IPads am Gym

  • Warst dabei oder wieso verteidigst diese Fehlentscheidung?

    Weder noch. Die Anschaffung von iPads muss auch gar kein Problem sein. Die Idee, dass diese Computer ersetzen, ist halt absurd.


    Wie kam’s dazu? Während dem Covid haben alle ganz laut „digital“ geschrien. Dann gab’s Geld mit den Vorgaben „500 Kröten“ und „mobil“. Da fiel der Blick auf Tabletts. Naja.


    Was davon möchtest du der Herstellerin anlasten? In welchem Sinne hat sie jemanden „übern Tisch“ gezogen?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • An Förderschulen oder machen die anderen das auch? Hmm ich hab mir sowas in ein Minuten selbst beigebracht

    Wir (am Gymnasium) sicher nicht, viele meiner Schülerinnen und Schüler müssen es können, um überhaupt zu uns zu kommen. Sie würden mich auslachen. Und ich kann mich nicht erinnern, dass ich es lernen musste. Ich sage (in solchen Situationen) immer, man muss lesen können.


    Ich reise viel mit ÖPNV im In- und Ausland und ich habe bisher jeden Ticketautomaten "geknackt". Plattenspieler spricht oft von "uns" oder "wir", wenn er sich und seine speziellen Bedingungen meint.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Einen Ticketautomaten können sicher alle meine Jugendlichen bedienen. Was wir gewissermassen aber schon "üben", ist Reiseplanung übers Internet. Wo finde ich seriöse Angebote, worauf muss ich achten, wenn es um die Bezahlung geht, sowas. Die Bildungsreise am Ende des 12. Schuljahres wird üblicherweise von den Jugendlichen geplant, als Lehrperson nicke ich nur ab und kümmere mich um die Bezahlung.


    Bezüglich Handwerker... Nee, da habe ich auch schon lange keinen mehr mit Papier gesehen.

  • Unseren Schuletat fressen schon die Lizenzen finanziell auf. Der Gesamtetat der Schule wurde gerade erst bei steigenden Kosten gekürzt. Jetzt müssen wir überlegen, wo wir kürzen.

    Ich fürchte diese ganzen Digitalpaktprojekte hatten immer nur die Anschaffungen von Endgeräten im Blick und nicht weitergedacht.

    Genau das ist der Grund für meine Kritik an dieser Form der Ausstattung mit Schul-EDV.
    Auch wenn Volker_D nun wieder auf die angemessene Bezahlung der Programmierer verweist:

    Es gibt kostenlos (bzw. für kleines Geld) erhältliche Serversoftware (wie linuxmuster.net), die in Handhabung und Qualität "professionelle" M$-Server um Klassen hinter sich lässt, weil erstere für Schulen konzipiert wurde und nicht für Industriefirmen, in denen völlig andere Anwender und Nutzungsstrukturen herrschen.

    Es gibt kostenlos (bzw. für kleines Geld) erhältliche Officesoftware wie LibreOffice, die M$-Office oder Pages in nichts nachsteht, keine Abos und Jahreszahlungen verlangt und Elter dazu zwingt entweder Raubkopien oder für teures Geld die kommerzielle Software anzuschaffen.

    Es gibt unzählige kostenlos (bzw. für kleines Geld) erhältliche Lernprogramme, Onlinetutoren und Software, die ohne lästiges Lizenzgefrickel von allen genutzt werden können.

    Es gibt Anbieter für Standardhardware wie Laptops oder Tablets, bei denen sich Schulen für geringes Geld mit Hardware aus Leasingrückläufern aus dem Profibereich eindecken können.
    Diese Hardware lässt sich kostenlos (bzw. für kleines Geld) mit Linux-Betriebssystemen ausstatten, die Windows oder Apple in nichts nachstehen - oder besitzt bereits den Windows-Bäpper mit der Lizenz zum Update.

    Und plötzlich ist wieder Luft im Schul-Etat für haptische Lernhardware wie Modelle, Bastelmaterialien, Werkzeuge ...

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • ich hab auch einige ManagerInnen im Bekanntenkreis - die haben meist ein Thinkpad. aber bei HandwerkerInnen (z.B. Heizungsmonteur) hab ich durchaus schonmal ein Tablet gesehen.

    Wobei es sich beim Tablet nicht zwingend um ein iPad handelt.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Es gäbe auch die Notwendigkeit, in die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen zu investieren, um die Zukunft zu sichern.

  • Es gibt kostenlos (bzw. für kleines Geld) erhältliche Officesoftware wie LibreOffice, die M$-Office oder Pages in nichts nachsteht, ...

