren und für die meisten/alle anderen Studienfächer war mein Abi auch ohne dafür etwas zu tun gut genug.


    Dass ich in der Schule nie lernen musste, ist mir dann an der Uni erstmal auf die Füße gefallen. 😅 Ich habe ein paar Semester Anlauf gebraucht, bis ich in einer Lernroutine war, die für ein Studium angemessen ist.

  • Ich habe nur die Unterlagen nochmal überflogen und punktuell wiederholt, aber im Großen und Ganzen konnte/wusste ich das Meiste aus den zwei Schuljahren noch.

    Respekt! Soviel an Unterrichtsinhalten kann oder konnte ich mir nie merken. Das merkt man noch heute daran, dass ich mir für jede Unterrichtsstunde einen kurzen Verlaufsplan oder zumindest eine Auflistung dessen, was ich im Unterricht erledige möchte, erstelle; sonst wüsste ich nämlich in der kommenden Woche nicht mehr, was ich mit der Klasse schon erledigt habe ;) .

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  • Respekt! Soviel an Unterrichtsinhalten kann oder konnte ich mir nie merken. Das merkt man noch heute daran, dass ich mir für jede Unterrichtsstunde einen kurzen Verlaufsplan oder zumindest eine Auflistung dessen, was ich im Unterricht erledige möchte, erstelle; sonst wüsste ich nämlich in der kommenden Woche nicht mehr, was ich mit der Klasse schon erledigt habe ;) .

    Das geht mir auch so. 😅

  • Ich hab auch nichts gelernt. Für Deutsch und Englisch lernt man eh nichts... in Mathe wäre Lernen vergebene Liebesmüh gewesen, da wollte ich nur 1 Punkt und das Ganze abhaken... blieb Geo, wo ich am Vorabend nochmal durch meine Mitschriften geblättert habe, was man sich aber auch hätte sparen können. Eine Präsentationsprüfung wäre für mich aber ein echter Graus gewesen und ich bin froh, dass uns das erspart blieb.

  • Für Deutsch und Englisch lernt man eh nichts...

    Ähm, doch klar. Ich habe auch für Englisch (sowohl im Abi als auch in der Uni) gelernt. Ich habe bspw. Lektüren, die wir im Unterricht durchgenommen hatten, nochmal durchgelesen und zusammengefasst und alles, was wir dazu aufgeschrieben hatten (über die Charaktere etc. sowie den geschichtlichen Hintergrund) nochmal in Kürze notiert. So hör(t)e ich es auch von Jüngeren - z. B. Kindern von Freund*innen, Verwandten,..., aber auch SuS in unserem BG und der FOS -, dass sie sich ähnlich aufs Abi bzw. ihre Abschlussprüfungen in Englisch und Deutsch vorbereiten.

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  • Ähm, doch klar. Ich habe auch für Englisch (sowohl im Abi als auch in der Uni) gelernt. Ich habe bspw. Lektüren, die wir im Unterricht durchgenommen hatten, nochmal durchgelesen und zusammengefasst und alles, was wir dazu aufgeschrieben hatten (über die Charaktere etc. sowie den geschichtlichen Hintergrund) nochmal in Kürze notiert. So hör(t)e ich es auch von Jüngeren - z. B. Kindern von Freund*innen, Verwandten,..., aber auch SuS in unserem BG und der FOS -, dass sie sich ähnlich aufs Abi bzw. ihre Abschlussprüfungen in Englisch und Deutsch vorbereiten.

    Naja, ich hab im Unterricht ja nicht 2 Jahre durchgeschlafen und ein bissi Kontext gibt das Hirn im Normalfall ja auch so noch her. In Englisch klappte das problemlos. In Deutsch kam Heines Wintermärchen, an das ich mich leider nicht mehr sonderlich gut erinnern konnte bzw. als das Thema dran war, hatte ich viele Fahrstunden zeitökonomisch in meine Deutschstunden gelegt. Aber auch da reichte es letztlich noch für 12 Punkte. Wenn man grundsätzlich mit Texten umgehen kann und halbwegs allgemeingebildet in den verschiedenen Sequenzthemen ist, braucht man in den Sprachfächern meines Erachtens nicht wirklich lernen, um gut zu punkten.


    Bei mündlichen Prüfungen sieht es im Hinblick auf Prüfungsteil 2 natürlich etwas anders aus. Aber da hatte ich Mathe und sowieso den einkalkulierten Totalausfall 😄




    (edit: korrigiere, es waren nach Nachschauen sogar 13 Punkte)

  • Ich habe auf Deutsch nicht gelernt, da ich eh die Kurzprosa genommen habe. Wie man interpretiert und gut schreibt, habe ich im Unterricht gelernt. Mein Aufsatz wurde mit 15 NP bewertet. Aber klar kann man auch auf Deutsch und Englisch lernen. Das würde ich gerade meinen schwachen SuS empfehlen, die sonst wirklich weniger als 05 NP schreiben würden.

