sondern "ich mache es, wie ich glaube, dass es sein sollte" (aka: wie ich es immer erlebt habe oder ganz anders, weil ich es doof fand)
Nach dem Vorbereitungsdienst passiert doch aber auch genau das.
sondern "ich mache es, wie ich glaube, dass es sein sollte" (aka: wie ich es immer erlebt habe oder ganz anders, weil ich es doof fand)
Nach dem Vorbereitungsdienst passiert doch aber auch genau das.
Und finden wir das gut?
Bzw. das ist dann eine ‚bewusste‘ Entscheidung des Individuums. Das ‚System‘ hat ihm das Wissen und Handwerk gegeben.
Ich wehre mich gegen die Idee, dass die Politik das bisher vermittelte System lächerlich macht und das sequentielle System ad absurdum führt.
Jenseits des dringenden Bedarfs: welche Argumente gibt es für diese neue ‚Berufsausbildung‘?
Ich könnte mir einen dualen Master vorstellen, ähnlich wie es dies aktuell für einige Mangelfächer im BK-Bereich in NRW schon gibt. Vom ersten Semester an kann ich mir das nur schwer vorstellen. Da wird an vielen Stellen gar nicht ausreichend Fachwissen da sein, um die Inhalte überhaupt vermitteln zu können.
Grundsätzliche denke ich eher, dass im Bereich Lehramt die Fachdidaktiken praxisorientierter arbeiten müssten.
Ich meine, ich habe selbst einige Jahre dort gearbeitet und mit dem Blick aus der Praxis muss ich sagen, war das an vielen Stellen soweit weg von Schule. Was nicht heißt, dass didaktische Modelle, Konzepte etc. unnötig sind. Die finde ich trotzdem wichtig und haben mir persönlich auch total geholfen, Unterricht zu entwickeln. Aber genau daran fehlt es eben oft in der Lehramtsausbildung, wirklich Unterricht zu entwickeln, mit der Theorie zu arbeiten und dies auch ausprobieren zu können. Und da ist wieder das Problem von großen Vorlesungen oder Seminaren, wo eine solche Verzahnung gar nicht möglich ist. Wir haben damals in der Fachgruppe Seminare entwickelt, in denen wirklich Unterricht oder Workshops konzipiert wurden von den Studis und wir haben dann Schulklassen ins Labor eingeladen, mit denen dieses teilweise mehrfach ausprobiert werden konnte. Also reflektiert, überarbeitet etc. War viel organisatorischer Aufwand, aber die Rückmeldungen waren sehr positiv. Die Schulen hatten mal einen Einblick in Themen, die im Unterricht nicht so Platz hatten und die Studis haben ebenfalls viel mitgenommen. Aber das funktioniert eben nicht in einem Seminar mit 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Und irgendwie müsste auch mehr von der Praxis wieder in die Fachdidaktiken. Es gibt zwar immer ein paar Abordnungsstellen, aber nach meinem Erleben aus der Uni gibt es auch dabei wenig Raum, wirklich auch Praxis aus der Schule in die Universität zu bringen. Dafür ist die Forschung dann doch an vielen Stellen wieder ein ganz eigener Kosmos.
Ich würde gerne manchmal beides machen, meinen alten und meinen jetzigen Job
Grundsätzliche denke ich eher, dass im Bereich Lehramt die Fachdidaktiken praxisorientierter arbeiten müssten.
Ich meine, ich habe selbst einige Jahre dort gearbeitet und mit dem Blick aus der Praxis muss ich sagen, war das an vielen Stellen soweit weg von Schule.
Hier in BW gibt es diese Verzahnung von Fachdidaktik und Schulpraxis regelmäßig an den Pädagogischen Hochschulen, tatsächlich ist das dort der sogar Normalfall. Sämtliche Dozierende für Fachdidaktik die ich hatte waren zumindest einige Jahre auch an der Schule tätig oder lediglich als Teilabordnung an der PH im Einsatz.
