IPads am Gym

  • Glaubst du das ernsthaft?

    Äh, ja.


    Zumindest dürfen die Schüler das Smartphone im Unterricht nicht benutzen. Da gehe ich davon aus, dass der Lehrer vorne das Smartphone auch nicht privat benutzt. Und Diensthandys für dienstliche Belange haben wir (noch) nicht.

  • Äh, ja.


    Zumindest dürfen die Schüler das Smartphone im Unterricht nicht benutzen. Da gehe ich davon aus, dass der Lehrer vorne das Smartphone auch nicht privat benutzt. Und Diensthandys für dienstliche Belange haben wir (noch) nicht.

    Ja, davon bin ich auch ausgegangen, bis ich im Laufe des Refs durch Erzählungen von Mitrefis eines Besseren belehrt wurde, wo bei manchen Mentorinnen und Mentoren das Telefon generell nicht lautlos gestellt war und Privatanrufe regelmäßig während des Unterrichts entgegengenommen wurden. (Eine ehemalige Kommilitonin von mir hat als Folge davon dasselbe praktiziert und ist allen Ernstes während einer Lehrprobe ans Telefon gegangen..).


    Ich weiß von zumindest einem Kollegen an meiner aktuellen Schule ebenfalls, dass dieser während der Unterrichtszeit kontinuierlich am Handy ist. Das war schon so, lange bevor wir das digitale Klassenbuch hatten. Diverse andere KuK schreiben gerne mal WhatsApp während sie im Unterricht sind in die Lehrergruppe rein (nur dadurch weiß ich das, weil ich das dann am Nachmittag lesen kann samt Zeitangaben).


    Ich wage also zu behaupten, dass du an dieser Stelle so naiv und gutgläubig oder auch schlicht anständig bist, wie ich selbst das war bzw. bin. Ich bin mir sehr sicher, dass es auch an deiner Schule KuK geben wird, die das ganz anders handhaben als du dir das vorstellst. Nachdem du Teil der Schulleitung bist, wird dir das aber sicherlich niemand auf die Nase binden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich schreibe durchaus mal was über Teams in den Chat, wenn die SuS gerade Aufgaben lösen oder Prüfung schreiben. Dann habe ich ja grad nichts zu tun. Also kann ich auch chatten oder eMails schreiben. Das Smartphone habe ich nie im Unterricht dabei. Wozu. Teams und WhatsApp sind ja auch auf meinem Laptop installiert :saint:

  • Mein Handy ist auch immer an, seit vor Jahren mal SMS-Broadcast-Nutzung im Alarmfall ausprobiert wurde.


    Wenn ich nicht ganz dringend auf einen Anruf warte, was wirklich selten vorkommt (Handwerker wegen Wasserrohrbruch oder so), lehne ich Anrufe dann ab und rufe in der Pause zurück. Und bei einer Person gehe ich dann doch dran, wenn sie dann sofort ein zweites Mal anrufen. Dann ist es auch wichtig.


    Wenn mein Handy ein- oder zweimal im Schuljahr im Unterricht klingelt, ist es viel. Und während Klassenarbeiten ist es eh lautlos. Es kommt aber auch immer mal wieder vor, dass ein Schülerhandy klingelt. Da wird der Anruf dann auch weggedrückt und gut ist.


    Während Schülerarbeitsphasen am privaten Handy spielen, mache ich aber nie. Wenn arbeite ich dienstlich am Laptop.

  • Ich schreibe durchaus mal was über Teams in den Chat, wenn die SuS gerade Aufgaben lösen oder Prüfung schreiben. Dann habe ich ja grad nichts zu tun. Also kann ich auch chatten oder eMails schreiben. Das Smartphone habe ich nie im Unterricht dabei. Wozu. Teams und WhatsApp sind ja auch auf meinem Laptop installiert :saint:

    Ich schreibe in Arbeitsphasen auch hier im Forum, mache Verwaltungsquatsch, lesen emails (dienstlich oder privat), kaufe online ein. Also eigentlich wie daheim, nur dass ich eben ein Auge auf den Raum habe.

  • Plattenspieler Ja, in der Tat habe ich nichts zu tun, wenn meine Jugendlichen Prüfung schreiben. Die haben ein Formelheft in das sie reinschreiben, was immer sie wollen und Post-its reinkleben, so viele sie wollen. Ich weiss, wer gerne mal von wem abschreibt und die Jugendlichen wissen, was sie dafür kassieren. Wenn in einer Arbeitsphase einer meine Hilfe benötigt, gibt er halt Bescheid. Frei nach Armin Maiwald: Klingt komisch, ist aber so.