  • Naja, ich hab im Unterricht ja nicht 2 Jahre durchgeschlafen und ein bissi Kontext gibt das Hirn im Normalfall ja auch so noch her. In Englisch klappte das problemlos.

    Na, danke vielmals für diese Unterstellung, dass ich im Unterricht gepennt hätte :( . "Durchgeschlafen" habe ich die Zeit definitiv auch nicht, konnte mir aber trotzdem unmöglich alles merken und problemlos wieder abrufen, was wir im Unterricht in den zwei Jahren besprochen hatten. Schön, wenn es bei dir und anderen anders ist. Du sagst ja selbst, dass es bei dir zwar in Englisch geklappt hat, in Deutsch aber nicht wirklich.

    Ich kann halt für mich ziemlich sicher sagen, dass ich in meiner Schulzeit ohne zu lernen nicht so weit gekommen wäre, wie ich es letztendlich bin. Ich musste wirklich für jede Klassenarbeit/Klausur "etwas tun". Und dadurch hatte ich immer gute Noten, auch im Abi (Durchschnitt 1,9; in der Englisch-LK-Abiklausur hatte ich 15 Punkte, in Französisch 13, in Bio 14 und im mündlichen Erdkunde-Abi 12 Punkte).

    Bei mündlichen Prüfungen sieht es im Hinblick auf Prüfungsteil 2 natürlich etwas anders aus.

    Was meinst du mit "Prüfungsteil 2"?

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  • Humblebee, so meinte ich das gar nicht und es hält ja auch jeder anders 😊 Mir ging es nur darum, dass für mich (!) ein 5. Fach mit Präsentationsprüfung definitiv auch den meisten Aufwand bedeutet hätte. Für die Schüler wird es damit sicherlich deutlich aufwändiger, während man bisher je nach gewählter Fachkombi und Ergebnisanspruch auch ohne große Lernerei und übermäßig viel investierte Zeit gut durchkommen kann.


    Mit Teil 2 meine ich das freie Prüfungsgespräch. Teil 1 bezieht sich ja auf eine Textgrundlage und ist nicht viel anders als eine mündlich bearbeitete Klausur. In Teil 2 muss man aber schon auch fundiert und flexibel über Sachverhalte sprechen können.

  • Klar ist jeder anders. Nichtsdestotrotz glaube ich tatsächlich (und höre das auch immer von unseren Abiturient*innen), dass die meisten ohne groß zu lernen, mehr schlecht als recht - wenn überhaupt - ihr Abi schaffen können. Vielleicht ist es aber auch ein Unterschied zu den beruflichen Gymnasien, wo man meiner Meinung nach zumindest im beruflichen Schwerpunktfach - das dort der erste eA-Kurs für die SuS ist - nicht "einfach so" (also ohne zu lernen und wenigstens einige Wochen Zeit zu investieren) durchs Abi kommt und wo man ja auch weniger Kombinationsmöglichkeiten bei den Fächern hat.

    Wenn ich mir dieses Beispiel für eine Präsentationsprüfung in Englisch anschaue: 20191125_Präsentationsprüfung Englisch_final.pdf (nibis.de) , glaube ich eigentlich nicht, dass für mich damit so viel mehr Aufwand verbunden gewesen wäre als mit der "Lernerei" für meine Abiklausuren.

    Aber auch hier gilt wohl mein Spruch: Jeder Jeck ist anders!

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  • Mit Teil 2 meine ich das freie Prüfungsgespräch. Teil 1 bezieht sich ja auf eine Textgrundlage und ist nicht viel anders als eine mündlich bearbeitete Klausur. In Teil 2 muss man aber schon auch fundiert und flexibel über Sachverhalte sprechen können.

    Ah ok, danke für die Erläuterung. Stimmt, für diesen Teil muss man sich auf jeden Fall im Vorfeld schon mal bzw. noch einmal näher mit dem jeweiligen Thema auseinandergesetzt haben.

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  • Wer wirklich die Unterrichtsinhalte der 3-4 Halbjahre in seinen 4-5 Prüffächern noch sehr gut im Kopf hat, braucht wohl wirklich kaum Auffrischung.

    In Mathe sind die meisten Schüler (gerade im Grundkurs) doch ganz froh, wenn sie sich vor den Prüfungen noch einmal intensiv die Inhalte der ersten 2 Halbjahre anschauen.

