Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Referendarin und Rektorin wegen Gendern an Grundschule

  • Wieso geht ihr nicht auf die Inhalte meiner Schreiben ein? Das sind keine Beleidigungen, sondern Fakten und Zusammenhänge. Schreibt doch bitte wenigstens, in welchen Punkten ich in euren Augen falsch liege. Dann lassen wir Hitler und den Stammtisch fallen und reden wie erwachsene Menschen.

    Dann gehe ich mal kurz inhaltlich ein: Die Verknüpfung von gendergerechter Sprache mit Hitler ist ziemlich daneben. Das gilt umso mehr, als dass die nationalsozialistische Ideologie eine klare binäre Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen vorsah. Von Gleichbehandlung aller Geschlechter und deren Ausdruck durch sprachliche Mittel war man dort meilenweit entfernt. Insofern ist diese Aussage hier absolut nicht zu halten:

    Hitler genderte als einer der Ersten.

    Die förmliche Anrede an zumindest die binären Geschlechter ist im Übrigen wesentlich älter und findet sich nicht erst im 3. Reich. Mit gendergerechter Sprache hat das jedoch ohnehin herzlich wenig zu tun.

  • Bernhard Thiery Such dir bitte ein anderes Hobby, die Diskussion ist durch. Ich hoffe inständig, dass keiner der "üblichen Verdächtigen" übers Stöckchen springt.

  • Danke fürs inhaltliche miteinander Reden!

    Dann gehe ich mal kurz inhaltlich ein: Die Verknüpfung von gendergerechter Sprache mit Hitler ist ziemlich daneben.

    Nochmal das Zitat von Aly über Hitlers Reden: "Seine Reden begann er stets mit "Volksgenossinnen und Volksgenossen". Seine Konkurrenten schnarrten "Meine Herren" oder bevorzugten wie Ernst Thälmann ein markiges "Genossen!".
    Ich gehe mal davon aus dass Aly das auch seriös recherchiert hat. Im Vergleich zu Thälmann und Co. stände Hitler da deutlich weiter oben auf der Genderkorrektheit, auch wenn es weh tut. Hier der Originalartikel in der FR.

    Zitat

    Das gilt umso mehr, als dass die nationalsozialistische Ideologie eine klare binäre Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen vorsah. Von Gleichbehandlung aller Geschlechter und deren Ausdruck durch sprachliche Mittel war man dort meilenweit entfernt. Insofern ist diese Aussage hier absolut nicht zu halten:

    "Absolut nicht zu halten" ist sehr weit herausgelehnt.

    Was wir auf jeden Fall feststellen können: Hitler realisierte mit den Doppelnennungen das, was von der feministischen Linguistik seit den 1980ern eingefordert wird: Die Frauen in der Sprache sichtbar machen.
    Klar, es ist ein unerhörter Gedanke, Hitler als jemanden zu bezeichnen, der als erster gegendert hat. Aber wenn er nun mal seine Reden "stets" mit "Volksgenossinnen und Volksgenossen" begonnen hat? Und die anderen mit "meine Herren", oder mit "liebe Genossen"!


    Zu "klare binäre Rollenverteilung". Das geht es um zwei völlig verschiedene Dinge.

    1. "binäre Rollenverteilung" Auch die feministische Linguistik ging in den 1980ern noch, wie eigentlich alle damals, von einem "binären Menschenbild" aus. Luise F. Pusch erfand den Gendergap, um den Unterschied von Lehrerinnen und LehrerInnen sprachlich zu kennzeichnen. Wenn sie damals auch nur geahnt hätte, dass das BVG im Jahr 2017 mal ein "drittes Geschlecht" vor Diskriminierung schützen würde, wäre sie diesen Weg nie gegangen. Weil er einfach eine Sackgasse ist und sie dafür zu intelligent. Heisenberg-Stipendium.
    2. Die getrennte Nennung von Männern und Frauen, egal ob symmetrisch oder assymmetrisch moviert, hat nun wirklich nichts mit bestimmten Frauen- und Männerbildern zu tun.
      Sind "Lehrer" jetzt nur dominante Männer, oder achtsame Männer, oder schüchterne Männer?
      Sind "Lehrerinnen" Frauen, die selbstbewußt ihren eigenen Weg gehen, oder Frauen, die lieber zu Hause am Herd bleiben, wie es die Nazis wollten, oder sich aus ihrer Frauenrolle komplett herausziehen wollen?
      Klar, die Nazis propagierten eine "klare Rollenverteilung", aber das ist kein Beleg dafür, dass Hitler nicht - wenigstens mit Doppelnennungen - genderte.