Hier in BW gibt es diese Verzahnung von Fachdidaktik und Schulpraxis regelmäßig an den Pädagogischen Hochschulen, tatsächlich ist das dort der sogar Normalfall. Sämtliche Dozierende für Fachdidaktik die ich hatte waren zumindest einige Jahre auch an der Schule tätig oder lediglich als Teilabordnung an der PH im Einsatz.
Das ist hier anders. Es gibt einige Professuren im Bereich Fachdidaktik in Deutschland, da weiß ich, dass die Personen teilweise auch kein Lehramt studiert haben, teilweise zwar Lehramt studiert, aber kein Ref gemacht haben etc. Einige Bundesländer haben dafür Regelungen, dass man dann parallel erstmal ein bisschen in der Schule unterrichten muss, ist aber nicht überall so.
Und ich selbst habe ja auch Lehrveranstaltungen gegeben, ohne jemals Lehramt studiert zu haben oder ein Ref gemacht zu haben (habe ich ja erst danach gemacht). Aus heutiger Sicht kann ich zwar relativ sicher sagen, ich habe keinen Blödsinn erzählt und würde das, was ich gemacht habe, lediglich durch mehr Praxiserfahrung anreichern, gut ist so etwas allerdings nicht. Und ich hatte damals oft ein komisches Gefühl dabei.
Hier in BW gibt es diese Verzahnung von Fachdidaktik und Schulpraxis regelmäßig an den Pädagogischen Hochschulen, tatsächlich ist das dort der sogar Normalfall. Sämtliche Dozierende für Fachdidaktik die ich hatte waren zumindest einige Jahre auch an der Schule tätig oder lediglich als Teilabordnung an der PH im Einsatz.
Naja, wenn die Tätigkeit der Dozenten an der Schule bereits 15 bis 20 Jahre zurückliegt ist nicht mehr viel mit Verzahnung. Oder wenn Leute, die zwar Lehramt studiert haben, aber nicht mal ins Ref gegangen sind, sondern direkt in die Promotion, Studis im Schulpraktikum betreuen, auch nicht. Gibt es leider auch alles an PHs in BW, neben anderen guten und sehr praxisnahen Dozenten. Wie immer steht und fällt das Ganze damit, an wen man gerät und diese Beliebigkeit im System ärgert mich. Wo ich die Qualitätssicherung in der Ausbildung?
Und finden wir das gut?
Ja finde ich. Ich mach Dinge genau wie es möchte und für richtig halte. Fahre damit ziemlich gut. Feedback passt und mir macht's Spaß.
Naja, wenn die Tätigkeit der Dozenten an der Schule bereits 15 bis 20 Jahre zurückliegt ist nicht mehr viel mit Verzahnung. Oder wenn Leute, die zwar Lehramt studiert haben, aber nicht mal ins Ref gegangen sind, sondern direkt in die Promotion, Studis im Schulpraktikum betreuen, auch nicht. Gibt es leider auch alles an PHs in BW, neben anderen guten und sehr praxisnahen Dozenten. Wie immer steht und fällt das Ganze damit, an wen man gerät und diese Beliebigkeit im System ärgert mich. Wo ich die Qualitätssicherung in der Ausbildung?
Da gebe ich dir recht. Das was ich in meinem Lehramtsstudium als Normalfall erlebt habe sollte dies generell im Studium sein, gleich an welcher Hochschule.
Das ist hier anders. Es gibt einige Professuren im Bereich Fachdidaktik in Deutschland, da weiß ich, dass die Personen teilweise auch kein Lehramt studiert haben, teilweise zwar Lehramt studiert, aber kein Ref gemacht haben etc.
Das Problem kenne ich auch. Fachdidaktikstellen, die genutzt werden um Fachwissenschaftler zu "parken". Das ist aber nochmal ein anderes Problem und hat was mit der Anerkennung innerhalb der Unis, der Bedeutung von Drittmitteln, Publikationen und Impactfaktoren zu tun. Leider ist die Qualitätsmetrik der Unis maximal nachteilig für alle echten Fachdidaktiklehrstühle. Entsprechend gering ist deren Uni interne Macht, weshalb sie leicht Ziel von Ressourcenwilderei werden.
