Einstieg nach Mutterschaftsurlaub?

  • fand Kinder dann überraschenderweise doch viel interessanter, als vorher gedacht und habe meine Elternzeit ausgedehnt. (14 Monate nach der Geburt mit Halber Stelle eingestiegen)
    edit: mir hat die Schule wirklich überhaupt garnicht gefehlt - irgendwie hab ich jetzt ganz andere Prioritäten und intellektuell hat mich die Schule noch nie gefordert.

    Um sich intellektuell zu fordern, braucht man ja auch keine Schule. Es gibt intellektuell fordernde Hobbies, man kann intellektuelle Gespräche mit Freunden und Partner führen, Ehrenamt....

  • Je nachdem, wie groß der genaue Unterschied zwischen den Kindern ist, welche Monate eingerechnet werden und welche nicht (ist eine Wissenschaft für sich) evtl. nur den Sockelbeitrag, ja, das könnte schon sein.

    Okay. Könnte mir vorstellen, dass das eine Rolle spielt bei der Entscheidung, ob man vor dem 2. Kind arbeitet oder nicht. Ich verstehe auch, dass man das Elterngeld, das einem zusteht, mitnehmen will.

    Im Endeffekt muss das jeder selbst entscheiden. Prinzipiell ist das Leben mit kleinen Kindern sehr stressig. Es kann natürlich auch guttun, mal was anderes zu sehen.

  • Doch, es ist die alte Diskussion. Zauberwald schrieb, dass ihr die armen, verhaltensauffälligen Kinder leid tun, die damals ab einem Jahr im Kindergarten waren.

    Das lese ich etwas anders raus, nämlich, dass es eben eine fest eingeschworene Gruppe ist (was für die Gruppe nicht unbedingt positiv ist), die sich eben schon so lange kennt.

    Das ist übrigens wirklich so, diese festen Gruppen, auch jetzt in der 11. Klasse noch, gibt es nur bei meiner Großen, die eben schon vor 2 Jahren, also in der Krippe in die Kita gegangen ist.

    Aber, die Krippe war eben für mich wirklich noch so "ostig", dass ich klar wusste, das gibt es so bei keinem 2. Kind (ich wusste aber auch, dass meine Erwartung an eine Tagesmutter, die nämlich meiner eigenen entsprach mit der ich jetzt noch ab und zu Kontakt habe und die damals "Familie" war, von keiner Tagesmutter hätte erfüllt werden können.

    Und die Frage stellte sich mit dem Zuhause bleiben damals nicht beim 1. und 2. Kind, ich war noch im Studium, der Studiengang lief aus, die Zeit war also deutlich begrenzt. Wenn ich damals allerdings gewusst hätte, dass ich eh mit einem anderen Studiengang beenden muss, hätte ich evtl. anders entschieden.

  • Ich fand die Frage der TE sehr schön. Sie zeigt, dass sie sich Gedanken macht.

    Bei all meinen Kolleginnen hat keine länger als 1 Jahre EZ genommen (edit: dann meist der Mann 2 Monate zur Eingewöhnung in die kita), unisono sagen alle: Da endet das Elterngeld, also bedeutet das, dass ich wieder arbeite.

    Mir fehlt bei diesen Überlegungen einfach oft der Gedanke an die Bedürfnisse der Kinder. Ich habe nie die Frage gehört: Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für eine "ausführliche" Fremdbetreuung (damit meine ich nicht bereits bekannte Bezugspersonen wie Großeltern oder Onkel oder so).

    Diese ist sicher sehr individuell und kommt auf ganz viel unterschiedliche Faktoren an. Bei der einen Situation mit einem Jahr, bei der anderen mit 2 oder 3 Jahren.

    Mir fehlt in der Gesellschaft die Frage der TE, auch deren Ergebnisoffenheit.

  • Dass man nach dem Jahr Elternzeit wieder arbeiten geht, bedeutet aber doch nicht "ausführliche Fremdbetreuung"? Und natürlich macht man sich da Gedanken um die Bedürfnisse des Kindes. Indem man z.B. die Stundenzahl stark reduziert. Oder eben KEINE Fremdbetreuung wählt.


    Bei mir haben die Betreuung meine Eltern übernommen, ich bin aber auch nur mit 8 Stunden eingestiegen bis die Kinder im Kindergarten waren. Danach dann auch nur 50 %.

  • Anna Lisa : Der Begriff "ausführlich" ist unsauber, aber genauer definieren wollte/konnte ich ihn nicht.