  • Nun - deine Kenntnisse und Vorstellungen von der Mächtigkeit der Tabellenkalkulationsprogramme dünkt mir überaus rudimentär zu sein.
    Zudem erachte ich deine Einstellung zu "Office-Angestellten" (wer immer das sein mag) als 'grandios' überheblich.
    ;)

    Es ist nicht überheblich, anzuerkennen, was ist.


    Statt "Office-Angestellten" hätte ich vielleicht besser das Wort "Sachbearbeiter" verwenden sollen. Meine bessere Hälfte zum Beispiel arbeitet als Sachbearbeiterin in einem Versicherungskonzern. Bei weitgehend industrialisierten Arbeitsprozessen in Großunternehmen sind tiefergehende Excel-Kenntnisse überflüssig. Besondere Kompetenzen sind in fachlicher Hinsicht erforderlich, nicht bezüglich Anwendersoftware. Alles andere wäre in einer arbeitsteiligen Unternehmensorganisation ökonomisch widersinnig.


    Von daher bleibe ich bei meiner Aussage: Mit einem eintägigen Kurs läßt sich ein Level erreichen, dass die Kenntnisse von 99% aller Beschäftigten hinter sich läßt. Dass man damit noch nicht in der Lage ist, Excel bis an seine Grenzen zu nutzen, verteht sich von selbst. Aber wozu auch? Für die standardisierte Verarbeitung großer Datenmengen in Unternehmen ist Excel das falsche Tool, dafür gibt es Datenbankapplikationen.

  • ^^

    Hm, mag ja sein, dass du das für dich in deiner Schulform nicht nachvollziehen kannst und daher lustig findest, aber mir geht es ganz genauso: Wenn meine SuS gerade für einen längeren Zeitraum Aufgaben bearbeiten, in Gruppenarbeit arbeiten, Klausuren/Klassenarbeiten oder Prüfungen schreiben, habe ich auch kaum etwas zu tun (abgesehen davon, dass ich natürlich hin und wieder herumgehe, bei der Aufgabenbearbeitung oder Gruppenarbeiten Fragen beantworte oder bei Klausuren/Prüfungen darauf achte, dass niemand "schummelt"). Dann rufe ich auch Mails ab, beantworte sie ggf., schreibe Mails, erledige Einträge im elektronischen Klassenbuch o. ä.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hier in BW ist es ausdrücklich untersagt während Klassenarbeiten/ Prüfungen anderen Tätigkeiten nachzugehen. Das hat zwar den einen oder anderen meiner früherer Lehrer (ja, das waren wirklich nur Männer, bei denen das davon abgehalten Zeitung zu lesen während einer KA, zumindest in Prüfungsaufsichten, wo man immer zu zweit ist gibt es das dann aber nicht. Das einzige Mal, wo wir da das Handy zum Einsatz bringen ist, wenn wir kurz um einen Springer bitten für eine Toilettenpause oder um weitere Reinschriftbögen oder auch darum, dass einer der Springer einen Kaffee bringen möge (vor allem die Deutschprüfungen hält man ohne nicht durch, wenn man durchgehend Aufsicht hat, weshalb ich ja immer einen Thermobecher randvoll mit extrastarkem Espresso dabei habe dafür).


    Während Gruppenarbeiten kann ich aber zumindest in manchen Klassen auch mal schnell nebenbei etwas anderes machen. Das geht aber längst nicht in allen Klassen. Ich habe eine Hauptschulzugklasse, bei der ist es noch nicht einmal möglich kurz vor die Türe zu gehen für ein 4- Augen- Gespräch, während die anderen arbeiten, weil sonst sprichwörtlich Dinge durch den Raum fliegen. Eine unserer anderen Hauptschulzugklassen tickt ähnlich. In solchen Klassen kann man dann auch nichts nebenbei erledigen, weil man konstant Dompteur spielen muss (was meinem persönlichen pädagogischen Ideal so gar nicht entspricht…).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hier in BW ist es ausdrücklich untersagt während Klassenarbeiten/ Prüfungen anderen Tätigkeiten nachzugehen

    Ja, das weiß ich bzw. habe ich hier im Forum "gelernt"; das Thema hatten wir schon einmal vor einiger Zeit hier. In NDS ist das aber nicht so.