Ich bin auch nur noch 2 Tage in der Schule und habe fast nur Prüfungsfächer. Geht prima, nur eine Frage des Stundenplans.
Achja, Einzelstunden ich vergaß, sowas gibts bei uns natürlich nicht. Ich könnte mit Einzelstunden auch nix anfangen.
Ist halt je nach Schulform und Fach unterschiedlich.
An meinen Schulen wäre das mit Hauptfächern nie möglich gewesen. Selbst als wird ein Modell gefahren sind, wo es einen Anteil an Doppelstunden gab.
Ich halte das jetzt nicht für unlösbar. Ich sehe nur für meine Schulform keine gute Lösung. Es gibt ja ein paar vorrangigere Dinge bei der Schulorganisation als Lehrerausbildung.
Das Problem kenne ich auch. Fachdidaktikstellen, die genutzt werden um Fachwissenschaftler zu "parken". Das ist aber nochmal ein anderes Problem und hat was mit der Anerkennung innerhalb der Unis, der Bedeutung von Drittmitteln, Publikationen und Impactfaktoren zu tun. Leider ist die Qualitätsmetrik der Unis maximal nachteilig für alle echten Fachdidaktiklehrstühle. Entsprechend gering ist deren Uni interne Macht, weshalb sie leicht Ziel von Ressourcenwilderei werden.
Gar nicht mal um sie zu "parken". Bei uns gab es durchaus Drittmittelprojekte, wo es manchmal auch schwer war jemanden mit der fachlichen Expertise im Bereich Lehramt zu finden, weil einfach sehr viel Fachwissen gefordert war. Auf der anderen Seite haben sich auch wenig Menschen mit Lehramtsabschluss beworben. Gab und gibt es in diesem Fachbereich auch nunmal eh wenige. Publizieren auch auf renommierten Konferenzen und entsprechenden Zeitschriften konnte man auch in meinem Fachdidaktikbereich sehr gut.
Oft landet man eben direkt nach dem Studium auf einer Promotionsstelle, selten erst nach dem Ref oder einer längeren Zeit an der Schule.
Ich denke es gibt viele Gründe.
Wie gesagt ich selbst habe ja auch kein Lehramt studiert und scheine es dennoch alles ganz gut zu machen, so die Rückmeldungen an Uni, im Ref und auch jetzt. Aber ich denke man braucht auch eine gewisse Affinität dazu. Und ich hätte mir gewünscht irgendwie in die Praxis Schule schnuppern zu dürfen, als ich noch an der Uni war.
Ich denke es braucht einfach mehr Zusammenarbeit zwischen den Playern Schule, Seminar und Universität. Aber das kostet eben Geld/Personal...
https://bildung.thueringen.de/lehrkraefte/duales-studium
Das, was sich Thüringen da ausgedacht hat, sieht gar nicht uninteressant aus.
Warum man das macht, ist klar: Abbrecherzahlen reduzieren. Dass dadurch eine Entlastung an den Schulen stattfindet, ist eher unwahrscheinlich. In dem Infomaterial ist von "fachpraktischer Ausbildung" die Rede. Das klingt eher nach Team Teaching (was natürlich mit fortgeschrittenen Studenten auch entlasten kann).
Zu wenig fachliche Ausbildung
Das Studium dauert (in Thüringen) 10 Semester bis zum Master. Das ist nicht weniger fachliche Ausbildung, als ohne duales Studium. Ab wann und ob überhaupt eigenverantwortlich unterrichter wird, weißt du ja nicht.
https://karriere.thueringen.de…aethe-kollwitz-nordhausen
Hier gibt es noch nähere Informationen. Ab dem 4. Semester wird in einem Fach angeleitet unterrichtet (also nach drei Semestern Studium), in beiden Fächern dann ab dem 8. semester. Das Referendariat ist dafür auf 12 Monate verkürzt (von 18 Monaten). Das passt soweit.
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