Termine in Freistunden

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nicht, wie bei euch die Schulen aussehen. Bei uns kann man sich durchaus mal für das Korrigieren ins Lehrerzimmer setzen, ich muss auch immer mal wieder kopieren oder etwas laminieren. Dann müssen mal Materialien für die kommenden Stunden gesucht werden oder man hat ein Gespräch mit Kollegen. Ich mag natürlich auch keine Freistunden aber man kann sich durchaus in der Zeit beschäftigen. Notfalls setze ich mich mit einem Stapel Hefte, Mappe oder was immer ins Lehrerzimmer und korrigieren. Oder halt mit einem Laptop.

    Bei uns: Kopierraum = Besprechungsraum. Wenn Besprachung, Schulhilfekonferenz, Erweiterte Schulleitung --> kein Kopieren möglich.

    Materialien: Bei mir zu Hause im großen Arbeitszimmer.

    Laptop: WLAN im Lehrerzimmer nicht funktionsfähig. PCs gibt es nur in den Computerräumen, die dauerhaft belegt sind und wo einfach keine funktionierenden PCs übrig sind.

    Mit einem Stapel Hefte muss ich bereits Sachen von Kolleginnen beiseiteräumen, weil mein Platz am Tisch nicht für Stapel + aufgeschlagenes Arbeitsheft reicht - falls ich noch einen Platz habe und der nicht von jemand anderem okkupiert wurde.

    Alternativen: Privates Buch lesen, zum Bäcker gehen und Kuchen essen, Tests und Klassenarbeiten nicht mehr digital erstellen und drucken, sondern per Hand. In meiner Anfangszeit haben Kolleg:innen damit noch gearbeitet und das hat auch unter den heutigen Arbeitsbedingungen durchaus noch Vorteile. Wenn man sehr schlau ist, organisiert man sich die Pläne von Turnhalle und NaWi-Raum, dann weiß man nämlich, welche Klasse Fachunterricht hat und kann einen Klassenraum nutzen. Dann ist wenigstens genug Platz für die Arbeitsheftstapel auf dem Tisch und ich muss die schief singende Lebenskundelehrerin nicht ertragen.

  • Die Situation, wie von Conni beschrieben, ist auch an den Realschulen NRWs nicht anders. Für 50 Lehrers gibt es 30 Sitzplätze im Lehrerzimmer (um mal ein Beispiel zu nennen), bei der Lehrerkonferenz müssen sich die restlichen Kollegis mit Fensterbankplätzen oder Stehplätzen begnügen. Alternativ bringt sich jemand einen Stuhl aus einem anderen Klassenraum mit (wegbringen nicht vergessen). Dann gibt es noch einen PC Platz mit einem nicht höhen verstellbaren Tisch, der PC ist schon in die Jahre gekommen hält aber mit dem lahmen Internet der Schule durchaus noch mit. Der Stuhl ist ein normaler Stuhl, wie er in den Klassenräumen steht. Wer da Rückenprobleme hat und zwei Springstunden zur Korrrektur der Klassenarbeiten nutzt, muss erst mal die Unterlagen der Kollegen zur Seite räumen, und kann dann in suboptimaler Position beginnen. Am nächsten Tag muss der Kollege dann erst mal zwei Stunden vertreten werden, da er sich bei seinem Orthopäden eine Spritze holt. Auf die vom Arzt angebotene Möglichkeit, ihn dich bis Freitag krank zu schreiben, hat er aus kollegialen Gründen dann verzichtet. :schreien:

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Bei uns: Kopierraum = Besprechungsraum.

    Arbeits- und arbeitschutzrechtlich ist das fragwürdig. Tonerstaub ist lungengängig, zudem entsteht beim Kopieren Ozon. Da ist gutes Lüften vor der Konferenz zwingend angesagt.


    Ergänzung:
    Toner besteht aus Kunststoffpartikeln. Das machen sich Elektroniker zunutze, indem sie eine gedruckte Schaltung auf Transferpapier kopieren und diese Zeichnung anschließend mit dem Bügeleisen auf die Kupferplatine übertragen. Die Zeichnung besteht dann aus einer säurebeständigen Kunststoffschicht und die Platine kann geätzt werden.
    Ich habe diese Methode nun zur Herstellung von Radierungen "gekapert". ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Woher kennst du unser Lehrerzimmer?

    Evtl. durch eine Regelbegehung. Allerdings könnte ich nicht sagen welche Schule, da ich die leider nicht an 10 Fingern abzählen kann.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Abgesehen davon, dass es nervig ist, sagt die Arbeitssicherheit, dass das ein ausgesprochen schlechter Standort ist. Abgesehen von den Partikeln kommt es zu einer Erhöhung der Ozonkonzentration.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Meine Güte, Zustände sind das, echt zum Heulen. Wie wäre es von Seiten der Bundesländern weniger Werbekampagnen für den Lehrerberuf zu schalten und das Geld, das man diversen PR-und Werbeagenturen hinterherschmeißt, einfach mal in die Verbesserung der Arbeitssituation vor Ort investieren. Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar, dass es ein meiner Schule nicht ganz so beengt zugeht und nochmal dankbarer für meine Fächer, die mit Vorbereitungsräumen an der Schule einhergehen, so dass man meist einen einigermaßen ruhigen Arbeits- und Rückzugsraum hat.

  • die mit Vorbereitungsräumen an der Schule einhergehen, so dass man meist einen einigermaßen ruhigen Arbeits- und Rückzugsraum hat.