    Ich kenne es so, dass Kinder am besten 5 Tage in der kita sind, damit sie sich dort wohlfühlen, wurde mir damals auch so mitgeteilt, als ich das mal nachfragte. Ich hätte gerne 4-6h gearbeitet mit einer Tagesmutter, da keine Großeltern, aber es gab keine passende.

    Edit: Ich schrieb ja oben auch extra, dass bekannte Bezugspersonen keine Fremdbetreuung darstellen.

  • Dass man nach dem Jahr Elternzeit wieder arbeiten geht, bedeutet aber doch nicht "ausführliche Fremdbetreuung"? Und natürlich macht man sich da Gedanken um die Bedürfnisse des Kindes. Indem man z.B. die Stundenzahl stark reduziert. Oder eben KEINE Fremdbetreuung wählt.


    Bei mir haben die Betreuung meine Eltern übernommen, ich bin aber auch nur mit 8 Stunden eingestiegen bis die Kinder im Kindergarten waren. Danach dann auch nur 50 %.

    Du hast Glück. Bei mir waren Großeltern immer mehrere 100 km entfernt.

  • Bei all meinen Kolleginnen hat keine länger als 1 Jahre EZ genommen (edit: dann meist der Mann 2 Monate zur Eingewöhnung in die kita), unisono sagen alle: Da endet das Elterngeld, also bedeutet das, dass ich wieder arbeite.

    Übrigens Elternzeit nehmen und wieder arbeiten schließen sich nicht aus, da ist hier also noch viel mehr "unsauber".


    Ich habe 3 Jahre Elternzeit genommen und nach 10 Monaten wieder gearbeitet.

  • In den Betreuungseinrichtungen ist bei uns zu wenig geschultes Personal. Nicht einmal Hausaufgaben dürfen da kontrolliert werden. Bei mir schmieren manche einfach in die Hefte, was sie voneinander abschreiben. Abends schaut auch keiner mehr nach... Irgendwie ist niemand so richtig zuständig, die Kinder z.B. hausaufgabentechnisch "zu begleiten." Ist natürlich nicht bei allen so, aber gerade bei denen, die etwas mehr Anleitung / Unterstützung bräuchten. Ob es besser wäre, wenn sie nachmittags zu Hause wären, glaube ich allerdings auch nicht. Aber das Abschreiben wäre nicht so einfach. Wenn man das "beklagt", heißt es, sie würden doch so schön zusammenarbeiten.

    Hausaufgaben schaffen doch keine Bindung zu den Eltern. Eher das Gegenteil ist in sehr vielen Familien der Fall: Es entsteht viel Stress und Fruck auf beiden Seiten. Das ist für mich das schlechteste aller Argunente dafür, daheim zu bleiben. Ich bin sehr froh, dass meine Kinder im Grundschulalter keinen Hausaufgaben daheim machen mussten. Sie kamen satt gegessen mit, meist erledigten, Hausaufgaben nach Hause, ich von der Arbeit. Wo wäre da der Nehrwert gewesen, wenn ich daheim geblieben wäre um das Mittagessen zu kochen und dann den Nervenkrieg von Hausaufgaben mit den Kondern zu führen?


    In der Diskussion um Kinderbetreuung und das Einstiegsalter wird leider häufig übersehen, dass es viel mehr um Qualität als um Quantität geht. Und ja Kinder können auch zu "fremden" Personen eine Beziehung aufbauen. Denn sie bleiben ja nicht für immer fremd. Kinder können zu verschiedenen Personen eine Bindung aufbauen und können davon profitieren mit unterschiedlichen Menschen zu interagieren und dadurch unterschiedliche zwischenmenschliche Erfahrungen machen.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • ich stimm Dir ja grundsätzlich zu: die Qualität der Betreuung - ob zu oder außer Haus - ist relevant. letztlich entscheidend sind vermutlich da aber malwieder die Ressourcen und es ist überwiegend ein Klassismus-Problem. (Hab ich den nötigen sozialen und kulturellen Habitus, um mir einen Betreuungsplatz zu ergattern? Habe ich genug Bildung, um eine suboptimale Betreuungssituation zu erkennen? Kann ich es mir finanziell leisten, eine Betreuungssituation auszuschlagen? Kann ich ggf. mehr Ressourcen mobilisieren, um eine Betreuung zu ermöglichen?


    anderer Punkt: ich hab im Kontext Hausaufgabendriss eine Beobachtung gemacht, bei der ich nicht so ganz weiss, ob sie relevant ist bzw wie sie zu bewerten ist: wenn Eltern und Kinder ganztags arbeiten gehen, dann verbringen sie nicht mehr so viel Zeit miteinander und deswegen soll die dann so schön wie möglich sein. es werden am Nachmittag/Abend zusammen gegessen, gekuschelt, gespielt und am Wochenende Ausflüge gemacht. Wer hat schon Lust, in der wenigen Zeit, die einem bleibt, mit Hausaufgaben zu nerven, zu disziplinieren, Konsequenzen zu leben? Die unangenehmen Aspekte von Erziehung werden immer mehr outgesourct. ist das ne gute Sache? ich weiss es nicht.