    So absolut stimmt das nicht. Für viele Anwendungen ausreichend, ja, aber kein gleichwertiger Ersatz. (<- Der Satz kein Verb.)

  • Ich kann nur dazu aufrufen Open-Source-Projekte finanziell zu unterstützen.

    Nehmen wir zum Beispiel die vielen Lernprogramme vom KDE Team. Da sind tolle Programme für Windows, Linux, MacOS bei, die ihre Anfänge schon vor weit über 20 Jahren hatten. Nur weil das vor 20+ Jahren mal geschrieben wurde bedeutet es aber nicht, dass das heute noch funktionieren würde. Es gibt zum Glück aktuell Leute, die Software zumindest immer wieder an die neue Technik angepasst haben. (Die Programmierer mussten im Laufe der Jahre von Qt 3 bis Qt 6 immer wieder zum Teil große Änderungen an der Software vornehmen, damit es heute noch läuft.)

    Aber Aufgrund der mangelnden finanziellen Unterstützung finden sich zum Teil Fehler und Wünsche, die seit sehr vielen Jahren noch immer nicht behoben worden sind.

    Beispiel der Plotter von KDE Education Projekt:

    https://apps.kde.org/de/kmplot/

    Wenn ihr da mal unten rechts auf "Bug list" drückt, dann sieht man dies:

    https://bugs.kde.org/buglist.c…uct=kmplot&resolution=---

    Also bis heute offene Wünsche und Fehler, die in dem Beispiel bis ins Jahr 2006 zurück gehen.

    Aber ohne Unterstützung werden diese Fehler und Wünsch vermutlich über ziemlich lange Zeit nicht behoben.

  • Beispiel der Plotter von KDE Education Projekt:

    Manche Programme wurden über die Jahre durch Online-Applikationen obsolet - wie dieser Plotter.
    Für die meisten Fälle genügt
    https://www.mathsisfun.com/data/grapher-equation.html

    Damit habe ich das erstellt und mit GIMP zusammengestückelt:

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  • Naja, soweit ich es sehe ist das nicht Open Source. Es läuft nur online.

    Was es jetzt genau mehr oder weniger kann sehe ich nicht so schnell. Aber auch das musste jemand programmieren. Und auch derjenige benötigt Geld. Nicht nur zum Leben/Programmieren, sondern auch um den Server zu bezahlen.

    Im Moment versucht das der Autor offensichtlich über Werbung. Solange die Werbekunden dafür genug zahlen, könnte sich das evtl. finanzieren. Wenn jetzt natürlich zu viele Schlaumeier anfangen Add-Blocker zu benutzen, dann wird auch er seinen Server nicht mehr bezahlen können und früher oder später seinen Server ausschalten oder von heute auf morgen zahlungspflichtig machen. Dann war es das mit mal eben online nutzen. Open Source ist eben manchmal doch sinnvoller.

  • BTW: Man kann die KDE und Qt Programme mit Qt Webassembly im Browser ausführen. Muss dann aber natürlich wieder einen Server aufsetzen und bezahlen, damit der online läuft.

  • Dein online Plotter ist übrigens absolut nicht mit KmPlot zu vergleichen. Es fehlt das komplette Integrieren und Differenzieren. Und die verschiedenen Darstellungsformen (Kartesisch, Parametrisch, Polar, Implizit, Differenziell). Ja, es gibt vermutlich auf beiden Seiten noch andere Vor- und Nachteile; suche ich jetzt nicht raus.

  • Schule hat generell nicht das Ziel der Berufsvorbereitung - kann allgemeinbildende Schule auch gar nicht leisten. Die Berufsvorbereitung passiert in den beruflichen Schulen bzw. Hochschulen *; die Weiterbildung "on the job" oder in Form von Fortbildungen. Allgemeinbildende Schulen haben, ergänzend zu der Sozialisierung durch das Elternhaus und das erweiterte soziale Umfeld, die primäre Aufgabe der Vermittlung von Kulturtechniken und Allgemeinwissen.


    * und selbst da kann man gar nicht wissen, was die beruflichen Anforderungen in 40 Jahren sein werden, sondern man geht vom aktuellen Zeitpunkt aus, basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Dieses Wissen wird dann die Grundlage für die gesamte berufliche Laufbahn bilden.

    Na ja, den SuS "Berufsorientierung" zu bieten ist aber schon auch ein Ziel der allgemeinbildenden Schulen, oder? In NDS gibt es einen Erlass, der da heißt "Berufliche Orientierung an allgemeinbildenden Schulen".