    In einigen meiner "schwachen" Klassen (insbesondere der Berufseinstiegsklasse) kann ich auch nichts anderes erledigen während Stillarbeits-, Gruppenarbeitsphasen oder Klassenarbeiten, und das will ich auch gar nicht. Denn a) sind Phasen, in denen die SuS wirklich an ihren Aufgaben arbeiten, in diesen Klassen sehr kurz (sie können sich einfach nicht lange konzentrieren und dadurch ist relativ oft ein Methodenwechsel angebracht) und b) muss man sie wirklich ständig im Auge behalten. Viele meiner SuS sind aber ja älter und disziplinierter - z. B. in den Klassen der Berufsfachschule, der Fachschule, der Fachoberschule oder im Beruflichen Gymnasium (wo wir sogar zwei "Gruppenarbeitsräume" haben, in die die SuS sich in solchen Phasen setzen dürfen; da ist dann ja gar keine Lehrkraft anwesend) - und in diesen Klassen kann ich gut noch etwas nebenher erledigen.

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  • Das ist echt krass differenziert, muss ich gerade mal anerkennen, von Lernbehinderung bis Gymnasium im Grunde genommen?

    Ja, so ist das an den BBS halt. Ich bin seit "Anbeginn meiner Zeit" an meiner Schule tatsächlich fast jedes Schuljahr in der BES (hieß früher "BVJ"), in der BFS (SuS mit Haupt- oder Realschulabschluss), verschiedenen Berufsschulklassen wie auch in den "höheren" Schulformen - bspw. dem BG oder einer der Fachschulklassen - eingesetzt. Gerade das macht für mich den Reiz der BBS aus und darum habe ich dieses Lehramt studiert.


    Echte "Lernbehinderungen" haben aber nicht unbedingt alle SuS der Berufseinstiegsschule. Dort finden sich z. B. auch viele SuS, die aufgrund verschiedenster persönlicher oder gesundheitlicher Probleme den HSA nicht geschafft haben; auch die "Sprach- und Integrationsklassen" gehören in NDS zur BES.

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  • Das ist echt krass differenziert, muss ich gerade mal anerkennen, von Lernbehinderung bis Gymnasium im Grunde genommen?

    Wir sind Schule des "gemeinsamen Lernens" und haben auch SuS mit geistige Behinderung dabei. Die sitzen dann neben dem, der das Gymnasium bis Klasse 9 ohne Abschluss geschafft hat. Danach geht man dann in die Fachschule mit Bachelor-Niveau. Das ist das schöne an der Berufsbildung. Langweilig wird's nie.


    Nix zu tun im Unterricht: Hab ich sehr oft. Meine Lernsituationen sind immer projektartig mit einem großen Anteil an Eigenleitungen der SuS. Sie erfordern viel Vorarbeit, aber im Unterricht hab ich dann (außer gelegentliche Rückfragen) kaum was zu tun und erledige dann alles mögliche: Mails schreiben, Papierkram, Konzepte und und und...

  • Was ist das und wie unterscheidet sich das von unechten?

    Ach herrje, jetzt möchte wieder jemand über Begrifflichkeiten diskutieren. Ich aber nicht mit dir, tut mir leid.

    Ich bin keine Sonderpädagogin und habe dieses Fach nicht studiert, sondern bin lediglich zwei Stunden mit Englisch in einer unserer Berufseinstiegsklassen eingesetzt.

    Guckst du hier, was ich mit "Lernbehinderungen" meine: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/lernbehinderung

    Und nein, "unechte" gibt es nicht :) .

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  • Nix zu tun im Unterricht: Hab ich sehr oft. Meine Lernsituationen sind immer projektartig mit einem großen Anteil an Eigenleitungen der SuS. Sie erfordern viel Vorarbeit, aber im Unterricht hab ich dann (außer gelegentliche Rückfragen) kaum was zu tun und erledige dann alles mögliche: Mails schreiben, Papierkram, Konzepte und und und...

    Da muss man aber auch dazu sagen, dass solche Projektarbeiten in Klassen wie der "Berufseinstiegsschule" in NDS oder der "Ausbildungsvorbereitung" in NRW kaum möglich sind.

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