    Also, ganz einfacher Fakt: Hitler genderte per Doppelnennungen. Das war für mich auch neu. Hab es gerade erst gelesen, in diesem wirklich seriösen Buch. Hier eine Rezension. Absolute Empfehlung für Menschen, die sich für Sprache und vor allem für Gendersprache interessieren.

    Zitat

    Die förmliche Anrede an zumindest die binären Geschlechter ist im Übrigen wesentlich älter und findet sich nicht erst im 3. Reich. Mit gendergerechter Sprache hat das jedoch ohnehin herzlich wenig zu tun.

    Wir überarbeiten gerade unser Kapitel "Wie Gendern 1 entstand". Herzliche Einladung an dich zum Mitarbeiten.
    Und bitte nicht eingeschnappt reagieren. Es ist wie es ist.

    Und es ist wirklich so, dass die drei sprachlichen Mittel der aktuellen Gendersprache allesamt aus der Zeit eines binären Menschenbildes stammen. Kurzbegriffe ungefähr 5000 Jahre alt, die -innen-Form maximal 1000 Jahre alt, und die Sprechpause wurde von Pusch 1985 erfunden; egal mit welchem Zeichen sie verschlüsselt ist.
    Aber erst vor 7 Jahren dann, also über 30 Jahre nach der Idee mit der Sprechpause, kam - endlich - der Schutz einer dritten Gruppe, konkret der Intersexuellen, vor Diskriminierung.

    Hier passt dein Bild von oben: mit den sprachlichen Mitteln eines binären Menschenbildes lässt sich keine dritte Gruppe auf gerechte Art abbilden. Es war aber nicht nur der Nationalsozialismus, der im binären Menschenbild festhing, sondern auch die feministische Linguistik! Eigentlich wir alle, bis vor 7 Jahren. So wurden Doppelnennungen und Genderstern-sprache erst im Lauf der Entwicklung zur Sackgasse. Eine, die in den binären 1980er Jahren niemand erahnen konnte, die aber durch den BVG- Beschluss von 2017 unwiderruflich eine wurde.

    Je schneller wir da raus finden, desto besser. Sonst findet unsere Gesellschaft genauso wenig zusammen wie wir selbst in diesem Forum. Trauriger spaltender Streit!
    Seph, wir brauchen eine Erleuchtung ;)

  • Bernhard Thiery Such dir bitte ein anderes Hobby, die Diskussion ist durch. Ich hoffe inständig, dass keiner der "üblichen Verdächtigen" übers Stöckchen springt.

    Wir sehen alle die zentrifugalen Kräfte, die unsere Gesellschaften immer weiter spalten. Die Sprache ist eine der besonderen Kräfte, weil Sprache sehr tief mit uns verbunden ist.
    Ja, du hast recht, ich bin in dieses Thema eingestiegen. Aber es ist kein Hobby. Mich treibt der Wunsch an, unsere Gesellschaft wenigstens in diesem Punkt zusammen zu bringen.
    Ich bin vor 2 Jahren genauso zufällig wie zu euch in ein anderes Forum geraten. Facebook, "Gendern - nicht mit mir!" Wirklich furchtbar, kaum auszuhalten.
    Trotzdem - es ist lustig bis traurig, die Parallelen zwischen diesen beiden Foren hier zu sehen. Die Anti-Genderer und Pro-Genderer, beide fallen über mich, bzw. den einzigen Lösungsweg bisher her.