    Links zum Thema: Berufliche Orientierung: Bildungsportal Niedersachsen (bildungsportal-niedersachsen.de) und Mehr Ausbildung, weniger Uni: Erlass zur Berufsorientierung wird überarbeitet – Rundblick Niedersachsen (rundblick-niedersachsen.de)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Was hat den ein Online-Funktionsplotter mit der Frage zu tun, ob sich die Anschaffung eines iPads für Schülerinnen lohnt?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Hier bei mir erscheinen bislang sämtliche Handwerker: innen ausschließlich mit Papier und Stift, erstellen auch noch ganz klassische Durchschläge als Bestätigung der geleisteten Arbeitszeit.

    Meine hatten wie geschrieben Tablet, ich unterschrieb auf dem Bildschirm und dann wurde es mit einem mobilen (winzigen) Drucker ausgedruckt bzw. per Mail an mich geschickt.


    Vielleicht ich das tatsächlich regionabhängig, wenn einer anfängt...


    (Durchschlag erhielt ich zum letzten Mal beim vorletzten Umzug vor über 20 Jahren.)

    Hier gibt's beides ;) . Die Handwerksbetriebe, die wir im letzten halben bis dreiviertel Jahr im Haus hatten, hatten mal ein Tablet bei sich (dort musste ich nach der Verlegung des Glasfaserkabels Anfang des Jahres unterschreiben), als auch ein Laptop (das hat unser Schornsteinfeger seit Jahren u. a. zum Messen dabei) oder "klassisch" Block und Stift (z. B. die Gärtner, die letzten Herbst zum Heckeschneiden bei uns waren).


    Mir fällt übrigens gerade ein, dass zwei Bekannte von mir auch beruflich häufig ein Tablet (keine Ahnung, ob das nun ipads sind oder Tablets eines anderen Herstellers) mit sich "herumtragen": die eine ist oft im Außendienst für eine Bank tätig (Betreuung von Geschäftskunden in ganz Norddeutschland) und benötigt ihr Tablet bei Geschäftsterminen mit, der andere ist Journalist bei einer Regionalzeitung und nimmt sein Tablet mit zu Veranstaltungen, also ebenfalls zu Außer-Haus-Terminen. Ach ja, und ein ehemaliger Nachbar, der Architekt ist, nimmt zu Vor-Ort-Terminen auch oft ein Tablet mit (dort hat er Pläne, Kostenvoranschläge etc. gespeichert).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe mir beide Links angeschaut und inhaltlich überflogen. Ich verstehe es so, dass allgemeinbildende Schulen in Niedersachsen verstärkt die Schüler (m/w/d) darin unterstützen sollen, einen für sie passenden Job zu finden. Das unterstütze ich, da dies heutzutage für junge Menschen äußerst schwierig geworden ist. Vielen Eltern fehlt hier der Weitblick, um ihre Kinder angemessen und realistisch zu beraten; junge Menschen stehen vor einer schier unendlichen Masse an Möglichkeiten und es gibt zudem viele Falschinformationen und Fehlvorstellungen.

    Berufliche Orientierung (= Welche Berufe gibt es? Was ist momentan und in Zukunft gefragt? Wie sind die Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen?) ist aber noch einmal etwas Anderes als spezifisch berufliche Bildung (= Welche Kompetenzen brauche ich im Beruf?).

  • Stimmt, die Glasfaservertragsvertreiber habe ich auch schon mit Tablets durchs Haus flitzen sehen. Nachdem ich bei denen keinen Vertrag habe, habe ich daran gar nicht mehr gedacht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich habe mir beide Links angeschaut und inhaltlich überflogen. Ich verstehe es so, dass allgemeinbildende Schulen in Niedersachsen verstärkt die Schüler (m/w/d) darin unterstützen sollen, einen für sie passenden Job zu finden. Das unterstütze ich, da dies heutzutage für junge Menschen äußerst schwierig geworden ist. Vielen Eltern fehlt hier der Weitblick, um ihre Kinder angemessen und realistisch zu beraten; junge Menschen stehen vor einer schier unendlichen Masse an Möglichkeiten und es gibt zudem viele Falschinformationen und Fehlvorstellungen.

    Berufliche Orientierung (= Welche Berufe gibt es? Was ist momentan und in Zukunft gefragt? Wie sind die Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen?) ist aber noch einmal etwas Anderes als spezifisch berufliche Bildung (= Welche Kompetenzen brauche ich im Beruf?).

    Äh, ja, das ist so; natürlich ist "berufliche Bildung" weitergehend. Du hattest aber doch in deinem von mir zitierten Beitrag überhaupt nicht von "beruflicher Bildung" gesprochen!?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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