    In Französisch führe ich selbst keine Prüfungen durch (höchstens mal Beisitz in einer mündlichen Prüfung), aber in den Sprachen würde ich allgemein immer empfehlen, sich noch einmal in alle im Unterricht behandelten Lektüren reinzuarbeiten, um z.B. wichtige Textstellen für Verweise parat zu haben. Dann kommt noch Landeskultur dazu. Je detaillierter man sich da noch auskennt, desto höher die Punktzahl, wenn eine entsprechende Aufgabenstellung drankommt. Wer nur 5 Punkte möchte, schafft es natürlich auch, das Ganze mit Füllwörtern auszuschmücken, aber gerade bei denjenigen, die Französisch wählen, ist das selbstgesetzte Ziel schon oftmals eine zweistellige Punktzahl.

    Wenn hier noch Nachholbedarf im Ausdruck besteht, macht es definitiv Sinn, sich noch einmal anzuschauen, wie man einen guten Text erstellt und strukturiert - klassisches Beispiel hier die Satzanfänge bzw. die immer gleichen Verben.

    In Deutsch können ja auch Gedichtinterprerationen drankommen, oder? Ich war in meiner Deutschprüfung damals froh, dass ich um eine herumkam, aber gerade die Analysemittel und Epochenmerkmale sollten für den Fall der Fälle hier schon sitzen - vor allem in der Prüfungssituation, wenn man eh noch ein bisschen nervös ist.

  • Ich habe auf Deutsch nicht gelernt, da ich eh die Kurzprosa genommen habe.

    Kurze BL Frage: Ihr hattet ne unbekannte Kurzgeschichte im schriftlichen Abi zu analysieren und wusstet auch, dass es einen Vorschlag darüber gibt?

  • Kurze BL Frage: Ihr hattet ne unbekannte Kurzgeschichte im schriftlichen Abi zu analysieren und wusstet auch, dass es einen Vorschlag darüber gibt?

    Ja :) und zwar in BW.

  • Bei den schriftlichen Prüfungen in Englisch braucht man Hintergrundwissen doch eigentlich nur für Aufgabe 3 (comment oder recreation). Und je nach Aufgabenvorschlag kommt man hier auch teilweise sehr sehr billig mit Formaten wie interior monologue oder dergleichen durch (in meiner eigenen Abiprüfung wars ein diary entry zu den Orange Marches in Nordirland aus Sicht eines katholischen Protagonisten). Ich empfehle immer, sich bei der Auswahl des Abiturvorschlags besagte dritte Aufgabe anzugucken und zu schauen, wie solide man hier jeweils aufgestellt ist (irgendein Luschiformat ist erfahrungsgemäß doch immer dabei). Die anderen beiden Aufgaben sind schnöde Textarbeit und brauchen "nur" Textverstehen und Analysekompetenzen. Zumindest in NRW gibt es (anders als in Deutsch?) auch keine verbindlichen Lektüren, also muss man auch dazu nicht zwingend nochmal was detailliert wiederholen.


    Kann an anderen Schulformen oder in anderen Bundesländern aber natürlich anders sein. Und für mündliche Prüfungen ist der Fall wie gesagt natürlich sowieso anders gelagert, da prüfe ich dann natürlich auch zu Lektüren usw.

    • Offizieller Beitrag

    Kann an anderen Schulformen oder in anderen Bundesländern aber natürlich anders sein. Und für mündliche Prüfungen ist der Fall wie gesagt natürlich sowieso anders gelagert, da prüfe ich dann natürlich auch zu Lektüren usw.

    Im Zeitalter der Poolaufgaben dürfte das nicht mehr so krass divergieren.

    Was Du darüber hinaus geschrieben hattest, skandiere ich schon seit Jahren, da ich nie verstanden habe, wieso meine LK-SchülerInnen immer so inhalts"geil" waren und Gott-weiß-was für Inhalte für das Englisch-Abitur gelernt haben. Dieses Jahr haben sie mich augenscheinlich ernst genommen - ich hatte noch nie vier 15-Punkte-Klausuren in einer Rutsche - und alle vier wurden von den KoreferentInnen bestätigt. (OK, aber die vier Prüflinge waren einschlägig benotet, wenngleich die Top-Note nicht zwingend zu erwarten war. Man darf sich ja nur sieben Fehlpunkte leisten von insgesamt 150 Punkten, um die 1+ auch wirklich zu erhalten.)

  • Uff, das erstaunt mich. Eine KG im Abi passt so gar nicht in mein Bild von BW

    Die Lektüren sind vorher auch schon bekannt gewesen. Ich wusste, dass nur Kleist, Kafka oder Schiller drankommen können.


    Alterra empfindest du eine KG als zu leicht? Kommt es nicht immer auf den konkreten Text an?

    Einmal editiert, zuletzt von Pyro ()

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