    Sowas hatten wir auch mal, nunja, inzwischen ist es nur noch eine Sammlung, wo die Schränke mit den Chemikalien stehen, zwischendurch hatten sich die Hilfshausmeister einen PC aufs Fensterbrett gestellt und irgendwann dann auch einen Tisch zum Frühstücken, ist alles aus Sicherheitsgründen wieder raus, ist einfach zu eng, außer Brennofen dort nutzen kann man da nicht viel machen, Da passt gerade die Tür zwischen die Regale links und rechts. Dann geht noch zu jeder Seite eine Tür ab und hinten Fenster, das ist echt völlig bekloppt konstruiert und somit echt zu nichts nutzbar, aber besser als das Lager, wo sich die Erzieher manchmal hin verziehen, wenn sie Ruhe haben wollen in der Pause, da gibt es nicht mal ein Fenster.
    Die Putzkräfte haben nun als Pausenraum eine der Sportumkleidekabinen bekommen, die wir noch zusätzlich als Materiallager nutzen.

    Also wir sind schon erfinderisch (in einer Lehrerumkleide in der Turnhalle stehen z.B. nun Waschmaschine und Trockner) und der Hausmeister lagert nun noch das Klopapier da, weil er auch nicht weiß, wohin. Ihr seht, also alles etwas eng.

    Aber nein, wenn du fragst, lieber weniger Platz in der Schule und wir müssen eben zuhause arbeiten, aber dafür mehr Kollegen als ständig Ausfall und Mehrarbeit wegen fehlendem Personal.

  • das wäre mein Traum!!!

    Träumen darf man ja. Klappt nur- wie wir alle aus unseren Lehryzimmern/Teamzimmern wissen- bei Lehrys genauso wenig, wie bei Schülys.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Abgesehen davon, dass es nervig ist, sagt die Arbeitssicherheit, dass das ein ausgesprochen schlechter Standort ist. Abgesehen von den Partikeln kommt es zu einer Erhöhung der Ozonkonzentration.

    Tja, wo sollen die Besprechungen stattfinden? Flur? Schulhof? Hausmeisterraum im Keller? Kleine Besprechungen (max. 4 Leute) finden im Schulleiterzimmer statt, mehr Platz ist da aber auch nicht.

  • und das Geld, das man diversen PR-und Werbeagenturen hinterherschmeißt, einfach mal in die Verbesserung der Arbeitssituation vor Ort investieren

    Das geht nicht. Da für die bauliche Situation die Kommunen zuständig sind, kann das Land hier gar kein Geld investieren. Das ist doch die ganz große krux in diesem System.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    • Offizieller Beitrag

    Das geht nicht. Da für die bauliche Situation die Kommunen zuständig sind, kann das Land hier gar kein Geld investieren. Das ist doch die ganz große krux in diesem System.

    Das beklage ich seit langem. Leider ist dieses System auch noch genau SO gewollt.

  • Damit wird nur noch mehr im vagen gelassen, ob diese Stunden nun als Bereitschaftszeiten vor Ort (mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen der Anrechnung, Zurverfügungstellung von Arbeitsplätzen usw.) oder eben doch zur weitgehend freien Verfügung dienen sollen. Geschickt finde ich das gerade nicht. Ich persönlich finde da Systeme sinnvoller, in denen jede Lehrkraft z.B. 1-3 Bereitschaftsstunden im Plan ausgewiesen hat (je nach Teilzeitquote) und (bis auf ganz wenige Ausnahmefälle, die auch vorher rechtzeitig angekündigt sind) verlässlich nur in diesen Zeiten herangezogen werden.

    Bereitschaftstunden: die sind bei uns jetzt auch neu. Werden die ins Deputat angerechnet? Bei uns lt. Aussage nicht. Aber ich muss anwesend sein. Rückfrage von mir: SL:"na da können sie ihre Vorbereitung machen, das ist keine Arbeitszeit, wird daher nicht vergütet".

  • Bereitschaftstunden: die sind bei uns jetzt auch neu. Werden die ins Deputat angerechnet? Bei uns lt. Aussage nicht. Aber ich muss anwesend sein. Rückfrage von mir: SL:"na da können sie ihre Vorbereitung machen, das ist keine Arbeitszeit, wird daher nicht vergütet".

    Die SL hat in einem gewissen zeitlichen Rahmen die Möglichkeit, den Ort und die Tätigkeiten der Arbeit vorzugeben. Insofern sind Bereitschaftsstunden zwar eindeutig als Arbeitszeit zu berücksichtigen und werden sehr wohl "vergütet", sie sind aber keine extra Deputatsstunden. Sie gehören einfach als eine Art teilgebundene Zeit zur typischen Arbeitszeit der Lehrkräfte.

  • Ich leses mich gerade informierend durch das Forum. Gilt so etwas auch in Sachsen für angestellte Lehrkräfte? Ich habe einen Vertrag unter 50%der reg. Arbeitszeit, freie Schule, und am Freitag Nachmittag erhielt ich die Information, das gesamte Schuljahr mehr Unterricht halten zu müssen.

    Was steht denn in deinem Vertrag? Bei uns in NRW steht bei Teilzeitangestellten die Arbeitszeit in Deputatsstunden (12,75 / 25,5 zum Beispiel). Da dürfte ohne eine Vertragsänderung eigentlich keine Deputatserhöhung möglich sein.

  • Was steht denn in deinem Vertrag? Bei uns in NRW steht bei Teilzeitangestellten die Arbeitszeit in Deputatsstunden (12,75 / 25,5 zum Beispiel). Da dürfte ohne eine Vertragsänderung eigentlich keine Deputatserhöhung möglich sein.

    "Die regelmäßige Arbeitszeit entspricht 16 h, entspricht in Schulwochen 10 UE mit 45 min Umfang. Der Angestellte ist zu Überstunden und Mehrarbeit verpflichtet, die in Freizeitausgleich abgegolten wird. Wann dies der Fall ist, legt der AG fest."

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