  • Sie kamen satt gegessen mit, meist erledigten, Hausaufgaben nach Hause, ich von der Arbeit.

    Ich denke auch das hängt sehr von den Einrichtungen ab, wenn da die Hausaufgaben nur angeboten werden und dann unbearbeitet nach Hause kommen oder das Essen so schlecht ist, dass das Kind nie gegessen hat, dann hat es zuhause viel Mehrwert ;)


    Das kann allerdings auch innerhalb einer Einrichtung total vom einzelnen Personal abhängen. Einige Erzieher bekommen Essen und Hausaufgaben hin, andere verstehen es nur als Angebot, was freiwillig ist.

  • Ich denke auch das hängt sehr von den Einrichtungen ab, wenn da die Hausaufgaben nur angeboten werden und dann unbearbeitet nach Hause kommen oder das Essen so schlecht ist, dass das Kind nie gegessen hat, dann hat es zuhause viel Mehrwert ;)


    Das kann allerdings auch innerhalb einer Einrichtung total vom einzelnen Personal abhängen. Einige Erzieher bekommen Essen und Hausaufgaben hin, andere verstehen es nur als Angebot, was freiwillig ist.

    Essen sollte immer freiwillig sein und zum Denken kann man auch niemanden zwingen.

    Ich weiß aber was du meinst.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Das Essen ja, hinzugehen und wenigstens zu gucken, dazu sollten sie meiner Meinung schon im Zweifelsfall gezwungen werden und auch die Aufgaben wenigstens rauszuholen, das geht bei einigen Personen gar nicht.

    ;)

  • anderer Punkt: ich hab im Kontext Hausaufgabendriss eine Beobachtung gemacht, bei der ich nicht so ganz weiss, ob sie relevant ist bzw wie sie zu bewerten ist: wenn Eltern und Kinder ganztags arbeiten gehen, dann verbringen sie nicht mehr so viel Zeit miteinander und deswegen soll die dann so schön wie möglich sein. es werden am Nachmittag/Abend zusammen gegessen, gekuschelt, gespielt und am Wochenende Ausflüge gemacht. Wer hat schon Lust, in der wenigen Zeit, die einem bleibt, mit Hausaufgaben zu nerven, zu disziplinieren, Konsequenzen zu leben? Die unangenehmen Aspekte von Erziehung werden immer mehr outgesourct. ist das ne gute Sache? ich weiss es nicht.

    In unterstelle, dass in bildungsnahen Familien das Thema dennoch nicht ausgeklammert wird. Bei uns hat das Thema täglich seinen Platz in unseren Gesprächen. Wie war es in der Schule, was wurde gemacht, kommt man zurecht, etc. Die Verantwortung für die eigenen Aufgaben mussten unsere Kinder aber recht früh selbständig selbst übernehmen. Je nach Kind mit etwas mehr oder weniger Unterstützung. Für Kinder aus bildungsfernen Familien ist es meines Erachtens ein Gewinn, dass das Thema Bildung ausgelagert wird (von welcher Seite auch immer).

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Anna Lisa : Der Begriff "ausführlich" ist unsauber, aber genauer definieren wollte/konnte ich ihn nicht.

    Ich kenne es so, dass Kinder am besten 5 Tage in der kita sind, damit sie sich dort wohlfühlen, wurde mir damals auch so mitgeteilt, als ich das mal nachfragte. Ich hätte gerne 4-6h gearbeitet mit einer Tagesmutter, da keine Großeltern, aber es gab keine passende.

    Edit: Ich schrieb ja oben auch extra, dass bekannte Bezugspersonen keine Fremdbetreuung darstellen.

    Ja, eben. Man braucht halt einfach nicht unbedingt eine Fremdbetreuung, schon gar keine ausführliche, wenn man nach 1 Jahr wieder arbeiten geht.


    Und 5 Tage Kita finde ich auch normal. Anders kann man es hier auch gar nicht buchen. Aber man kann ja die 25 Stunden buchen. Dann ist es von 8-13 Uhr oder auch 7-12. Dann ist das Kind immer noch den ganzen Nachmittag zu Hause.

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