    Nein, es ist kein Hobby. Mit tun die Kinder leid, denen wir so eine sich immer weiter spaltende Welt hinterlassen. Und ich glaube immer noch daran, dass manche doch dazu bereit sind, Lösungswege zu gehen, statt mit geschlossenen Augen wild rum zu poltern.
    Das alles zu ignorieren, die Diskussion als "durch" zu erklären, bei weiter tobendem Streit, das ist keine Lösung. Das ist wie wenn das Kaninchen den Kopf in den Sand steckt, damit es die Schlange nicht mehr sieht.

  • Meine Güte, was ein polemischer Stuss. Wer ist denn hier bitte "wir"? Wer ist "unsere Gesellschaft" und was ist "unsere Sprache"? Schmier dir deinen rechtskonservativ folkloristisch-anheimelnden Unsinn doch gepflegt ins Haar. Deutsch ist Muttersprache für etwa 105 Millionen Menschen, das sind ein paar mehr als die knapp 85 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands. Schöne Grüsse aus der Schweiz. *Unser* Deutsch ist sowieso ein anderes als *deines*.

  • [...]

    Nein, es ist kein Hobby. Mit tun die Kinder leid, denen wir so eine sich immer weiter spaltende Welt hinterlassen. Und ich glaube immer noch daran, dass manche doch dazu bereit sind, Lösungswege zu gehen, statt mit geschlossenen Augen wild rum zu poltern.
    Das alles zu ignorieren, die Diskussion als "durch" zu erklären, bei weiter tobendem Streit, das ist keine Lösung. Das ist wie wenn das Kaninchen den Kopf in den Sand steckt, damit es die Schlange nicht mehr sieht.

    Ehrlich gesagt habe ich auch die Hoffnung, dass gerade wir Lehrer zur Lösung dieses Streits beitragen können, denn wir haben auch ein besonderes Interesse daran.


    Wer, wenn nicht wir, sollten versuchen, unseren Kindern zu vermitteln, was Wahrheit und was fakes sind. Wieso die Unrecht haben, die behaupten dass die Erde flach ist, der CIA die Twintowers in die Luft gesprengt habt oder Trump nur einen Glassplitter ans Ohr bekommen hat.


    Und wir haben die vor uns, um deren Zukunft es geht. Die sind sehr dankbar über diese Gespräche, und suchen auch nach Lösungen. Das weiß ich aus meinen Einladungen in Schulklassen, Einladungen zum Diskutieren über unsere Idee.

  • Meine Güte, was ein polemischer Stuss. Wer ist denn hier bitte "wir"? Wer ist "unsere Gesellschaft" und was ist "unsere Sprache"? Schmier dir deinen rechtskonservativ folkloristisch-anheimelnden Unsinn doch gepflegt ins Haar. Deutsch ist Muttersprache für etwa 105 Millionen Menschen, das sind ein paar mehr als die knapp 85 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands. Schöne Grüsse aus der Schweiz. *Unser* Deutsch ist sowieso ein anderes als *deines*.

    Ich lasse mal deine Polemik und gehe nur auf den Inhalt ein:

    Wir sind inzwischen vier. Einer aus der Schweiz (im Link auf "Müssen nur Frauen..." klicken), einer aus Österreich, und noch einer aus Berlin.
    Und irgendwie doch schön, dass ausgerechnet Luise F. Pusch, die mit dem Binnen-I und Erfinderin des Gendergaps, dass die unsere Idee in "eurer" Neuen Zürcher Zeitung nennt. Reicht das, um versöhnlich weiter zu reden, ohne Polemik?

  • Dabei gibt es aktuell doch nur ein Thema, das gerade alle Lehrpersonen betrifft: Ferien! Sind die nicht toll? Und hier im Sauerland ists grad auch ungewöhnliches Wetter: Warm, Regen, feuchte Luft, nachts kühl. Herrlich. Genießt ihr alle die Ferien? Jetzt darf man das fragen, da ja nun ALLE Ferien haben.

  • Wünsche euch noch schöne Ferien! Für mich geht's am Donnerstag schon wieder in die Schule und ich bin bereits bei der Unterrichtsvorbereitung, da wir einen neuen Bildungsgang bekommen, für den noch so Einiges vorbereitet werden muss.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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