NRW bekommt fünftes Abiturfach

  • Unsere Abiverordnung in Hessen:

    "...- Schülerinnen und Schüler, die eine Präsentation im 5. Prüfungsfach (§ 37) wählen, beantragen dieses im Rahmen der Meldung zum Abitur nach Abs. 2. Sie erhalten die Aufgabenstellung in der Regel am letzten Unterrichtstag vor dem Beginn der Osterferien. Als Bearbeitungszeit sind mindestens vier Unterrichtswochen zu gewähren. Spätestens eine Woche vor dem Kolloquium ist der Prüferin oder dem Prüfer eine schriftliche Dokumentation über den geplanten Ablauf der Präsentation abzuliefern, die nicht Grundlage der Beurteilung ist, sondern der Vorbereitung des Kolloquiums dient....

    ...

    Eine Präsentation ist ein medienunterstützter Vortrag mit anschließendem Kolloquium; auch naturwissenschaftliche Experimente sowie musikalische oder künstlerische Darbietungen sind mögliche Bestandteile. I

    ......

    - Bei der Präsentation erfolgt die Aufgabenstellung durch die Prüferin oder den Prüfer. Die Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilnehmer sind über die in der Schule vorhandenen technischen Möglichkeiten eines Medieneinsatzes für die Präsentation zu informieren und allen müssen die gleichen Hilfsmittel zur Verfügung stehen können. Für die Präsentation erfolgt eine Gesamtbewertung, für die einzelnen Elemente nach Abs. 2 Satz 1 erfolgen keine Einzelbewertungen. Die vor der Präsentation eingereichte schriftliche Dokumentation geht in die Bewertung nicht ein. In die Bewertung fließen insbesondere folgende Kriterien ein:

    1.

    Qualität und Umfang der vermittelten fachlichen Informationen, auch Vollständigkeit, exemplarisches Vorgehen, Aktualität, Kreativität,

    2.

    Strukturierung der Präsentation (insbesondere Problembeschreibung, gegliederte Darstellung, Lösungen, Bewertungen, zusammenfassender Schluss),

    3.

    sachgerechter Einsatz der Medien, Qualität der audio-visuellen Unterstützung,

    4.

    Präzision und logische Nachvollziehbarkeit der Darstellung,

    5.

    kommunikative (einschließlich rhetorischer) Fähigkeiten,

    6.

    Reflexion über die gewählte Präsentationsmethode, die vorgetragenen Lösungen und Argumente...."

    Einmal editiert, zuletzt von Alterra () aus folgendem Grund: Hessen im ersten Satz erwähnt

  • Eine - wie auch immer erfolgreiche - Teilnahme an Jugend musiziert entspricht nicht einer besonderen Lernleistung. Sie kann als Grundlage dienen, dann kommt aber noch einiges dazu.

    in der AP0-Gost findet man


    Besondere Lernleistung

    (1) Im Rahmen der für die Abiturprüfung vorgesehenen Punktzahl (§ 29) kann Schülerinnen und Schülern eine besondere Lernleistung angerechnet werden, die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre umfassenden Kurses erbracht wird. Als besondere Lernleistung können ein umfassender Beitrag aus einem von den Ländern geförderten Wettbewerb oder die Ergebnisse des Projektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachübergreifenden Projektes gelten.


    und


    In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten, das im Zusammenhang mit der Abiturprüfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet, stellt der Prüfling vor einem Fachprüfungsausschuss (§ 26) die Ergebnisse der besonderen Lernleistung dar, erläutert sie und antwortet auf Fragen.


    Damit scheint es mir durchaus statthaft auch Jugend musiziert Sieger auf Bundesebene mit der besonderne Lernleistung zu versehen. Wie ein Kolloquium dazu aussehen könnte, weiss ich jedoch nicht.

  • Kannst du erläutern, was du damit meinst?

    Natürlich :)


    Die SuS haben mindestens 4 Wochen Zeit eine Präsentation zu einem bestimmten Thema zu halten. KI kann einen Großteil dieser Arbeit abnehmen, denn fast alle wählen eine PowerPointPräsentation. Eine KI ermöglicht das Herstellen einer solchen mit wenigen Klicks. Durch KI ist die Auswahl der Themen bei Präsentationsthemen sehr schwierig geworden, damit eine Eigenleistung seitens der Prüflinge erfolgen muss

  • keine verpflichtende Belegung mehr von Mathematik als Abiturfach bei der Wahl von Kunst, Musik oder Sport als Abiturfach

    Psst. Bei uns am BK konnte man nach Anlage D17 einen Sport-LK belegen, ohne Mathematik als Prüfungsfach zu haben. Allerdings ist dann automatisch Biologie der andere Leistungskurs.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Man versieht keine Schüler mit einer besonderen Lernleistung. Die Sieger aus Landes- oder Bundeswettbewerb können ihre Vorträge als besondere Lernleistung anmelden. Wenn die Schulleitung und der/die PrüferIn dies zulassen, besteht die Lernleistung einerseits aus einem fachpraktischen Vortrag, womöglich einer Dokumentation und dann dem Kolloquium.

    Da gibt es somit nichts geschenkt. Es gibt sicherlich auch einen guten Grund, wieso es fast nie vorkommt, dass SchülerInnen diese besondere Lernleistung einbringen wollen. Oft ist das taktisch auch gar nicht so sinnvoll (dann würden fünf Abiturfächer vierfach und nicht mehr vier Fächer fünffach gewichtet. Je nachdem, wie gut man in den vier anderen Fächern ist, kann man dann mit dem fünften Fach nur verlieren.


    Gerade ist ein redaktioneller Kommentar zu dem Vorhaben in NRW in der RP erschienen. Leider hat der Autor keine Ahnung vom Ist-Stand, so dass seine Kritik entsprechend nicht ins Schwarze trifft.

    • Offizieller Beitrag

    Psst. Bei uns am BK konnte man nach Anlage D17 einen Sport-LK belegen, ohne Mathematik als Prüfungsfach zu haben. Allerdings ist dann automatisch Biologie der andere Leistungskurs.

    Ich weiß. Das hängt aber von den jeweiligen damit verbundenen Berufen ab.

  • Natürlich :)


    Die SuS haben mindestens 4 Wochen Zeit eine Präsentation zu einem bestimmten Thema zu halten. KI kann einen Großteil dieser Arbeit abnehmen, denn fast alle wählen eine PowerPointPräsentation. Eine KI ermöglicht das Herstellen einer solchen mit wenigen Klicks. Durch KI ist die Auswahl der Themen bei Präsentationsthemen sehr schwierig geworden, damit eine Eigenleistung seitens der Prüflinge erfolgen muss

    dabei soll doch gerade die Präsentationsprüfung dieses Problem lösen..

    • Offizieller Beitrag

    Ich erkenne daran, dass das Abitur noch weiter verwässert wird, wenn u.a. Mathematik nicht mehr den Stellenwert hat, den es noch hat. Man hätte die bestehenden Regelungen einfach um ein fünftes Fach erweitern können, dann wäre Kunst, Musik und Sport auch möglich. Ein Blick in die Bundesländer, die bereits 5 Abiturfächer haben könnte ja helfen.

    Der Stellenwert von Mathematik bleibt unverändert wegen der "zwei aus drei"-Regelung.


    Nur bei bestimmten Konstellationen, sprich Sport, Kunst und Musik, war Mathematik automatisch Prüfungsfach - mit Stellenwert hat das eher weniger zu tun.

    Mathematik muss weiterhin bis zum Ende der Q2 (bis auf die letzte Klausur) schriftlich belegt werden und die Defizite zählen voll.

  • dabei soll doch gerade die Präsentationsprüfung dieses Problem lösen..

    Eine Präsentation konnte auch schon früher von Dritten erstellt werden. Beim Vortrag merkt man in der Regel, ob der Präsentant sich mit den Inhalten beschäftigt hat oder über jedes dritte Wort stolpert, insbesondere wenn bei Rückfragen nach der Präsentation erst einmal unsicheres Gestammel kommt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte da eher erwartet, dass eine Oberstufenreform zum Ziel hat, dass die Studierfähigkeit herstellt wird, wie es früher mal Aufgabe der Oberstufe war und eigentlich auch die Legitimation dieser Schulstufe ist.


    Erklär es gerne. ;)

    Ich bin immer an anderen Ansichten interessiert.


    Naja, ich gehe davon aus, dass du selbst weißt, wie naiv unrealistisch deine Annahme war.
    Aber ich träume auch gerne von Reformen... :(

  • Das Kultusministerium in NRW war in den letzten Jahren grün, gelb und jetzt schwarz regiert. Besonders die CDU wollte doch das Bildungsniveau insbesondere an Gymnasien wieder erhöhen, oder verwechsle ich da etwas?

  • Mathe sollte nicht aus dem Abitur fliegen, sondern einen deutlich höheren Stellenwert bekommen. Sprachliche Fächer sind in der allgemeinbildenden Schule überbetont und die Einstellung, dass es ja nicht so schlimm sei, "kein Mathe zu können" viel zu weit verbreitet.

  • Damit scheint es mir durchaus statthaft auch Jugend musiziert Sieger auf Bundesebene mit der besonderne Lernleistung zu versehen. Wie ein Kolloquium dazu aussehen könnte, weiss ich jedoch nicht.

    In Ergänzung zu Bolzbold:

    Wie ich schon schrieb: die Erarbeitung eines Jugend-musiziert-Programms kann die Grundlage sein. Wir machen es so, dass dieses Programm in einem schulischen Rahmen präsentiert wird. Dazu muss ein Programmheft erstellt werden, das eine Analyse der vorgetragenen Werke enthält und nach dem Konzert muss sich der Prüfling dann Fragen der Kommission stellen.

    Es wäre auch völlig unklar, wie das JuMu-Ergebnis zu benoten wäre. 25 Punkte auf Regionalebene sind weniger Wert als 25 Punkte auf Landes oder Bundesebene.

  • Mathe sollte nicht aus dem Abitur fliegen, sondern einen deutlich höheren Stellenwert bekommen. Sprachliche Fächer sind in der allgemeinbildenden Schule überbetont und die Einstellung, dass es ja nicht so schlimm sei, "kein Mathe zu können" viel zu weit verbreitet.

    Mathe müssen die Schüler:innen ja bis zum Abi belegen (und bis incl. Q2.1 auch schriftlich). Ich finde es gut, dass Mathe kein verpflichtendes AF ist (auch nicht mehr für Sport, Musik und Kunst). Wenn Mathe im GK nicht das einzige Defizit ist, kann Mathe einem dann ggf. auch das "Genick" brechen.

Werbung